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General Friedrich v.Friedeburg (1866 bis 1933)Lebenslauf des Königlich Preußischen Generalleutnants außer Dienst und Ritters hoher OrdenFritz v.Friedeburg wurde am 5.März 1866 in eine badische Offiziersfamilie hineingeboren. Sein Vater Friedrich v.Friedeburg (1836-1888), diente zur Zeit seiner Geburt als Großherzoglich badischer Oberleutnant in Karlsruhe, wo auch sein 1813 nobilitierter Großvater, der badische Oberstleutnant a.D. Ferdinand v.Friedeburg geborener Stiefbold (1794-1871) noch lebte. [22] Ihren Namen hatte die Familie von der Friedeburg in Sachsen-Anhalt,
die einst der Familie v.Steuben gehört hatte und deren Bezeichnung
bei der Nobilitierung auf Ferdinand Stiefbold übergegangen war. Im
Wappen führt die Familie heute noch in rotem Schild eine silberne
Burg mit dem Wahlspruch "Pax nobis".
Das Schicksal der Offizierskinder teilend besuchte er gemäß den Kommandierungen seines Vaters die Gymnasien in Berlin, in Frankfurt an der Oder, in Konstanz, in Karlruhe und in Metz, bevor er daselbst seine Matura mit Erfolg ablegte. Sein Konfirmationsspruch "Sei getreu bis an den Tod, so will ich Dir die Krone des Lebens geben", entwickelte sich in der Tat zu einer Maxime für ihn. Mit besonderer Treue am Hohenzollernhaus hängend, dem sich beruflich jetzt auch sein Vater widmete, wurden ihm die höchsten Stellungen in der preußischen Armee eröffnet. Seine militärische Laufbahn begann er im Alter von 16 einhalb Jahren, indem er vom Lyzeum zu Metz am 21.September 1883 als Fahnenjunker ins Erste-Garde-Regiment zu Fuß eingestellt wurde. [24] Folgte die Ernennung zum Portepee-Fähnrich nach einem halben Jahr, so konnte er bereits im Februar 1885 sein Patent als Sekondelieutnant vom König Wilhelm I. in Empfang nehmen. Bald danach erhielt er eine wenn auch nicht außergewöhnliche, doch mindestens nicht alltägliche Kommandierung zum Lehr-Infanterie-Bataillon, wo er die Jahre 1890 bis 1893 verbrachte. Nach seiner Beförderung zum überzähligen Premierleutnant kehrte er für drei Jahre als Regimentsadjutant bis 1896 ins Erste Garde-Regiment zurück. Da er organisatorische Fähigkeiten über dem Durchschnitt aufwies, sandten ihn seine Vorgesetzten ab April 1896 für zwölf Monate in den Großen Generalstab nach Berlin, 1897 wurde er à la suite des Generalstabes gestellt und im gleichen Jahr noch zum Hauptmann ernannt. Anschließend ab 1898 im Generalstab des Gardekorps tätig, kehrte er im September 1900 wieder in den Garnisondienst seines alten Stammregiments nach Potsdam zurück und führte hier fortan die vierte Kompanie. Mitte April 1902 vollzog sich in seinem Leben eine entscheidende
Wendung, denn er wurde von Kaiser Wilhelm II. zum Diensttuenden Flügeladjutanten
ernannt.
Fritz v.Friedeburg gehörte zwar zum militärischen Gefolge
des Kaisers in dessen Großem Hauptquartier und unterstand Hans v.Plessen
als dem Diensttuenden Generaladjutanten, hatte aber in diesem Amt keine
primär militärische Funktion. Da der Kaiser das Militär
vor den Zivilbedienten präferierte, war der Flügeladjutant immer
ein Offizier der preußischen Armee, in anderen europäischen
Staaten hingegen wurde der Flügeladjutant hingegen auch oft zivil
besetzt.
Zunächst jedoch brachte der persönliche Dienst beim Kaiser
auch Verpflichtungen mit sich, die nicht alltäglich waren. So konnte
Fritz v.Friedeburg als Diensttuender Flügeladjutant den Kaiser auf
zwei Nordlandfahrten 1905 und 1906 mit der Kaiserlichen Yacht "Hohenzollern"
in skandinavische Gewässer begleiten. [26] Im persönlichen Dienst
war Fritz v.Friedeburg nahezu zwölf Jahre verblieben, nämlich
bis zum April 1914, das war eine ungewöhnlich lange Zeit.
Zu Weihnachten 1912 erlangte er den Majorsrang, wurde 1905 zum Kommandeur der traditionsreichen Schloßgarde-Kompanie ernannt und bekleidete damit wiederum ein halb militärisch, halb höfisches Amt. Die Kompanie, 1829 aus halbinvaliden Unteroffizieren gebildet, 1861 in Schloßgarde-Kompanie umbenannt, versah seither die Beaufsichtigung der königlichen Schlösser und Gärten in Berlin, Charlottenburg, Potsdam und Kassel-Wilhelmshöhe, übernahm aber auch bei feierlichen Anlässen den Wachdienst im Inneren. [27] Ihre Kommandeure waren ausnahmslos Stabsoffiziere und entstammten dem deutschen Adel. [28] Über sechs Jahre kommandierte Fritz v.Friedeburg, der 1908 zum Oberstleutnant befördert worden war, diese Haustruppe und erst im März 1911 schied er aus dieser Stellung wie auch aus der General-Ordenskommission aus. Der Kaiser hatte ihn zum Kommandeur des Ersten Garde-Regiments ernannt, welches er nun bis zum Kriegsausbruch 1914 als letzter Friedenskommandeur im Garnisondienst führte, dabei weiterhin sein Amt als Diensttuender Flügeladjutant beibehaltend. Im April desselben Jahres wurde er Oberst, fast genau ein Jahr später 1914 Generalmajor unter gleichzeitiger Ernennung zum General à la suite Seiner Majestät des Kaisers und Königs. Als am 1.August 1914 der erste Weltkrieg begann, brauchte der Kaiser den erfahrenen Offizier in höheren Stellungen und ernannte ihn am ersten Kriegstag zum Kommandeur der 6.Garde-Infanterie-Brigade. In einer feierlichen Zeremonie übergab der Kaiser im Lustgarten des Potsdamer Stadtschlosses am 9.August das "erste Regiment der Christenheit" seinem zweiten Sohn Oberst Prinz Eitel Friedrich von Preußen (1883-1942). Fritz v.Friedeburg indes führte seine Brigade, der auch die Gardefüsiliere und das Lehr-Infanterie-Bataillon unterstanden, zunächst im Westen, nahm an der erfolgreichen Eroberung der Festung Namur teil, wurde aber bereits im September 1914 an die Ostfront verladen, wo er ohne Pause bis zum Januar 1915 tätig war. Besonders hervor tat sich die Brigade hier bei der Eroberung des Dorfes Brzenica im südpolnischen Feldzug Mitte Oktober 1914. Anschließend kurz zur Reserve der Obersten Heeresleitung gestellt, erfolgte dann ein schwerer Einsatz an der osteuropäischen Karpathenfront, der dadurch sehr anspruchsvoll war, daß hier erstmals besondere Erfahrungen im Gebirgskrieg notwendig wurden, die schließlich im Mai 1915 zur Bildung des "Alpenkorps" unter Generalleutnant Krafft v.Dellmensingen führten. [29] Wie er seinen Männern vertraute und welch vorbildlicher Offizier er war, der seine Grenzen genau kannte, zeigte sich jetzt. Als an der Karpathenfront im Februar 1915 seine schon lange in hartem Einsatz befindlichen Regimenter nicht mehr vorwärts kamen und die Front erstarrte, andererseits aber eine ausgeruhte österreich-ungarische Division in der Nähe vorhanden war, wurde er beim Armeeoberkommando vorstellig und verlangte erfolgreich die dringende Ablösung seiner Männer. [30] Dies bewirkte, daß aber auch seine Regimenter zu ihm standen, wenn es darauf ankam. Als er in Galizien Anfang Juni 1915 mit seiner Brigade gegen die Russen das nördliche Dnjestr-Ufer verteidigen und schließlich räumen sollte, stand ein Kampf bevor, der nicht einfach zu führen war. Unübersichtliche Stellungen, mangelnde Möglichkeiten für Munitions- und Nachschubversorgung und geringe Gefechtsstärke verschlechterten die Ausgangslage erheblich. Fritz v.Friedeburg aber vertraute seinen Regimentskommandeuren, denen er noch einmal einschärfte: "Sofortige Besetzung und Verstärkung der neuen Stellung, Ausscheiden starker Reserven zum Gegenstoß, Feldartillerie dicht hinter der vorderen Linie, die schweren Batterien über den Strom zurück." Die Bemühungen hatten sich schließlich bezahlt gemacht, nur im Zusammenspiel mit allen Regimentern gelang der geplante Rückzug, ohne daß der Russe seinen Einheiten größeren Schaden hatte zufügen können. Ende Juli 1915 übernahm Fritz v.Friedeburg die 1.Garde-Infanterie-Brigade und focht mit ihr in der Herbstschlacht bei La Bassée und Arras, 1916 unterstellte der Kaiser ihm die 2.Garde-Infanterie-Division, die er in der Sommeschlacht und an der Aisne im Stellungskrieg führte. Den ganzen Weltkrieg verbrachte Fritz v.Friedeburg mit seiner Gardedivision jetzt an vorderster Front, war 1917 an der Durchbruchsschlacht in Ostgalizien und an der Eroberung von Riga beteiligt, bevor er im Februar 1918 zum Generalleutnant befördert wurde. Hier führte er seine Division wieder im Westen, bei Soissons, dann erfolgreich im August 1918 in der Schlacht bei St.Péronne-Albert. Mit dem kommenden Kriegende begann sich Fritz v.Friedeburgs Stellung als Kommandeur zu verändern. Am 1.November 1918 wurde er mit seiner Division aus der Front herausgezogen und auf Antrag des Kriegsministers mit seiner als "unbedingt zuverlässig" beurteilten Truppe in die Heimat gesandt, um eine Revolution zu verhindern. Da sich jedoch die Ereignisse in Berlin jetzt zunehmend beschleunigten und unkontrollierbar wurden, konnte der Auftrag nicht mehr ausgeführt werden. Fritz v.Friedeburg erschien zwar noch am 6.November im Großen Hauptquartier zum Empfang beim Kaiser, kam aber nicht mehr rechtzeitig mit seinen Truppen nach Berlin, am 9.November war bereits die Republik ausgerufen worden. Einen Tag später befand sich die Division aufgrund der schlechten verkehrstechnischen Infrastruktur erst an der belgischen Grenze. Die Oberste Heeresleitung, mit der möglichst geordneten Rückführung der deutschen Armeen beschäftigt, sandte indes die Division nach Oberschlesien zum Grenzschutz, wo die Grenze und die deutsche Bevölkerung durch polnische Insurgenten bedroht wurde. Auf der Fahrt schmolz die Regimentsstärke zwar auf 250 bis 300 Mann zusammen, dafür aber verblieben nur absolut zuverlässige Offiziere, Unteroffiziere und Mannschaften in der Truppe. Der Krieg war nun mit dem Waffenstillstand zwar beendet, aber für
Fritz v.Friedeburg hieß es, sich einer neuen Aufgabe im Inneren zu
widmen. Durch seine Zuverlässigkeit der Obersten Heeresleitung bekannt,
gab es für ihn und seine Division noch keine Ruhe und auf verändertem
Kampffeld übernahm er daher Sicherungsaufgaben für den neuen
Staat, obwohl sein Selbstverständnis als preußischer Monarchist
von der Revolution zutiefst erschüttert war.
Er kehrte anschließend nach Oberschlesien zurück, wurde hier Führer der Reserve-Brigade Nr.26 und schließlich Ende Juni 1919 Vertreter des Kommandierenden Generals des VI.Armeekorps und zugleich Oberbefehlshaber des Oberkommandos Grenzschutz-Süd. Erst Ende März 1920 wurde er unter Gewährung seiner Pension als Generalleutnant a.D. verabschiedet, in Oberschlesien ging derweil der Kampf um die deutsche bzw. polnische Staatszugehörigkeit noch bis zur Volksabstimmung 1921 weiter. Fritz v.Friedeburg kehrte aus dem Krieg, der für ihn persönlich jetzt erst nach sechs langen Jahren zu Ende ging, reich dekoriert zurück, unter seinen insgesamt einundzwanzig ermittelbaren deutschen und fünfzehn europäischen Orden und Ehrenzeichen stechen zwei besonders hervor, beide wurden ihm im Weltkrieg verliehen: für seine überragenden taktischen Leistungen bei der Schlacht von St.Péronne-Albert vom August 1918 erhielt er einen Monat später den höchsten deutschen Tapferkeitsorden, den Pour le mérite. [32] Außerdem hatte der Kaiser seine Verdienste an der Karpathenfront 1915 ebenfalls entsprechend gewürdigt und ihm dafür schon damals das Komturkreuz des Hohenzollernschen Hausordens mit Schwertern verliehen. Für den 54jährigen begann nun eine neuer Lebensabschnitt,
der sich im hauptsächlich im zivilen Leben abspielte, immer aber den
Bezug zum Militär behielt.
Zunächst aber widmete er sich auch seiner Familie. 1897 hatte er als 31jähriger Premierleutnant im Großen Generalstab die 24jährige Willy v.Wenckstern (1873-1949) geheiratet. Sie entstammte einem in seinem untitulierten Adel unbeanstandet gebliebenen Offiziersgeschlecht, das erstmals 1637 urkundlich nachgewiesen auftrat und vor allem in hessen-kasselischen sowie preußischen Diensten zuverlässige Offiziere gestellt hatte, aber auch seit dem 18.Jahrhundert mit Verwaltungsbeamten in Ostpreußen ansässig war. Aus dieser Linie entstammte auch Fritz v.Friedeburgs junge Braut. Ihr Vater August v.Wenckstern (1835-1878) hatte sich ebenfalls der Verwaltungslaufbahn zugewandt und war zunächst Amtshauptmann in Mohrungen in Ostpreußen und anschließend Strafanstaltsinspektor in Münster in Westfalen gewesen. [33] Mit Willy v.Wenckstern, die ihren Gatten um 16 Jahre überlebte und den Zusammenbruch Deutschlands 1945 noch miterleben mußte, führte Fritz v.Friedeburg eine überaus glückliche Ehe, aus der drei Töchter und zwei Söhne hervorgingen. Fast alle Töchter verheirateten sich mit Militärs, die älteste Tochter Lina (1898-1982) ehelichte Fritz Lindemann, zuletzt General der Artillerie, die zweitälteste Tochter Ilse-Margot war mit dem Major der Reserve Prinz Albrecht v.Hohenzollern ehelich verbunden. Beide Söhne Friedrich (1900-1918) und Wilhelm (1904-1989) wurden Berufsoffiziere, Friedrich jedoch fiel bereits 18jährig als Leutnant und Kompanieführer im Ersten Garde-Regiment zu Fuß, Wilhelm war zuletzt Oberst a.D. und mit Tilda v.Diringshofen, der Tochter des Generalleutnants a.D. Max v.Diringshofen, verheiratet. [34] Neben dem Familienleben gehörte Fritz v.Friedeburgs Arbeit aber auch einer Reihe von politischen Verbänden. Als überzeugter Monarchist wurde er Mitglied im 1919 begründeten "Bund der Aufrechten" und es war ihm mehr als eine selbstverständliche Pflicht, in den vordersten Reihen für eine Restauration der Monarchie unter den Hohenzollern zu streiten. In diesem Kontext muß auch seine Mitgliedschaft im Ortsgruppenvorstand des Bundes der Aufrechten in Potsdam gesehen werden, in dem er politische Forderungen aufstellte, die sich gegen Sozialismus, materielles Denken, Republik und Demokratie wandten. Dabei sprach er sich für eine christlich-deutsch orientierte monarchische Staatsform, ein neues Volksheer, Wehrhaftigkeit und eine soziale Reform aus, wobei er diese Ideale auch in einigen Reden vor der Öffentlichkeit proklamierte. [35] Seit der Gründung der Ortsgruppe im Juli 1920 bis zu seinem Tod von 1933 war Fritz v.Friedeburg nun Mitglied des Vorstandes. [36] Sein Engagement erstreckte sich schließlich auch auf die standespolitische Ebene und drückte sich in seinem Beitritt zur Deutschen Adelsgenossenschaft aus. Er ließ sich in ihr bald zum ersten Vorsitzenden des Gaues Havelland der Landesabteilung Mark Brandenburg wählen. Hier stand er 1929 immerhin über 500 Mitgliedern vor. Aus gesundheitlichen Gründen aber schränkte er hier wie anderswo auch seine Tätigkeit ein, bis er bei der Neuwahl des Vorstandes Ende Februar 1931 nicht mehr kandidierte. Sein Nachfolger als 1.Vorsitzender wurde dann der Potsdamer General der Infanterie a.D. Exzellenz Freiherr v.Esebeck. [37] In einem Nachruf würdigte die Adelsgenossenschaft in ihm einen "deutschen Edelmann, der als Offizier, Führer und Mensch uns Vorbild war. Getragen vom Vertrauen seines Kaisers und Königs, dem er bis zum letzten Atemzuge ein treuer Diener war, hat er sich auf verantwortungsvollem Posten in Krieg und Frieden hervorragende Verdienste erworben. Uns war er als langjähriges Vorstandsmitglied der Landesabteilung und Vorsitzender des Gaues Havelland wertvoller und weiser Berater. Seine vornehmen menschlichen Eigenschaften erwarben ihm Vertrauen und Hochachtung bei allen." [38] Weitere Tätigkeit band Fritz v.Friedeburg an den Potsdamer Familienrat der Stiftung Luisen-Denkmal, einer karitativen Einrichtung. Eine besondere Aufgabe übernahm er außerdem 1921 auch mit dem Amt eines Vorsitzenden des Semper-talis-Bundes, dem Kameradschaftsbund der ehemaligen Gardisten. Ihm stand er in den Jahren 1921 bis 1931 vor und gebot hier 1929 über 7000 Mitglieder in 13 Gauen und 188 Ortsgruppen im ganzen Deutschen Reich. Zusätzlich engagierte er sich als Vorsitzender des Vereins der Offiziere des ehemaligen Ersten Garde-Regiments zu Fuß. So waren die kommenden Jahre mit tätiger Arbeit im Traditionsverband angefüllt. Daneben war Fritz v.Friedeburg, dessen Haus Wörtherstraße 16, später (1930) Am Kanal 67 bald zu einem beliebten Treffpunkt der alten Gardisten wurde, schriftstellerisch tätig. Sein größtes Werk war dabei die Regimentsgeschichte, für deren Schilderung und Veröffentlichung er sich den Zeitraum von 1871 bis 1914 vorgenommen hatte. Bald jedoch verschlechterte sich sein Gesundheitszustand zusehends. In Weimar erlitt er 1932 während der Arbeit an der Regimentsgeschichte bei seiner Mutter einen Schlaganfall und war bereits in der Sprache gelähmt, doch im Herzen noch voller Freude für seine große Aufgabe, als Chronist wirken zu können. Das Erscheinen des von ihm verfaßten dritten Bandes der Regimentsgeschichte
erlebte er nicht mehr mit, aber er hatte zusammen mit Graf Gustav v.Waldersee
soviel an Material zusammengetragen, daß das 1933 erschienene Werk,
das 296 Seiten umfasste, nur eine stark gekürzte Fassung darstellte.
Fritz v.Friedeburg verstarb schließlich kurz nach seinem 67.Lebensjahr
nach langem Leiden am 27.April 1933 in seiner Heimatstadt Potsdam.
Nachwort: Für Fritz v.Friedeburg, dessen Grabstätte in der DDR-Zeit eingeebnet wurde, konnte vor wenigen Jahren eine neue würdige Erinnerungsstätte geschaffen werden. Ein marmornes Grabkreuz wurde nach der deutschen Wiedervereinigung auf dem Bornstedter Friedhof in Potsdam aufgestellt und auch als Erinnerungsmal für die Gefallenen beider Weltkriege des Regiments Ende Oktober 1992 eingeweiht. Dies geschah in Anwesenheit der Familie v.Friedeburg, von Deputierten des Semper-talis-Bundes e.V. und einer Abordnung des Bundeswehr-Wachbataillons, welches heute die Tradition des Ersten Garde-Regiments trägt. Das Grabkreuz trägt die Aufschrift "Semper talis - Meine Augen sehen auf die Treuen im Lande" und auf dem Sockel die persönlichen Daten Fritz v.Friedeburgs und seines 1918 gefallenen gleichnamigen Sohnes. Dieser Aufsatz erschien zuerst in der Zeitschrift Nobilitas für deutsche Adelsforschung, Folge 33 (2004) und stammt von Claus Heinrich Bill. Annotationen:
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