Das sprachlich-kulturelle Konzept „Adel“
Analyse der Belege in deutschen Kulturzeitschriften zwischen
1890 und 1945
Der Schriftsteller Adolf Oppenheim (1910) notierte in einer kritischen
Betrachtung zu den aus seiner Sicht fragwürdigen Angeboten der Schönheitsmittel
eine Beobachtung, die er anhand eines Beispiels aus den Vereinigten Staaten
von Amerika gemacht hatte: „In den Ankündigungen von Schönheitsmitteln
findet man in amerikanischen, französischen und englischen Zeitungen
oft die seltsamsten Fantasieblüten. – So verspricht in einem Inserat
der `geniale´ Erfinder der Schönheits-Pasta `Gloria´ den
Damen, daß sie durch äußere Anwendung von mindestens drei
Tuben dieser Schönheitspasta auch `innerlich´ schön werden.
–
Ein anderer Erfinder wendet sich in seinem Inserate an die älteren
Mädchen, die sehnsüchtig einen Mann, der ihnen die Hand für
das Leben reicht, erwarten: der Erfinder des `Venuswassers´ verspricht
nicht nur nach Gebrauch dieses unfehlbaren Mittels die ewige Jugend des
Antlitzes bis in das graue Alter, nein, der ehrbare Mr. Frank Jones fügt
hinzu: die Völker gehen zurück, weil es wenig Liebesheiraten
unter ihnen gibt. Wenn es mehr derartige Verbindungen gäbe, so hätte
man weniger Verbrecher, mehr Glück, mehr Kinder, und zwar kräftigere,
weniger Ehescheidungen und keine Skandale. –
Das Ziel der Gesellschaft der Erfinder des Schönheit bringenden
`Venuswassers´ – ist [es], solche Liebesheiraten zu fördern.
Wir organisieren Gesellschaften unter denjenigen Leuten, welche unser Schönheitsmittel
`Venuswasser´ gebrauchen, uns mindestens fünf Flaschen abnehmen,
und an unsere Ziele glauben, und diese gründen wieder ihrerseits neue
Zirkel, die das `Venuswasser´ gebrauchen, und dabei nicht nur schön,
sondern glücklich verheiratet werden. – Unser `Venuswasser´
bildet die Vermittlung zwischen den Leuten, die durch dasselbe glücklich
werden, einen Mann oder eine Frau bekommen wollen. – Und sie wurden und
werden alle, bei Abnahme von mindestens fünf Flaschen zu 1,5 Dollars,
glücklich. Wer es nicht glaubt, darf Mitglied zur Verbreitung der
Gesellschaft des ehevermittelnden Schönheitsmittels Mr. Frank Jones
in Ohio werden. In einer Ankündigung des Schönheitspulvers verspricht
der Fabrikant jedem Herrn oder Dame, welche dieses Pulver längere
Zeit gebraucht, unter anderem ein aristokratisches Aussehen. – Der Mann
ist wenigstens billig. – Man denke, er verlangt für das Mittel, das
jedem Menschen ein aristokratisches Aussehen unfehlbar zusichert, blos
25 Heller.“ [1]
Diese Oppenheimsche Bemerkung enthält nun in Bezug auf „den
Adel“ eine bedeutende Aussage, getätigt zu einer Zeit in der Formierungsphase
der Moderne, in der der Adel als Stand kaum mehr existierte, sich in einem
Übergangsprozeß befand, gleichwohl noch Privilegien politischer,
karrierebezüglicher und wirtschaftlicher Rechte ebenso wie eine gewisse
gesellschaftliche Anerkennung genoß. [2] Nichts weniger als die Ablösung
des Geblüts- und Erbadels, die Außerkraftsetzung der Adelstradition
durch Generationenfolge und eine Selbstermächtigung nichtadeliger
Kreise sollte mit der Revolution des Schönheitsmittels eingeleitet
werden. Um aristokratisch zu werden, einer als bewundert, vornehm und bevorrechtigt
imaginierten Gemeinschaft anzugehören, die es in den USA nur als Projektionsfläche,
[3] nicht aber als staatlich geschützte Einrichtung gab, [4] sollte
nun, in modernen Zeiten, die Einnahme eines Mittels ausreichen, das von
innen heraus eine Nobilitierung zur Folge habe, eine Nobilitierung, die
nicht mehr von Landesherren, sondern nur von den Mittelerwerbenden selbst
abhängig sei. Adel konnte nun angeblich „gekauft“ werden, zumindest
ein gemeinhin als adelig eingestuftes Antlitz. Vornehmheit war nicht länger
mehr ein Konzept einer „longue durée“, [5] sondern ermöglichte
es vorgeblich jedem, der nur ökonomisch potent genug war, in kurzer
Frist die Zugehörigkeit zur Aristokratie. Dies weist zugleich darauf
hin, daß auch in der nordamerikanischen Gesellschaft um 1910 Adel
in bestimmten Schichten oder Milieus als Positivwert gesehen wurde. [6]
Zugleich führt dieser zeitgenössische Text ein in ein
allgemeineres Phänomen, die Aneignung des Begriffes „Adel“ und seiner
mit ihm mehr oder minder virulenten Werte und Eigenschaften, die bisweilen
auch „dem Adel“ perpetuierend sprachlich angehaftet worden sind. Diesem
Phänomen hat sich traditionell in Bezug auf „den Adel“ bisher vor
allem die Geschichtswissenschaft angenommen, hier vor allem in Form der
Begriffsgeschichte, [7] aber auch die Stereotypenforschung zum Adel, [8]
flankiert fernerhin von sprachwissenschaftlichen Studien, die das Wort,
seine Wortumgebung, seine Standard- und Kernwerte ebenso wie kürzer
oder länger gesellschaftspezifisch angelagerte semantische Sedimente
betrachteten. [9]
Aneignungen von „Adel“ nun werden, wenn sie aus ihrem ursprünglichen
sozialen und rechtlichen Kontext in andere Bereiche „wandern“, gemeinhin
als „Aristokratismus“ bezeichnet. [10] Dies spricht dafür, daß
in Diskursen die Idee von Adel nicht nur an den „Stand“ gebunden war, an
eine personale Gruppenbildung oder ein Kollektiv, sondern sich „selbstständig“
machte, inspirativ wirkte und mannigfaltig anschlußfähig war.
[11]
Anzuzeigen ist hier eine weitere literaturwissenschaftliche Untersuchung,
die sich dem Adelsbegriff speziell aus der theoretischen Perspektive der
Frame-Semantik nähert. Sie trägt den Titel „Aristokratismus als
Kulturkritik“. [12] Ihr Verfasser, der Germanist Jan de Vries, wurde damit
2018 an der Universität Marburg promoviert. In seiner Studie vollzieht
er einen innovativen Perspektivwechsel, indem er Adel nicht als Projektionsfläche,
[13] sondern als „Quelldomäne“ und als „Projektionsquelle“ versteht
und betrachtet (Seite 79-81), „die selektiv auf zunächst kontextferne
Ideologeme projiziert wurde [...], um diese zu füllen, sie aufzuwerten,
oder sie in anderer Weise zu dimensionieren.“ (Seite 312) Aus diesem Blickwinkel
ergeben sich mithin Transformationen zwischen der mit Adel konnotierten
Referenz- und mannigfaltigen Annahmekulturen, unter anderem in der Kultur-
und Modernekritik. [14]
Ein Beispiel dafür ist eine zeitgenössische Rezension
einer Neuerscheinung auf dem Buchmarkt, in der die rezensierende anonyme
Person (1930) die angesprochene Quellfunktion deutlich werden läßt:
„Es scheint so, als ob wir an einer gewaltigen Zeitscheide und Weltwende
angelangt sind. Man zählt nicht mehr, man wertet. Der Adelsgedanke
einer neuen Zeit findet in steigendem Maße Beachtung. Unter den Büchern,
die ihn behandeln, scheint das Buch `Adel´ von Bösch besondere
Aufmerksamkeit zu verdienen. An dem tief und weit gefaßten Adelsgedanken
mißt und wertet hier ein von seinen Wahrheiten ergriffener Mann alle
Erscheinungen und Gebiete unseres seelischen und kulturellen Lebens, durchdringt
und erfüllt sie mit seinen Erkenntnissen und Forderungen – mag es
sich um den Adelsgedanken in der politischen Führung handeln, um die
Kultur, um die Religion bis in das Gebiet der Kunst, das besonders tief
und liebevoll behandelt wird. Und das alles in einer Sprache, die in ihrer
Gelassenheit, Ruhe, Formvollendung und doch verhaltenen Leidenschaft ein
adliges Gepräge trägt.“ [15]
Diesen Übertragungen des „Adelsgedankens“, wie sie hier prototypisch
zum Ausdruck kamen, geht der Verfasser de Vries mithilfe der erwähnten
Frame-Semantik als Methode nach, die von ihm hochgelobt wird (Seite 16-20)
und von der er behauptet, daß sie drei Vorteile gegenüber der
bisherigen Begriffsgeschichte habe. Erstens könnten dadurch Texte
und Textcluster analysiert werden, die unterhalb der „Höhenkamm“-Belege
lägen (Seite 314). Dies könne geschehen, weil man zweitens einen
großen Korpus versammele, in seinem Falle waren dies „mehr als 300“
Belege (Seite 23). [16]
Ein dritter Vorteil der Frame-Semantik sei es zudem, daß –
im Gegensatz zur historischen Begriffsgeschichte – nun auch fiktional-ästhetische
Texte Eingang in die Untersuchungen gefunden hätten (Seite 314), mit
berücksichtigt worden seien, nicht als Abspaltungen verstanden und
daher ausgeklammert geblieben wären. Alle drei Postulate sind indes
in der Adelsforschung aber durchaus nicht grundlegend novitär und
auch nicht an die Frame-Semantik als Alleinstellungsmerkmal gebunden. [17]
Gleichwohl ist die Frame-Semantik eine Art der Untersuchung, die
als wichtige literaturwissenschaftliche Ergänzung zur Adelshistoriographie
verstanden werden sollte; deren Anwendung ist bei de Vries mustergültig
umgesetzt worden. Beachtenswert ist vor allem der Frame oder der Rahmen
„Adel“, wie ihn de Vries aus den Textbelegen extrahiert und in mehreren
Grafiken übersichtlich sowie kontingenz- wie komplexreduziert aufbereitet
hat. Weil „Adel“ immer auch eine Kategorie der Differenzierung war – zunächst
beim Geblüts- oder Erbadel der sozialen, später dann anderer
Differenzen – ergaben sich daraus zunächst Aspekte der Dichotomie
von „Adel“ einerseits und „Nichtadel“ andererseits. [18] Demnach wurde
„Nicht/Adel“ stets als diametrales Paar gedacht. Wo „Adel“ war, mußte
auch „Nichtadel“ sein, mußte es Ideologeme, Verfahren oder Strategien
geben, die distinktiv waren, auf einen stratifikatorischen Unterschied
pochten, ihn aufriefen, perpetuierten, verneinten, de/konstruierten oder
re/installierten.
Diese Gegensätze hat de Vries anschaulich herausgearbeitet.
Das Ergebnis ist, daß Adel in den Belegtexten positiv konnotierend
als Lobklatsch und erstrebenswertes Ideal konstruiert wurde, konkret als
Seinsprinzip, als natürlich, superior, angeboren, authentisch, verinnerlicht,
persönlich, anökonomisch und rural. [19] Nichtadel wurde stattdessen
in abwertender Entsprechung als Schimpfklatsch innerhalb der oben bereits
eröffneten Kategorien „nur“ als Leistungsprinzip, als funktional,
erworben, formal, äußerlich, pragmatisch, abstrakt, ökonomisch
und urban eingeordnet (Seite 97 und 118). [20]
Ein wenig unkomfortabel ist in dem Buch indes das bei vielen Literaturwissenschaftler*innen
übliche hybridisierte Literaturverzeichnis, das zugleich auch Quellenverzeichnis
ist und daher nicht zwischen Primärquellen und Sekundärliteratur
unterscheidet. Ein allerdings wesentlich ungewöhnlicheres (da selten
in geisteswissenschaftlichen Dissertationen anzutreffendes) Manko ist zudem,
daß das Inhaltsverzeichnis (Seite 5-7) unvollständig ist, obschon
doch dessen für gemeinhin selbstverständliche Aufgabe die Präsentation
der kommenden Inhalte sein sollte.
Doch fehlen einige Unterkapitel, unter anderem der für die
Adelsforschung durchaus bedeutsame Abschnitt „2.3.5.2 Exkurs zum Begriff
Projektion in der Adelsforschung“ auf den Seiten 79-81. [21] Da dem Werk
auch kein Sach- oder Namensverzeichnis beigegeben wurde, ist das Fehlen
einer vollständigen Inhaltsübersicht umso schmerzlicher. Nur
versteckt sind daher so wichtige Wortschöpfungen und Schlagworte wie
„Sozialaristokrat“, „Adelsmenschentum“ (Seite 193), „adeliger Individualismus“
oder „Dichterfürst“ (anspielend auf den Künstler als Aristokraten)
[22] zu ermitteln, die de Vries ausführlicher behandelt und analysiert
hat, ebenso wie den Bamberger Reiter als Adelsideal. [23]
Positiv wiederum zu werten ist an der Studie jedoch, daß hervorgehoben
wird, daß Adel eine De/Konstruktions-Entität sei. Damit werden
die Prinzipien von „un/doing nobility“ angesprochen und bestätigt,
auch wenn der Verfasser das Konzept nicht erwähnt. Dennoch heißt
es bei ihm nach Kantorowicz, Adel werde unter anderem, neben dem Eigenbewußtsein
als Stand, „von anderen niederen Ständen als ein Besonderes geglaubt“
(Seite 309) und nach Conze: „Der Adel braucht die Anerkennung als Adel,
er braucht den Glauben an die Existenz von Adel – im Adel selbst wie bei
den Nicht-Adligen. Ohne diese Anerkennung wären die Konstruktion
und die Konservation einer adligen Identität in einer modernen
Gesellschaft kaum möglich.“ (Seite 309). [24]
Insgesamt besehen hat der Verfasser mit der Studie zum Aristokratismus
den Forschungsstand des wandernden Begriffes „Adel“ weiter geschärft,
mit der Frame-Semantik auch eine passende Theorie und Sichtweise angewendet.
Er hat zudem gezeigt, daß sich Adelskonnotationen vielfältig
instrumentalisieren ließen, besonders nach 1918 und dem staatsrechtlichen
Adelsende, der Adelsdämmerung oder dem juristischen „Aristozid“. Aristokratismen
als Spolien der Vergangenheit und der Vorstellungen, die man sich von ihr
und einem gesellschaftlichen Leitbild machte, lebten daher nicht nur als
Kombinationen der Nachsilbe „-adel“ – in Form des Seelenadels, Geistesadels,
Kampfesadels und ähnlichen Verknüpfungen – fort, sondern eben
auch mit Konzepten des „aristokratischen Individualismus´“ oder des
„Adelsmenschen“.
Diese Rezension stammt von Dr. phil. Claus Heinrich Bill, M.A.,
M.A., B.A., und erscheint ebenso gedruckt in der Zeitschrift für deutsche
Adelsforschung.
Annotationen:
-
[1] = Adolf Oppenheim: Wie erhält man wirklich Jugendreiz und
Schönheit? Eine kosmetische Plauderei, in: Neue Schlesische Zeitung.
Einzige Morgenzeitung in Österreichisch-Schlesien (Teschen), Ausgabe
Nr. 47 vom 19. Februar 1910, Seite 3.
-
[2] = Siehe weiterführend a) Monika Wienfort: Der Adel in der
Moderne, Göttingen 2006, 192 Seiten, sowie b) Heinz Reif: Adel im
19. und 20. Jahrhundert, München 2. Auflage 2012, 174 Seiten.
-
[3] = Dazu siehe Silke Marburg / Sophia von Kuenheim(Hg.): Projektionsflächen
von Adel (Beiheft 69 der Historischen Zeitschrift), Berlin 2016, 230 Seiten.
-
[4] = Tiefergehend dazu Michael Rüppel: Ein Land „ohne Adel, ohne
herrschende Religion, im höchsten Wohlstande und Flor“. Adolph Freiherr
Knigge, William Berczy und die Auswanderung nach Amerika, in: Staatsarchiv
Bremen (Hg.): Bremisches Jahrbuch, Band 90, Bremen 2011, Seite 25-62. Es
hat allerdings in Amerika etliche Aristokratisierungen gegeben; siehe dazu
a) Wybren Verstegen: American mimicry? – De planteraristocratie en de Amerikaanse
burgeroorlog, in: Stichting Werkgroep Adelsgeschiedenis (Hg.): Virtus –
Journal of Nobility Studies, Band 20, Hilversum 2013, Seite 84-107, b)
speziell zur Vereinigung und dem Kürzel „F.F.V.“ in seiner schriftaktlichen
Funktion als Quasi-Adelszeichen oder -prädikat auch ein Anonymus:
Das Sturmcastell, in Troppauer Zeitung (Troppau), Ausgabe Nr. 243 vom 24.
Oktober 1863, Seite 1; dort heißt es „F. F. V. (First Family Virginia.
Erste Familie Virginien) – Einige Familien Virginiens setzen diese Anfangsbuchstaben,
gleich einer Art adeliger Auszeichnung, ihrem Namen vor, um das Alter ihres
Geschlechtes und ihre Stellung in der Gesellschaft in Erinnerung zu bringen.
Diese Sitte i?t in einem Staate, dessen republikanische Einrichtung keinen
aristokratischen Titel duldet, auffallend genug.“
-
[5] = Wie noch bei Nomen Nescio: Brief reflections on several subjects,
in: National Gazette (Philadelphia), Ausgabe Nr. 92 vom 14. September 1793,
Seite 366: „Time alone can make an order of nobility respectable. The nobility
of all countries have originated from wars, conquests, and revolutions,
and at first were serocious, barbarous, and unpolished; it being impossible
that dating part of one life the rude habits of a former condition could
be entirely eradicated, and more polished manners substituted. Nothing,
however, can be more absurd than an order of nobility, shining in immense
wealth, and yet retaining every original trait of meanness and littleness.
But long succession, education, and abstraction from the vulgar, at length
effect a refinement of ideas, and melioration of manners. The German, British,
and old French nobility, tho´ the greatest scouudrels on earth, are,
and were, nevertheless, the most civil and polite people in the universe.“
-
[6] = Zu Theorien gesellschaftlicher Gliederung siehe fernerhin Nicole
Burzan: Soziale Ungleichheit. Eine Einführung in die zentralen Theorien,
Wiesbaden: VS-Verlag für Sozialwissenschaften 2. Auflage 2005, 209
Seiten.
-
[7] = Am ausführlichsten immer noch Werner Conze: Adel, Aristokratie,
in: Otto Brunner / Werner Conze / Reinhart Koselleck (Hg.): Geschichtliche
Grundbegriffe. Historisches Lexikon zur politisch-sozialen Sprache in Deutschland,
Band 1, Stuttgart 1872, Seite 1-48. Andere Versuche siehe bei a) Joachim
Ritter (Hg.): Historisches Wörterbuch der Philosophie, Band I., Darmstadt
1971, Spalte 505-508, b) Robert Blum (Hg.): Volksthümliches Handbuch
der Staatswissenschaften und Politik, Band I., Leipzig 1848, Seite 32-37,
c) Stefan Gosepath / Wilfried Hinsch / Beate Rössler (Hg.): Handbuch
der Politischen Philosophie und Sozialphilosophie, Band I., Berlin 2008,
Seite 9-11, d) Günter Barudio: Politik als Kultur, Stuttgart / Weimar
1994, Seite 21-25, e) Friedrich Wecken: Familiengeschichtsforschung in
Stichworten, Leipzig 1936, Seite 9-10, f) Werner Schingitz / Joachim Schondorff:
Philosophisches Wörterbuch, 10. Auflage Stuttgart 1943, Seite 6, h)
Caspar von Schrenck-Notzing (Hg.): Lexikon des Konservatismus, Graz / Stuttgart
1996, Seite 19-22, i) Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus,
2. Auflage Berlin 2007, Seite 10-11, j) Eckart Conze (Hg.): Kleines Lexikon
des Adels, München 2005, Seite 15-18, k) Friedrich Jaeger (Hg.): Enzyklopädie
der Neuzeit, Band I., Stuttgart 2005, Spalte 39-54, l) Gerd Reinhold (Hg.):
Soziologie-Lexikon, München 4.Auflage 2000, Seite 6, m) Hanno Drechsler
/ Wolfgang Hilligen / Franz Neumann (Hg.): Gesellschaft und Staat. Lexikon
der Politik, München 8. Auflage 1992, Seite 6-7, n) Heinz Thoma (Hg.):
Handbuch Europäische Aufklärung, Stuttgart 2015, Seite 3-10,
o) Helmut Reinalter (Hg.): Lexikon zu Demokratie und Liberalismus 1750-1848/49,
Frankfurt am Main 1993, Seite 11-18, p) Hermann Rentzsch (Hg.): Handwörterbuch
der Volkswirthschaftslehre, Leipzig 1866, Seite 17-21, q) Horst Bartel
/ Dieter Fricke (Hg.): Wörterbuch der Geschichte, Band I., (Ost-)
Berlin 1983, Seite 20-21, r) Karl-Heinz Hillmann: Wörterbuch der Soziologie,
Stuttgart 5. Auflage 2007, Seite 6, s) Marianne Bernhard: Das Biedermeier.
Kultur zwischen Wiener Kongreß und Märzrevolution, Düsseldorf
1983, Seite 11-12, t) Max Weiß (Hg.): Politisches Handwörterbuch,
Berlin 1928, Seite 8-10, u) Paul Herre (Hg.): Politisches Handwörterbuch,
Band I., Leipzig 1923, Seite 8, v) Richard van Dülmen (Hg.): Fischer
Lexikon Geschichte, Frankfurt am Main 1990, Seite 105-120, w) Theodor Hartleben
(Hg.): Geschäfts-Lexikon, Band I., Leipzig 1824, Seite 8-16, x) Theodor
Heuß: Politik. Ein Nachschlagebuch für Theorie und Praxis, Halberstadt
2. Auflage 1928, Seite 3-5, y) Michel Vovelle (Hg.): Der Mensch der
Aufklärung, Frankfurt am Main / New York / Paris 1996, Seite 42-97.
-
[8] = Dazu siehe Claus Heinrich Bill: Gesellschaftliche Adelsvorstellungen
und ihre Bedeutung für die soziale Erzeugung der Gentilhommerie im
19. Jahrhundert, in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Zeitschrift
für deutsche Adelsforschung, Jahrgang XXI., Folge Nr. 101, Sonderburg
2018, Seite 2-52.
-
[9] = Dazu siehe a) Lothar W. Pawliczak: Kein Begreifen von „Adel“
ohne klar definierten Adelsbegriff!, in: Erhard Crome / Udo Tietz (Hg.):
Dialektik, Arbeit, Gesellschaft. Festschrift für Peter Ruben, Potsdam
2013, Seite 115-129, b) Urte Stobbe: Adel (in) der Literatur – Semantiken
des Adligen bei Eichendorff, Droste und Fontane, Hannover 2019, 496 Seiten,
c) Michael Seelig: Gedanken zu Adelssemantiken zwischen 1933 und 1945.
Skizze für das DFG-Projekt „Aristokratismus. Historische und literarische
Semantiken von Adel zwischen Kulturkritik und Nationalsozialismus (1890-1945)“,
Marburg 2012, 14 Seiten, d) Jochen A Bär.: Historische Semantik aus
hermeneutisch-linguistischer Perspektive – Dimensionen von Adel um 1800,
in: Franz Bölsker / Michael Hirschfeld / Wilfried Kürschner /
Franz-Josef Luzak (Hg.): Dona Historica – Freundesgaben für Alwin
Hanschmidt zum 80. Geburtstag, Berlin 2017, Seite 361-396, e) Jochen Strobel:
„Den letzten Rest von Poësie“ – Historische und literarische Semantik
eines kulturellen Schemas am Beispiel von „Adel“ in der Moderne, in: KulturPoetik,
Jahrgang Nr. 12, Göttingen 2012, Heft Nr. 2, Seite 187-207, f) Jochen
Strobel: Aristocratism in modern German literature – Portrait of an age
and image of timelessness, in: David Martens / Ben De Bruyn / Aleide Vanmol
(Hg.): Neohelicon – Acta comparationis litterarum universarum, Jahrgang
42, Heft Nr. 1 (Themenheft „Noble modernisms – L’imaginaire nobiliaire
de la litte´rature moderne 1900-1950“), Dordrecht / Budapest 2015,
Seite 159-172.
-
[10] = Dazu siehe weiterführend Jens Wietschorke: Aristokratismus
als kulturwissenschaftliches Problem – Seminarnotizen zu einer europäischen
Sozialformation, in: Heidrun Alzheimer / Sabine Doering-Manteuffel / Daniel
Drascek / Angela Treiber (Hg.): Jahrbuch für europäische Ethnologie,
Band 13, Paderborn 2018, Seite 265-283.
-
[11] = Man wird hier möglicherweise von der Adelsidee, dem Adelsgedanken
oder dem Adelskonzept als einer Art „ideellem Aktanten“ sprechen können;
dies wäre indes noch zu untersuchen. Siehe dazu Bruno Latour: Eine
neue Soziologie für eine neue Gesellschaft. Einführung in die
Akteur-Netzwerk-Theorie, Frankfurt am Main 2010. – Diese Art von Aristokratismus
ist eine neuere Definition und nicht zu verwechseln mit der Aristokratismusverwendung
im 19. Jahrhundert, wo dieser Begriff den Vorrang einer Adelsherrschaft
unter anderen konkurrierenden Machtstrebenden in der Politik bedeutete;
siehe dazu Nomen Nescio: Sendschreiben an den Alethophilus Saxe (Fortsetzung),
in: Transsilvania. Beiblatt zum Siebenbürger Boten (Hermannstadt),
Ausgabe Nr. 44 vom 4. Juni 1846, Seite 209.
-
[12] = Jan de Vries: Aristokratismus als Kulturkritik. Kulturelle Adelssemantiken
zwischen 1890 und 1945, erschienen Böhlau-Verlag in Köln im November
2020, 348 Seiten, acht schwarz-weiße Abbildungen, Format 235 x 160
mm, Gewicht 724 g, Band 4 der Reihe „Adelswelten“, erhältlich im Buchhandel
zum Preis von 70,00 €, erscheint auch als Online-Ausgabe (im Format
PDF zum Preis von 59,99 €), ISBN: 978-3-412-52067-0, gebunden im Festeinband.
-
[13] = Gleichwohl war Adel trotzdem auch Fläche von Projektionen,
so bei der Adelsromane in Massen herstellenden Schriftstellerin Hedwig
Courths-Mahler (1867-1950), die einmal bekannte, sie „habe schwer arbeitenden
Menschen jenes Leben gezeigt, nach dem ihre Sehnsucht ging, das sie jedoch
nie kennenlernen würden. Ich habe Märchen für große
Kinder erdacht“ (de Vries: Seite 196).
-
[14] = Zu 15 verschiedenen Verfahren derartiger Transformationen siehe
Hartmut Böhme / Lutz Bergemann / Martin Dönike / Albert Schirrmeister
/ Gorg Toepfer / Marco Walter / Julia Weitbrecht: Transformation, in: Hartmut
Böhme / Lutz Bergemann / Martin Dönike / Albert Schirrmeister
/ Gorg Toepfer / Marco Walter / Julia Weitbrecht (Hg.): Transformation.
Ein Konzept zur Erforschung kulturellen Wandels, Paderborn: Wilhelm-Fink-Verlag
2011, Seite 47-54.
-
[15] = Nomen Nescio: Adel, in: Sport im Bild. Das Blatt der guten Gesellschaft
(Wien), Ausgabe Nr. 7 vom 8. April 1930, Seite 509.
-
[16] = Der Verfasser verweist auf Seite 25 auf die seinen Studien zugrunde
liegenden Texte aus der öffentlich kostenfrei zugänglichen Datenbank
„Aristokratismus in Zeitschriften von 1890 bis 1945“ unter der Internetadresse
„http://aristokratismus.online.uni-marburg.de/projekt)“ mit 303 Belegen
(Abruf vom 6. Dezember 2020). Diese Transparenz der Belegangaben ist bei
dem Vries´schen Werk sehr zu begrüßen, auch können
die Belege auf diese Weise leicht für andere Forschungen nützbar
gemacht werden.
-
[17] = Arbeiten aus der Adelsforschung, die alle drei Aspekte berücksichtigt
haben, auch ohne Frame-Smantik, mit bloßer Grounded Theory oder historischer
Diskursanalyse, sind a) Karlheinz Wallraf: Die „bürgerliche Gesellschaft“
im Spiegel deutscher Familienzeitschriften, Köln 1939, 147 Seiten,
b) Claus Heinrich Bill: Gesellschaftliche Adelsvorstellungen und ihre Bedeutung
für die soziale Erzeugung der Gentilhommerie im 19. Jahrhundert, in:
Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Zeitschrift für deutsche Adelsforschung,
Jahrgang XXI., Folge Nr. 101, Sonderburg 2018, Seite 2-52, c) Claus Heinrich
Bill: „Eine gräfliche Schönheit als Ladenmädel“. Inkonsistenz
adeliger Rollen in der Formierungsphase der Moderne, im hier vorliegenden
Jahrgang XXIII. der vorliegenden Zeitschrift in Folge Nr. 115). Die beiden
letztgenannten Arbeiten (b und c) grundieren ihre Erkenntnisse zudem auf
größeren Korpora (b: 605 und c: 3.178 Belege). – Aber auch mit
dem interdisziplinären Ansatz der Interkulturalität lassen sich
solche allelopoietischen Vorhaben, wie sie de Vries verfolgt hat, in der
Adelsforschung verwirklichen. Dazu ein Anwendungsbeispiel (ebenfalls für
Aristokratismen) bei Claus Heinrich Bill: Moderne Transformationen des
Nobilitäts-Konzeptes in wandelbaren Kongruenzen und Inkongruenzen
(1/3), in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Zeitschrift für
deutsche Adelsforschung, Jahrgang XIX., Folge Nr. 92, Sonderborg 2016,
Seite 42-49.
-
[18] = Zu derlei „Humandifferenzierungen“ siehe grundlegend Stefan
Hirschauer: Un/doing Differences. Die Kontingenz sozialer Zugehörigkeiten,
in: Zeitschrift für Soziologie, Band 43, Heft Nr. 3, Stuttgart: Lucius
& Lucius 2014, Seite 170-191.
-
[19] = Konstruktionen dieser Art von Aristokratismus wurden, ausgehend
von dieser Basis, je nach Situation der Rezipierenden modifiziert und transformiert.
Diese aneignende Veränderung konnte dabei in kriegerischen Zeiten,
wie dem ersten Weltkrieg, übergehen in profane Heroisierungen und
sakrale Todesverachtung, so in der Interpretation des auch bei de Vries
angerissenen Dramas „Rosmersholm“ (1886) von Henrik Ibsen (1828-1906) seitens
des Kulturkritikers Alexander (1917): „Selbst der Adelsmensch ist nur eine
symbolische Zeichnung nicht für das, was Nietzsche den Uebermensch
nennt (Himmel und Erde!), sondern für Rosmers Wesen. Er ist der Reine,
das kindliche Gemüt im Schmutz der Welt, ein Wunder, das hier auf
Erden doch keine gar so ungeheuer große Seltenheit ist. Als ihm dann
die Wahrheit aufgeht, ist er entwurzelt [...] Rosmers Adelsmensch
ist ein Leitstern unseres sittlichen Triebs, ein Symbol für die Wahrheit
des Guten in der Idee. Rosmer stürzt in den Mühlbach, aber nicht
wie ein Verzweifelter, sondern wie ein Triumphierender. Rosmer stirbt,
aber die Wahrheit seiner Idee leuchtet wie ein Stern im Osten, der zur
Erlösung leitet.“ Zitiert nach Bernhard Alexander: Rosmersholm, in:
Pester Lloyd (Pest), Morgenblatt-Ausgabe Nr. 101 vom 17. April 1917, Seite
2.
-
[20] = In der Grafik mit der Bezeichnung „Abb. 5“ (ohne Titel) auf
der Seite 118 ist bei de Vries lediglich verwirrend, daß er links
eine Rubrik „Exklusion“ (als Gegenteil zur rechts plazierten Rubrik „Inklusion“)
eröffnet, unter der er aber dann „Superiorität“ verortet. Entweder
hätte man hier den Rubriknamen ändern müssen in „Inferiorität“
oder aber die Superiorität unter „Inklusion“ aufführen müssen.
Zur Superiorität und Inferiorität bei sozialen Gruppenbildungen
siehe weiterführend Norbert Elias / John L. Scotson: Etablierte und
Außenseiter, Frankfurt am Main: Suhrkamp 1990, 315 Seiten, sowie,
adaptiert auf die Adelsforschung, Claus Heinrich Bill: Etablierte und Außenseiter*innen,
in: Institut Deutsche Adelsforschung (Hg.): Bildatlas zur deutschen Adelsgeschichte
1 – Adelsgrafiken als Beitrag zur komplexreduzierten Aufbereitung von für
die Adelsforschung dienlichen Theorien und Modellen, Sonderburg 2017, Seite
6-7.
-
[21] = Immerhin muß man es dem Verfasser lassen, dass er konsequent
gehandelt hat und die vierte Gliederungsebene grundsätzlich und systematisch
ausgeblendet hat. Weitere Fehlstellen beziehen sich daher (hier zitiert
ohne die im Original vorhandenen Hervorhebungen durch Kursivierung) auf
die Unterkapitel „2.3.5.1 Metaphorische Projektion (mapping)“ auf den Seiten
78-79, „2.3.5.3 Konzeptuelle Verschmelzung (blending)“ auf den Seiten 81-82,
„2.5.3.4 Mentale Räume (mental spaces)“ auf den Seiten 82-85, „2.3.5.5
Metaphorische Fokussierung (highlighting / hiding)“ auf den Seiten 85-86,
„2.3.5.6 Fallbeispiel mapping und blending in Max Schelers Der Genius des
Krieges und der Deutsche Krieg 1915“ auf den Seiten 86-88, „4.1.3.1 Langbehns
Neologismus Der `Sozialaristokrat´“ auf den Seiten 127-129, „4.1.3.2
Alexander Tille: Volksdienst. Von einem Sozialaristokraten (1893) „ auf
den Seiten 129-133, „4.1.3.3 Arno Holz: Sozialaristokraten (1896)“ auf
den Seiten 133-137, „4.1.3.4 Die Metapher des `Dichterfürsten´“
auf den Seiten 137-140, „5.1.3.5 Ideal und Wirklichkeit des Dichterfürsten
– Detlev von Liliencron“ auf den Seiten 140-142, „4.1.3.6 Vom `Dichterfürsten´
zum `Dichter-Führer´“ auf den Seiten 142-145, „4.2.1.1 Adel
als `unsichtbare Gemeinschaft´ – Karl Bösch: Vom Adel (1920)“
auf den Seiten 161-166, „4.2.4.2 `n Aristokratische Mystik´– Emil
Hammacher: Hauptaufgabe der Modernen Kultur (1914)“ auf den Seiten 166-172,
„4.2.4.3 Adel als ´unsichtbare Kirche´ – Karl Jaspers: Die
geistige Situation der Zeit (1931/32)“ auf den Seiten 173-184, „4.2.5.1
Zur Rezeption von Hendrik Ibsens `Adelsmensch´ ohne Jahreszahlangabe
auf den Seiten 184-189, „4.2.5.2 `Adelsmensch´ und Satire – Von Hedwig
Dohms Sibilla Dalmar zu Robert Mischs Der Adelsmensch“ auf den Seiten 189-193,
„4.2.5.3 `Ein Marlitt-Element´ – Adelssemantiken in der zeitgenössischen
Trivialliteratur“ auf den Seiten 193-196, „4.2.5.4 Der `Adelsmensch´
in den Romanen Hedig Courths-Mahlers“ auf den Seiten 196-198, „4.2.5.5
`Aristokratismus´ im Adels- und Trivialroman um und nach 1900“ auf
den Seiten 198-205, „4.2.5.6 Zwischen `Adelsmensch´ und `Herrenmensch´–
Aristokratische Männlichkeitsideale in der Trivialliteratur“ auf den
Seiten 205-211, „4.2.6.1 Geistesadel – Ein `Oberlehrerideal´?“ auf
den Seiten 211-215, „4.2.6.2 Bildungsaristokratismus am Beispiel des `Schulmanns´
Martin Havenstein (1871-1945)“ auf den Seiten 215-223, „4.2.6.3 Universität
und `Geistesadel´“ auf den Seiten 223-232, „5.1.7.1 Ludwig II. und
Algabal – Die Emanzipation von den Adelssemantiken des Frühwerks“
[betreffend Stefan George] auf den Seiten 260-264, „5.1.7.2 Die öffentliche
Wahrnehmung Georges – Vom `salbentrunknen prinzen´ zum `aristokratischen
Herrscher´ auf den Seiten 264-270, „5.2.3.1 Woldemar von Uxkull:
Das revolutionäre Ethos bei Stefan George (1933)“ auf den Seiten 294-295,
„5.2.3.2 Ernst Bertram: Möglichkeiten deutscher Klassik (1933“ auf
den Seiten 295-296, „5.2.3.3 Ernst Kantorowicz: Das Geheime Deutschland
(1933)“ auf den Seiten 296-303, „5.2.3.4 Von `adliger Anmut´ – Der
`Bamberger Reiter´ als Vorbild“ auf den Seiten 303-305, „5.2.3.5
Die Aporien des `Neuen Adels´– Ernst Kantorowicz: Was ist Adel?“
auf den Seiten 306-308, „5.2.3.6 Kulturkritischer Pessimismus – Der Niedergang
des `Adels´ als `Sieg des Intellekts´?“ auf den Seiten 308-310.
Die Unterkapitelüberschriften werden hier gebracht, da sie späterhin
auf der Webseite der Deutschen Nationalbibliothek (Adresse: „https://portal.dnb.de“),
die gemeinhin von jedem neu publizierten Buch ein möglicherweise darin
vorhandenes Inhaltsverzeichnis als PDF-Datei anbietet, nicht erscheinen
werden und die Inhalte damit internetklandestine Vorkommen bleiben würden.
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[22] = Dazu siehe Hartmut Stenzel: Der historische Ort Baudelaires.
Untersuchungen zur Entwicklung der französischen Literatur um die
Mitte des 19. Jahrhunderts, München: Fink 1980, Seite 45.
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[23] = Dazu siehe auch bereits Gregor von Rezzori: Idiotenführer
durch die deutsche Gesellschaft 2 (Adel). Aus guten Kisten und, wenn möglich,
noch besseren Ställen. Wertvolle Anleitungen zu Kenntnis und Verständnis
der vorbildgebenden, tonangebenden sowie schlichthin angebenden Gesellschaftsschicht,
Reinbek bei Hamburg 1962, Seite 7-8; dort heißt es: „Im Bamberger
Reiter und vielleicht noch in der Uta vom Naumburger Dom, uns allen gleicherweise
von Ansichtskarten her vertraut, hat das deutsche Mittelalter uns zwei
Gestalten hingestellt, die uns zu Leitbildern adeligen Wesens geworden
sind. Sie gelten uns gleichsam für die Stammeltern des deutschen Adels.“
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[24] = Hier ist lediglich zu fragen, warum dieser Gruppenbildungsprozeß
allein auf die moderne Gesellschaft beschränkt sein sollte und weshalb
das Wort „kaum“ verwendet worden ist. Dies weist darauf hin, daß
in jener Lesart keine Klarheit darüber vorherrscht, wie denn Adel
nun unter Beachtung der genannten Konsequenzen de/konstruiert worden sei.
Besser dort schon Oexle, den de Vries ebenfalls zitiert: „Adel beruht auf
Überzeugung des adligen Menschen – und der Adel zuschreibenden
Überzeugung der `anderen´ [...]“ (Seite 309-310).
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