Institut Deutsche Adelsforschung
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Kulturwissenschaftliches Wörterbuch

Forschungen zu kulturell bemerkenswerten Worten, Begriffen und Themengebieten

Auf dieser Webseite finden Sie ausführliche Informationen zu unserer hauseigenen Schriftenreihe des Kulturwissenschaftlichen Wörterbuchs, welches seit 2010 im Selbstverlag erscheint. Untergliedert ist diese Webseite in folgende Abschnitte:

1. Vorstellung der Charakteristik

Das »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« möchte erstmals in dieser Konstellation Begriffe aus der kulturellen und Geistesgeschichte vom Mittelalter bis zum ersten Jahrzehnt des XXI. Jahrhunderts einer genaueren Analyse in Bezug auf die semiotischen Bedeutungen desselben untersuchen und in ihrer Breite auffächernd darstellen. [1] Dabei geht es in erster Linie um die Darstellung der Bandbreite und Vielfalt, die bestimmte Begriffe historisch einnehmen konnten. Dementsprechend wurde auch der Titel dieser Begriffssammlung aus zwei charakterisierenden Komponenten erwählt.

Es handelt sich erstens um ein »Wörterbuch«, weil das Werk durch die lexikalische Anlage in Kurzartikeln und die alphabetisch aufsteigende Ordnung von Begriffen, aber auch den Zweispaltensatz mit Literaturverweisen zunächst den Habitus und die Funktion eines Wörterbuchs angenommen hat, das nicht dem Lesen als Ganzes, sondern in seinen Teilen und damit in erster Linie als Nachschlagewerk dienlich sein soll. Es hat den Zweck einführend über ein Thema zu informieren und weitere Literaturverweise für die tiefergehend interessierten Lesenden anzubieten. Dieser vierfache Grundkanon aus Überschrift, Haupttext, Quellenangaben in den Fußnoten und Literaturverweisen wird in allen Artikeln beibehalten werden und  Übersichtlichkeit garantieren.

Zweitens ist dies Wörterbuch hauptsächlich »kulturwissenschaftlich« orientiert und damit folgt es dem »cultural turn« in den modernen Geisteswissenschaften. Es befaßt sich methodisch mit der linguistischen Wortsemantik, aber auch soziologischen, volkskundlichen, philosophischen, anthropologischen, religions-, kultur- und mentalitätsbezüglichen Aspekten sowie der Bedeutung von Termini, die sprachlich in ein bestimmtes Wort gegossen, relativ deutlich umgrenzt und bedeutungsvoll waren oder es noch sind, also inhärent semiotisch im Sprachgefüge agieren oder verwendet wurden. 

Dem methodischen Breitenansatz entsprechend war und ist auch die theoretische Auswahl der Lemmata unbegrenzt: Die moderne deutsche Kulturwissenschaft macht sich, wenn sie dies will, alle Erscheinungsformen menschlichen Lebens zum Untersuchungsgegenstand und kann sich daher mit materiellen ebenso wie mit immateriellen Dimensionen des menschlichen Lebens beschäftigen, mit Gegenständen, mit Institutionen, mit der Natur oder mit Gefühlen. [2]

Es wäre daher verfehlt, wollte man das vorliegende Werk ein reines historisches oder soziologisches oder philosophisches Wörterbuch nennen. Vielmehr ist es erklärtes Ziel des Projektes, fachübergreifende Beschreibungen zu liefern, teils indes auch nur auf einzelne Aspekte einzugehen. Das Schwergewicht liegt dabei auf der historischen und soziologischen Ebene, aber es werden genauso gut, wo es angebracht und zur Begriffsklärung notwendig erschien, Darstellungen und Erörterungen aus nahezu allen weiteren geisteswissenschaftlichen Fachdisziplinen herangezogen. 

Zudem ist es ein Charakteristikum des »Kulturwissenschaftlichen Wörterbuches«, daß erstmals in größerem Umfang der sachthematische Zettelkasten des Herausgebers zum Einsatz gelangt. Dieser Zettelkasten, seit 1993 angelegt und ständig ergänzt, enthält rund 150.000 Termini mit Verweisen auf deren Evidenz bei zumeist versteckten Vorkommen in der älteren deutschsprachigen Literatur, während die offenen Vorkommen, bei denen Sachwörter bereits im Titel erkennbar sind, recht bequem über die Titelkataloge der deutschen Nationalbibliographie ermittelt werden können. Durch den häufigen Gebrauch dieser versteckten Verweise entstand ein neues, ergänztes und oder überhaupt erst ein kaleidoskopartiges »Bild« des betreffenden Lemmas.

Die Auswahl der und die Perspektive auf die Lemmata wurde daher namentlich aus einer eklektizistischen Forschungsrichtung gestaltet, der die Begriffe vom Standpunkt der global verankerten Überblicksschau erläutert und damit eine höchst subjektive Beurteilung darbietet. Diese Beurteilungen erheben, weil sie ausgewählt sind und daher eine mangelnde Objektivität aufweisen, weder einen Anspruch auf »endgültige Wahrheit« noch auf die Abarbeitung universeller Regeln in jedem Lemma - sie sind vielmehr nur ein Blickwinkel auf das Thema.

Mithin bleiben die vorliegenden Artikel Schlaglichter und können eine ausführliche Auseinandersetzung mit den Begriffen nicht ersetzen, gleichwohl aber erste und gelegentlich auch ungewöhnliche oder unbekannte Aspekte aufzeigen, die bisher selten oder gar nicht, zumindest aber nicht in den erwähnten Kontexten, in einem Werk mit Handbuchcharakter behandelt worden sind.

2. Forschungslage

Ein derartig global orientiertes Werk konnte freilich nicht ohne das Vorbild der bereits vorhandenen Ansätze und Ideen entstehen. Daher versteht sich das »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« als eine Mischung und Weiterentwicklung verschiedener verdienstvoller und inspirierender Vorgängerwerke. Das größte Vorbild ist dabei die vom Kulturwissenschaftlichen Institut zu Essen, einem Forschungskolleg der »Universitätsallianz Metropole Ruhr« herausgegebene »Enzyklopädie der Neuzeit«, die in einigen tausend Artikeln von 2005 bis 2012 in 16 Bänden erscheint und ein Musterbeispiel einer multidisziplinären Gesamtschau auf die europäische Geschichte und ihre Phänomene abgibt. 

Sie behandelt ebenso wie das vorliegende Wörterbuch sowohl Realien als auch immaterielle Begriffe und stellt sie in einen kulturgeschichtlichen Zusammenhang. Nicht die detailverliebte und fachspezifische Spezialuntersuchung, sondern die Kontextualisierung der geschichtlichen Phänomene stand dabei - ebenso wie hier - im Vordergrund, beschränkt allerdings auf die Zeit für die Jahre von circa 1450 bis etwa 1850. Doch bekennt sich auch die Enzyklopädie, ebenso wie das hier vorliegende Wörterbuch, zur Subjektivität, da sie sowohl bei der Auswahl der Lemmata als auch bei deren Darstellung nicht nur begriffsgeschichtliche Deutungungen vornimmt, sondern auch moderne Forschungsansätze wie Interpretationen einfügt; sie ist also zugleich darstellend und wertend. [3]

Von weiterer Bedeutung war außerdem das 13-bändige »Historische Wörterbuch der Philosophie«, welches in den Jahren 1972 bis 2007 erschien. Hierbei handelt es sich um ein Reihenwerk, das binnen vierer Jahrzehnte herausgegeben wurde und dessen Ziel es war, philosophische Begriffe und Termini der jeweiligen Gegenwart in ihrem Bezug auf die Geschichte der Philosophie darzustellen. Die Auswahl der Begriffe war also maßgeblich davon abhängig, ob sie sich noch in der philosophischen Diskussion bewegten oder nicht und dies unterschied jenes Wörterbuch von der vorgenannten Enzyklopädie erheblich. Trotz dieser Beschränkung auf aktuelle Diskurse war dem Wörterbuch eine fächerübergreifende Ausrichtung aber insofern eigen, als sich die Philosophie ähnlich wie die Kulturwissenschaft als zuständig für nahezu alle Phänomene menschlichen Seins und Schaffens interessierte und einen Generalanspruch erhob, sich jede Materie aussuchen und zum Gegenstand machen zu können. [4]

Weiter zu nennen unter den Vorbildlexika ist fernerhin das Historische Wörterbuch »Ästhetische Grundbegriffe« (ÄGB), das in sieben Bänden in den Jahren zwischen 2000 und 2005 erschien. Es verstand sich als "Mittel der Kommunikation zwischen einzelnen Wissenschaftbereichen" und war gleichfalls inter- sowie transdisziplinär angelegt, allerdings, ähnlich wie bei den Philosophen, auf die Wissensvermittlung zum "gegenwärtigen Ästhetikhorizont" des angebrochenen XXI. Jahrhunderts fixiert. [5]

Zuletzt ist auch noch als Vorbild das erst jüngst in zwei Bänden erschienenen »Handbuchs der politischen Philosophie und Sozialphilosophie« zu nennen, welches seit dem Jahre 2008 zur Verfügung steht. Obwohl vom Titel her nur einem Teil einer geisteswissenschaftlichen Fachdisziplin verpflichtet, griff der Inhalt wesentlich weiter über die politische und soziale Philosophie hinaus. Anleihen aus der Human-, Rechts-, Sozial- Natur- und Technikgeschichte flossen ein, wenn Lemmata wie »Staatsbürgerschaft«, »Dilemma« oder »Moraltheorien« ausgewählt und dargestellt wurden. [6] Auch hier war die Auswahl der behandelten Begriffe an ihre Aktualität im gesellschaftlichen Diskurs gebunden, um Antworten auf wichtige gegenwärtige und künftige Fragen der deutschen Gesellschafts- und Staatsentwicklung geben zu können; diesem Umstand ist die Aufnahme von Lemmata wie »Armut« oder »Migration« zu verdanken. 

An allen diesen Werken und Reihen orientiert sich das vorliegende Wörterbuch inofern, als es den lexikalischen Aufbau übernimmt, sonst aber für die Darstellungsform die Essays von Michel Eyquem de Montaigne (1533-1592) [7] und für die Art der Reflektion über einen Begriff die philosophische Metaphorik von Ralf Konersmann zum Exempel wählt. [8] 

Gleichwohl unterscheidet sich das hier vorgelegte »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« in Ausrichtung und Konzeption von sienen Vorgängerwerken. Der Anspruch beispielsweise, nur »gegenwärtig relevante Forschungsgegenstände« [9] sowie den jeweils neuesten Forschungsstand zu repräsentieren und den Verlauf der Beurteilungen und Kategorisierungen in der Geschichte eines Lemmas bei prominenten Vertretern ihrer Faches darzustellen, erhebt das vorliegende Werk nicht. Es werden daher hier sowohl Begriffe behandelt, die als Wort in der deutschen Sprache bereits nahezu untergegangen sind und vergangene Phänomene betreffen (z.B. »Industrieritter«) als auch solche, die vielleicht in der Zukunft erst eine größere Rolle spielen werden und deren Genesis eben erst in der Gegnwart soziokulturell beobachtet werden kann (z.B. »Carrotmob«).

Ebenso ist die thematische Auswahl der Lemmata ungewöhnlich. Dies hat namentlich damit zu tun, daß die behandelten Phänomene von der Wissenschaft bisher entweder a) gar nicht beachtet, b) nicht in der hier behandelten Perspektive dargestellt worden sind oder c) einen Überblick über den Forschungsstand bereits an anderer Stelle geschehen ist, der eine Doppelarbeit unnötig macht. Worum es also gehen mußte, war weniger eine Wiederholung bekannter Positionen oder eine Zusammenfassung der bisher in der Forschung vertretenen Standpunkte, als vielmehr eine originäre Darstellung der Lemmata aus der Sicht eines - von mehreren - möglichen Standpunkten des »cultural turn«, zugleich aber auch eine Einbettung des jeweiligen Lemmas in seine Umgebung, in interdisziplinäre »Wohnorte« des Lemmas: So »wohnten« beispielsweise Schnitzkirschsteine in den fürstlichen Wunderkammern, ohne die sie nicht denkbar gewesen wären und aus diesem Grund mußten auch die Wunderkammern für eine Betrachtung des Lemmas der Schnitzkirschsteine mit herangezogen werden (siehe Schnitzkirschsteine).

Zum Anderen unterscheidet sich das »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« von seinen Vorgängern auch darin, daß es nicht von einem Autorenkollektiv, sondern - abgesehen von einzelnen Gastautorenartikeln - von einer Einzelperson verfaßt wurde, deren spezifische Wissenssozialisation, deren individueller Erfahrungshorizont und deren persönliches Erkenntnisinteresse und persönlicher Forschungsstand maßgebend war für die Lemma-Auswahl. [10] Aus diesem Grunde wurden in den einzelnen Artikeln Termini auch gelegentlich auf eine unkonventionelle Weise bearbeitet und gedeutet; sie sind dabei natürlichermaßen und durchaus nicht notgedrungen, wie das auch schon Ulfig 2003 formuliert hat, subjektiv. [11]

Das vorgelegte »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« ist daher nicht nur der sichtbare Ausdruck einer jahrelangen geisteswissenschaftlich orientierten Forschungstätigkeit, sondern selbstverständlich auch das Abbild eines Weltbildes, welches, beeinflußt durch bestimmte Schulen, Theorien und Modelle, seine eigene Wirkkraft entfaltet. Daß diese Position legitim ist, hat schon Karl Jaspers, zwar mit Bezug auf die Philosophie, der jedoch auch auf die Kulturwissenschaften übertragbar ist, konstatiert: "Philosoph zu sein ist kein spezifischer Beruf; der Philosoph ist auch kein gestaltetes Ideal, nach dem der Mensch sich formen könnte, um es zu werden; das Sein des Philosophen ist das Selbstwerdenwollen, das in der Breite des Philosophierens sich Raum, Möglichkeit und Ausdruck schafft." [12] Eine unter vielen möglichen Formen des persönlichen »Sichausdruckverschaffens« ist auch das vorliegende Wörterbuch.

3. Wörterbuchaufbau

Gemäß den vorher gebrachten Ausführungen ist das »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« im Vergleich zu den Vorbildwerken quantitativ zunächst eher geringwertig, da in der nunmehr vorliegenden ersten Lieferung »nur« Lemmata behandelt werden. Wenn auch die »Enzyklopädie der Neuzeit« mit beeindruckenden 4.000 Artikeln und das »Historische Wörterbuch der Philosophie« mit 3.670 Artikeln aufwartet, so kommt doch das Wörterbuch »Ästhetische Grundbgeriffe« mit »nur« noch 170 und das »Wörterbuch der philosophischen Metaphern« mit »lediglich« 40 in sich nicht zusammenhängenden Begriffen aus. Daher wurde dort - ebenso wie hier beim »Kulturwissenschaftlichen Wörterbuch« - mehr Augenmerk auf die Qualität als die Quantität der gedeuteten und erörterten Begriffe gelegt. Zudem wird sich der Bestand der Lemmata mit der Zeit bedeutend erweitern. 

Denn wie die Vorbildwerke wird auch das vorliegende »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« sukzessive herausgegeben, wobei nicht der Herausgabe einzelner Bände, sondern einzelner Lieferungen zu je 52 Seiten auf jeweils 13 Bögen der Vorzug gegeben wurde. Der Umfang des letztendlichen Gesamtbestandes der Lemmata und die Periodizität der Erscheinungsweise bleiben dahingegen offen und sind nicht festgelegt. Weitere Lieferungen erscheinen je nach Artikelanfall und Fertigstellung. Da zudem Vollständigkeit in der Lexikographie eine Utopie ist, handelt es sich bei jeder Lieferung um eine abgeschlossene Sammlung von Lemmata, die durch ihre Ergänzung in weiteren Lieferungen an Umfang und Wert gewinnt. 

Diese sukzessive Publikationsweise in überschaubaren Teilen ermöglicht weiters eine raschere Herausgabe des Werkes, seine schnellere Gebrauchsfähigkeit, die Aufnahme und Behandlung aktueller Begriffe und die relativ unkomplizierte Möglichkeit zur Ergänzung und Fortführung.

Claus Heinrich Bill B.A.
Endnoten zum vorigen Text:

[1] = Zu anderen Versuchen siehe Matthias Kammerer: Kulturwissenschaftliche elektronische offline-Nachschlagewerke. Versuch einer Sichtung, in: Lexicographica. International Annual for Lexicography, Band XVIII., Jahrgang 2002, Tübingen 2003, Seite 19–38
[2] = Zu diesem semiotischen Kulturbegriff siehe Laurenz Volkmann: Die Vermittlung kulturwissenschaftlicher Inhalte und Methoden, in: Klaus Sierstorfer & Laurenz Volkmann (Herausgeber): Kulturwissenschaft interdisziplinär, Tübingen 2005, Seite 279
[3] = Friedrich Jaeger: Vorwort, in: Friedrich Jaeger (Herausgeber): Enzyklopädie der Neuzeit, Band I., Stuttgart & Weimar 2005, Seite VII-VIII
[4] = Joachim Ritter: Vorwort, in: Joachim Ritter (Herausgeber): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band I., Darmstadt 1971, Seite  V-XI
[5] = Karlheinz Barck & Martin Fontius & Dieter Schlenstedt & Burkhart Steinwachs & Friedrich Wolf: Vorwort, in: Karlheinz Barck (Herausgeber): Ästhetische Grundbegriffe, Band I., Stuttgart & Weimar 2000, Seite VIII-XIII
[6] = Stefan Gosepath & Wilfried Hinsch & Beate Rössler: Vorwort, in: Stefan Gosepath & Wilfried Hinsch & Beate Rössler (Herausgeber): Handbuch der politischen Philosophie und Sozialphilosophie, Band I., Berlin 2008, Seite V-VI
[7] = Hierzu Hans Peter Balmer: Montaigne und die Kunst der Frage. Grundzüge der Essais, Tübingen 2008
[8] = Ralf Konersmann (Herausgeber): Wörterbuch der philosophischen Metaphern, Darmstadt 2007
[9] = Dieser Begriff ist dehnbar. »Gegenwärtig relevant« ist kein Forschungsgegenstand per se, sondern er muß erst dazu erklärt werden. Erst die Bearbeitung als Thema macht ihn relevant und erst dann hat er auch Gegenwartsbezug. Von einem angeblich allgemein anerkannten und klar definierten »Gegenwartsinteresse« geht dahingegen die Enzyklopädie der Neuzeit (Band I., Seite VII.: "... indem sie nach der Bedeutung der Neuzeit als geschichtliche Epoche und der Neueren Geschichte als historischer Disziplin für die kulturelle Orientierung der Gegenwart fragt ...") aus. Auch das Wörterbuch der philosophischen Metpahern sagt von sich, es habe nur solche Lemmata behandelt, die eine bis heute anhaltende "ikonische Konstanz" besäßen (Vorwort, Seite 17). Bei den oben erwähnten ästhetischen Grundbegriffen ist man sich des Gegenwartsinteresses aber schon gar nicht mehr so sicher (Band I., Seite VII: " ... Auf aktuelle Fragen kann  das Wörterbuch natürlich dennoch nur eine enzyklopädisch pluralisierte Antwort geben ...").
[10] = Siehe hierzu Claus Heinrich Bill: Begriffskritik am Terminus Wissenschaftlicher Forschungsstand. Ein Essay über axiomatische Deutungshoheiten, in: Nobilitas. Zeitschrift für deutsche Adelsforschung,  Folge 5, Sonderburg 2009, Seite 220-227
[11] = Alexander Ulfig: Lexikon der philosophischen Begriffe, Köln 2003, Seite 5. Dort heißt es: "Das Verfassen eines philosophischen Werkes hängt von einem bestimmten Vorverständnis des Autors ab. Dieses Vorverständnis fließt in die Konzeption und Gestaltung des Werkes ein. Eigentlich ist jegliches Tun schon immer vorgeprägt und insofern selektiv."
[12] = Karl Jaspers: Philosophie II., Existenzerhellung, Heidelberg 4.Auflage, 1973,  Seite 411

4. Register bisher behandelter Begriffe

  • Lieferung 7 (Juli 2017): Geldadel, Zukunftstilgung, Ahnensaal, Graf Koks von der Gasanstalt.
  • Lieferung 6 (August 2015): Myriorama, Hitlerportrait.
  • Lieferung 5 (Juni 2015): Adelssucht, Dearistokratismus, Mont Saint Michel, Salonschlange.
  • Lieferung 4 (Mai 2015): Aristokratismus, Europamüdigkeit, Paradies, Spiegel, Toposaturie, Verschwörungstheorien.
  • Lieferung 3 (September 2011): Bauer sucht Frau, Blick, Cruisen, Demonstration, Geistsklaverei, Imagomanie, Individuation, Kultur, Sammeln und Jagen, Völkerschau, Volkstümliche Musik, Voyeur, Wolken.
  • Lieferung 2 (August 2011): Eintänzer, Fuchsschwänzer, Guerilla Gardening, Hasardspiel, Kleinägypter, Monokel, Nixe, Odaliske, Olivenprinzen, Orientbetrüger, Picknick, Polyamorie, Portechaise, Prestige, Youtube.
  • Lieferung 1 (September 2010): Carrotmob, Ewigkeit, Fenster, Flashmob, Friedhofskultur, Handy, Industrieritter, Information, Public Viewing, Stutzer, Taugenichts, Vaterlandsliebe, Vebleneffekt, Warten.
5. Einzelbestellung und Abonnement

Das »Kulturwissenschaftliche Wörterbuch« erscheint sukzessive unregelmäßig und zu nicht festgelegten Erscheinungsterminen in einzelnen Lieferungen zu je 52 Seiten DIN-A-5 im schwarz-gelben Digitaldruck und kann einzeln oder im Abonnement bezogen werden. Abonnements sind jederzeit ohne Fristeinhaltung formlos per eMail kündbar. Die Lieferungen erfolgen gegen Einzelrechnung mit Zusendung. Es erscheinen bis zu 4 Ausgaben per Kalenderjahr.

Einzellieferung im Abonnement 48,00 Euro inkl. Porto & Verpackung im In- und Ausland
Einzellieferung ohne Abonnement 48,00 Euro inkl. Porto & Verpackung im In- und Ausland


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