Institut Deutsche Adelsforschung
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Europäischer Adel zwischen Mittelalter und Jetztzeit

Perspektiven auf den Adel in der Wahrnehmung als historische Gruppe

Im Jahre 1830 erschien eine adelsapologetische Schrift im Angesicht zahlreicher Infragestellungen des Adels nach der französischen Revolutionen von 1789 und 1830. Darin notierte Magnus v. Moltke unter dem Titel „Über den Adel und dessen Verhältniß zum Bürgerstand“, erschienen in Hamburg mit 65 Seiten auf Seite 4-6: „Kennt die Natur den Adel? Wir antworten un­bedingt: Ja. Unverkennbar herrscht eine Rangord­nung unter ihren Werken; von den minder voll­kommneren geht die Stufenleiter bis zu den erhaben­sten Productionen fort. Alle zwar tragen den Stem­pel einer wunderbaren unbegreiflichen Macht; viele aber sind vor anderen mit ausgezeichneten Gaben versehen, und diese Vorzüge erben fort von Geschlecht zu Geschlecht. Ja, unter den einzelnen Geschlechtern selbst giebt es wiederum vollkomm[e]nere Gattungen, und wir haben es nicht an künstlichen Vorrichtungen fehlen lassen, diese Vorzüge zu steigern und die Dauer derselben zu sichern. Wundern wir uns daher nicht, in der bürgerlichen Gesellschaft wieder zu finden, was wir als ein Gesetz der Natur in ihren Werken erkennen.

Der Mensch wird auch nicht mit gleichen physischen und geistigen Anlagen geboren; bald mit Reichthümern aller Art ausgestattet, bald in Dürftigkeit, tritt er in die Welt; bald reicht sein [Seite 5] Blick in die entlegenste Ferne; bald vermag er kaum den nächsten Gegenstand zu fassen, und wenn wir zwar auch nicht im Stande sind, den Grund dieser Erscheinung genügend anzugeben, so läßt sich doch die Existenz derselben nicht läugnen.

Daher hat es denn, soweit wir die Weltgeschichte kennen, einen Adel, d.[as] h.[eißt] es hat Geschlechter gegeben, welche einer vorzüglichen Achtung genossen, und die sich in Besitz derjenigen Mittel befanden, welche die Achtung unter den Menschen erzeugen und befestigen. Eben daher giebt [sic!] es denn auch einen Adel unter allen Arten der Regierungsformen, und selbst im Orient, wo der Despotismus die Gleichheit der Sclaverei zur Norm erhoben, finden wir demungeachtet ihn wieder. Aus dem Lehns- und Ritterwesen hat sich zunächst der europäische Adel erzeugt, und, wie sehr wir immer gegen dies Institut uns ereifern mögen, wir werden demselben nicht entgehen, ja, wir werden es vielleicht nie entbehren können. In der bürgerlichen Gesell­schaft giebt es Vieles, wogegen die Vernunft sich sträubt und dessen Nothwendigkeit sie dennoch anzuerkennen gezwungen ist. Weshalb überhaupt, könnten wir fragen, jene so ungleich ausgefallene Vertheilung der Glücksgüter? Warum muß die Mehrzahl der Men­schen im Schweiße ihres Angesichts unter schweren Arbeiten ihr Leben verseufzen? Warum ist es nur einigen Wenigen gegönnt, im Besitz aller Güter, [Seite 6] welche das Leben verschönern, die Segnungen der Muße und einer behaglichen Existenz zu genießen? Hat man es zwar versucht, diese Fragen zu lösen, so bleiben doch noch immer so viele Zweifel übrig, daß wir uns am Ende gestehen müssen, wie diese Ordnung der Dinge, ja, wie alles, was uns umgiebt, wenn wir in das innere Wesen derselben uns zu vertiefen suchen, für uns ein undurchdringliches Dunkel bleibt. Unverkennbar ist es aber, daß die Basis, auf welcher der Adel beruhte, besonders in unser[e]n Tagen mannigfache Erschütterungen erlitten hat.“

Moltkes Perspektive ist die eines die Dauer des Adels betonende europäische Sicht, wonach „der Adel“ als ein fester und natürlicher institutioneller Kollektivkörper erscheint, der sich gleichwohl, vor allem in der Neuzeit, auch wenn es Adelskritik bereits im Mittelalter gab, [1] größerer Legitimitätskrisen ausgesetzt sah. Jedoch konnte sich Moltke 1830 eine Welt ohne Adel (noch) nicht vorstellen. Adel indes als europäische Elite oder Gruppe zu betrachten, ist nach wie vor ein beliebtes Sujet auch in der wissenschaftlichen Adelsforschung.

Es bestand bisher und besteht teils auch noch eine große Vorliebe, beim Adel vor allem Strukturen, die „longue durée“ des Adels, seine Erblichkeit, das salische Gesetz, die Vererbungsregeln um Fideikommisse und Majorate zu betonen oder durch Normen und Regeln Adel von Nichtadel trennen zu wollen. [2] Der dazu nötige Aufwand wird immer wieder betrieben, vor allem in Ausstellungen, aber auch in größeren und kleineren Schriften. [3] Sich schriftlich zudem dem europäischen Adel zu widmen, noch dazu in solch schmalen Überblicks- und Einführungsbänden, ist an sich schon ein herausforderndes Vorhaben, andererseits aber durchaus reizvoll, weil man sich dann um die Kernmerkmale bekümmern muß, die „großen Linien“, die bei einem weit ausdifferenzierten Forschungsstand wichtig sind, um nicht den Überblick zu verlieren.

Walter Demel (*1953), ehemals Inhaber eines Lehrstuhls für neuere Geschichte an der Universität der Bundeswehr in München, [4] hat sich diesem Vorhaben gewidmet und ein kleines Werk verfaßt; es trägt den Titel „Der europäische Adel. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart“, ist im Münchener Verlag C. H. Beck erschienen, in nunmehr dritter Auflage mit 126 Seiten, ist broschurgebunden (Softcover) um den Preis von 12,00 Euro im virtuellen oder stationären Buchhandel zu beziehen, trägt die ISBN 978-3-406-50879-0.

Konzise zusammengefaßt finden sich hier für Einsteigende – ebenso aber auch für sich schon länger mit dem Adel befassende Forschende – wesentliche Angaben zur Adelshistorie des europäischen Raumes über die Zeitläufte von rund eintausendsiebenhundert Jahren hinweg; die Berichterstattung über den Adel beginnt im besprochenen Werk im Grunde im 4. Jahrhundert nach Christus mit Kaiser Konstantins Gürtelverleihung an Höhergestellte (Seite 20). [5]

In dem Werk werden in gebotener Kürze mannigfaltige Adelsaspekte angesprochen; dazu zählen rechtliche, soziale, religiöse, wirtschaftliche, ideengeschichtliche, korporative, berufliche, landwirtschaftliche, statistische, militärische, ritterliche und höfische Erörterungen; sie fehlen ebenso wenig wie Betrachtungen zu Adelskrisen und deren Bewältigung, so daß insgesamt in diesem Band eher die Kontinuitäten als die Diskontinuitäten behandelt werden, das „Obenbleiben“ im Braunschen Sinne beleuchtet, eher das Fortdauern des Adels als Gruppe betrachtet wird. [6]

Zugleich bedeutet dies aber nicht, daß Vorgänge der Gruppenbildung – des sozialen Abstiegs – nicht erläutert werden würden. Daß Nobilitierungen als beliebtes Betätigungsfeld der Adelsforschung behandelt werden, erscheint zwar nahezu selbstverständlich, doch auch das Absinken von Adelsfamilien wird nicht ausgespart (Seite 15). [7] Auf diese Weise gelingt es dem Verfasser, in dem Band viele wichtige Themenbereiche anzuschneiden, die den Adel in einer „longue durée“ ausgemacht haben, eine Neigung zu erwecken, sich in der Literatur tiefergehend zu informieren.

Aber der Band präsentiert auch etliche Listen, so beispielsweise eine inhaltlich durchaus überzeugend formulierte  Sechspunkteliste adeliger Privilegien (Seite 54-55), eine Fünfpunktliste von Hoftypen (Seite 60-62), eine Vierpunkteliste adeliger Einkünfte aus Grundeigentum (Seite 70-71) und eine Fünfpunktliste adeliger Krisenerfahrungen nach der französischen Revolution (Seite 87-89).

Eine erste Auflage des Bändchens erschien bereits 2005, eine zweite „durchgesehene“ (was dies zu bedeuten hatte, wird leider aus dem Vorwort auf Seite 7 nicht deutlich) im Jahre 2011; nun also die dritte Auflage 2024, die durch den Vermerk „überarbeitet“ aufmerken läßt und Hoffnungen weckt, unter anderem auf die Integration neuerer Sichtweisen auf „den Adel“. Der Band gliedert sich – bei fünf Kapiteln – durchaus ansprechend und überzeugend in das thematisch orientierte Einleitungskapitel „Was ist europäischer Adel?“ (Seite 8-19) und sodann in die zeitlich aufsteigend arrangierten Kapitel zum Adel im Mittelalter (Seite 19-42), in ein umfangreiches Kapitel zum Adel in der Frühen Neuzeit vom 16. bis 18. Jahrhundert (Seite 43-87), zum Adel zwischen französischer Revolution und erstem Weltkrieg in der Zeit von 1789 bis 1914 oder 1918 (Seite 87-116) und zum Adel im 20. Jahrhundert und seine „Kunst des Obenbleibens“ (Seite 116-123).

Dieses letzte Kapitel ist insofern unnötig verwirrend gestaltet, als der Anspruch des Bandes vom Titel her „bis zur Gegenwart“ eigentlich auch das 21. Jahrhundert umfassen müßte, das letzte Kapitel dann aber von seiner Überschrift her nur das 20. Jahrhundert zu erörtern vorgibt, tatsächlich jedoch im Kapitel selbst Bemerkungen bis ins Jahr 2013 enthält (Karel Schwarzenbergs Tätigkeit als tschechischer Außenminister auf Seite 122). Für die Zeit danach fehlen jedoch Angaben, obschon zumindest zum Ende des Jahres 2022 politische Ereignisse zu heftigen Diskursen in den Medien und in der Politik führten, in denen auch „der deutsche Adel“ wieder intensiv thematisiert worden ist. [8]

Abgesehen von diesen an sich unnötigen Irritationen, die in der Drittauflage indes leicht hätten beseitigt werden können (sie schleppten sich auch bereits durch die Zweitauflage!), [9] beginnt das Werk mit einer einladenden Denkoperation, die darin besteht, den Adel als historisches Phänomen „von zwei miteinander zusammenhängenden Seiten her [zu] beschreiben, indem man ihn entweder als Denkform oder als Realität einer gesellschaftlichen Elite (in der Eigen-, überwiegend auch in der Fremdwahrnehmung) betrachtet.“ Dieser Ansatz erscheint zunächst vielversprechend, weil damit zwei Bereiche offenbart werden, in denen Adel existierte. Adel war demnach eine Idee, aber zugleich auch eine soziale Realität. Indes ist der Satz unglücklich formuliert, da neben dem verbindenden Element zugleich das Trennende betont wird und sich die Behauptung daher widerspricht. Man kann schlechterdings nicht logisch behaupten, es gäbe den Adel als Denkform und als Realität „zusammenhängend“, im selben Satz aber dann folgend von einem „entweder“ und einem „oder“ sprechen.

Richtiger wäre es gewesen, hier von zwei verschiedenen Aspekten des Adels zu sprechen, die man einzeln betrachten kann, aber auch zusammen betrachten müßte, da der eine Aspekt ohne den anderen Aspekt nicht existieren konnte. Tatsächlich verfährt der Text dann auch so, daß er sein eigenes Programm konterkariert: Im Unterabschnitt über die Denkform wird auch über Ausdrucksformen dieser Denkform berichtet, etwa, wenn berichtet wird, Adelige hätten diese Denkformen verinnerlicht (Seite 11), also verkörperlicht, oder wenn im Unterabschnitt „Adel als soziale Realität“ dann doch plötzlich wieder auf die Denkformen Bezug genommen wird, etwa, wenn auf die Idee des ehrenvollen adeligen Aufwands – der „spesa onorata“ – rekurriert wird (Seite 13).10

Hier stellt sich die Frage, ob damit das Wesen des Adels erfaßt worden sein soll. Viel besser wäre es gewesen, Adel als Denkform und zugleich als soziale Realität in einem Netzwerk zu betrachten, auch wenn selbst diese Sichtweise in ihren starken Humanfokussierung den Eindruck vermittelt, abgekoppelt vom Forschungsstand zu agieren. [11] Es sind in dem Werk jedoch durchaus leise Ahnungen und Andeutungen zu erkennen, daß zum Adeligsein noch mehr gehört haben könnte als nur der Faktor Mensch: „Kleidung, Wohnung, Dienerschaft, Pferde“ (Seite 13) und „Ehrerbietung“ (Seite 9 und 28) sowie an anderer Stelle „Körperhaltung, Gestik, Esskultur (mit Wild und Edelfischen als ‚Herrenspeisen‘), höfische Spiele und Tänze, Falken- und andere Jagden, aber auch ethische Normen“ (Seite 38) werden bedauerlicherweise nur randseitig erwähnt, ohne darauf aber systematisch einzugehen, obschon diese Entitäten wesentlich für eine Adelserzeugung waren. [12] Will man dem Text zugestehen, daß die Andeutungen dann – wegen eines vielleicht beabsichtigen erzählerischen Spannungsbogens erst in dem wesentlichen Unterabschnitt „wie wurde man adelig?“ (Seite 43-54) systematisiert würden, wird indes enttäuscht.

Dort wird – nach einigen interessanten, aber wie stets in diesem Werk leider völlig unbelegten Auszählungsangaben zum Bevölkerungsanteil des Adels in verschiedenen europäischen Territorien (Seite 43) – die These vertreten, Adel sei anfänglich durch „Anlagerungen“ (Seite 44; wohl ähnlich der Anlagerung von Sedimenten im Meer, beispielsweise in Lahnungen) oder „Usurpationen“ (Seite 44) und „Hereinwachsen“ in eine feste soziale Entität (Seite 15) gebildet worden, dann, im Zuge einer von Herrschenden (Etablierten) angestrebten „Juridifizierung“ (Seite 44), [13] durch Diplome verliehen worden (Seite 47). Daß Adel aber vielmehr nur als eine situative sozial-theatralische und ultrafragile Aufführung angesehen werden kann, wird nicht erörtert und diese Haltung ist nur dann durchzuhalten, wenn man zahlreiche Zweifelsfälle kurzerhand ausblendet und weiterhin – wider die empirische Erkenntnis beobachtbarer Praxis – behauptet, Adel sei eine „Gruppe“.

Ähnlich problematisch ist die im Band dargebotene und „Auswahlbibliografie“ (sic!) genannte Auswahlbibliographie (Seite 124-125), die aus gebotenem Platzmangel bei einer Einführung nur zwei Seiten umfaßt und wirklich nur eine Auswahlbibliographie sein kann, mithin Kritik über fehlende einzelne Titel mit spezialthematiken müßig wäre. Jedoch ist das Fehlen der maßgeblichsten (da mit über 1680 Seiten umfangreichsten) Adelsbibliographie zu bedauern, die man hätte leicht integrieren können. [14]

Freilich ist zuzugeben, daß die populäre Anlage der ganzen Buchreihe „C. H. Beck Wissen“, in der das kleine Werk ohne Bandzählung erschienen ist, laut Verlagsangaben folgende Agenda verfolgt: „C.H.Beck Wissen vermittelt gesichertes Wissen und konzentrierte Information über die wichtigsten Gebiete aus den Kultur- und Naturwissenschaften. Die Autorinnen und Autoren sind anerkannte Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die ihr Fach souverän beherrschen und darüber hinaus in der Lage sind, die wesentlichen Themen und Fragestellungen verständlich darzustellen. Die Reihe wendet sich an alle, die sich anspruchsvoll, knapp und kompetent informieren wollen.“ [15] Das Wort "konzentiert" meint hier anscheinend euine Darstellung ohne Quellenbelege.

Als Fazit der Betrachtung dieser Neuerscheinung läßt sich daher nur ein gemischtes Urteil fällen: Der Band ist zur Einführung ins Thema gut geeignet, präsentiert den breiten europäischen Blick eines erfahrenen Forschers auf die teils sehr differenzierten Adelsverhältlnisse einzelner Länder und hilft, die scheinbare anthropologische Grundkonstante des Adels in verschiedenen Epochen und Ländern Europas in einem überschaubaren Rahmen konzise und gedrängt darzustellen, während die Erzählung selbst inhaltlich hinter dem Forschungsstand zurückbleibt und sich vor allem durch eine antiquierte Sicht auf die Frage der Erzeugung von Adel auszeichnet. Der übliche strukturalistische und idealistische Ansatz folgt daher nicht relationaler Materialität oder situativer und performativer – grundsätzlich ultrafragiler und instabiler – Praxis der alltäglichen Adelserzeugung. Vielversprechende Ansätze aus der Mittelalterforschung zum Adel zur Frage der unsicheren Adelserzeugung und die Benennung der Dinge, die beim Adel eine Rolle spielten, [16] wurden in dem besprochenen Band teils zwar angerissen, aber nicht weitergedacht; Adel wird darin nur als „feste Gruppe“ und reines Menschenwerk angenommen. Dabei hatte Latour kritisch bereits 2010 in seinem Werk „Eine neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die Akteur-Netzwerk-Theorie, erschienen in Berlin im Suhrkampverlag im Jahre 2010, vermerkt, „daß soziale Aggregate nicht Gegenstand einer ostensiven Definition sind, […], sondern nur einer performativen Definition“ (Seite 62) sein könnten und auf Seite 63 ibidem: „Sobald man aufhört, Gruppen zu bilden und umzubilden, gibt es keine Gruppen mehr.“

Diese Rezension stammt von Dr. Dr. Claus Heinrich Bill M.A., M.A., M.A., B.A., B.A. und erscheint zugleich in der Zeitschrift für deutsche Adelsforschung in gedruckter Form.

Annotationen:

1 = Dazu siehe weiterführend Werner Hechberger: Adel, Ministerialität und Rittertum im Mittelalter (Band LXXII der Reihe „Enzyklopädie deutscher Geschichte“), München 2. Auflage 2010, Seite 1.

2 = Tomáš Knoz: Die Integration des landfremden Adels in die frühneuzeitliche mährische Adelsgesellschaft. Rechtsnormen und symbolische Form, in: Neues Archiv für sächsische Geschichte, Band 88, Neustadt an der Aisch 2017, Seite 235-259; Therese Meyer: Herrschaftsausbau im Südostalpenraum am Beispiel einer bayerischen Adelsgruppe. Untersuchungen zum Freisinger Vizedom Adalbert, zur Herkunft der Eurasburger in Bayern, der Grafen von Tirol und der Grafen von Ortenburg in Kärnten, in: Kommission für Bayerische Landesgeschichte bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften / Gesellschaft für Fränkische Geschichte (Hg.): Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte, Band LXIII, München 2000, Nr. 2, Seite 491-539;, Peter-Michael Hahn: Struktur und Funktion des brandenburgischen Adels im 16. Jahrhundert, IX und 369 Seiten (Band IX der Reihe „Historische und Pädagogische Studien“); Frank Göse: Rittergut, Garnison, Residenz. Studien zur Sozialstruktur und politischen Wirksamkeit des brandenburgischen Adels 1648-1763, Berlin 2005, IV und 556 Seiten; Nomen Nescio: Die Fideikommisse und Majorate, in: Deutsches Adelsblatt, Jahrgang IX, Berlin 1891, Seite 123-125; Möser, J. / Biester, J.E. (Hg.): Über die Erblichkeit des Herrenstandes bei gewissen Familien in einem monarchischen Staate, in: Berlinische Blätter, Jahrgang II, 1.Vierteljahr, Berlin 1798, Seite 116-126; Giseke, L.: Der Rangstreit unter den Bäumen, in: Deutsches Museum, Band II, Leipzig 1784, Seite 372 (betrifft Erblichkeit des Adels); Fritsch-Seerhausen, Thomas Freiherr von: Adelsrecht, in: Deutsches Adelsblatt, Jahrgang XXXV, Kirchbrak 1996, Seite 88-90 (betrifft Salisches Recht, Mannesstamm, Beschlüsse des deutschen Adelsrechtsausschusses); Strachwitz, Moritz Graf: Salisches Recht, in: Eckart Conze (Hg.): Kleines Lexikon des Adels, München 2005, Seite 213

3 = Bauer, Volker: Wurzel, Stamm, Krone. Fürstliche Genealogie in frühneuzeitlichen Druckwerken (Ausstellung der Herzog-August-Bibliothek Wolfenbüttel vom 1. September 2013 bis zum 23. Februar 2014), Wiesbaden 2013, 283 Seiten; Grütter, Heinrich Theodor / Heimsoth, Axel / Drexl, Magdalena / Stephan-Maaser, Reinhild: Eine Klasse für sich. Adel an Rhein und Ruhr, Essen 2021, 380 Seiten (Katalog zur gleichnamigen Ausstellung im Ruhr-Museum nach dem Konzept „being nobility“ statt „un/doing nobility“; enthält Überblick zur Geschichte und zum „Obenbleiben“ des Adels an Rhein und Ruhr vom frühen Mittelalter bis zur Gegenwart); Steimel, Robert: Im vordersten Gefecht. Kleine Geschichte des deutschen Adels, Köln-Zollstock 1959, 176 Seiten; Wahl, Samuel Friedrich Günther: Kurzer Abriß einer Geschichte des Ritterwesens und des deutschen Adels benebst Nachricht von den vorhandnen Ritterorden, Halle: Hendel 1793, IV und 284 Seiten

4 = Er kann einer älteren (damals noch strukturalistisch orientierten) Schule der deutschen Adelsforschung zugeordnet werden und trat hervor mit Arbeiten wie Walter Demel: Die wirtschaftliche Lage des bayerischen Adels in den ersten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, in: Armgard von Reden-Dohna (Hg.): Der Adel an der Schwelle des bürgerlichen Zeitalters, Stuttgart 1988, Seite 237-269; Demel, Walter: Preußisches und bayerisches Adelsrecht in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Ein Vergleich der großen Kodifikationen, in: Maximiliane Kriechbaum (Hg.): Festschrift für Sten Gagnér zum 3. März 1996, Ebelsbach am Main 1996, Seite 151-180; Demel, Walter: Der europäische Adel vor der Revolution, Sieben Thesen, in: Ronald Gregor Asch: Der europäische Adel im Ancien Régime. Von der Krise der ständischen Monarchien bis zur Revolution (1600-1789), Köln / Weimar / Wien 2001, Seite 409-433; Demel, Walter: Die Spezifika des europäischen Adels. Erste Überlegungen zu einem globalhistorischen Thema, in: Gudrun Gersmann / Michael Kaiser (Hg): Zeitenblicke, Jahrgang IV., Köln 2005, Heft Nr. 3 (Themenheft „Der Adel in der Vormoderne II. Selbstverständnis, Selbstdarstellung, Selbstbehauptung“), 41 Absätze; Demel, Walter: Adelskultur. Bemerkungen zu einem schwierigen Begriff, in: Walter Demel / Ferdinand Kramer (Hg.): Adel und Adelskultur in Bayern, München 2008, Seite 1-9; Demel, Walter: Der Adel im Reich bzw. Deutschland aus europäischer Perspektive, in: Martina Schattkowsky (Hg.): Die Familie von Bünau. Adelsherrschaften in Sachsen und Böhmen vom Mittelalter bis zur Neuzeit, Leipzig 2008, Seite 45-71; Demel, Walter: Perspektiven der Adelsforschung [betrifft Konjunkturen der Adelsforschung und die postmodernen Forschungsbereiche Adelsstatistik und Adelsgenealogie, Wandel und Kontinuität der adelige Familie, Adelsmigration und kommunikative Netzwerke, Adelskultur und Adelsbilder, Adel und Geld, „Kunst des Obenbleibens“ und sozialer Abstieg, Transnationale Vergleiche von Adelsgesellschaften, interkulturelle Perspektiven], in: Deutsches Historisches Institut Paris (Hg.): Discussions. Colloquien und Tagungen des DHI Paris und seiner Partner, Nr. 2 (Adel im Wandel 16.–20. Jahrhundert), Paris 2008, 19 Seiten; Demel, Walter: Adelsbilder von der Antike bis zur Gegenwart, in: Peter Scholz / Johannes Süßmann (Hg.): Adelsbilder von der Antike bis zur Gegenwart, München 2013, Seiten 116-128; Demel, Walter / Schraut, Sylvia: Der deutsche Adel, München: C. H. Beck 2014, Seiten 127-128.

5 = Der Verfasser erwähnt dazu die These europäischer Adelsbildung bei Karl Ferdinand Werner: Naissance de la noblesse. L'essor des élites politiques en Europe, Paris 1998, IV und 587 Seiten; als erweiterter Neudruck erschienen unter Karl Ferdinand Werner: Naissance de la noblesse. L'essor des élites politiques en Europe, Paris 2012, 800 Seiten.

6 = Zur in der Adelsforschung wirkmächtigen und begründeten Aktualität dieses Postulats siehe  Rudolf Braun: Konzeptionelle Bemerkungen zum Obenbleiben, in: Hans-Ulrich Wehler (Hg.): Europäischer Adel 1750-1950, Göttingen 1990, Seite 87-95; Conze, Eckart: Niedergang und Obenbleiben. Deutsche und mecklenburgische Adelsgeschichte im 20. Jahrhundert am Beispiel der Grafen v.Bernstorff, in: Verein für Mecklenburgische Geschichte und Altertumskunde (Hg.): Mecklenburgische Jahrbücher, Band CXVIII (2003), Seite 255-270; Wüst, Wolfgang: „Obenbleiben“ nach der Mediatisierung. Die bayerische Adels-, Guts- und Gerichtsherrschaft 1806-1848, in: Wolfgang Wüst / Andreas Otto Weber / Gisela Drossbach (Hg.): Adelssitze, Adelsherrschaft, Adelsrepräsentation in Altbayern, Franken und Schwaben, Neuburg an der Donau 2012, Seite 33-60.

7 = Dazu weiterführend Grünfeld, Erich: Die Peripheren. Ein Kapitel Soziologie, Amsterdam 1939, 102 Seiten (grundlegende deutsche soziologische Studie eines Emigranten in den Niederlanden zum Ausgesondertsein und Randseitertum als sozialem Prozeß, unter anderem auch mit Bezug auf Adel, Snobs, Dandys und Parvenüs, Exkludierte, Exklusionen und Ausschlüsse auf den Seiten 6-7, 23, 35, 57, 60, 62, 78, 85 und 92; Neudruck Halle an der Saale 2015 mit 125 Seiten inklusive einordnendem Nachwortzusatz); Albert Meusel: Die Abtrünnigen, in: Kölner Vierteljahreshefte für Soziologie, Band III (1923), Heft Nr. 2/3, Seite 152-169; Piritim Sorokin: Soziale Bewegungsvorgänge, in: Kölner Vierteljahrsshefte für Soziologie, Band VI, Berlin 1927, Seite 146-152; Claus Heinrich Bill: Personalsoziale Bewegungen im Adelskontext (Modell Sorokin), in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Bildatlas zur deutschen Adelsgeschichte 5. Adelsgrafiken als Beitrag zur komplexreduzierten Aufbereitung von für die Adelsforschung dienlichen Theorien und Modellen, Sonderburg 2018, Seite 36-37; Paula Kronheimer: Grenzglieder des Standes, in: Kölner Vierteljahrshefte für Soziologie, Band VI, München 1927, Seite 248-268 (betrifft sozialen Abstieg und Aufstieg); Claus Heinrich Bill: Absteigende soziale Adels-Mobilität (Modell Kronheimer), in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Bildatlas zur deutschen Adelsgeschichte 5. Adelsgrafiken als Beitrag zur komplexreduzierten Aufbereitung von für die Adelsforschung dienlichen Theorien und Modellen, Sonderburg 2018, Seite 38-39; Laszlo A. Vaskovics: Marginalität, in: Günter Endruweit / Gisela Trommsdorff / Nicole Burzan (Hg.): Wörterbuch der Soziologie, Konstanz / München 3. Auflage 2002, Seite 280-282; Claus Heinrich Bill: Das abgelehnte Nobilitierungsgesuch des Gutsherrn und Fabrikanten Wriedt junior aus Altona 1893, in: Nobilitas. Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Folge Nr.16, Jahrgang IV, Sønderborg på øen Als 2001, Seite 812-814.

8 = Dazu siehe weiterführend Friedrich Küppersbusch: Bundesweiter Warntag für putschmuntre Staatsdiener oder Hochmut kommt vor der Fallpauschale, in: TAZ. Die Tageszeitung (Berlin), Ausgabe vom 12. Dezember 2022, Seite 14 (spottet über das „Timing des deutschen Adels“, da dieser „80 Jahre nachträglich“ „geputscht“ habe); Thomas Volgmann: Der Prinz und der mecklenburgische Hochadel. Reichsbürger Heinrich XIII. Prinz Reuß, in: Schweriner Volkszeitung. Zeitung für die Landeshauptstadt (Schwerin), Ausgabe vom 13. Dezember 2022, Seite 4 (Erwähnung eines Reußischen Vortrages von 2019 mit dem Titel „Warum aus der blaublütigen Elite Knechte wurden“, in dem die These vertreten wird, dass die Familie Rothschild Kriege und Revolutionen befördert hätte, die den europäischen Adel über die Zeitläufte zernichtet hätten); H. Lischka: Quatsch mit Adel. Die Putschpläne des Prinzen, in: TAZ. Die Tageszeitung (Berlin), Ausgabe vom 12. Dezember 2022, Seite 14 (leserbriefliche Kritik an der „alten weißen Zeitung“, da die Protagonisten der „Patriotischen Union“ trotz der Weimarer Reichsverfassung „Adelige“ und „Prinzen“ genannt werden; Vorwurf der „Obrigkeitshörigkeit“ an die Redaktion); Reiner Daum: Viel mehr klare Kante, in: Nürnberger Nachrichten (Nürnberg), Ausgabe vom 15. Dezember 2022, Seite 14 (leserbriefliche Kritik an der Redaktion, weil die Protagonisten „Adelige“ genannt werden); Pia Rolfs: Polit-Spiele für Weihnachten, in: Gießener Allgemeine (Gießen), Ausgabe vom 17. Dezember 2022, Seite 10 (Vorschlag, man soll ein Strategiespiel namens „Adel vernichtet. Das Reichsbürgerspiel“ entwerfen) --- Nomen Nescio: Das lesen Sie am Sonntag im Tageblatt, in: Göttinger Tageblatt (Göttingen), Ausgabe vom 17. Dezember 2022, Seite 10 (These, dass sich „der Adel“ radikalisieren würde) und viele mehr. – Hinzu kamen drei Interviews im öffentlich-rechtlichen Sender Deutschlandfunk (und Deutschlandfunk Kultur), in denen sich besonders die Journalistin Anja Reinhardt als Interviewende, aber auch als Expertin hervortrat. Es waren dies ein Interview zur Thematik „Adel reloaded“, indem Anja Reinhardt den deutschbritischen Historiker Stephan Malinowski in der Sendung „Essay und Diskurs“ am 21. Mai 2023 befragte (29:43 min), dann die Sendung „Kultur und Wissenschaft“ zum Thema „Antidemokratische Kontinuitäten im Adel“ am 29. Dezember 2022 ( min), in der Anja Reinhardt als Expertin von einer Kollegin befragt wurde (03:28 min), schließlich ein Interview mit dem Marburger Historiker Eckart Conze über das Thema „Adel in seiner Gesamtheit nicht antidemokratisch“ vom 10. Dezember 2022 (08:45 min).

9 = Walter Demel: Der europäische Adel. Vom Mittelalter bis zur Gegenwart, München: C. H. Beck 2. Auflage 2011, Seite 117 („20. Jahrhundert“) und 122 (Schwarzenberg als amtierender tschechischer Außenminister „2011“).

10 = Dazu siehe Dominik Schrage: Die Verfügbarkeit der Dinge. Eine historische Soziologie des Konsums, Frankfurt am Main 2009, 286 Seiten (betrifft unter anderem ständischen und damit auch adeligen Konsum sowie Statuskonsum in der Vormoderne); Marcus Weidner: Finanzen und Konsum im Spannungsfeld von „Ehre“ und „Ruin“. Eine Skizze zum Stiftsadel des Fürstbistums Münster (1650-1750), in: Michael Prinz (Hg.): Der lange Weg in den Überfluß. Anfänge und Entwicklung der Konsumgesellschaft seit der Vormoderne, Paderborn 2003, Seite 105-119 (betrifft Herausforderungen adeligen Statuskonsums); Paul Beckus: Geldausgeben als Inszenierung. Das Finanzgebaren der anhaltischen Fürsten im späten 18. Jahrhundert als Repräsentationsstrategie, in: Rüdiger Fikentscher (Hg.): Tausch- und Geldkulturen in Europa, Halle an der Saale 2019, Seite 163-177 (betrifft an einem Fallbeispiel Prestigekosten und demonstrativen Statuskonsum des Hochadels); Till Johannes Hoffmann: Verschwendung. Philosophie, Soziologie und Ökonomie des Überflusses, Frankfurt am Main 2009, 167 Seiten (enthält auf den Seiten 53-65 eine Zusammenfassung der Thesen Werner Sombarts aus dessen Werk „Liebe, Luxus und Kapitalismus“ aus dem Jahre 1913 über die Luxusgeschichte im Adelskontext der Frühneuzeit; betrifft auch Luxuskonsum, Statuskonsum und Geltungskonsum); Renata Ago / Konrad Honsel: Luxus, in: Friedrich Jaeger (Hg.): Enzyklopädie der Neuzeit, Band VII, Stuttgart 2008, Spalte 1046-1052 (betrifft den Gebrauch von Lebewesen und Gegenständen, die im öffentlichen Ansehen das Sozialprestige steigern können und mit denen sich unter anderem Adelige umgaben, beispielsweise Kleidung, Lebensmittel, Möbel, Dienerschaften; betrifft fernerhin Kleiderordnungen und Luxusgesetze, die „Spesa onorata“ als die Pflicht zum adeligen „ehrenvollen Aufwand“ und die Adelstugenden Geschliffenheit und Großzügigkeit); Evelyn Welch: Public Magnificence and Private Display. Giovanni Pontanos „De splendore“ (1498) and the Domestic Arts, in: Journal of Design History, Jahrgang 15, Nr. 4 (Approaches to Renaissance Consumption), Oxford 2002, Seite 211-221 [Analyse der erwähnten Schrift im Rahmen des Sonderheftes „Annäherungen an den Renaissancekonsum“ als Grundlegung der Legitimation der als Tugend verstandenen „spesa onorata“, der ehrenvollen „Verschwendung“, der „glänzenden“ Ausgaben bzw. des Geldausgebens zur Erhaltung häuslichen Glanzes und der Distinktion beim Adel. 

11 = Man kann anhand der dem Werk beigefügten Literaturliste (Seite 124-125) nicht erkennen, welcher Forschungsstand benützt wurde; die letzte Publikation, die dort erwähnt wird, erschien indes vor sieben (sic!) Jahren; es handelt sich auf Seite 125 um die von Manfred Rasch und Peter K. Weber herausgegebene Aufsatzsammlung mit dem Titel „Europäischer Adel als Unternehmer im Industriezeitalter, (beruhend auf einer gleichamigen Konferenz in Schloß Ehreshoven bei Köln vom 1. bis 2. Oktober 2009, erschienen in Essen beim Klartext-Verlag im Jänner 2017 mit 303 Seiten als Band V der Schriftenreihe „Vereinigte Adelsarchive im Rheinland“. Sollte neuer Werke nicht benützt worden sein, wäre es indes nicht verwunderlich, weshalb der Band an dieser veralteten Sichtweise festhält.

12 = Gemäß dem poststrukturalistischen Ansatz „un/doing nobility“ war „Nicht/Adel war eine (innerhalb ständischer Humandifferenzierung) situativ durch performative Anrufungen und Aushandlungen erfolgende und folgenreiche (bestätigende, anzweifelnde, verweigernde) Zuschreibung einer sozialen Bezeichnung durch Handlungen von sich einmalig, wiederholt oder seriell in fragilen Netzwerken zusammenschließenden obligatorischen (Menschen, Räume, Kleidung, Images) und fakultativen Aktanten (z. B. Dingen, Tieren) mit unterschiedlichen Machtraten.“ Dies gemäß eigener Formulierung des Rezensenten. Zu Vorarbeiten dieser neuen Adelstheorie siehe Nathalie Büsser: Adel in einem Land ohne Adel. Soziale Dominanz, Fürstendienst und Verwandtschaft in der schweizerischen Eidgenossenschaft (15.-18. Jahrhundert), Zürich 2020, 379 Seiten (betrifft „Adel verhandeln“, „Wer ist adlig?“, vorreformatorische Neuadels-Rezeption, Adel als „ausgezeichnete Körper“ und das „doing noble im Dienst von Fürsten“); Petr [sic!] Mata: The false Orsini from over the Alps. Negotiating aristocratic identity in late medieval and early modern Europe, in: Österreichisches Kulturinstitut in Rom (Hg.): Römische Historische Mitteilungen, Band LV, Wien / Köln / Weimar 2013, Seite 155-218; Bill, Claus Heinrich: „Un/doing Nobility“ in der Alltagspraxis des 19. Jahrhunderts, in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Bildatlas zur deutschen Adelsgeschichte 6. Adelsgrafiken als Beitrag zur komplexreduzierten Aufbereitung von für die Adelsforschung dienlichen Theorien und Modellen, Sonderburg: Selbstverlag des Instituts Deutsche Adelsforschung 2019, Seite 4-5. – Ferner dazu Claus Heinrich Bill: Zur Theorie und Praxis der Deferenz als soziohistorisches nichtadeliges Interaktionsritual gegenüber dem Adel (1/3), in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XXIII, Folge Nr. 111, Sonderburg: Selbstverlag des Instituts Deutsche Adelsforschung 2020, Seite 2-52; fortgesetzt in Folge Nr. 112, Sonderburg 2020, Seite 2-52 (Teil 2/3) und in Folge Nr. 113, Sonderburg: Selbstverlag des Instituts Deutsche Adelsforschung 2020, Seite 2-17 (Teil 3/3; betrifft nichtadelige Ehrerbietung, Adelsrepekt, Hochachtung, vorauseilende ökonomische Deferenz, institutionalisierte ökonomische Deferenz, kalkulierte ökonomische Deferenz, bauliche Deferenz, soziale Räume in Herrenhäusern und Schlössern, Dienertreppen, Leutestuben, Hausmädchen, Kammerdiener, Verhältnis des Adels zu Dienerschaften, „Hochstapler“, Werbeanzeigen, Depretiation als verweigerte Ehrerbietung, Körperkonflikte, Schlägereien, Übergriffe, Gewalttätigkeit, Beleidigung, Inkognito, Adelselbstzeugnisse, Dienendenselbstzeugnisse).

13 = Dazu siehe Norbert Elias and John L. Scotson: The established and the outsiders. A sociological enquiry into community problems, London: Frank Cass & Compagnie 1965, XI und 199 Seiten.

14 = Claus Heinrich Bill: Neue Adels-Bibliographie. Monographien, Sammelbände und Aufsätze des Erscheinungszeitraums ab 1494 bis heute zum Adel in den deutschsprachigen Ländern, herausgegeben vom Institut Deutsche Adelsforschung, Sonderburg 2024, 1683 Seiten (Band XXVI der Schriftenreihe des Instituts Deutsche Adelsforschung).

15 = Webseite „C.H.Beck Wissen“ (Startseite > Reihen > C. H. Beck Wissen) unter der Webadresse „https://www.beck-shop.de/reihen/chbeck-wissen/233?em_src=kw&em_cmp=google&gad source=1&gclid=CjwKCAiArLyuBhA7EiwA-qo80IRlE-8IUh_eZQa_6otB2aYVu2529EJAXd9pY wa15A-ox-aEbMI52hoCN-4QAvD_BwE“ gemäß Abruf vom 17. Februar 2024.


16 = Stefan Frey: Die Entstehung eines neuen Adels? Zum Wandel der Zürcher Oberschicht im 15. Jahrhundert, in: Zürcher Taschenbuch, Band 125, Zürich 2005, Seite 127-150; Stefan Frey: Fromme feste Junker. Neuer Stadtadel im spätmittelalterlichen Zürich, Zürich 2017, 216 Seiten; Andermann, Kurt: Helmbrecht überall? Zur sozialen Dynamik zwischen Nicht-Adel und Adel im späten Mittelalter, in: Roman Zehetmayer / Christina Mochty-Weltin (Hg.): Adel und Verfassung im hoch- und spätmittelalterlichen Reich, Sankt Pölten 2018, Seite 173-186; Heike Schlie: Object Links. Objects Link, in: Institut für Realienkunde des Mittelalters (Hg.): Object Links. Dinge in Beziehung, Wien 2019, Seite 9-17 (Aufriß zu einer in der materiellen Adelsforschung praktizierten Theorie der Dingkultur, bei dem Dinge als Objekte und Artefakte „verlinkt“ werden und in Netzwerken tätig werden, ähnlich wie in der Akteur-Netzwerk-Theorie oder bei Schatzkis Praktiken-Arrangement-Geflechten); Elisabeth Gruber: Making of Object Links, in: Ibidem, Seite 17-20 (Beispiel von Adelsrepräsentativität für das Erkennen und Sichtbarwerdenlassen von „Objektgesellschaften“ im Sinne einer Theorie der „Object Links“).


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