„Un/doing nobility“ durch die Zeitläufte
Aspekte von Adelskonstruktionen und kulturellen Entadelungen
Es ist nach wie
vor eine der spannendsten Fragen, wie Humandifferenzierungen bei
gesellschaftlichen Minderheiten konstruiert wurden, wie sie
aufrechterhalten und bekämpft, bisweilen auch in ihren Eigenschaften
umgearbeitet oder gar eleminiert wurden. Zwei neuere Veröffentlichungen
widmen sich, auch wenn sie das vorgenannte Konzept – zumindest
ausweislich der Literaturlisten – nicht benützt haben, diesen Vorgängen
der fortwährenden und labilen, fragilen und kontingenten Konstruktion
des Sozialen in speziellem Bezug auf die Humandifferenzierung des
Adels. [1]
Das erste Werk über die Entstehung und Festigung der Korporation der
jülichschen Ritterschaft im 15. Jahrhundert wirft einen detaillierten
Blick auf die Herausbildung sozialer Etikettierungen mittels
Sprechakten, Schriftakten und praktischen Handlungsvollzügen. Dabei
spielte unter anderen Faktoren auch eine Rolle, wie nah bestimmte
Personen dem herrschenden Herzog standen, welche Aufgaben sie in seiner
Nähe übernahmen (Seite 12). Der Verfasser macht zudem darauf
aufmerksam, daß die Bezeichnungen und Termini „Ritter“, „ritterbürtig“
und „Ritterschaft“ differenziert gebraucht worden sind (Seite 17-18,
30-34). Das problematisiert die Analyse, die jedoch grundständig und
daher ergebnisoffen danach fragt, wer eigentlich als „Ritter“
bezeichnet wurde, welche Wahrnehmungen sich mit dem Begriff verbanden,
welchen Wandlungen die Wahrnehmungen der Begriffe unterlagen, wie sie
überhaupt entstanden waren und welche Funktionen schließlich „der
Ritterschaft“ als institutioneller „sozialer Tatsache“ anfänglich
zugeschrieben worden war (Seite 38).
Zur Beantwortung der Fragen wurden Briefe, Futterzettel,
Archivmaterialien und die Forschungsliteratur hinzugezogen, wobei das
Archivmaterial so reichhaltig verwendet worden ist (Seite 371), daß die
Ergebnisse nicht nur eine Reproduktion bisheriger Erkenntnisse
darstellt, sondern einen originären Beitrag zur Genesis von rechtlich
orientierten Adelskorporationen in Herrschaftsaushandlungsprozessen
leisten kann. Der Abschnitt über „Fragestellung, Bearbeitungszeitraum,
Methodik und Quellen“ kann insgesamt überzeugend darlegen, wie die
Grenzen der Studie angelegt sind, auch wenn dort teils Bemerkungen
eingepflegt worden sind, die eigentlich in das vorherige Kapitel des
Forschungsstandes gehört hätten (Seite 39). Zudem bleiben hier die
methodischen Bemerkungen recht dünn, nennen jedenfalls keine explizite
Methodik, wohl aber immerhin ein analytisches Vorgehen (Seite 39-41),
das unter anderem komparatistisch arbeitet (Seite 40-41).
Über die Handlungsbereiche und Kulturtechniken von Fehden,
Verschuldungen, Herrschaftsteilhabe, Matrikel, Ämterbesetzung,
Landbesitz, Kriegsdienst, Verpfändungen, Zeugenschaft und Huldigungen
wird sodann konkret auf der eben der historisch noch ermittelbaren
Fakten analysiert, was eigentlich „den Adel“ ausmachte (Seite 43-282),
teils speziell bezogen auf den regionalen Mikroausschnitt der
Ritterschaft im Amte Nörvenich (heute gelegen im Kreis Düren). Für die
genealogische wie prosopographische Forschung von Interesse sind
weiters die detaillierten Listen von Rittern im reichhaltigen Anhang
mit Tabellen und Listen von Namen (Seite 291-369). Im Ergebnis versucht
der Verfasser, nicht der bisherigen älteren Forschng blind zu
vertrauen, die in einer Art Rückprojektion landständische
Verfassungsstrukturen schon im Spätmittelalter wahrgenommen hatte.
Vielmehr kommen die Akteure selbst zu Wort. Hier folgt der Verfasser
dem Leitspruch Latours (2010), „daß die Forscher nicht im vorhinein und
anstelle der Akteure definieren, aus welcher Art von Bausteinen die
soziale Welt besteht“. [2] So werden unter Zeitgenossen diejenigen als
„Ritter“ bezeichnet, die sich in der Nähe der Herzöge aufhielten, für
sie Rechtsgeschäfte bezeugten, darin involviert waren; neben den
zunächst vereinzelt auftretenden Personenbezeichnungen „Ritter“ und
„Knechte“ entstand schließlich die Bezeichnung „Ritterschaft“ für die
Gesamtheit dieser beiden Gruppenbildungen.
Ab den 1420er Jahren war zudem kollektives Handeln erkennbar, schied
sich die Korporation jedoch in einen personellen Kern und eine
personelle Peripherie, die sich durch Häufigkeit der Urkundenbenennung
und in der Nähe zum Herzog unterschieden. Landbesitz und Kriegsdienst
waren weitere wichtige Kriterien, nach der jemand als „Ritter“
bezeichnet wurde. Damit bedingte wesentlich die Nähe der Akteur:innen
zu bestimmten Humanaktanten oder auch spezifischen Sachaktanten
(Dingen) den personalen Status, die soziale Rolle des Einzelnen. Als
„landständisch“ dagegen konnte die Ritterschaft im Jülichschen erst ab
dem 16. Jahrhundert bezeichnet werden.
Nun begann die sich festigende Korporation auch, sich Rechte zu
erkämpfen, so das Bedenbewilligungsrecht bei Entscheidungen des
Herzogs, auch wenn es selbst zur Wende vom 15. zum 16. Jahrhundert noch
kein klar profiliertes Aufgaben- und Kompetenzgebiet „der Ritterschaft“
gab. Daß indes die Ritterschaft personell stets fluktuierte, ist vom
Verfasser als neuartig herausgestellt worden, aber an und für sich eine
gewöhnliche (ältere) soziologische Erkenntnis. [3] Insgesamt ist dem
Verfasser jedoch ein tiefgehende Analyse gelungen, die die
Prozesshaftigkeit der Korporationsentstehung und ihrer strukturellen
Pfadabhängigkeiten nachzeichnet, die anfänglich noch in Zusammensetzung
wie Tätigkeitsfelder fluide Genesis, damit auch ein eindrückliches
Beispiel für das spätmittelalterliche „un/doing nobility“ darlegt.
Auch das zweite Werk widmet sich fragilen
Humandifferenzierungsvorgängen, wenn auch unter gänzlich anderen
Vorzeichen. Vorgestellt wird in einem etwas schmaleren Band eine
spezifische „Entsubstantialisierung des Adels“ eines Einzelnen, wenn
auch eines ungewöhnlichen Einzelnen. [4] Es handelt sich um die
Biographie des als „verrückten Baron“ ebenso wie „Flüchtlingsbaron“
betitelten Adeligen Alhard v.dem Bussche-Münch (1897-1971), der auf
großem Fuße lebte, sich als Grandseigneur ansah, Schulden anhäufte,
seinen Grundbesitz veräußerte und schon zu Lebzeiten wußte, daß er
„keine lachenden Erben“ haben würde.5 Vor allem für die Integration der
Flüchtlinge nach dem zweiten Weltkrieg hat er sich eingesetzt,
Siedlungen tatkräftig unterstützt. Seine Herkunft deutete darauf jedoch
nicht hin, vielmehr bewegte er sich in den üblichen standesgemäßen
Bahnen seiner sozialen Bezugsgruppenbildung, des Adels. Er wird schon
als Jugendlicher Erbe des Fideikommisses des Ritterguts Benkhausen, das
heute im Stadtgebiet Espelkamp im Kreis Minden-Lübbecke liegt und als
Tagungshotel unter dem etwas irreführenden Titel „Schloß“ als einer
angeblichen Residenz eines Landesherren fungiert.
Er wurde Offiziersanwärter, diente als Husar im ersten Weltkrieg,
flüchtete auf abenteuerlichste Weise aus russischer
Kriegsgefangenschaft, wurde in Amerika der Spionage verdächtigt, konnte
aber 1920 zur Bewirtschaftung seines Gutes Benkhausen wieder nach dort
zurückkehren. Er erlernte halb die Landwirtschaft, ging nach der
Zwischenprüfung ab, reiste viel, lebte verschwenderisch, heiratete,
blieb kinderlos, mußte in den Konkurs gehen. [6] Durch einen
Zwangsvergleich wurde die Versteigerung Benkhausens abgewendet, das Gut
blieb in der Familie, Alhard v.dem Bussche-Münch bekam Auflagen seines
Onkels, keine neuen Schulden anzuhäufen. In der Weimarer Republik wurde
er Mitglied des Stahlhelmbundes für Frontsoldaten, [7] schließlich in
der Zeit des Nationalsozialismus auch Mitglied in NS-Organisationen,
wobei er sich aber zugleich auch für KZ-Insassen persönlich einsetzte.
Daß er schließlich unmittelbar nach dem Ende des zweiten Weltkriegs in
dem zweiten Jahrfünft der späten 40er Jahre die diakonische Siedlung
Espelkamp für Geflüchtete unterstützte, trug ihm den oben erwähnten
Spitznamen ein.
Als Verbindungsmann zwischen evangelischer Kirche, Behörden und
britischer Besatzung trieb er das Projekt wesentlich mit voran,
insbesondere durch den preiswerten Verkauf einiger seiner Ländereien,
um diese als Siedlungsland zur Verfügung zu stellen. Wegen seiner
besonderen Förderung erhielt er fernerhin 1958 das Bundesverdienstkreuz
verliehen. Fern seiner ehemaligen ländlichen Wirkungsstätte, lebte
Alhard v.dem Bussche-Münch zuletzt, nachdem er alle Ländereien aus dem
ehemaligen Fideikommiß veräußert hatte, in einem neu gewählten
Altersruhesitz in Überlingen am Bodensee, 1971 starb er getreu seinem
für den Adel ungewöhnlichen Vorsatz, „nichts der Nachwelt zu
hinterlassen“. Der Verfasser der Biographie hat dem Wirken dieses lokal
bedeutsamen Adeligen in einer Mikrostudie nachgespürt, die durch eine
dichte biographische Beschreibung gekennzeichnet ist und die entlang
der Lebensdaten und des Lebensfadens des Protagonisten entfaltet wurde.
Der Ton des Werkes ist teils umgangssprachlich orientiert, das Buch ist
nicht wissenschaftlich geschrieben, gleichwohl werden Überprüfungen des
Forschungsstandes ebenso dargeboten wie Einblicke in die Literatur, in
unpublizierte Akten und historische Zeitungsartikel aus amerikanischen
Digitalportalen. Auch ist die Lebensbeschreibung ein gutes Beispiel vor
allem für das selbstgewählte „undoing nobility“, wobei das Klischee
verschwenderischen Adels beim Protagonisten tatsächlich zutraf. [8]
Beide Bücher, erschienen im Verlag für Regionalgeschichte in Bielefeld,
sind – wie stets – in gediegener Ausstattung gedruckt worden,
stellen eine Bereicherung für alle an der Adelsgeschichte
Interessierten dar, insbesondere auch für diejenigen, die an den
genannten Latourschen ostentativen Definitionen der Gruppenbildung
namens „Adel“ interessiert sind. Insofern folgen beide Bände, wenn auch
nur unbewußt und nicht explizit benannt, dem neuen Trend der Frage der
fortlaufenden Alltags-Konstruktion sozialer Humandifferenzierungen, wie
sie die historische Praxeologie aufzudecken hilft.9 Dies gilt zwar in
erhöhtem Maße für das Ritterschaftsbuch, aber auch das Busschewerk kann
in Teilen dazu dienen, den mannigfaltigen Möglichkeiten zum
akteur:innenseitigen Auf- wie Abbau von Adel in Gemeinschaften oder bei
Einzelpersonen plastisch werden zu lassen. Deutlich wird daher durch
beide Werke, daß es sich lohnt, diesen Prozessen als einem fortwährend
dynamischem Geschehen nachzuspüren, statt, wie es in der älteren und
seinerzeit grundlegenden deutschsprachigen Adelsforschung üblich
gewesen ist, allein auf die statischen Aspekte der
Korporationsgeschichte abzuzielen.
Dieser Aufsatz stammt von Dr. phil. Claus Heinrich Bill, M.A., M.A.,
M.A., B.A., und erscheint zugleich in der Zeitschrift für deutsche
Adelsforschung in gedruckter Form.
Annotationen:
- [1] = Es sind dies die beiden hardcovergebundenen Bände von
a) Gregor-Hecker-Twrsnick: Die Ritterschaft des Herzogtums Jülich im
15. Jahrhundert. Genese einer territorialen Elite, Bielefeld: Verlag
für Regionalgeschichte 2022, 400 Seiten mit 1 Illustration und 1 Karte,
Band 16 der Schriftenreihe „Jülicher Forschungen“; zugleich als „Die
jülichsche Ritterschaft im 15. Jahrhundert“ Dissertation an der
Rheinischen Friedrich-Wilhels-Universität zu Bonn 2021, für den Druck
geringfügig überarbeitet und mit einem Register versehen, ISBN:
978-3-7395-1346-1, erhältlich zum Preis von 49,00 Euro, sowie von b)
Ernst-Dieter Köpper: „Ich werde keine lachenden Erben haben.“ Biografie
des „Flüchtlingsbarons“ Alhard von dem Bussche Münch (1897-1971),
Bielefeld: Verlag für Regionalgeschichte 2022, 190 Seiten mit
Abbildungen, ISBN 978-3-7395-1347-8, erhältlich zum Preis von 24,00
Euro. – Zur sozialwissenschaftlichen Theorie der
Humandifferenzierung siehe Dilek Dizdar / Stefan Hirschauer / Johannes
Paulmann / Gabriele Schabacher (Hg.): Humandifferenzierung.
Disziplinäre Perspektiven und empirische Sondierungen, Weilerswist:
Velbrück Wissenschaft 2021, 370 Seiten (Aufsatzsammlung); grundlegend
aber auch den Pionierartikel von Stefan Hirschauer: Un/doing
Differences. Die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten, in: Zeitschrift
für Soziologie, Band 43, Heft 3 (Juniausgabe), Stuttgart: Lucius
& Lucius 2014, Seite 170-191. – Adaptiert wurde diese
Theorie für die Adelsforschung bei Claus Heinrich Bill: Einführung in
das neue konstruktivistische Adelskonzept „Un/doing nobility“ mit
aktueller Forschungssynopse, in: Institut Deutsche Adelsforschung
(Hg.): Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XXII., Folge
Nr. 108, Sonderburg 2019, Seite 13-42.
- [2] = Bruno Latour: Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft.
Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie, Frankfurt am Main: Suhrkamp
2010, Seite 75.
- [3] = Ibidem heißt es: „Sobald man aufhört, Gruppen zu bilden und umzubilden,
gibt es keine Gruppen mehr“ (Seite 63) sowie, „daß soziale Aggregate
nicht Gegenstand einer ostensiven Definition sind, […], sondern nur
einer performativen Definition“ (Seite 62) sein könnten.
- [4] = Zum erwähnten Konzept siehe Michael Meissner / Katharina Nebelin /
Marian Meissner: Eliten nach dem Machtverlust? Eine einleitende
Problemskizze, in: Michael Meißner (Hg.): Eliten nach dem Machtverlust?
Fallstudien zur Transformation von Eliten in Krisenzeiten, Berlin 2012,
Seite 9-16 [enthält Anregungen für eine Geschichte des Adels nach
Krisen, beispielsweise in der Koselleckschen für den Adel
entkonkretisierenden und entsubstanzialisierenden Sattelzeit, nach
1800, in der klassischen Moderne, im langen 19, Jahrhundert oder nach
1918]. Das Konzept geht ursprünglich zurück auf Reinhart Koselleck /
Christoph Dipper: Begriffsgeschichte, Sozialgeschichte, begriffene
Geschichte, in: Neue Politische Literatur. Berichte aus Geschichts- und
Politikwissenschaft, Band 43, Darmstadt 1998, Heft Nr. 2, Seite 187-205
(hier speziell Seite 200-201).
- [5] = Ernst-Dieter Köpper: „Ich werde keine lachenden Erben haben.“
Biografie des „Flüchtlingsbarons“. Alhard von dem Bussche Münch
(1897-1971), 190 Seiten, mit Abbildungen, Einband gebunden, erschienen
am 2. November 2022, ISBN: 978-3-7395-1347-8, erhältlich zum Preis von
24,00 Euro im Buchhandel.
- [6] = Zum Vorwurf der „Anökonomie“ des Adels siehe Jochen Strobel: Eine
Kulturpoetik des Adels in der Romantik. Verhandlungen zwischen
„Adeligkeit“ und Literatur um 1800, Berlin: De Gruyter 2010, Seite 284
und 292; Annette C. Cremer / Alexander Jendorff (Hg.): Decorum und
Mammon im Widerstreit? Adeliges Wirtschaftshandeln zwischen
Standesprofilen, Profitstreben und ökonomischer
Notwendigkeit,Heidelberg: Heidelberg University Publishing 2022, 461
Seiten (Sammelband, zugleich Band 4 der Schriftenreihe „Höfische Kultur
interdisziplinär“).
- [7] = Dazu weiterführend B. v. Wedel: Adel und Stahlhelm, in: Deutsches
Adelsblatt, Jahrgang XLVI, Berlin 1928, Seite 594 (auch in:
Pommernadel. Nachrichtenblatt für die Mitglieder der Landesabt. Pommern
der Deutschen Adelsgenossenschaft, Stettin, Jahrgang IV, Ausgabe Nr. 6
vom 1. September 1928, Seite 27-28); Hans Claus v. Werder-Sagisdorf:
Adel und Stahlhelm, in: Deutsches Adelsblatt, Jahrgang 46, Berlin 1928,
Seite 712d; Hans-Claus v.Werder: Mehr Tradition, mehr Zukunftswillen!
Nochmals: „Adel und Stahlhelm“, in: Jungadel, Ausgabe Nr. 2 vom 1.
Februar 1929, Seite 6 (als Beilage zum Deutschen Adelsblatt, Ausgabe
Nr. 6 vom 2. Februar 1929); Bernuth, Horst-Diethelm v.: Jungadel und
Stahlhelm, in: Jungadel, Ausgabe Nr. 6 vom 1. Juni 1929, Seite 21-22
(als Beilage zum Deutschen Adelsblatt, Ausgabe Nr. 23 vom 1. Juni
1929); Bill, Claus Heinrich: Adel in der Zeitung „Der Stahlhelm“
1925-1935, in: Deutscher Adelsalmanach, Jahrgang I, Sonderburg:
slebstverlag des Instituts Deutsche Adelsforschung 1999, Lieferung Nr.
3, Seite 127-148; Bill, Claus Heinrich: Adelige Führer im Stahlhelm.
Bund der Frontsoldaten. Edition nach der Stahlhelm-Gliederung mit Stand
vom 1.April 1925, in: Nobilitas. Zeitschrift für deutsche
Adelsforschung, Folge Nr. 26, Jahrgang VI., Sonderburg: Selbstverlag
des Instituts Deutsche Adelsforschung 2003, Seite 1288-1289;
Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Gesellschaftsgeschichte, Band 4, 1987,
Seite 327-328; Wolf Christian von Wedel-Parlow: Ostelbischer Adel im
Nationalsozialismus. Familienerinnerungen am Beispiel der Wedel,
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht Unipress 2017, Seite 86; Stephan
Malinowski: Vom König zum Führer. Sozialer Niedergang und politische
Radikalisierung im deutschen Adel zwischen Kaiserreich und NS-Staat,
Berlin: Akademieverlag 2. Auflage 2003, Seite 214, 292, 338, 365,
373-375, 390-393, 497, 508, 513, 534-536, 544-545, 550, 567-568.
- [8] = Dazu siehe – in Auswahl – a) Thorstein Bundle Veblen: Theorie der
feinen Leute. Eine ökonomische Untersuchung der Institutionen,
Frankfurt am Main 3. Auflage 2015, 381 Seiten, b) Hierzu Georges
Bataille / Traugott König: Der Begriff der Verausgabung, in: Gerd
Bergfleth (Hg.): Georges Bataille. Das theoretische Werk, Band 1 („Die
Aufhebung der Ökonomie“), München 1975, Seite 9-31, c) Ronald Gregor
Asch: Der Adel und das Geld. Zwischen demonstrativer Verschwendung und
Bewahrung des Erbes, in: Annette C. Cremer / Alexander Jendorff (Hg.):
Decorum und Mammon im Widerstreit? Adeliges Wirtschaftshandeln zwischen
Standesprofilen, Profitstreben und ökonomischer Notwendigkeit,
Heidelberg 2022, Seite 81-106, d) Nomen Nescio: Gefundene Briefe, in:
Hannoverisches Magazin, Jahrgang XIX, Hannover 1781, Seite 1457-1486
(betrifft adelige Verschwendungssucht), e) Renata Ago: Statuskonsum,
in: Friedrich Jaeger (Hg.): Enzyklopädie der Neuzeit, Band XII.,
Stuttgart 2010, Spalte 941-944 (betrifft den Geltungskonsum und die
pejorativ etikettierte gentilhommeske „Verschwendung“ von Ressourcen),
f) Till Johannes Hoffmann: Verschwendung. Philosophie, Soziologie und
Ökonomie des Überflusses, Frankfurt am Main 2009, 167 Seiten, g)
Michael Jäckel: Wie demonstrativ war und ist Konsum?, in: Michael
Jäckel (Hg.): Luxus. Interdisziplinäre Beiträge zu Formen und
Repräsentationen des Konsums, Trier 2008, Seite 11-38, h) Martin
Scheutz: Verschwender, in: Friedrich Jaeger (Hg.): Enzyklopädie der
Neuzeit, Band XIV., Stuttgart 2011, Spalte 208-211, i) Peter Hersche:
Muße und Verschwendung. Europäische Gesellschaft und Kultur im
Barockzeitalter, Freiburg im Breisgau 2006, Freiburg im Breisgau /
Basel / Wien 2006, 2 Bände, zusammen 1206 Seiten; j) G. C. Lichtenberg:
Proben sonderbarer Verschwendung aus den Ritterzeiten, in: Göttinger
Taschen-Kalender, Jahrgang 1778, Göttingen 1778, Seite 75-76 (betrifft
Verschwendungssucht des Adels im Mittelalter), k) Andreas Pecar:
Status-Ökonomie. Notwendige Investitionen und erhoffte Renditen im
höfischen Adel der Barockzeit, in: Gabriele Jancke / Daniel Schläppi
(Hg.): Die Ökonomie sozialer Beziehungen. Ressourcenbewirtschaftung als
Geben, Nehmen, Investieren, Verschwenden, Haushalten, Horten, Vererben,
Schulden, Stuttgart 2015, Seite 91-107, l) Evelyn Welch: Public
Magnificence and Private Display. Giovanni Pontanos „De splendore“
(1498) and the Domestic Arts, in: Journal of Design History, Jahrgang
15, Ausgabe Nr. 4 (Approaches to Renaissance Consumption), Oxford 2002,
Seite 211-221 (betrifft die als Tugend verstandenen „spesa onorata“,
ehrenvollen „Verschwendungen“, „glänzenden“ Ausgaben), m) Wolfgang
Pircher: Verwüstung und Verschwendung. Adeliges Bauen nach der zweiten
Türkenbelagerung, Wien 1984, 104 Seiten.
- [9] = Dazu siehe Lucas Haasis / Constantin Rieske (Hg.): Historische
Praxeologie. Dimensionen vergangenen Handelns, Paderborn: Ferdinand
Schöningh 2015, 243 Seiten; Dagmar Freist (Hg.): Diskurse, Körper,
Artefakte. Historische Praxeologie in der Frühneuzeitforschung,
Bielefeld: Transcript 2015, 410 Seiten; Jan-Hendrik Passoth: Soziologie
der Umstände. Entwurf einer symmetrischen Praxistheorie, Bielefeld:
Transcript, 330 Seiten (soll 2023 erscheinen).
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