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Über unsDas Institut Deutsche Adelsforschung (IDA) stellt sich vorDas IDA ist ein universitätsunabhängig geführtes Forschungsinstitut mit Hauptsitz im Regierungsviertel zu Kiel und liegt nahe bei der 1882 erbauten Marine-Garnisonkirche (jetzt Pauluskirche) sowie der ehemaligen Kaiserlichen Marineakademie (1888-1919), der späteren Marinestation Ostsee (1919-1945), in der seit 1950 der Schleswig-Holsteinische Landtag residiert. Das Haus, in dem das Institut heute ansässig ist, befand sich ehemals im Besitz des ostpreußischen im Kreis Rössel ansässigen Fideikommißherrn und Kaiserlich Deutschen Konteradmirals außer Diensten Reinhold v.Fischer-Loszainen (1870-1940), der dort in den Jahren 1905 bis 1907 als Kaiserlich Deutscher Korvettenkapitän wohnte, bevor er sein Haus an den Musikdirektor und Dirigenten Professor Fritz Stein (1879-1961) verkaufte. Von 2009 bis 2013 befand sich außerdem auf Nordstrand (Kreis Nordfriesland) eine Außenstelle, in der die umfangreiche Pressesammlung des "Europäischen Fürstenarchiv" als Institusbestand untergebracht war (siehe Foto unten). Die Geschichte des Instituts Deutsche Adelsforschung begann indes
bereits im Jahre 1993. Mit der Gründung einer kulturwissenschaftlich
orientierten Forschungseinrichtung wurden gegen Ende des vorigen Jahrhunderts
die Grundlagen für eine intensive Tätigkeit im Bereich der deutschen
alternativen Adelsforschung gelegt. Das Institut arbeitet nach den Grundsätzen
einer umfassenden "Historischen Kulturwissenschaft des Adels" mit Methoden,
Theorien und Modellen aus Geschichtsforschung, Kulturwissenschaft, Soziologie,
Philosophie, Politologie und Literaturwissenschaften und veröffentlicht
regelmäßig seine Forschungsergebisse.
Gerade die im kulturellen Sektor immer wieder zu beobachtenden Mittelkürzungen
bei staatlichen Forschungsstellen ließen es wünschenswert erscheinen,
eine nichtstaatliche und in sich autarke Organisation zu begründen,
die sich u.a. durch ein Legatium finanziert und damit thematische, personelle
und zeitliche Freiräume zur Erforschung auch komplexer Zusammenhänge
und größerer arbeits- und zeitintensiverer Projekte schafft.
Betrieben wird das Institut (abgesehen von etlichen Praktikant*innen und Projektmitarbeiter*innen, die nur temporär im Institut tätig sind) von dem Historiker Dr. Dr. Claus Heinrich Bill, der auch der Gründer der Einrichtung ist. Er ist ein zehnfacher Urenkel des Historikers Johannes Clüver (1593-1633), der an der Königlich Dänischen Ritterakademie Sorø auf Sjælland dänische Jungadelige als Professor unterrichtete und unter anderem ein globalgeschichtliches Werk avant la lettre (Johannis Cluveri: Historiarum totius mundi epitome, Leiden 1631) verfaßt hat. Überdies ist er achtfacher Urenkel des Juristen Nikolaus Martini (1632-1713), einer der Gründungsprofessoren der Christian-Albrechts-Universität zu Kiel. Der thematische Schwerpunkt der heutigen historiographischen Arbeit liegt auf der wissenschaftlichen Erforschung des deutschsprachigen Adels von 1200 bis 1945 sowie auf Fragen historischer Identität, praxeologischer Adelserzeugung, Interkulturalität, Gruppenbildung und Devianz. Sie berührt historische, soziologische, literatur- und kulturwissenschaftliche Bezüge und Themen und betätigt sich fernerhin auch in der Weiterentwicklung kulturwissenschaftlicher Modelle und Theorien für die Forschungspraxis. Die Ergebnisse der Forschungen werden in Form von Webinhalten, Rezensionen
aktueller Neuerscheinungen, Büchern und Aufsätzen publiziert
und laufend aktualisiert.
1995 erschien nach einer Anlaufzeit von zwei Jahren der erste Band der
eigenen Schriftenreihe,
seit 1998 erscheint zudem bis heute fortlaufend unsere Zeitschrift
für deutsche Adelsforschung
mit fünf Ausgaben pro Kalenderjahr
zu je 52 Seiten. Seit Oktober 1998 ist das Institut außerdem online
und hat seitdem mehrere hundert thematische Webseiten gestaltet, die alle
unter dem Dach von www.adelsquellen.de
abrufbar sind und sich den verschiedensten Themen zuwenden.
Ein erster Schwerpunkt der Arbeit war in den Jahren 1993 bis 2000 die Erstellung zahlreicher Familiengeschichten einzelner vor allem vertriebener ost- und mitteldeutscher Adelsgeschlechter als Auftragsarbeiten der Familien v.Bodungen, v.Paepke, Digeon v.Monteton, v.Bandemer, v.Heydebreck. Diese Phase der vor allem deskriptiv-dokumentarischen Arbeit bestand vor allem in der Erschaffung und Bedienung einer emotional orientierten Erinnerungskultur, die sich hauptsächlich über die selektive Aneignung von Inhalten des kulturellen Gedächtnisses speiste und der kollektiven Identität der betreffenden Familien diente, auch wenn darin durchaus kritische Positionen (z.B. über die Involvierung von Familienmitgliedern in die NS-Bewegung) zur Sprache kamen. Besonders zum Tragen kam in dieser Phase die heuristische Problematik
der Suche nach geeigneten archivalischen wie literarischen Quellen, was
sich besonders für ehemals deutsche Gebiete wie Pommern, Schlesien,
Ost- und Westpreußen sowie Posen nicht immer einfach gestaltete,
da die nötigen Quellen häufig nur versteckt und verstreut sowie
nur in Fragmenten erhalten geblieben sind.
Zudem machen vielfache Aktenvernichtungen und -zerstörungen im zweiten Weltkrieg, Aktenaus- und -verlagerungen auch heute noch die Forschung für diese Gebiete nicht einfach. Hier setzt das Institut an, indem es hilft, Forschenden den Weg zu Quellen zu weisen, die sonst vielfach im Verborgenen bleiben würden. Familiengeschichten werden heute jedoch nicht mehr angefertigt. Somit verbleiben noch die folgenden Schwerpunkte unserer Tätigkeit:
Im Bereich der Heustistik wird dem planmäßige Ausbau unserer Register und unseren älteren papierenen Zettelkasten, in dem alle Quellenverweise notiert werden, unser zukünftiges Streben dienen. Seit 1998 werden archivalische und literarische Auswertungen neuer Quellen sukzessive fortgesetzt, so unter anderem das auf mehrere Jahre angelegte interne Großprojekt der Registererschließung zum Periodikum "Deutsches Adelsblatt" ab Erscheinungsjahr 1883 bis zur Gegenwart, nachdem wir im Sommer 1999 eine eigenfinanzierte Verfilmung der Jahrgänge 1883-1944 auf 80 Mikrofilmrollen durchführen konnten. Das "Deutsche Adelsblatt" ist damit komplett von der Erstausgabe
bis heute in unserer Dienstbibliothek vorhanden. Diese in zwei Jahrzehnten
kontinuierlich aufgebaute Bibliothek, die stets wächst, umfaßt
außerdem derzeit rund 3.500 gedruckte Bände adelshistoriographischer,
familiengeschichtlicher und adelsrechtlicher Literatur, einige Nachlässe
von Adeligen sowie zusätzlich 740 Leitzordner Presseausschnitte zum
europäischen Hochadel, die wir 2009 von Herrn Karl-Otto du Roveray
aus Hamburg als Vorlaß übernehmen durften.
Daneben betätigt sich das Institut seit 2004 aber auch in der Erforschung sozialer Randgruppen und baut seither das Deutsche Steckbrief-Register kontinuierlich aus, ein Verzeichnis zur Erschließung und bibliographischen Nachweisung deutscher Polizeigesuche von Straftäter*Innen und ihren Opfern zwischen dem XVI. bis frühen XX. Jahrhundert. Hier finden sich zudem Rezensionen zu einschlägigen Neuerscheinungen als auch wissenschaftliche Aufsätze zur Typologie bestimmter Kriminellengruppen. Auch nach dem 25-jährigen Jubiläum der Forschungs- und Vermittlungstätigkeit - begangen im Jahre 2018 - ist das Institut Deutsche Adelsforschung für das XXI. Jahrhundert breit aufgestellt. Vielfältige und innovative Forschungen rund um die interkulturuelle Sozialgeschichte im weitesten Sinne stehen in synkretistisch-kulturwissenschaftlicher Sicht auch künftighin auf der Agenda und werden dementsprechend zu den Schwerpunkten dieser autarken deutschen Forschungsinstitution mit thematischem Nischencharakter zählen. |
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