Institut Deutsche Adelsforschung
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Zur Theoriegeschichte des Happyends

Ein Grundzug des Geschichtenerzählens von der Antike bis heute (Rezension)

Überall dort, wo Geschichten erzählt werden und Narration stattfindet, sei es in der Literatur, was am naheliegendsten erscheint, aber auch im Film, auf der Theaterbühne, im Alltagsleben, in der Wissenschaft, in Aufsätzen oder Hörspielen, findet man verschiedene Formen von Anfängen und Enden. Enden sind dabei wie Anfänge ebenso unentbehrlich und einer wie auch immer und in welcher Form und Absicht auch immer erzählten Geschichte systemimmanent. So bestimmend aber „das Ende“ für viele Kommunikationsvorgänge ist - denn Geschichten sind Kommunkations-, Sendenden- und Empfangenden-Objekte erzählender oder hörend-lesender, jedenfalls rezipierender Subjekte, desto weniger hat sich bisher jemand ausführlich und vergleichend mit der Geschichte der Theorie dieser Enden befaßt. Das scheint auf den ersten Blick eine Frage für den Literaturhistoriker zu sein, strahlt aber, wenn man das Obige berücksichtigt, noch weiter aus auf alle anderen Bereiche des Lebens, in denen Menschen miteinander kommunizieren. Enden sind daher nicht nur in Märchen, sondern auch in der Politik, in der Religion, in Gebrauchsanweisungen und in Propagandaschriften, um nur wenige Bereiche zu nennen, von immenser Bedeutung. 

Man unterscheidet dabei vier Formen von Erzähl-Enden: a) kein Ende, b) offenes Ende c) Worstend und d) Happyend. Punkt a bezieht sich hier hauptsächlich auf die Existenz des Endes und widerspricht sich zunächst eigentlich selbst. Denn wenn eine Geschichte, wie auch immer - endet, so hat sie quantitativ ein Ende. Das mag von vom Erzählstrang her zwar stets zutreffen, muß aber qualitativ nicht von Belang sein. Eine Geschichte kann auch mit einem Ende enden, daß im eigentlichen Sinne kein Ende ist, keine Pointe und keine Schlußfolgerung, keine Lehre, keine Moral, kein Erstarren oder kein Erfreuen besitzt. In diesen Fällen kommt das ende im Stück meist - wie in  Samuel Becketts „Warten auf Godot“ von 1952 - abrupt und läßt den Rezipienten eher ratlos zurück. [1]

Das trifft vor allem auf manche avantgardistische Theaterstücke des absurden Theaters zu, aber auch auf verfahrene Improvisationstheatergeschichten. Fehlende Enden sind gelegentlich geplant oder auch nicht geplant und lassen nicht grundsätzlich auf einen Mangel an erzähltechnischen Grundkenntnissen schließen, sondern werden als Stilmittel eingesetzt. Im Falle des Stücks „Warten auf Godot“ kulminiert die Absurdität der beiden wartenden Protagonisten in einem absurden Ende, das recht überraschend kommt und lediglich mit dem Satz „Gehen wir“ beschlossen wird. Ein simpleres Ende kann man sich nicht denken: Aus dem Dialog heraus erfolgt plötzlich der Abgang von der Bühne, ohne daß ein eigentliches Ende stattfindet. 

Viel häufiger aber als die rein deskriptiv-quantitative Existenz ist der qualitative Aspekt eines Erzählenden zu beobachten. Wenn nämlich ein bewußtes Ende vom Erzählenden gesetzt wird - und das ist in den meisten Fällen an der Tagesordnung - so ergeben sich dabei die oben schon erwähnten drei Unterformen des neutralen (offnen), des frohen (Happyends) und des tragischen Endes (Worstend).

Es ist daher von Interesse, sich einmal die verschiedenen Formen von Enden, auf die wir uns abseits der Anfänge hier spezialisieren wollen, zu konzentrieren. Genau dies hat auch der in Bonn neuere Literaturwissenschaft lehrende und in seiner vierten Lebensdekade stehende Stephan Kraft in seinem neuen Buch mit dem Titel „Zum Ende der Komödie. Eine Theoriegeschichte des Happyends“ aus dem Göttinger Wallsteinverlag bewerkstelligt. [2] 

Der rheinische Germanist hat die Konzeption des Happyends seit der Antike durch die Aufklärung bis heute untersucht und ihre Gemeinsamkeiten und Wandlungen mit großer Sachkenntnis und profundem Hintergrundwissen beleuchtet. Doch ist seine gedruckte Habilitation eine reine intrafachdiziplinäre Untersuchung, an der der „cultural turn“ in den Literaturwissenschaften vorbeigegangen ist. So baut Kraft sein fleißiges Mammutwerk nicht zu einer Theoriegeschichte des Happyends im kulturwissenschaftlichen Sinne aus, sondern verbleibt in den engen Grenzen seiner Hauswissenschaft. Dabei wären Blicke über seinen Tellerand lohnend gewesen: Denn das Happyend ist nicht nur in der Komödie ein beliebtes Stilmittel der Einhegung eines entfesselten Geschichtsstranges, sondern auch in religionspsychologischer, massenpsychologischer und kulturphilosophischer Sicht von Interesse, um hier nur einige Beispiele zu nennen. 

So ist das Happyend in der Religionspsychologie deswegen von Belang, weil die meisten Religionen der Welt in ihrem Kanon ein Happyend vorsehen: Allahismus und Christizismus nennen dieses Ende, auf das alle Gläubigen zusteuern, „Paradies“ oder „Garten Eden“ und diese Happyends sind mit allen möglichen und auch nur denkbaren Reichtümern und profanwetlichen Kostbarkeiten angefüllt, die Menschen sich in ihrem zumeist defizitär gezeichneten und empfundenen Diesseits nur vorstellen können. In der Religion wird das Happyend jedoch hier auf Erden und im Leben zumeist nicht bewußt erlebt, zumindest in den beiden genannten Weltreligionen (im Bhagwanismus oder Oshotum dahingegen schon). Religionen arbeiten daher mit der Aussicht und Hoffnung auf ein Happyend und widersprechen damit dem klassischen Sinne des Happyends im Theater: Bei der Komödie rechnet man mehr oder minder mit dem Happyend und man erlebt es auch, beispielsweise als Zuschauer eines Theaterstückes. Im „Lebenstheater“ aber steht lediglich die Aussicht und Hoffnung auf ein Happyend (namens ewiges Leben in materiellem Wohlstand und körperlicher, geistiger und seelischer Vollkommenheit) im Raum. 

In der Religion wird daher der Rezipient einer Geschichte, denn nichts anders stellt Religion im Grunde seines Wesens dar, um sein irdisches Ende betrogen und mit Versprechungen vertröstet. Das Erlebnis des Happyends wird auf einen späteren Zeitpunkt nach dem Leben verschoben, die Gläubigen werden immerwährend darauf verwiesen, daß sie das Happyend erst in einem anderen Seins- und Bewußtseinszustand zu erleben im Stande wären. [3] Dabei ist die Ausrichtung auf dieses Happyend systemimmanent wichtig, worin auch der Gegensatz zum Theater erkenntlich wird: Im Theater und in der Komödie ist das Happyend zwar der Zielpunkt der Handlung, nicht aber von so bestimmender Wirkung, daß es die Handlung beeinflussen würde. Vielmehr wird es als Wendepunkt pointierter Art verstanden, der eine Geschichte in seiner Struktur [4] organisch abschließt. Die Handlung war dabei der Hauptaufmerksamkeit gewidmet, während in der Religion allein das Nachdenken und die ständige Herbeizitierung der Freuden des künftigen Happyends zu einem wichtigen Mittel der Disziplinierung und Uniformitätsherstellung der Gläubigen dient. [5] 

Beispielhaft hierfür mag eine Vision der Zeugen Jehovas dienen: „Bosheit, Krieg, Verbrechen und Gewalt wird es nicht mehr geben ... Die Anbeter Jehovas werden in Sicherheit leben ... Es wird keinen Mangel an Nahrung geben. Der Psalmist schrieb: `Es wird Fülle an Getreide auf der Erde geben; auf dem Gipfel der Berge wird Überfluss sein´ ... Jehova Gott wird seine gerechten Diener segnen und `die Erde selbst wird bestimmt ihren Ertrag geben´ ... Die ganze Erde wird zu einem Paradies werden.Wo früher sündige Menschen das Land verunstalteten, werden hübsche neue Häuser und Gärten entstehen. Im Lauf der Zeit werden sich die Menschen die ganze Erde untertan machen, bis sie so wunderschön und fruchtbar sein wird wie der Garten Eden. Gott wird dann stets ‘seine Hand öffnen und das Begehren alles Lebenden sättigen’ ... Zwischen Mensch und Tier wird Frieden herrschen.Wildtiere und Haustiere werden zusammen weiden. Tiere, vor denen man sich heute noch fürchten muß, werden dann nicht einmal mehr für kleine Kinder eine Gefahr sein ... Es wird keine Krankheiten mehr geben. Als Herrscher des himmlischen Königreiches Gottes wird Jesus noch viel mehr Menschen heilen, als er das während seines Lebens auf der Erde tat ... Verstorbene werden auferstehen und die Aussicht haben, nie mehr zu sterben. Alle Menschen, die im Tod schlafen und die im Gedächtnis Gottes sind, werden auferweckt werden. Es wird `eine Auferstehung sowohl der Gerechten als auch der Ungerechten geben´ ... Was für einer wunderbaren Zukunft können doch Menschen entgegensehen, die sich entschließen, unseren großartigen Schöpfer, Jehova Gott, kennen zu lernen und ihm zu dienen!“ [6]

Deutlich wird am letzten Satz jedoch, daß diese Vorstellungen künftigen Lebens nach dem Tode an die Bedingungung der Zugehörigkeit der Glaubensgemeinschaft der Zeugen Jehovas gebunden ist. Daher erwarten andere Religionen entsprechend andere Paradiese, die ihre jeweiligen Gottheiten, nur für sie speziell, als Happyend von Lebensgeschichten bereit halten. So heißt es bei den Mormonen abweichend: „Wir glauben an die buchstäbliche Sammlung Israels und die Wiederherstellung der zehn Stämme, dass Zion (das neue Jerusalem) auf dem amerikanischen Kontinent errichtet werden wird, dass Christus persönlich auf der Erde regieren wird und dass die Erde erneuert werden und ihre paradiesische Herrlichkeit empfangen wird“ sowie „Und dann wird es sich begeben: Der Geist derjenigen, die rechtschaffen sind, wird in einen Zustand des Glücklichseins aufgenommen, den man Paradies nennt, einen Zustand der Ruhe, einen Zustand des Friedens, wo er von all seinen Beunruhigungen und von allem Kummer und aller Sorge ausruhen wird.“ [7]

 Fällt also bereits in der Differenz von Theater und Religion die unterschiedliche Gewichtung des Happyends auf, so gilt dies ebenso dezidiert für den Bereich der Massenpsychologie. Gruppen und soziale Netzwerke finden sich dort zusammen, wo sie gemeinsame Ziele zu erreichen suchen; auch sie sind daher bestrebt, ein Happyend durch ihre Bemühungen zu erreichen. Doch im Gegensatz zur Religion soll dieses Happyend bereits im Diesseits erlangt werden. Es ist indes erstaunlich, daß es eigentlich auch hier so gut wie nie erreicht wird und die Aussicht darauf ein viel starkes Motiv des Handelns ist, als man sich das allgemeinhin zu denken vermag. [8] Vor allem in der Politik wird mit diesen Motiven des Happyends gearbeitet. Jedes Parteiprogramm verspricht ein Happyend, wenn die Gesellschaft, in der es aktiv ist und aus der es entstanden ist, auf diese oder jene Weise handeln würde. Wie in der Religion wird auch in der Politik mit Aussichten auf Happyends gearbeitet, die hauptsächlich dazu dienen, nicht etwa dieses Happyend zu erreichen, sondern lediglich die Anhänger zu bestimmten Verhaltensweisen zu bewegen, die den Machthabenden für die Erreichung ihrer Minderheitenziele angenehm erscheinen. Je nach Ausprägung - Demokratie oder Diktatur - können auf diese Weise die Versprechungen auf Happyends reine Utopien sein oder grausame und unterdrückende Wirklichkeit. Im Dritten Reich und in Rom unter Nero erschöpfte sich das Happyend größenwahnsinniger Herrschsucht und persönlicher Übersteigerung in Folter und Mord, in der BRD sind Happyends dahingegen lediglich Metaphern für ohnehin nie eintretende Visionen: Denn in der Demokratie siegt stets der Kompromiß und nicht die politische Lageridee in Reinkultur, die nur eine imaginäre Richtschnur und daher zwangsläufig eine Utopie sein kann. 

Dennoch heben alle Parteiprogramme auf ein Happyend in ihrem Sinne ab: Die Anarchistische Pogopartei Deutschlands sehnt sich nach einem diesseitigen Happyend mit einem Grundrecht jeden Bürgers auf Arbeitslosigkeit und ungehemmtem Drogenkonsum, [9] aber im Gegensatz dazu möchte die Partei Bibeltreuer Christen ihr Happyend im Diesseits durch das genaue Gegenteil erreichen: Die Ablehnung von Drogen und die Hochhaltung christizistischer Werte, zu denen der Arbeitsfleiß gehört (ora et labora), soll ein Happyend ebenso verbürgen wie die direkte Inspiration der Parteifunktionäre durch deren parteieigene Spezial-Gottheit. [10]

Zuletzt ist das Happyend aber auch aus kulturphilosophischer Sicht von Bedeutung. Es beendet eine Geschichte oder einen Erzählstrang durch die eingetretene Wirklichkeit der „guten Kalkulation“. Das hoffen auf ein „Ende mit Freuden“ und im Gleichgewicht ist dem Menschen eingeboren, der als grundsätzliches Konfliktwesen stets den Ausgleich sucht. [11] Da sich der Mensch in seiner Grundanlage entweder in meist fortlaufenden oder von Pausen unterbrochenen Krisen befindet, die er zu meistern sucht, ist ihm das Happyend als Ziel seines Leben anthropologisch eingebrannt: Der Mensch ist darauf angewiesen, ständig nach der Balance und dem Ausgleich zu streben, während er sich selbst oder während ihm das Leben neue Ungleichgewichte präsentiert. Vielfach ist der Mensch daher im Leben damit befaßt, Dissonanzreduktion auf emotionaler und kognitiver Ebene zu betreiben, sei es nun inter- oder intrapersonal. [12] Sein Streben geht zum Happyend als Ziel seiner Wünsche. 

Das „gute Ende“ ist daher auch nicht umsonst im Nachdenken über das Leben, aber auch genau so gut in der Philosophie und in der Ethik, ein hehres Ziel, wobei je nach der Orientierung ein persönliches (z.B. Erreichung einer Verminderung von Adipositas durch Sport und Ernährungsumstellung) oder gruppales (z.B. Aufbau eines Modelleisenbahnensembles in einem Modelleisenbahnclub), nationales (z.B. das Ziel des Vereins Tradition und Leben namens „Wiedereinführung der Monarchie“) oder internationales Happyend (z.B. die Verwirklichung der UN-Menschenrechts-Charta von 1948) herbeigewünscht wird.

Schon bei Aristoteles ist das gute Ende das, „wonach alles strebt“. Das Finis ultimum soll „gut“ sein, darin sind sich nahezu alle Menschen einig. [13] Wie aber „gut“ definiert wird, kann lediglich subjektiv empfunden werden und auch die Mittel zu Erreichung dieses Happyends sind sehr unterschiedlich, wie schon am Exempel der beiden oben genannten Religionsgemeinschaften deutlich wurde. So verstehen auch politische Diktatoren Gewalt, Folter, Mord und Unterdrückung als „das Gute“, wobei sie nicht wesentlich unterscheiden zwischem „dem Guten“ für sich und „dem Guten“ für den Staat. In diesen Fällen werden beide Ziele miteinander auf unglücklichste Weise vermischt, zum Unglück von Regierten. 
Dennoch gilt im Allgemeinen, daß „das Gute“ Endziel und Motiv vieler Handlungen sei. Dazu gehört auch das Ende der Konflikte und ein Zustand von Ausgeglichenheit. Wenn man sich aber vergegenwärtigt, daß der Mensch als Konfliktwesen nie ohne Herausforderungen und Krisen leben kann, ist „das Gute“ mehr als nur die Beschreibung eines erreichbaren Wunschzustandes. Er ist, ebenso wie in der Religion das Paradies, nur ein visionäres und zumeist utopisches Ziel, [14] welches ausgerechnet und paradoxerweise durch seine Unerreichbarkeit seine Strahlkraft nie verliert: Was der Mensch nicht leicht erreichen kann, wird höher und länger geschätzt oder wird gar zum mit Emotionen und Hoffnungen aufgeladenen Ziel weltlichen Handelns. Die große Bedeutung des Happyends in der kapitalistischen Glücksindustrie [15] - z.B. „endlich glücklich zu sein“, ist darauf zurückzuführen, ebenso der monetäre Erfolg diverser Glücksratgeber. [16]

Umso größer ist demnach die Attraktivität und Sehnsucht nach dem Happyend im Leben des Menschen angelegt: Er sucht innerlich und vielleicht auch nur unbewußt einen „guten Abschluß“, eine in einem Gipfelpunkt kulminierende Handlung, ein Ziel, für das es sich zu leben und zu leiden lohnt. [17] 

Dieser Wunsch nach Ausgleich und Auflösung aller Konflikte bestimmt daher wesentlich nicht nur das Leben, sondern auch die Kunst. In der Kunst, namentlich im Drama, kann der Mensch diesen Wunsch nach einem Zielpunkt der Balance kurzzeitig verwirklichen, indem er sich Wirklichkeitsvorstellungen macht, die einen überschaubaren Beginn und ein absehbares Ende haben und die in sich einen geschlossenen Handlungszirkel darstellen. Die Theaterautorinnen und -autoren ebenso wie die Zuschauenden werden Zeuge eines „guten Endes“, das im profanen Leben kaum als existent wahrgenommen wird. Gerade darum ist das Happyend auch in der Komödie hoch begehrt und hat bis heute, trotz aller Theoriediskussion, seinen hohen Stellenwert - und darauf weist auch Kraft hin - nicht verloren.

Denn Krafts Gedanken zum Happyend konzentrieren sich auf die Kunstform der Komödie. Sie war und ist eine theatralische Darstellung menschlicher Schwächen in Drama- oder Dialogform, die zumeist anhand von personifizierten Protagonisten gebildet wurde und noch wird. Dabei erfordert die Komödie an sich als Schluß fast stets ein Happyend, um die Zuschauenden oder Lesenden eines Dramas mit den Protagonisten und ihren Schrullen zu versöhnen. 

Nicht selten bestand daher in den klassischen Komödien das Ende in der Läuterung einer Hauptfigur. Diese Form des Happyends könnte man inklusives Happyend nennen: Der Antagonist (nicht die Sympathieträger) ändert sein Verhalten und seine Einstellungen und wird einer der Sympathieträger: Er gibt seine gruppale und in der Sozialpsychologie bekannte Omega-Opposition auf und wird ein angepaßter Gamma-Charakter in der fiktiven Figurenarchitektur des Dramengefüges. [18]

So geschieht es beispielsweise im biedermeierlichen Lustspiel „Der Untergang der Welt“ des österreichischen Volkstheaterschriftstellers Adolf Bäuerle (1786-1859). Dort ist der abergläubische Herr Zausig von Schimmelhals davon überzeugt, daß der Weltuntergang durch einen mit der Erde kollidierenden Kometen unmittelbar bevorsteht. Da er seiner Familie jede Ästimierung und zeitliches Glück (in diesem Falle Geld) vorenthält, verfallen seine Angehörigen auf die Idee, einen Weltuntergang auf dem Dachboden zu inszenieren und ihr Familienoberhaupt zu läutern. 

Im Happyend stürzt die Welt des Herrn Zausig von Schimmelhals mit einem Schock in sich zusammen, als er den Betrug seiner Familie erkennt. Hier wird deutlich, welch Lebensmodell dem Zausig von Schimmelhals eigen ist: Er baut sein Glück auf der Machtausübung über andere Menschen aus und hat an sie große Erwartungen. Naturgemäß muß es daher zu Enttäuschungen kommen, seine Beziehungen zur sozialen Umwelt sind nicht etwa gleichberechtigter, sondern unterdrückerischer Natur; er erwartet allerorts nur Adorateure, die ihn caressieren sollen. Da sich die Welt aber nicht an seine Vorstellungen halten, bedeutet jede Diskussion für ihn Phlogiston: Er reibt sich innerlich und damit emotional auf, wenn seine Kontrollmanie über Individuen nicht von der Außenwelt befriedigt wird und sein höchstes Bestreben ist es in negativer satanischer Manier, seine eigene Unzulänglichkeit, sein Glück selbst zu machen, zu überspielen.

Aber die Schlußworte seines Neffen Fritz ändern seine Einstellung, nehmen ihm seine Zukunftsangst und führen ihn ins Happyend: „Herr Onkel bleiben Sie da, Sie sehen uns alle glücklich - das sey ihr einziger Trost in dieser Stunde. Freuen Sie sich, die Welt ist nicht untergegangen , und wird ewig bestehen, so lange Liebe und Eintracht darauf wohnen, und was Ihnen das Leben trübe machen könnte, wir wollen es Ihnen versüßen - denn wissen Sie: Was einst die Welt zertrümmern könnte. Das ist der Menschen Haß allein - Der ihren Sturz zu wissen wähnte, ließ sich auf groben Dunkel ein. Von jeher ist der Streit geschlichtet, was schön ist soll fortan bestehn - so lang die Liebe nicht vernichtet, wird auch die Welt nicht untergeh´n.“ [19] 

 Im exklusiven Happyend dahingegen, das keine Inklusion konstruiert, bleibt der Antagonist, der Feind der Sympathieträger, von der versöhnlichen Übereinstimmung der Figuren am Ende jedoch ausgeschlossen. Dennoch aber gilt auch dieses Ende als Happyend, denn die Sympathieträger werden noch immer glücklich (das heißt, in aller Regel, zumindest im Lustspiel des XIX. Jahrhunderts: „heiraten sich“). Ein Beispiel dafür ist die Komödie „Der Vielwisser“, ein Theaterstück, das August von Kotzebue (1761-1819) kurz vor seiner Ermordung im Jahre 1817 veröffentlichte. Darin geht es um einen Antagonisten, der aus intellektueller Überheblichkeit heraus seine ganze familiäre und sonstige Umwelt abwertet und jede praktische Tätigkeit meidet: Er ist im täglichen Leben außer zum Räsonnieren zu nichts zu gebrauchen  und selbst beim Brand eines Hauses philosophiert er über historische Brandbekämpfungsmethoden anstatt selbst Hand anzulegen. Sein Bruder dahingegen, der das Feuer mit eigenen Händen löscht, erwirbt dadurch dir Bewunderung der Braut des Antagonisten und heiratet sie. Der Antagonist bleibt einsam zurück. Auch er will seine Umwelt lediglich als Adorateursplenum mißbrauchen und wird daher bitter enttäuscht, weil sie nicht nach seinen Wünschen funktioniert und ihm letztlich - im Happyend - seine Bühne nimmt. Dadurch wird er isoliert und verliert die Aufmerksamkeit und Achtung seiner Mitmenschen; er gerät in eine unfreiwillige Retraitesituation. Das von Kotzebue installierte Happyend ist dabei exklusiv, da der Antagonist nicht in das erreichte Glück der Sympathieträger eingebunden wird: Ihm bleibt die immer innegehabte Omegaposition im Gefüge des Dramas erhalten und als Figur macht er keine innere Wandlung durch. Die soziale Ruptur ist nur äußerlich. 

Am Ende spricht er, während er, stumpf für die Sensibilität seiner Mitmenschen, die ihn anfänglich noch umringen, doziert: „Marc Aurel und Lucius Aurelius Verus wurden divi fratres genannt und reichten auf Medaillen sich die Hände. Die römischen Kaiser nannten auch die Könige von Persien Brüder; solches erhellt aus einem Briefe, den Constanz an Sapor geschrieben und Eusebius aufbehalten. Nach römischen Rechten kann ich dein Angeber nicht seyn, wenn du ein Criminalverbrechen begehn solltest; das ist aber auch der einzige Vortheil, den ich dir als Bruder zugestehen muß, folglich rathe ich dir (er wendet sich und erblickt nur noch den Schulmeister nebst der Schuljugend, die sich genähert haben) Nun? Wo sind sie Alle geblieben?“ [20]

Der Antagonist  hat in diesem Falle der biedermeierlichen Komödie den sozialen Frieden gefährdet und wurde aus der Gesellschaft exkludiert, zum Preis der Einsamkeit und Isoaltion, der ihm aber am Ende des Stückes nicht einmal als Nachteil erscheint. Doch ist der Antagonist ein tragischer Antagonist, da er für seine Welt andere Menschen in hohem Maße, ebenso wie Zausig von Schimmelhals, benötigt: Die Anerkennung seiner eigenen Leistungen durch seine Umgebung ist ihm sehr wichtig und er kann sich selbst nicht genügen. Kotzebue bestraft den Antagonisten daher mit dem Ausblick auf Einsamkeit. Der letzte Satz zeigt dies deutlich: Er ist Ausdruck von Verwunderung, die sehr wahrscheinlich in Bitterkeit umschlagen wird. Auf diese Weise kann ein exklusives Happyend in der Komödie ein starkes moralisches Erziehungsmittel und Warnung für die Zusehenden sein, es im eigenen Leben nicht so weit kommen zu lassen. Das Happyend ist ein Aufruf Kotzebues, sich in die Gesellschaft zu integrieren und sie arbeitet mit personenorientierten Appellen, die weniger auf den Status abheben, also ein schlechtes Gewissen und das Bewußtsein für persönliche Sünde wecken wollen. [21]

Noch drastischer vollzieht Jean-Baptiste Poquelin (1622-1673) in seiner Komödie „Don Juan oder der steinere Gast“ von 1665 das Happyend: Der Antagonist, ein polyamoröser Liebhaber der Frauen, verbrennt bei lebendigem Leibe, verursacht durch einer in Gestalt einer ominösen Skulptur auftretenden und zutiefst erzürnten Gottheit, die ebenso wie die übrige Gesellschaft und die Sympathieträger in moralischer Entrüstung befindlich ist. Sie spricht aus dem steinernen Mund am Ende zum unverbesserlichen Antagonisten der Geschichte einen personenorientierten Appell aus: „`Don Juan, die Verstocktheit in der Sünde zieht einen furchtbaren Tod nach sich; und die zurückgestoßene Gnade des Himmels öffnet feinen Blitzen den Weg.´ Don Juan: `O Himmel, wie geschieht mir? Ein furchtbares Feuer verzehrt mich, ich sinke hin, mein ganzer Körper wird zum flammenden Scheiterhaufen! Ah!´ Der Donner rollt mit furchtbarem Getöse und Blitze zucken herab auf Don Juan. Die Erde öffnet sich und verschlingt ihn, und aus der Stelle, wo er hinabgesunken ist, schlagen große Flammen hervor.“  [22]

Eine Theoriegeschichte des Happyends in der deutschen Komödie zu vollziehen und dabei Beispiele aus der Literatur heranzuziehen, ist auch die Vorgehensweise von Kraft. Er untersucht anhand verschiedener bekannter und weniger bekannter Stücke durch die Zeitläufte das Komödienende als dramatischen Gattungsaspekt. Er beginnt dabei in der griechischen Antike und gerät dann über die italienische Spätantike und das Mittelalter in die deutsche Aufklärung, in den Sturm und Drang sowie in die Klassik, bevor er das XX. Centenarium untersucht und mit Robert Benignis (*1952) modernen Komödienkonstruktionen um den Holocaust endet. [23] Er reflektiert dabei über die Vorstellungen des Happyends bei Diderot, Lessing, Schiller, Herder, Schegel, Hegel, Marx und Dürrenmatt, um nur einige wenige zu nennen. Kraft nimmt die Lesenden mit auf eine Zeitleiste des Happyends durch die Literatur der Jahrhunderte und kennzeichnet Wendepunkte und Brüche in der Theoriediskussion, wie das Ende bei einer Komödie zu sein habe. 

Er gelangt schließlich in die Moderne, in der, wie bei dem schlesischen Essayist Peter Hacks (1928-2003), die Auflösung des Happyends en vogue ist, weil die anfangs angesprochene Verschiebung des Glücks vom Ende gleichmäßig auf die ganze Erzählung verteilt ist und nicht mehr als ferner Hoffnungsschimmer aufglimmt. Dennoch: Kraft kommt zu dem Ergebnis, daß trotz aller Entwürfe um eine neues Ende in der Komödie dieselbe auch im XXI. Jahrhundert wohl nicht auf das Happyend - in welcher Form auch immer - verzichten kann.  
Vielleicht hat das auch damit zu tun, daß den eingangs erwähnten anthropologisch festgelegten und kulturphilosophisch begründeten Grundannahmen der allgemeinen Lebensziele der menschlichen Spezies eine ewige Sehnsucht nach glücklichen Enden innewohnt und nicht getilgt werden kann oder, wie es Friedrich Rückert 1836 formulierte: „Anfang und Ende sind wohl unter sich verwandt. Doch ist der Anfang blind, das Ende hat´s erkannt!“ [24] Kraft hat dies detailliert, profund und mit reichem Anwendungswissen seines Faches dargestellt; er hat eine farben- und reflektionsreiche Monographie vorgelegt, deren Verdienst auf der Fokussierung um die Entwicklung des Happyends besteht. Er hat dabei das Happyend in Frage gestellt und doch am Ende, ganz wie Rückert, als Notwendigkeit in der Komödie salvatiert und bestätigt.

Diese Rezension stammt von Claus Heinrich Bill und erschien zuerst in der Zeitschrift Nobilitas für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XIV (2011).

Annotationen:

  • [1] = Die beiden Protagonisten, die sich eben noch mit einem Gürtel am Baum, an dem sie auf Godot warten wollten, aufzuknüpfen gedachten, gehen zu einem unbekannten Ort, um morgen wieder zukommen und weiter auf Godot zu warten, was sie schon das Stück über taten.
  • [2] = 416 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, Preis: 49,90 Euro, erschienen im Oktober 2011
  • [3] = Ein Ausnahme bildet der Satanismus, bei dem es um diesseitige Glückserfüllung geht, aber auch einige religiöse Praktiken wie Yoga oder Meditation, die auch bereits im Diesseits zur Ausgeglichenheit führen sollen und immer wieder kleine Happy-Ends generieren können.
  • [4] = Zu den Urbedingungen des Geschichtenerzählens siehe Claus Heinrich Bill: Storytelling im Improvisationstheater. Strukturen des Geschichtenerzählens nach Freytag, der Heldenreise, McKee und Vale, in: Nobilitas. Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XIV., Folge 66, Sonderburg 2011, Seite 45-52
  • [5] = Zur Zukunftsbewältigung durch Paradiesankündigungen in Religionen siehe Sebastian Murken: Neue religiöse Bewegungen aus religionspsychologischer Sicht, Marburg (Lahn) 2009, Seite 145-165 
  • [6] = Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft der Zeugen Jehovas (Herausgebende): Was lehrt die bibel wirklich?, Selters 2008, Seite 33-36
  • [7] = Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage (Herausgebende): Das Buch Mormon. Ein weiterer Zeuge für Jesus Christus, Frankfurt am Main 2007, Seite 406 (aus dem Buch Alma, Kapitel 40, Vers 12)
  • [8] = In der Religion bilden einige Menschen die Ausnahme, die sich als Gott bezeichnen oder als vollendet. Hier ist aber das Happyend nur von der eigenen Einstellung subjektiver Art und nicht der objektiven Beurteilung irgendeiner Art von Vollkommenheit abhängig. Das bedeutet im Umkehrschluß: Jeder ist für das Empfinden seines Happyends selbst verantwortlich. Erleuchtete wie der Dalai Lama oder Father Divine (der sich selbst als göttlich und vollkommen empfand) sind für ihr Happyend selbst verantwortlich: Daß es ein Happyend gibt, liegt allein in ihrer Behauptung. Aber: Allein durch dieses Behaupten wurde das Happyend erschaffen!
  • [9] = Viola Neu: Anarchistische Pogo-Partei Deutschlands, in: Frank Decker & Viola Neu (Herausgebende): Handbuch der deutschen Parteien, Wiesbaden 2007, Seite 149-151
  • [10] = Die Partei Bibeltreuer Christen versteht sich als einzige deutsche direkt von ihrer Gottheit (die sie interessanterweise global aber nur „Gott“ nennt, um größeres Prestige bei potentiellen Wählern zu erlangen) gelenkte Partei der BRD. Zur Partei siehe fernerhin Andreas Schulze: Kleinparteien in Deutschland. Aufstieg und Fall nichtetablierter politischer Vereinigungen, Wiesbaden 2004, Seite 74
  • [11] = Hierzu Heinz-Rolf Lückert: Der Mensch, das konfliktträchtige Wesen. Das Konzept vom Menschen in der gegenwärtigen Psychologie, München 1964
  • [12] = Zu den Strategien, diese Dissonanzen zu reduzieren, siehe weiterführend Lioba Werth & Jennifer Mayer (Herausgebende): Sozialpsychologie, Heidelberg 2008, Seite 228-231
  • [13] = Werner Wolbert: Zweck & Ziel, in: Marcus Düwell, Christoph Hübenthal & Micha Werner (Herausgebende): Handbuch Ethik, Stuttgart & Weimar 3.Auflage 2011, Seite 563-566. Das gilt selbst für machtbesessene Angehörige von politischen Eliten, denen es wichtiger ist, ihre Macht  zu konservieren oder auszubauen anstatt „das Gute“ für die Allgemeinheit im Blick zu haben: Diktatoren unterdrücken ihr Volk lieber als ihm „das Gute“ zuzugestehen. Dann wird „das Gute“ mißbraucht zu eigenem Gutdünken und Vorteil.
  • [14] = Ausgenommen hiervon sind religiöse Virtuosen wie etwa Buddha, Jesus oder Mohammed, die einen Grad an Vollkommenheit für sich erklärt haben, der anderen Menschen abgeht. Das muß indes nicht mit dem tatsächlich erreichten Grad des persönlichen Happyends während der eigenen Lebenszeit zusammenhängen, sondern kann auch einfach mit der Behauptung des Happyends proklamiert werden: Was ein Happyend im Leben ist, entscheidet immer noch der Lebende selbst und nicht die Anderen. 
  • [15] = Dazu zählen alle Methoden, die von einer Deklarierung eines Mangelzustandes ausgehen und diesen dann durch die Verwendung von bestimmten Methoden, Produkten oder Mitteln zu beseitigen behaupten. Zugleich bauen diese Versprechungen dabei auf, daß der Mangelzustand dann ein für allemal beseitigt wäre und man „endlich glücklich“ sei. Das gilt für Massagen (angeblicher Streß) oder Waschmittel (angebliche moralische Verwerflichkeit von materiellem Schmutz) ebenso wie für Kraftwagen (angebliche Unsicherheit und mangelnder Komfort bei bisherigen Modellen), Nahrungsergänzungsmitteln (angebliche Unzulänglichkeit einer obst- und gemüsereichen Ernährung) oder christizistische Kulte (angebliche anthropologisch festgelegte Gebundenheit des Menschen an die Sünde, die nur durch die Übergabe des Lebens an eine Gottheit befreit werden könne). Für alle Glücksversprechen, gleich welcher Couleur, gilt daher: Wer einem Dritten Glück oder ein Happyend eines Konfliktes (z.B. „So kommen Sie Ihrem Wunschgewicht noch schneller näher: Mit den rein pflanzlichen Wirkstoffen aus der XYZ Abnehm-Kombi nehmen Sie sowohl bei Fett als auch bei Kohlenhydraten weniger Kalorien auf. XYZ Abnehm-Kombi kann bis zu 27 Prozent der Nahrungsfette binden, die Aufnahme von Kohlenhydraten um bis zu zwei Drittel vermindern, die Gesamt-Kalorienaufnahme um rund 25 Prozent senken, für ein besseres Sättigungsgefühl sorgen, den Cholesterinspiegel positiv beeinflussen“) verspricht, ist bereits verdächtig, andere als die Motive des Glücks zu verfolgen: Ein Happy End kann nur stets selbst bestimmt oder deklariert werden, nicht aber durch Fremde.
  • [16] = Beispielhaft sei hier genannt Mike Dooley: Die Matrix der Wunscherfüllung, München 2011. Dooley nennt sich „Glücks-Lehrer“ und hat sein persönliches Happyend produziert: Durch die Erstellung und den Verkauf von Glücksbüchern. 
  • [17] = Siehe dazu auch Maximilian Forschner: Das Gute, in: Otfried Höffe (Herausgebender): Lexikon der Ethik, München 7.Auflage 2008,  Seite 127-129
  • [18] = Zur Gruppensozialpsychologie und den Positionen Alpha, Beta, Gamma und Omega siehe vor allem das Modell von Rauol Schindler, dem hier gefolgt wird, in: Oliver König & Karl Schattenhofer: Einführung in die Gruppendynamik, Heidelberg 2.Auflage 2007, Seite 51
  • [19] = Adolf Bäuerle: Komisches Theater, Band IV., Pesth (in Ungarn) 1821, Seite 80
  • [20] = August v.Kotzebue: Der Vielwisser. Ein Lustspiel in fünf Acten, Leipzig 1817, Seite 185-186
  • [21] = Man unterscheidet nach dem britischen Soziolinguisten Basil Bernstein (Sprachliche Kodes und soziale Kontrolle, Düsseldorf 1975) personen- von statusorientierten Appellen. Sie finden Anwendung in der Pädagogik wie in der Politik, in der Religion oder im Alltag des Menschen und zwar überall dort, wo Macht ausgeübt wird und Unterschiede in den Gesellschaftsschichten bestehen (also praktisch überall auf der Welt). Bei den personenorientierten Appellen sollen Handlungen sanktioniert oder verhindert werden, indem die Erregung des Sündenbewußtseins und individuellen Gewissens das Ziel der Ermahnungen sind. Bei den statusorientierten Appellen sollen dahingegen Handlungen sanktioniert oder verhindert werden, indem die angebliche Idealfigur Zielort der Ermahnungen ist.
  • [22] = Moliere´s Lustspiele, übersetzt von Wolf Graf Baudissin, Band II., Leipzig 1866, Seite 447
  • [23] = Hierzu Anke Schulz: Das Leben ist schön von Roberto Benigni als Beispiel der Medialisierung des Holocaust im Bereich der Komödie, Norderstedt 2009
  • [24] = Franz Freiherr v.Lipperheide: Spruchwörterbuch, Berlin 1907, Seite 153

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