Einordnungen verschiedener Familien mit "von" in
Nicht-/Adelskontexte
Das "von"-Zeichen in Familiennamen und seine
adelsbezügliche Bedeutung
Ist das "von" im Namen ein Adelszeichen? Die Frage
schließt zugleich an die Frage an, ob ein "von" in
einem Namen immer den Adel kennzeichnet oder nicht.
Beide Fragen sind pauschal nicht und im Einzelfall
nicht immer leicht zu beantworten, da es Familien ohne
"von" im Namen gab, die zu bestimmten Zeitpunkten als
adelig galten, aber auch Familien, die ein "von" im
Namen trugen, aber als nichtadelig galten. Dabei gilt
grundsätzlich, daß Adel nach der neuen Adelstheorie
"un/doing nobility" stets eine performative soziale
Etikettierung war, mithin eine zugeschriebene
Adelseigenschaft immer wieder erneuert werden mußte.
Mit der Frage der Adelseigenschaft eines
Geschlechts und damit auch eines Familiennamens
beschäftigten sich in früheren Zeiten vor allem
Adelsbehörden, in Preußen das Heroldsamt in den Jahren
1855 bis 1920, in Österreich aber das Innenminsterium
bis 1919, in Bayern das Reichsheroldenamt, in Sachsen
wiederum der "Ausschuß für Adelssachen im
Innenministerium". Diese Behörden suchten abseits der
performativen Adelserzeugung Einteilungen von
Adelsfamilien und Nichtadelsfamilien auf Dauer zu
proklamieren. Denn an der Frage des Adels hingen
weitreichende Folgefragen, beispielsweise die Frage
der Zulassung von Angehörigen der Familien zu
ritterschaftlichen Stiftspräbenden oder Damenstiften.
Dabei ging es ausschließlich um die Frage, ob eine
Familie zu einem bestimmten Zeitpunkt als adelig
anzusehen wäre oder nicht. Es war dies eine Frage, die
oft umstritten und in der Forschung bisweilen
unterschiedlich beurteilt worden ist. Diesen
Forschungsstand haben wir für viele einzele
Familiennamen fortlaufend dokumentiert.
Auch wenn die Forschung zum Thema erst noch ganz am
Anfang steht, da ausführliche Einordungen zu einzelnen
Familienamen in aller Regel fehlen (nur manchmal gibt
es Akten dazu in Aktenbeständen ehemaliger
Adelsbehörden), so sind doch von historischen
Adelsrechtsexperten mehrfach schon einfache Wertungen
der möglichen Adelseigenschaft in Listenform für
bestimmte Zeitpunkte vorgelegt worden.
Genealogische
Unterlagen, Stammtafeln, Wappen, Stammbäume,
Familienkundliches, Biogramme, Kurzviten oder
Biographien zu einzelnen Familienangehörigen oder auch
von Familienzweigen sind in den Unterlagen indes nicht
enthalten, da es hier rein um die Frage der Einordnung
einer Familie mit ihrer seienden oder möglichen
Adelseigenschaft geht. Wer familienkundliches Material
sucht, ist daher besser beraten, bei uns eine Recherche
in
digitalen Datenbanken aus dem Invisible Web
durchführen zu lassen, um Vorkommen des Namens
ausfindig zu machen, die durch große Suchmaschinen
nicht indexiert worden sind, weil sie in
Staatsbibliotheken in eigenen (wenn auch öffentlich
zugänglichen) Datenbanken liegen.
Betreffend die reine Adelseinordnungsfrage von
Familien mit einem "von" im Namen im Sinne von
"adelig" vs. "nichtadelig" folgt hier nun eine
Zusammenstellung aller Familien, über die hier durch
unsere Kompilation historischer Quellen solch eine
Einordnung in Adelsfragen vorliegt. Bei Interesse an
diesen historischen Einordnungen kann gern hier eine
136-seitige Broschüre (Flyer
dazu) bestellt werden. Darin enthalten sind
Faksimiles der angesprochenen Listen, aus denen die
folgenden Namen extrahiert wurden, ferner unsere
eigenen und fremde Aufsätze zur Problematik des
nichtadeligen "von".
A
von der Ahe, von Ahlen, von Ahlfen, von Ahn, von
Ahsen (aus dem Bremischen) von Allmen, von Almelo (aus
Nordhorn), von Allwörden, von Alten, von Amele, von
Ameln, von Amern (aus Ostfriesland) von Anshelm,von
Arpern, von Aschwege, von Attens, von der Au
B
vom Backhause, von Bake, von Barenborg (aus
Ostfriesland) von Bargen, vom Baur, von Beaulieu (aus
Göttingen, von der Becke, von Beckerath, de Beer (aus
Emden), von Behren, Behrens genannt von Seinde (aus
dem Hildesheimischen), de Ben (aus dem Meppenschen),
von Beren, von den Berg, vom Berg, von Bergen, Berger
von Lengerke, von den Berken, von Bippen, von Bloh,
von Boemble, von Böventer (aus dem Raum Göttingen) von
Borkowski, von Born, von Borstel, von Bossel, von der
Brelie, von der Brelie-Lewien, von Bremen (aus dem
Kehdinger Land, von Bremer, von Briel, von Brincken
(v.den Brincken), von Brocke (v.Brocken), von Broich),
von Broock (v.Bronk), aus dem Bruch, vom Bruch, vom
Bruck, von Buengner, von Busch, von Buttel
C
von Cammenga (aus Emden), von der Cammer, von
Cappeln, von Carnap, von Cassel, von Cleef, von
Coellen, von Coelln (aus dem Lüneburgischen),
Collmann von Schatteburg, von Costerus (aus dem
Hildesheimischen)
D
von Daak, von Daake, von Daacke, von der Dacke (aus
Grund und Lerbach), von Dadelsen (aus Stade), von
Daele, von Deensen (aus Otterndorf), van Deest (aus
dem Lingenschen), von Deyn (aus dem Bremischen), von
Diemer (Anfang des 20. Jahrhunderts), van Dillen (aus
Osnabrück), von Dirka, von Dirke, von Dobbeler, von
Döhren, von Doemming, von Dörrien (Vasallen aus dem
Hildesheimischen), von Dran, von Drathen, von der
Driesch, von Düffel (aus dem Osnabrückischen), von
Duehren, von Duhn, von Duisburg, von Dyck
E
von Eck, von der Ecke, von Ehwegen (aus Esens), von
Eicken, van Ellen (aus Ostfriesland), von Elm (aus dem
Bremischen, von Elten, von Embden, van Embecke (aus
Hildesheim), von Ende, vom Endt, von Engeln, von der
Esch, von Essen (aus Esens, van Eye (aus Fürstenau),
von Eynern
F
van der Fecht (aus Hannover), von der Fecht, von
Feister, von Felbert, von Fischer, von der Foehr, von
der Forst, von Freeden, von Freudenreich, von Fricken,
von Fuhr
G
von Gagern, von Gahlen, Gandenberger von Moisy, von
Garssen, von Garßen, Gerlings genannt van der Lippe
(aus dem Bentheimischen), von Gerichten, von Gimborn,
von Glahn, von Glan (aus Ostfriesland), Göbel von
Harraut, von Gösseln, von Gries, von der Grün, von
Grünhagen, von Gülich
H
von Hafften, von Hänigsen (aus Burgdorf), von Hagel,
von Halem (aus Esens), von Halfern, von Halle, von
Ham, de Hamelen (aus Hildesheim), von Hamm, von
Handorf, von Harten, von der Heide (aus Clausthal und
Hannover), von Hein, von Helm, von Helmst (aus
Kutenholz und Mulsum bei Stade), von der Herberg, de
Herlyn (aus Ostfriesland), von Hermann, von der Heyde,
von der Heyden, von der Heydt, von Hille (aus
Burgdorf), von Hinten (aus Clausthal), von der Höden
(aus dem Bremischen), vom Hövel, von Hof, von Hoff,
von den Hoff, Vonhoff, Vonzumhoff, von Holdt, von
Holt, von Holten, von Holtum, von Hommel, van Hoorn
(aus Ostfriesland), von Horn, von Hornborstel, von der
Horst, von Hostrup, von dem Hove, vom Hove, von der
Howe (aus dem Amte Lüchow), von Hoven, von Hude, von
der Hude, von Hüls, van Hülst (aus Emden), van Hulst
(aus Norden), Hundt von Hafften, von Husen, von Hymmen
I-L
von Idensen (aus Springe und Hannover), von Inten,
von der Kall, von Kampen, von Kapff, von Kirch, von
Königslöw, von Konsheim, von Kothen, von Kownacki, von
Laer, von Lafferde (aus dem Hildesheimischen), von
Landgraf, von Langen (aus dem Bentheimischen), von
Lanken-Schulz, von Leeden, von Leesen, van Lessen (aus
dem Göttingenschen und aus Ostfriesland), dem vom
Lehn, von Lengen, Levi von Halle, von Lienen, von
Lierde, von Lind), von der Linde (aus Clausthal,
Hannover und Eimbeck), von Linden (aus Hildesheim),
von der Linden (Vonderlinden, Vonderline), Lynen von
den Berg (Linne von Berg, Linne von den Berg), von der
Linth, von Lingen, von der Lippe, von Loesecke, von de
Loo, von Lotte (aus Lingen), von Lucenay (aus
Osnabrück, ursprünglich aus Lyon), von Lübke, von
Lübken, von Lünen, von Lüneschloß, von Lumm
M-P
von Mark, von dem Markte, von der Medem, von der
Meden, von Meer, von Meurers, von Minden, von Mohr,
von der Mühlen, von Münz, von der Nahmer, Nöll von der
Nahmer, van Nes (aus dem Bentheimischen), van Neß (aus
Lingen), von Nida, von Niessen, von Nießen, von
Nordheim (aus Münden und Esens), von Nuys (aus
Aurich), von Oehsen, von der Ohe (aus dem Amte
Lüchow), von Ohlen, von Ortenberg, von Osten, von der
Osten, von Oven (aus Esens), von Pein, von Polheim
R
vom Rath, de Ravenstede (aus Hildesheim), von
Recklinghausen, von Reinken, von der Reith, Riedel von
Konsheim, von Riesen, von Ritzen, von Rönn, von
Rohden, von Roth,von Roy, von Rüden, von Rüsten, de
Ruyter (aus Quackenbrück und Hannover)
S
von Santen (aus Landegge im Arenberg-Meppenschen),
von Schaewen, von Schassen, von Schatteburg, von
Schatteburg-Collmann (aus Ostfriesland), von Scharrel
(aus Ostfriesland), von Scheven), von Sehlen (aus
Göttingen und Salzderhelden), von Schildt, von Schirp,
Schulz von Borkowski, von Schwanenflügel, von See, von
Seelen, von Seggern, von Sehlen, von Seht, von der
Seipen, von Sicht, van der Smissen (aus Ostfriesland),
von Soden, von Sothen, von Spankeren, von Spreckelsen,
van Spreckelsen (aus Verden), von Stahl (aus
Burgdorf), von Steht, von Stemm, von Stemmen (aus
Melau im Bremischen), von der Stemmen, von Stiften,
von Strusin
T-Z
von Tevenar, von Thaden, von Theuben, von Thünen,
von Thun, von Thurn, von der Trappe, von der Trappen,
von Uffel (aus Verden und Hannover), van der Velde
(aus Aurich), von den Velden, von Velsen, von Vett,
von Vöhren, von Wahlde, Warkotsch von Nobschütz, von
der Way, von der Wehl, von der Weiden, von der Weppen,
van Werde (aus Emsbühren), von Werden, van der Werff
(aus Ostfriesland), von der Wettering (aus Flensburg),
von der Wettern (aus Burgdorf), von Wild, de Wingene
(aus Ostfriesland), von Wrese, von Wünster, von
Zabern, von Ziemsen (aus Hannover).
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