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Tanz am Dresdener Hof im 17. SäkulumBeilagertänze bei Hochadel und Niederadel in der sächsischen VormoderneIn einem historischen Bericht aus der Barockzeit, erschienen im Jahre 1625 im Elsaß, ließ ein Verfasser ein zwölf Jahre zuvor abgehaltenes Hoffest in Heidelberg Revue passieren und bemühte sich um eine möglichst genaue Rekonstruktions-Schilderung der vorgefallenen Zeremonien: „Hierauff ſind von der Adelichen Ritterſchafft deß Herzogen von Würtenberg auff die Rennbahn geführt worden /die ſtreitbaren Weiber Amazones vnd derſelben Königin Pentaſilea, ſo auch jren theil an diesem Feſt haben wollen. Ferner iſt ein Auffzug in Manier des Turckiſchen Keyſers mit fünff Baſſa beſchehen / welche von Fama oder dem Gericht die Zeitung des Ehrenfeſtes vnnd der vorgenomenen Ritterſpiel erfahren / deſwegen angelangt / demſelben Chur-Pfalz vnd der Princeſſin zu Ehren beyzuwohnen: dieſem ist gefolget der Herr von Rappolſtein in voller Rüſtung ganz armirt / ſo dem Ritterſpiel auch beygewohnet. Endlich iſt den 12. dis nach gehaltener Mahlzeit ein luſtig Kübelrennen / zu Nachts aber ein Fürſtlicher Tanz gehalten worden. Inmittels ſeind zu allen Mahlzeiten zu Hoff fünff hundert / auff dem Tanzhaus 150, im Commißhauß 40 Tisch / vnd also in allem 5500 Perſonen geſpeißt worden / ohn was zu Rohrbach / Neienheim vnnd Hendschuchsheim ſeinen Az empfangen / darauff ſind täglich vber 20 Fuder Wein / vnd dann in acht Tagen 1880 Malter Habern auffgangen.“ [1] Deutlich wird an diesem zeitgenössischen Zitat das vielfach übliche Ausmaß eines Hoffestes, welches nicht allein einen sichtbaren Aufwand hervorrief, sondern außerdem die unterschiedlichsten sozialen Spiele beinhaltete, zu denen, wie besehen, auch der fürstliche Tanz gehörte. Leider wurde in dem Text nicht weiter ausgeführt, wie sich dieser Tanz gestaltete und wer daran wo wie teilgenommen hatte. Jedoch hat der Leipziger Universitätsverlag zu dieser Thematik fürstlichen und adeligen Tanzes nun eine Dresdener Dissertation publiziert, die sich nicht nur einem Barockthema (dem Barocktanz) widmet, sondern auch selbst barocke Formen und Ausmaße angenommen hat. [2] Die voluminöse Arbeit (der Band wiegt 1440 Gramm!) befaßt sich der Erforschung des Tanzes in seinen mannigfachsten Formen, wie er bei fürstlichen und adeligen Hochzeiten in Dresden und anderen sächsischen Orten im 17. Säkulum nachgewiesen werden kann. Dabei ist vor allem der Bereich der Adelshochzeiten, der nicht mit dem Hochadel konnotiert werden kann, noch Neuland in der Forschung (Seite 24). In einer Vorrede wird ein ausführlicher Überblick gegeben über den den Themenbereich tangierenden Stand der Adels-, Theater- und Tanzforschung (Seite 15-48). [3] Erstaunlicherweise werden aber weder eine Theorie noch eine Methode genannt, so daß offen bleiben muß, wie die Verfasserin des Buches hier verfahren ist. Da auch ein heuristisches Protokoll fehlt, [4] ist leider die Vorgehensweise bei der Suche nach Quellen und Literatur klandestiniert worden; dies erschwert unnötig die Nachvollziehbarkeit. Die Fragestellung ist in barocker Manier und leicht verschlüsselt gestellt worden; die Verfasserin wollte eruieren, „welche Gerüche und Lieblichkeiten sich beim Tanz anlässlich [sic!] fürstlicher und adliger [sic!] Hochzeiten am Dresdner Hof des 17. Jahrhunderts entfalteten“. Was darunter indes genau zu verstehen ist, bleibt unklar, könnte auf eine deskriptive Studie zielen. Inhaltlich breitet der Band nach dieser teilopaken Einleitung sodann in einer gewissen barocken „Weitläufftigkeit“ [5] eine Fülle von Erkenntnissen aus, besieht zunächst Normativtexte zum geselligen Tanz bei Hofe (Seite 91), in denen auch immer wieder einmal Warnungen vor den „ungotseligen“ Formen und Folgen des Tanzes aufgefunden werden können (Seite 103-105). Der gezierte Tanz, der Tanz der Vollendung, der manierierte oder formgegossene Tanz, bei dem die Schicklichkeit gewahrt blieb, galt dagegen als hohe Kunst von Menschen mit Zeit und Mußestunden, mußte kostspielig und zeitintensiv bei Tanzmeistern als Teil der Sprezzatura (Seite 101) [6] erlernt werden, galt dann als prestigeförderlich, adelsaffin, als Tanzkunst, als gesellschaftlich akzeptierte und kanalisierte Körperbewegung, als artifiziell und damit bewunderungswürdig (Seite 106-109). Die im angesprochenen Bande anschließend ausgeloteten thematischen Bereiche der Hofangehörigen, der fürstlichen wie nicht hochadeligen Heiraten, des Tanzunterrichtes und der Musikpflege am Dresdener Hof bereiten das Feld umfassend vor (Seite 120-173). Der Hauptteil des Buches ist dann den Beilagertänzen an sich gewidmet (Seite 164-277), hierbei werden auch die Räumlichkeiten berücksichtigt, werden Abbildungen (so vom blau deckengetäfelten Riesensaal des Dresdener Schlosses auf den Seiten 174 und 250-251) und Beschreibungen von Sälen und Gemächern, von der Verfasserin entworfene Raum- (Seite 185, 198) und Flächenschemata (Seite 174) präsentiert (inklusive der außerhalb Dresdens liegenden Schauplätze der Beilagertänze auf den Schlössern Hartenfels, Colditz, Freudenstein, Rochlitz, Zabeltitz und Bautzen (Seite 230-239): Hierbei wird auch auf die jeweilige Möblierung, Lichtverhältnisse, Kleidung und Accessoires eingegangen; mithin werden viele gegenständliche und atmosphärische Aspekte in der Analyse berücksichtigt (Seite 257-277). Dazu gehören unter anderem solche dinglichen Spezialaktanten wie die genealogisch imprägnierte und damit symbolisch aufgeladene Herstellung von bei den Hochzeiten zu benützenden Fackeln und Federn in den jeweiligen Farben der Familienwappen der sich ehelichenden Partner:innen (Seite 269-271). Die weiterhin untersuchten Tanzmusiken der Beilager untergliederten sich in Hofmusiker und Hofkapellen einerseits, andererseits nahmen bei fürstlichen Hochzeiten aber in interständischer Konstellation bisweilen auch Stadtpfeifer, Bergsänger und städtische Musiker teil (Seite 371-384, 393-400 und 417-427). Mit theatral-performativen Darbietungen wie Maskeraden und „ballets“ wird die umfangreiche Tanzstudie beschlossen (Seite 434-485); derlei „ballets“ wurden von Adeligen veranstaltet, aber auch von Adeligen auf Bühnen vor Publikum getanzt (Seite 483-484). Opulent und wiederum barock zu nennen sind die hinter den sechs Großkapiteln eingestreuten Farbbilderreihen (Seite 49-64, 145-160, 241-256, 336-352, 401-416 und 465-480), darunter befinden sich auch beeindruckende farbige Tanzschemata aus der Feder der Verfasserin bei einzelnen Beilagern (Seite 350-351). Man wird am Ende der Studie den Eindruck bestätigen können, daß es sich nicht um eine theoretisch geleitete Studie handelt, sondern um eine beschreibende Analyse. Nach Law (2013) ist solch eine Vorgehensweise legitim, wenn zu wenig über ein Thema bekannt ist. Das Zurücktreten und vor allem deskriptive Betrachten einer Entität kann dann zunächst einmal Grundlagen schaffen, [7] auf denen aufbauend spätere weitere theoriegeleitete Spezialstudien durchgeführt werden könnten. Gleichwohl hat auch dieses beschreibende Verfahren seine positiven Erkenntnisse zur Folge. Dazu gehören als Ergebnisse die hohe Bedeutung des Tanze(n)s am Dresdener Hof auch außerhalb der häufig beobachteten Hofkultur (so auch bei nicht hochadeligen Hochzeiten), die Beteiligung der erwähnten Stadtmusiker, die Nivellierung von Standesunterschieden im Moment und der flüchtigen Aufführung des jeweiligen Tanzes, die bisweilen interständische Besetzung des tanzenden Personals, die Vielfalt tänzerischer Formen und Anlässe, so Verkleidungsfeste, Mummereien, „Königreiche“ (Seite 603), Schäfereien im „imaginierten Arkadien“ (Seite 605), aber auch „Wirtschaften“ als Tanzfest mit Rollen in einem fiktiven „Wirtshaus“ (Seite 607). [8] Insgesamt bietet die tiefgründige Schilderung, [9] dies sei als positives Merkmal der „Weitläufftigkeit“ hervorgehoben, einen guten Einblick in das Tanzgeschehen, welches vielfältiger als in der Forschung wahrgenommen, differenziert und aufgefächert werden konnte und lenkt wieder einmal den Fokus auf adelige Ausdrucksweisen und seltene Adelsaktanten sowie -sobjekte, [10] die sonst nur wenig betrachtet werden. [11] Diese Rezension erscheint auch gedruckt in der Zeitschrift für deutsche Adelsforschung und stammt von Dr. Dr. Claus Heinrich Bill (September 2025). Zu den Annotationen: 1 = Johannes Sleidanus: Veri et ad Nostra tempora usque continuati, Straßburg 1625, Spalte 117 (betrifft ein Heidelberger Hoffest aus dem Jahre 1613). 2 = Dies betrifft nicht allein den Umfang, sondern auch die Eigenart, im Buch einheitliche Beschlußkapitelbezeichnungen zu vermeiden, denn in barocker Manier werden hier immer wieder neue Worte für den Begriff „Zwischenfazit“ aufgegriffen (Fußnote 3 auf Seite 487); dies ist zwar artifiziell reizvoll, aber für Lesende, die das ihnen noch unbekannte Werk lesen möchten, zunächst einmal unnötig verwirrend, denn nicht automatisch wird man „Inventur“ und „Extrakt“ als Zwischenfazit deuten. Die Aufklärung über die Bedeutung dieser Wortvariationen erfolgt zudem erst am Ende des Buches (Seite 487). Der Titel des Werkes lautet „Die Prinzessin ist hin. Tanz bei fürstlichen und adligen Beilagern am Dresdner Hof des 17. Jahrhunderts“, erschienen ist das Werk der im Leipziger Universitätsverlag am 23. Mai 2025 mit Hardcoverbindung und einem Umfang von 617 Seiten (491 Seiten Haupttext, der Rest besteht aus Anhängen und Verzeichnissen) unter der ISBN 978-3-96023-621-4. Erhältlich ist das nur gedruckt vorliegende Buch (vom Verlag wird keine Elektronikbuchversion angeboten) im analogen wie virtuellen Buchhandel zum Preis von 80,00 €. Die Autorin des Werkes ist die Geisteswissenschaftlerin Angela Rannow. 3 = Den Adel hält die Verfasserin für „einen rechtlich-sozialen Stand, der sich von der übrigen Bevölkerung durch eine besondere, ihn verpflichtende Lebensweise sowie durch erblich erworbene, rechtlich fixierte Privilegien absetzte“ (Seite 48). Dieser leider veralteten Sichtweise einer statischen Starrheit einer Gruppe nach dem Motto „beeing nobility“ setzt sie aber immerhin an anderer Stelle (Seite 16) die Erkenntnis „Adel musste [sic!] grundsätzlich immer wieder aktiv erworben und bekräftigt werden“ entgegen, ohne indes auszuführen, wie dies denn konkret geschehen könnte. Hierzu siehe als bessere adelstheoretische Lösung das Konzept „un/doing nobility“ bei Claus Heinrich Bill: Ereignisse von Adel in Schleswig-Holstein in adelstheoretischem Blickwinkel, in: Robert Bohn / Uwe Danker / Marie-Theres Marx / Jan Waitzmann / Jürgen Weber (Herausgebende): Demokratische Geschichte. Jahrbuch für Schleswig-Holstein, Band XXXIII, Husum 2024, Seite 130-138. Im Literaturverzeichnis des „Die Prinzessin ist hin“-Werkes fehlt indes auf Seite 591 (zwischen „Reinholdt“ und „Repgen“), trotz Einschlägigkeit des Themas, der Aufsatz von Ivana Rentsch: Der adlige Tänzer Soziale Norm und musikalische Form im 17. Jahrhundert, in: Claudius Sittig / Christian Wieland (Herausgebende): Die „Kunst des Adels“ in der Frühen Neuzeit, Wiesbaden 2018, Seite 275-291. Einschlägig wäre auch gewesen der ebenfalls im Literaturverzechnis nicht ermittelbare („Anonymus“ oder „Nomen Nescio“ oder „Unbekannt“-Einträge lassen sich nicht ermitteln) der Aufsatz von Nomen Nescio: Sächsische Adelstänze im 16. und 17. Jahrhundert, in: Wissenschaftliche Beilage zur Leipziger Zeitung, Leipzig 1891, 523. Im Literaturverzeichnis auf Seite 576 kann ebenfalls nicht ermittelt werden Franz Magnus Böhme: Geschichte des Tanzes in Deutschland. Beitrag zur deutschen Sitten-, Litteratur- und Musikgeschichte nach den Quellen zum erstenmal bearbeitet und mit alten Tanzliedern und Musikproben herausgegeben, Band I (Darstellender Theil), Leipzig 1886, VII und 339 Seiten (enthält auf den Seiten 75-81 das Kapitel „Fürsten- und Adelstanz“). Hier sei zudem angemerkt, daß im nämlichen Literaturverzeichnis auf Seite 591 eine Falscheinsortierung einer Literaturposition erfolgt ist, da der Autor René-Gabriel Ojéda unter seinem Vornamen einsortiert worden ist und nicht unter seinem Nachnamen mit „O“; dort, bei „O“ auf Seite 589, sucht man ihn vergeblich. Allerdings ist auch die Einsortierung unter dem Vornamen „René“ falsch erfolgt, da der Eintrag hinter „Repgen“ steht, wo er ebenfalls nicht hingehört. 4 = Dazu siehe Claus Heinrich Bill: Zur Einführung des heuristischen Protokolls als Standard-Recherche-Nachweis für die Geschichtswissenschaft, in: Zeitschrift für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XVIII, Folge Nr. 85, Sonderburg 2015, Seite 2-21 5 = Bemerkenswerterweise beabsichtigte die Verfasserin, sie habe mit ihrem Werk eine „undienliche Weitläufftigkeit“ vermeiden wollen (Seite 487); die präsentierte Detailfülle (die Verfasserin charakterisiert sie auf Seite 487 dann sogar selbst als „barocke Materialfülle“) soll hier zwar nicht als „undienlich“ bezeichnet werden, als „weitläufftig“ kann sie indes mit ihren 617 Seiten schon benannt werden. 6 = Dazu siehe Monika Gussone: Standesdenken, in: Friedrich Jaeger (Hg.): Enzyklopädie der Neuzeit, Band XII, Stuttgart 2010, Spalte 894-903 (nennt als Kernmerkmals des Adels: Verschwendung, Ehre, Statuskonsum, Konnubium, Abstammung, Geblüt, Tugend, Nichtarbeit, Turniere, Kleidung, Schmuck, Reitkunst, Cortegianos Hofmann, Sprezzatura, Körperbeherrschung, Garten, Parks, Schlösser, Ahnengalerie, Feste, Memoria, Epitaphien, Grablegen, Muße, Militärberufe, Grundbesitz, Fideikommisse, Stiftsdamen, Ahnenprobe, Jagd, Ehre, Duell, Manieren, Ritterakademien, Hausvaterkonzept, Patriarchat); Werner Busch: Sinn und Zweck von Verhaltenssteuerung in der Kunst des 18. Jahrhunderts, in: Urs Röber / Uta Bernmeister (Hg.): Manieren. Geschichten von Anstand und Sitte aus sieben Jahrhunderten, Berlin / Heidelberg 2010, S. 10-21 (betrifft adelige Leitbilder des Hofmanns im 16. Jahrhundert nach Castiglione sowie des Gentleman, Sprezzatura, Anmut, Grazie). 7 = Law (2013) notierte dazu: „Theorien versuchten normalerweise zu erklären, warum etwas geschieht. Die Akteur-Netzwerk-Theorie hingegen erhebt vielmehr den Anspruch zu beschreiben, als zu erklären. Somit werden diejenigen, die solide Erklärungen suchen, von ihr enttäuscht sein. Tatsächlich erzählt sie Geschichten darüber, ‚wie‘ Beziehungen entstehen oder nicht entstehen. Als eine von vielen Formen materialer Semiotik kann sie eher als eine Art Werkzeugkiste verstanden werden, um Geschichten über Beziehungen zu erzählen und in diese einzugreifen. Noch grundsätzlicher: Die ANT bietet eine Sicht auf die ungeordneten relationalen und materiellen Praktiken in dieser Welt. Dieser Fokus ist gepaart mit einer grundlegenden Skepsis gegenüber den in der Sozialtheorie üblicherweise allumfassenden Erklärungsansprüchen: Diese erscheinen oftmals als zu einfach.“ Zitiert nach John Law: Akteur-Netzwerk-Theorie und materiale Semiotik, in: Tobias Conradi / Heike Derwanz / Florian Muhle (Hg.): Strukturentstehung durch Verflechtung. Akteur-Netzwerk-Theorie(n) und Automatismen, Paderborn: Wilhelm Fink 2013,, Seite 22. Allerdings folgt die Verfasserin nicht der Akteur-Netzwerk-Theorie; jedenfalls spricht sich sich darüber mangels eines Theoriekapitels nicht aus. 8 = Bei den drei letzterwähnten Tanzfestformen handelte es sich um die institutionalisierte und gesellschaftlich anerkannte Möglichkeit, temporär, eben im tanzenden Spiel, Rollenwechsel vorzunehmen, ähnlich wie im Karneval. Der Unterschied war hier aber, daß in einer Art „reversalem Karneval“ Angehörige höher eingestufter gesellschaftlicher Ränge Rollen von Angehörigen der als niedriger eingestuften Gruppenbildungen spielten (z.B. Narren, Schäfer, Wirtsleute, Köche). Dazu siehe auch Silvia Serena Tschopp: Schäferdichtung, in: Friedrich Jaeger (Herausgebender): Enzyklopädie der Neuzeit, Band XI, Stuttgart: J. B. Metzler 2010, Spalte 638-646 (betrifft auch adelige Schäferspiele, Schäferdramen und Schäferopern an Fürstenhöfen sowie die darin verhandelten aristokratisch-höfischen Verhaltenscodices); Jens Dirksen: Schäferstündchen mit Porzellan. Die Ludwiggalerie Oberhausen wird 25 Jahre alt und feiert das mit fürstlicher Tisch-Deko, in: Westfalenpost (Olpe), Ausgabe vom 12. Mai 2023, Seite 24 (betrifft Motive des Adels für Schäferidyllen als ländlich-idealisierter Gegensatz zum höfischen Leben). Zum Karneval als gesellschaftlichem wie temporärem Umkehrprinzip siehe weiterführend Michail Michajlovič Bactin: Problems of Dostoevsky's poetics, Ann Arbor in Michigan: Ardis 1973, VII und 249 Seiten. 9 = Siehe dazu weiterführend Michael Niehaus: Schildern. Narratologische Überlegungen zu einer vergessenen Kategorie, Hagen: Hagen University Press 2025, 178 Seiten. 10 = Dazu siehe Larissa Ullmann: Das Sobjekt. Mögliche Beziehungen zwischen Mensch und Maschine aus einem phänomenologischen Blickwinkel, in: Alexander Friedrich / Petra Gehring / Christoph Hubig / Andreas Kaminski / Alfred Nordmann (Hg.): Jahrbuch Technikphilosophie, Band VIII (Kunst und Werk), Baden-Baden: Nomos Verlagsgesellschaft 2022, Seite 195-213. 11 = Zu weiteren Tanzaspekten der Adelsforschung siehe Bennewitz, Nadja / Bergmann, Ulrike / Hartmann, Bärbel: Höf-liche [sic!] Damen. Hohe Minne und High Society. Eine historische Dokumentation mit mittelalterlichen Tänzen und Liedern, mit Quellentexten und Bildern, Nürnberg 1998, 38 Seiten (mit Noten); Nomen Nescio: Hof- und Adelstänze, in: Deutsches Adelsblatt (Berlin), Ausgabe Nr. 13 vom 27. März 1887, Seite 248 (in der Rubrik „Lose Blätter“); Eschenbacher, Ute: „Tänze muss man tanzen“. Thurnauer Tanzboden. Ein historischer Ball im Ahnensaal von Schloss Thurnau wird vorbereitet, in: Nordbayerischer Kurier (Pegnitz), Ausgabe vom 22. April 2022, Seite 15 (Ankündigung eines für den 30. April 2022 anberaumten performativ-rekonstruktiven Musik- und Tanzprojekts zur Verlebendigung des vierbändigen „Thurnauer Tanzbüchleins“ aus der Schloßbibliothek der Grafen Giech auf Schloß Thurnau seitens des Instituts für Musiktheater der Universität Bayreuth mit Kontratänzen der Jahre 1750 bis 1770; versteht sich als „Zeugnis des Lebens der Aristokratie im 18. Jahrhundert“ und „gelebte Kulturpraxis“); Monien, Thorben / Ottersbach, Nicolas: Alleine unter Prinzen, Fürsten und Rittern. Student Thorben Monien war Gasttänzer beim Herbstball der Adelsvereinigung. Blick in eine verschlossene Gesellschaft, in: Bonner General-Anzeiger (Bonn), Ausgabe vom 7. Oktober 2017, Seite 25 (Bericht über einen Ball der Vereinigung des Adels in Rheinland-Westfalen-Lippe in einem Bonner Grandhotel); Torsten Richter-Zippack: Adel verpflichtet im Schloss. Ausstellung. Ums höfische Leben des 18. Jahrhunderts geht es im Museum Senftenberg, in: Lausitzer Rundschau (Lübbenau), Ausgabe vom 9. Dezember 2019, Seite 10 (betrifft eine nicht durch einen Katalog begleitete Sonderausstellung im brandenburgischen Schloßmuseum Senftenberg zwischen dem 7. Dezember 2019 und dem 25. Oktober 2020 zur Schlosskultur des 18. und 19. Jahrhunderts, speziell zu den Themen Zeremoniell, Adelspädagogik, Kavaliersreise, Eßkultur, Trinkkultur, Jagd, Etikette, Tischkultur, Tänze, Feste und Feiern, Bildung, Theater, Gartenkunst); Krause, Stefan / Pfaffenbichler, Matthias: Turnier. 1000 Jahre Ritterspiele, München / Wien 2017, 383 Seiten (Ausstellungskatalog, Bildband und Aufsatzsammlung des Kunsthistorisches Museum Wien in der Neuen Burg betreffend die Anfänge des Turniers im 12. und 13. Jahrhundert, Turnierausrüstungen in Mitteleuropa von den Anfängen bis zum ausgehenden 15. Jahrhundert, höfische Turniere, Roßballette, Schautänze zu Pferde, höfische Karusselle). |
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