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Kleines ABC zum deutschen Adel

Namen, Verbände, Daten, Fakten aus fünf Jahrhunderten

Die vorliegende Webseite ist Teil eines kleinen virtuellen Lexikons betreffend herausragende Persönlichkeiten des deutschen Adels der Neuzeit sowie adelseigene Begriffe und Institutionen. Neben einer thematischen Einleitung zum Gesamtwerk finden Sie hier auch Register aller Artikel im Lexikon auf der Verzweigungsseite.

Ledebur, Leopold Freiherr v.

Geschichtsforscher, * 2.Juli 1799, † 17.November 1877.

L. stand seit 1816 im 2.Garde-Regiment zu Fuß, war Premierleutnant und in seinem militärischen Verhältnis zuletzt Hauptmann außer Dienst. Bei Errichtung des neuen Museums in Berlin wurde er 1829 Direktor der Kunstkammer der vaterländischen Altertümer und der ethnographischen Sammlungen.

Einen Namen machte er sich ferner als Herausgeber und Gründer des "Allgemeinen Archivs für die Geschichtskunde des preußischen Staates", auch war L. Mitglied von zwölf deutschen und ausländischen Geschichts- bzw. Altertumsgesellschaften.

Sein reiches Wissen legte er in mannigfaltigen Aufsätzen nieder, vor allem im Bereich der norddeutschen Geschichte vom Mittelalter ab bis zu seiner Jetztzeit. Im Bereich der adeligen Literatur ist sein Werk über die altadeligen Geschlechter der Mark Brandenburg für die Jahre 1740 bis 1840 bemerkenswert.

L. war außerdem sehr tätig als redigierender Hauptbearbeiter, Herausgeber und Verfasser von zahlreichen Adelsperiodika und Artikeln in der Fachpresse, so führte er vom Ersterscheinen im Jahre 1860 an die ersten zwei Jahrgänge des Wochenblatts der Johanniter-Ordensballey Brandenburg bis zum Oktober 1861. Auch das "Archiv für Deutsche Adelsgeschichte, Genealogie, Heraldik und Sphragistik", das als Vierteljahrsschrift 1863 bis mindestens 1865 in Berlin erschienen war, hatte ihn zum Herausgeber genauso wie die "Dynastischen Forschungen", von denen allerdings nur zwei Hefte in den Jahren 1853 bis1855 in Berlin erschienen waren.

Das Mitglied des Verwaltungs des Germanischen Nationalmuseums zu Nürnberg, Ritter des Roten Adler-Ordens und des Hausordens von Hohenzollern  war außerdem Mitglied des Preußischen Heroldsamtes (1855-1920). Aus dieser Tätigkeit heraus hatte er leichten Zugang zu tausenden von Akten deutscher Adelsfamilien. dies inspirierte ihn zur Herausgabe des Adelslexikons der preußischen Monrachie (Register der vorkommenden Namen siehe unter Grundbesitzender preußischer Adel), welches in drei Bänden ab 1855 in Berlin erschien. Ausgeschlossen wurden bei L. alle vor dem 17.Jahrhundert erloschenen Familien. Die Besonderheit an L.s Lexikon ist die genaue Auflistung der Güter, die eine Familie besessen hatte.

Werke (Auswahl): Dynastische Forschungen, Heft 1-2, Berlin 1853-1855 --- Archiv für Deutsche Adelsgeschichte, Genealogie, Heraldik und Sphragistik, Vierteljahrsschrift, Berlin 1863 bis mind. 1865 --- Über Werth-Änderungen von Titeln und Prädikaten, in: Archiv für Deutsche Adelsgeschichte, Bd.II, Berlin 1865, S.194ff --- Adelslexicon der Preußischen Monarchie, Bd.1 (A-K), Berlin o.D. (1855), 494 S.  --- Bd.2 (L-S), ebd. o.D., 512 S. --- Bd.3 (T-Z), ebd. o.D., 363 S. --- Der Junker-Titel im Mittelalter, in: Märkische Forschungen, Bd.XIV (1878)

Quellen und Schrifttum: Deutsches Biographisches Archiv I, Fiche 747, S.395-398 --- Deutsches Biographisches Archiv II, Fiche 795, S.3 --- Hueck, Walter v. (Hauptbearbeiter): Genealogisches Handbuch des Adels, Adelslexikon, Bd.I., A-Bon, Limburg an der Lahn 1972, S.XIX --- NN: Zu v.Ledeburs Adelslexicon, in:  Der Dt. Herold, Berlin 1872, Jg.III, S.12 --- Herald.-Geneal. Nachträge u. Zusätze zum Adelslexikon der preuß. Monarchie, in:  Der Dt. Herold, Berlin 1873, Jg.III, S.31 


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