Institut Deutsche Adelsforschung
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Mecklenburgischer Adel in der Frühen Neuzeit 1500-1750

Volltext-Edition zu Lebensläufen aus mecklenburgischen Leichenpredigten

Auf diesen Seiten finden Sie kostenfrei den Volltext einer Publikation mit einer thematischen Einleitung und Übersicht aus unserem Hause, die sich mit der Auswertung von Leichenpredigten aus der Landesbibliothek von Mecklenburg-Vorpommern zu Schwerin beschäftigt und vor allem aus kulturgeschichtlichem Blickwinkel verfaßt wurde. Bei Zitaten unserer Texte erbitten wir die entsprechende Quellenangabe.

Philipp Christoph v.Thun (1617-1673)

Pommerscher Landrat, Meckl. Hptm. zu Neukalden u. Gnoien, Erbherr zu Schlemmin, Dribom, Forkenbeck

Als Sohn des Otto v.Thun, Fürstl. Pommerschen Landrats und Erbherrn auf Schlemmin und Zarnow und seiner Gattin Anna v.Behr a.d.H. Nustrow und Semlow geboren, war sein erster Lebenstag der 7.April 1617. Gottesfurcht und christliche wie adelige Tugenden lehrten ihm seine Eltern seit Kindesbeinen an, bestellten ihm auch geschickte Präzeptoren und ließen ihn in den freien Künsten und Sprachen informieren. Die Förderung der Geisteswissenschaft hatte sich bei ihm sehr bezahlt gemacht, hielt er doch bereits in jungen Jahren Disputationen über Ethik und Politik. 

Über seinen Fleiß und seine Ausarbeitungen konnten sich die benachbarten Prediger nur wundern und mußten ihm rückhaltlos ihre Anerkennung zollen. Ein weiteres Jahr übte er sich unter der Obhut eines guten Informators, und als er im Februar 1634 noch nicht ganz 17 Jahre alt war, begab er sich mit seinem Bruder, dem nachmaligen Kurfürstl. Brandenburg-Pommerschen Regierungsrat v.Thun, auf die Rostocker Universität. Hier hatte er das Glück, bei einem sehr gelehrigen Mann zu Tisch zu kommen; nämlich bei dem Bürgermeister und J.U.D. Nikolaus Scharffenberg. 

Nun trieb er seine Studien mit gehörigem Fleiß weiter, nahm auch Privatstunden in den Rechtswissenschaften bei berühmten Lehrern, vergaß aber auch nicht sich höfisch zu bilden, indem er Fechten, Tanzen und anderer adelige Tugenden übte. Nach anderthalb Jahren wechselten beide Brüder im August 1635 auf das Geheiß des Vaters auf die Universität Greifswald. Hier hielten sie sich fast zwei weitere Jahre auf und vervollkommneten ihr Wissen. 

Dann erheischte das Schicksal seine Anwesenheit zuhause. Im April 1637 war sein Vater gestorben und dessen Güter Schlemmin und Zarnow verwaist, außerdem durch den Dreißigjährigen Krieg nahezu gänzlich verwüstet worden. Der nachgelassene Sohn widmete sich daher zunächst dem Wiederaufbau der beiden Besitzungen. 

Doch war die Latifundien-Verwaltung nicht sein Lebensziel. Er ging nach zwei Jahren 1640 nach Holstein und trat in die Dienste des Herzogs und Lübecker Bischofs Hans. Indes sollte sein Schicksal noch eine andere Wendung nehmen. Bei einem Besuch des mecklenburgischen Herzogs Adolph Friedrich am Hofe des Lübecker Bischofs lernte er v.Thun kennen und bot ihm eine Kammerjunkerstelle in der Heimat an. Er nahm dies Angebot an, zumal er zugleich auch zum Hofmeister der beiden Herzogssöhne Christian und Carl bestellt wurde. 

Im Juli 1642 aber hatte er ein Verlangen gespürt zur Peregrination "und perlustrirung frembder königlicher Länder". Mit seinem Bruder reiste er nunmehr über Hamburg ins Erzstift Bremen, die Grafschaft Oldenburg und nach den Niederlanden. Zuerst besah man Friesland, dann die Provinzen Holland, Seeland, Utrecht und das Geldernland. Die vornehmsten Städte wurden besichtigt: Amsterdam, Groningen, Leyden, Rotterdam, Harlem, Dortrecht und Nijmwegen. Auch besichtigten die beiden Brüder das Heerlager der Generalstaaten zwischen Rheinberg und Orsoy bei Kleve. Nachdem sie einen spanischen Paß erhalten konnten, führte sie ihr Weg zusammen mit ihrem Kameraden Henning v.Bassewitz weiter in die spanischen Niederlanden. Hier besahen sie zu dritt Brabant und Flandern, Mecheln, Brügge, Dünkirchen, Antwerpen, Brüssel, Gent, Löwen und Ostende. 

Zu Wasser begaben sie sich dann über den Ärmelkanal nach England, besuchten London und die erzbischöfliche Residenz Cantabridge. Auch des berühmten Seehafens Dover, Rochester, Gravesandt und anderer Städte wurden sie gewahr. Weil jedoch wegen der kriegerischen Streitigkeiten zwischen dem angelsächsischen König und seinem Parlament die Reise zu gefährlich wurde, begab sich die kleine Reisegesellschaft nach Calais in Frankreich.

Über Monteuil, Abbeville und Roan ging es dann nach Paris. Hier hielten sie sich eine Weile auf, erlernten die französische Sprache, reisten dann nach Saumur, Loudon und Richelieu. In diesen drei nahe beieinander liegenden Städten hielten sie sich gut ein Jahr auf. In den Provinzen Anjou, Bretagne, Poictu, Gascogne, Normandie, Champagne und in der Picardie sah man sie ebenfalls. Hier staunten sie über die Bauwerke und die Architektur in Orleans, Tour, Rochelle, Poitirs und Bordeaux. Anschließend noch einige Monate in Paris, wollten sie dann nach Italien reisen. 

Da jedoch ihr finanzieller Gewährsmann in Paris bankrott machte, mußten sie von ihrem Vorhaben Abstand nehmen und traten daher ihre Rücktour nach Pommern und Mecklenburg an. Unterwegs hielten sie sich aber noch etwas bei der Belagerung der Festung Grevelingen auf, besuchten Friesland und reisten über die niederländische Provinz Holland nach Hamburg. Hier kamen sie endlich im September 1644 an. 

Danach begann zuhause die väterliche Erbteilung und da er nun doch recht viel Freude an der Ökonomie und dem Landleben hatte, gründete er seine eigene Familie. Hierzu erwählte er sich die Jungfrau Sophia v.Heydebreck zur Gattin, die Tochter des Kaiserl. Obristwachtmeisters zu Roß Thomas v.Heydebreck auf Zuchen und Brandeshagen in Hinterpommern. Die Ehe wurde im Mai 1649 durch priesterliche Kopulation vollzogen und sechs Jahre waren dem Paar gemeinsam vergönnt. Zwei Söhne, Christoph Heinrich und Otto Friedrich, vermehrten ihr Glück ebenso wie die Tochter Anna Ilsabe. Im Januar 1655 verließ seine Gattin die Lebenden und er blieb zwei Jahre Witwer. 

Dann vermählte er sich zum zweiten Mal, diesmal mit Eva Dorothea v.Platen, der Tochter des Jürgen v.Platen auf Ventz und Gemekow. Diese Ehe wurde 1657 geschlossen und hielt bis zu seinem Tode 16 Jahre lang. Ein Sohn Georg Ehrenreich und eine Tochter Sophie wurden dem Paar noch zu den übrigen Kindern hinzugeboren. Als qualifizierter Mann war er aber auch in öffentlichen Diensten noch gern gesehen. So bestellte ihn der schwedische König 1661 zu seinem Landrat in Vorpommern. Als socher hatte er auch die Kuratel über das Kgl. Gymnasium Carolinum in Stettin inne, war in Vormundschaften und in Kommissionen tätig. 

Doch war seine Lebensuhr nun bald abgelaufen. Am 16.Februar 1673 hielt er seiner alten Gewohnheit nach mit dem Pastor Joachim Schröder in Dargun vertrauliche Unterredungen, als er "einen starcken ungewöhnlichen Frost sampt sonderbahren grossen Schmerzen am rechten Fuß empfunden." Eine Reise in Vormundschaftssachen nach Stettin mußte er daraufhin einstellen und das Bett hüten. Am 16.Februar schließlich verschied er nach Beichtung seiner Sünden und im Gebet, nachdem er seine Familie um sich befohlen hatte, im 56.Lebensjahr. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.thu 1


Johann v.Treuenfels (1630-1706)

Kgl. Schwedischer Postinspektor beim Kgl. Tribunal in Wismar, Erbherr auf Golchen

1630 wurde er als Sohn des bürgerlichen Weinhändlers Martin Cannolt aus Luckau in der Niederlausitz und seiner Gattin Anna Margaretha Schultz geboren. Mit drei Jahren bereits wurde er durch den Tod des Vaters zum Halbwaisen. Doch seine Mutter schickte ihn trotzdem zum Kantor von Luckau in die Lehre, wo er bis zu seinem 14.Lebensjahr blieb und sich die ersten Fundamente in den allgemeinen Wissenschaften legte. Da der Kantor versetzt wurde, kam auch sein Schüler fort, diesmal nach Lieben in der Oberlausitz, wo er die Schule besuchte. Dann begab er sich auf das Gymnasium in Halle und entschloß sich nach zwei Jahren die Universität Giessen zu besuchen. Hier studierte er gut zwölf Monate und wollte dann ein wenig umherreisen, um sich noch mehr zu bilden. 

So kam er unter anderem auch nach Mecklenburg und fand hier ein Angebot vor, als Kanzlist bei Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg zu arbeiten. Er nahm an und wurde sogar zum Reise-Sekretär des Herzogs befördert. Daher begleitete er den Herzog auch auf seiner Reise nach Frankreich, da dieser eine große Vorliebe für dieses Land und den Sonnenkönig hatte. In Frankreich aber verließ er den Herzog in seinem 26.Lebensjahr und wollte sein Glück in Kriegsdiensten versuchen; so blieb er zwei Jahre unter den Fahnen der französischen Garde. Dabei erlernte er auch die Sprache des Landes und übte sich in ritterlichen Exerzitien, die eigentlich dem Adel vorbehalten waren.

Nach drei Jahren war ihm eine Leutnantsstelle im Hofernschen Regiment angeboten worden. Da es ihm aber nun nach einem ruhigen Leben gelüstete, zog er wieder nach Deutschland zurück und versuchte in Hamburg, in Kgl. Schwedische Dienste zu treten. Hier gelang es ihm, die Freundschaft des Feldherrn und Kgl. Schwedischen Reichsrats Carl Gustav v.Wrangel zu erlangen, der ihn sogleich sympathisch fand und in seine Kanzlei aufnahm. Zunächst wieder auf dem bewährten Posten eines Reisesekretärs - auch beim Ambassadeur in Moskau - vertraute ihm Graf v.Wrangel 1670 die Inspektion über das Postwesen beim hohen Tribunal in Wismar an. Durch Tatkraft und Energie gelang es ihm hier, das Postwesen entscheidend zu verbessern. Zu jener Zeit ehelichte er 1670 Ilsabe Stockmann, die Tochter des Jochim Stockmann, Rektors der fürstlichen Schule zu Schwerin. Etwa 34jährig begründete er so eine eigene Familie, denen die zwei Söhne Carl Gustav und Barthold Heinrich entsprossen waren. 
Da er bei der Belagerung von Wismar stest treu zum schwedischen Königshaus gehalten hatte und nach der Eroberung lieber seinen Abschied genommen hatte, als dem Feinde zu dienen, erwarb er sich beim König in Schweden großen Ruhm und ebensolches Ansehen. Nach dem erfolgten Frieden setzte ihn der König daher wieder in sein Amt ein und verlieh ihm den Charakter eines Kgl. Schwedischen Post-Inspektors. Diese Ehre wußte er zu schätzen, befaßte er sich jetzt doch erfolgreich auch mit der Einrichtung der Postfahrt von Hamburg über Wismar und Pommern nach Ystädt. 

Für diese und andere vielfältigen Verdienste um die Krone und das Kommunikationswesen in Vorpommern erhob ihn der schwedische König 1689 in den erblichen Adelsstand und verlieh ihm den Namen "v.Treuenfels". In seinem ebenfalls damit verliehenen Wappen findet sich noch heute das Posthorn mit einem grünen Palmenbaum. 

Einige Jahre noch versah er seine ruhmvolle Bedienung, kaufte sich dann im Jahre 1694 das mecklenburgische Gut Golchen, auf das er nun mit seiner Familie zog. 1698 aber starb ihm seine Frau weg, nachdem sie mit ihm 28 Jahre eine glückliche Ehe geführt hatte. In seinem Alter bedurfte er der Pflege und so heiratete er nochmals. Die Braut war diesmal Juliane v.der Lippe, eine Tochter des Obristleutnants Thomas v.der Lippe auf Zilmo und Hohenzwarst. Auf Zilmo wurde auch die Hochzeit am 3.Februar 1699 gefeiert. Fünf Kinder wurden dem Ehepaar noch geschenkt, Johann Julius, Eleonore Agnes, Charlotta Friedericia Wilhelmine, Carl Christian Albrecht und Daniel Friedrich.

Drei Jahre vor seinem Tode fing er an, heftig und vielfältig zu klagen "daß bald diese, bald jene Schmertzen seinen alten Leib zerquäleten". Zu Weihnachten 1705 bekam er dann einen heftigen Fieberstoß. Er erholte sich noch einmal kurzfristig, bekam dann aber einen starken Husten. Am 16.Dezember 1706 morgens fühlte er sein Ende kommen. Doch ging der Tag noch dahin, in aller Eile wurden noch Medikamente aus Sternberg geholt. Da er nie Arzneien nehmen wollte, es aber mit seiner sorgenden Familie nicht verderben wollte, sagte er stets nur: "Gebts her, damit man mir keine Schuld gebe!" Er nahm noch an einem Gottesdienst teil und verstarb dann im 76.Lebensjahr am 17.Dezember 1706. Sein "erblaßter Cörper" wurde schließlich in der Kirche zu Brüel am 17.Februar 1706 beigesetzt. Seine Leichpredigt wurde als Dank auf Veranlassung des schwedischen Königs Carl XI. angefertigt und gelesen.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.treu 1


Paul Otto v.Viereck (1633-1671)

Erbherr auf Zierstorff 

Als Sohn des Valentin v.Viereck auf Weitendorf und seiner Gattin Catharina v.Viereck a.d.H. Benitz wurde er auf dem väterlichen Stammgut am 3.April 1633 geboren. Drei Jahre alt war der Knabe, als er seinen Vater verlor. Seine Mutter, die ihn anfangs noch bei sich im Hause erzogen hatte, gab ihn 1645 im Alter von 12 Jahren nach Dobbertin unter die Obhut seines Vormundes Paschen v.der Lühe, dem Fürstl. Mecklenburgischen Hofgerichtspräsidenten. Vier Jahre lang wurde er nun von ihm und dem Dobbertiner Pastor Peter Zander unterrichtet. 1649 lernte er für drei weitere Jahre bei Stephan v.Hahn in Güstrow, dem ehemaligen Hof- und Domprediger, die Wissenschaften. 

Nebst einem anderen v.Viereckschen Vetter wurde er 1652 auf Anraten des Günther v.Passow und des Hans Friedrich v.Lehsten ("als welche die Befoderung ihrer beyderseits Studien mit besonderer Sorgfalt gesuchet und verfolget") zum Magister Wagener, Prediger in Lübz, gebracht. Nach zwei Jahren hatte er sich einen so guten Wissensstand angeeignet, daß er auf Universitäten gehen konnte. Mit seinem Vetter besuchte er daher 1654 die Akademie in Heidelberg, wo er drei Jahre lang privates und öffentliches Recht, Geschichte und Mathematik, ritterliche Exerzitien und die französische Sprache erlernte. Später dann wechselte er in die Niederlanden auf die Universität Leiden und die Universität Franecker sowie nach Ostfriesland. 

Dann trat er seine Peregrination an und reiste in Frankreich nach Calais, wo sich damals der französische Königshof aufhielt. Den Sommer über blieb er in Orleans und Saumeur, den Winter in Paris. Da die finanziellen Mittel von zu Hause her nicht ausreichten, mußte er umkehren und reiste nach Hamburg. Hier traf er Herzog Julius Heinrich zu Sachsen-Lauenburg, der ihn in sein Gefolge als Kammerjunker aufnahm. Sechs Jahre verblieb er hier, dann wurde er 1665 von seinem Dienstherrn  als Hofmeister des fürstlichen Pflegesohns, des Fürsten Adolph Friedrich zu Mecklenburg, eingesetzt. Nach erledigter Erziehung desselben wurde er schließlich 1668 zum Hofmarschall ernannt. Drei Jahre war er als solcher am sächsisch-lauenburgischen Hof tätig, dann sollte er Geheimer Rat und Prinzengouverneur werden. 

Am 28.Februar 1671 heriatete er zudem Anna Helena v.Wolffersdorff, die als Kammerjungfer am gleichen Hof wie er tätig war. In Gegenwart des Herzogs wurde die Hochzeit abgehalten, lange aber sollte die Ehe nicht dauern. Am Abend des 4.April 1671 wurde er von einer Leibesschwachheit aufgesucht. In den kommenden Tagen wurde es ihm zwar etwas besser zumute und er war sogar auf seinem Zimmer "in seinem Schlaff habit umbhergangen". Nach einer Stunde ergriff ihn aber ein fürchterliches Fieber, an dem er schließlich nach harten Kämpfen im Beisein seiner Familie am 14.April 1671 um 10 Uhr morgens verschied.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche Bibliothek Bd.LXX (13-17)


Carl Mathias v.Vieregge (1607-1637)

Fürstl. Mecklenb. RegRat in Güstrow , Erbherr auf Rossewitz, Zapkendorf und Subsin

Auf Finstorff erblickte er am Freitag vor Weihnachten 1607 das Licht der Welt. Seine Eltern waren der Fürstl. Mecklenburgische Amtshauptmann zu Doberan und Pöel, Erbherr auf Rossewitz, Zapkendorf und Subsin Joachim v.Vieregge und seine Gattin Margaretha v.Schack a.d.H. Langenmüssen und Hasendahl. Sein Bruder war Joachim Heinrich v.Vieregge (1610-1670).
In früher Jugend bereits "ernstlich in der Zucht und Ermahnung zum HErrn" unterrichtet, wurde er zuerst eine Zeitlang von privaten Präzeptoren erzogen. 

Anschließend frequentierte er die Schule zu Güstrow, kehrte dann aber wieder zur Erziehung im Hause seiner Eltern zurück. 1629 sandten sie ihn mit seinem Bruder auf die Universität Rostock, wo sie neben den Rechten auch die adeligen Exezitien übten. Hierzu war ihnen als Hofmeister der nachmalige Fürstl. Mecklenburgische Kanzleirat zu Schwerin Peter Clement beigegeben worden. 1630 dann begaben sich die Gebrüder mit ihrem Hofmeister Clement auf ihre Grand Tour nach Leiden in den Niederlanden, besichtigten aber auch die "denckwürdigsten Sachen" im Haag. Zugleich immatrikulierten sie sich in Leiden und setzten hier ihre in Rostock begonnenen Studien fort. Nach zwei Jahren im Ausland wollten sie noch andere Hochschulen und Länder aufsuchen und reisten nun durch Holland, auf dem Seewege nach England, blieben einige Wochen am englischen Königshof in London und begaben sich anschließend nach Calais in Frankreich. 

Von dort aus führte sie ihr Weg in die spanische Niederlande. Brabant und Flandern durchreisten sie und begaben sich dann für längere Zeit nach Brüssel. Hier machten sie der Infantin ihre Aufwartung für etliche Wochen, nahmen dann die Straße über Artois und den Hennegau nach Paris. Wieder verblieben sie hier geraume Zeit, studierten und nahmen Unterricht in den adeligen Übungen. 

Um die italienische und spanische Sprache zu lernen, fuhren sie von Marsilien nach Italien über das Mittelmeer nach Genua. Die Lombardei, Venedig und Padua waren die nächsten Stationen ihrer Kavalierstour. Am Fluß Po besahen sie die vornehmsten Städte und Festungen, blieben auch eine Weile auf der Universität Padua. Da Hofmeister Clement in Padua von einer "Leibesschwachheit" heimgesucht wurde, reisten die beiden Brüder allein nach Rom, lernten hier in einigen Monaten leidlich italienisch zu sprechen. Neapel, Sizilien und Syrakus frequentierten sie ebenso. 

Im letztgenannten Ort nahmen sie eine der zahlreichen Malteser-Ritter-Galeeren, um nach Malta zu segeln. Motivation war, einmal den Ort zu sehen, an dem der Apostel Paulus Schiffbruch erlitten hatte, zum anderen die Wohnstätte und Repräsentanz des Johanniter-Ordens zu sehen. Anläßlich ihrer Überfahrt wurden einige türkische Schiffe gekapert und erobert. Sizilien, Reggio und Kalabrien sahen sie anschließend, dann besuchten sie die Universitäten in Siena und Florenz und gingen von Frankreich nach Spanien an den Hof zu Madrid. Nach einigen Wochen verfügten sie sich wieder nach Mecklenburg zu ihren Eltern. Nach dieser vierjährigen Peregrination konnten sie französisch, italienisch und spanisch gut sprechen, auf griechisch und englisch leidlich Konversation pflegen. Die Rechte waren ihnen ebenso bekannt wie die Wissenschaft der öffentlichen Sachen und der Geschichte. 
Nachdem er mit seinem Bruder zurückgekehrt waren, sahen seine Eltern, "daß die grossen Spesen / so sie auff ihn gewandt / an ihm nicht übel angeleget gewesen." 

Da sein gelehrter Ruf bald über die engere Familie hinaus ging, berief ihn Herzog Hans Albrecht, Koadjutor des Stifts Ratzeburg und Herzog von Mecklenburg, zu seinem Rat. Nach dem Tode des Herzogs zunächst auf seinen eigenen Wunsch hin entlassen, stellte ihn Herzog Adolph Friedrich von Mecklenburg als Vormund des Herzogs Gustav Adolph von Mecklenburg bald wieder als Hofrat ein. Weil er aber bei Hofe allerlei beschwerliche Arbeit in Verwaltungssachen zu erledigen hatte, schuf er sich, stets geistige Herausforderungen suchend, ein neues privates Arbeitsgebiet. Mathematik und Architektur hatten es ihm dabei besonders angetan. Aber auch die deutsche Poesie fand in ihm einen eifrigen Verehrer, so daß er schließlich selbst dichtete. 

Am 12.Mai 1637 wollte er sich auf dem Gutowischen Werder oder See etwas "ergetzen" und war mit seinen Ratskollegen auf einem Spaziergang gewesen. Er setzte sich dabei mit seinen Gefährten in einen Kahn, um das Wasser zu überqueren. Man wählte für diese Überfahrt einen scheinbar seetüchtigen Kahn, der an diesem Tage bereits mehrere Male über das Wasser gefahren war, aber einen unsichtbaren Riß besaß. Langsam begann sich durch den Riß nun aber das Boot mit Wasser zu füllen und sank mitten auf dem See weit vom Ufer entfernt. 

Die Insassen hatten jetzt "umb hülffe und rettung ängstiglich geruffen". Sogleich wurden vom Lande aus andere Boote zu Wasser gelassen, um den Schiffbrüchigen zu Hilfe zu kommen, jedoch erreichten sie nicht mehr rechtzeitig die Unglücksstelle. Er soll sich "dem berichte nach / mit auffgehobenen Händen zu GOtt seinem Schöpfer gewendet / und Christo JEsu seine Seel befohlen /  ins Wasser gesuncken [sein]". So hatte er durch diesen tragischen Fall im 30.Lebensjahr sterben müssen. Am 21.Juni 1637 wurden seine sterblichen Überreste, die man noch aus dem See bergen konnte, in der Domkirche zu Güstrow beigesetzt.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.vier 15


Dietrich v.Vieregge (1614-1652)

Rittmeister und Erbherr auf Wokrent

Im März 1614 erblickte er als Sohn des Paul Andreas v.Vieregge, Erbherrn auf Wokrent, und seiner Gattin Catharina v.Flotow a.d.H. Stuer, das Licht der frühlingshaften Mecklenburger Welt. Von seinen Eltern konnte er gemeinsam kaum erzogen werden, im vierten Lebensjahr verlor er durch Tod seinen Vater. Die Mutter gab ihn daraufhin auf die Schule nach Bützow. In seinem zehnten Lebensjahr nahm ihn dann sein Onkel mütterlichersteits, Jürgen v.Flotow auf Stuer, in seine Obhut und ließ ihn zusammen mit seinen eigenen Kindern auf die Schule gehen. Anschließend kam er zum Obristen Karberg, der ihm das Kriegswesen beibrachte, so daß er bis zu seinem 14.Lebensjahr unter weimarschen und französischen Fahnen diente. Zwei Jahre war er einfacher Reiter, vier lange Jahre diente er als Kornett und ein Jahr noch als Kapitänleutnant unter dem Obristen Wilcke v.Badendorff. Sieben Jahre war er dann Rittmeister beim Regiment des Markgrafen Friedrich v.Durlach. 

Michaelis 1644 aber hatte er seine Karriere aus Gründen schlechter Gesundheit aufgeben müssen. Zwischen Frankenthal und Speyer wurde er entlassen und begab sich auf die Reise nach Mecklenburg. Hier langte er in Rostock am Sonnabend nach Martini wieder an. Am 3.Mai 1645 verlobte er sich mit seiner entfernten Base Elisabeth v.Vieregge, der Tochter des verstorbenen Adam v.Vieregge auf Behnitz. In Rostock fand am 26.Juni desselben Jahres die Hochzeit statt. Fünf Kinder stammten aus dieser Ehe, davon überlebten aber leider nur die Tochter Margaret Elisabeth und der Sohn Paul Andreas. Am Osterabend 1652 belegte ihn Gott mit einer schweren Krankheit, so daß er sich nach Ostern dauernd hinlegen mußte. 

Am Morgen des 2.Mai hatte seine Brustkrankheit so überhand genommen, daß er an jenem Tage - umringt von seiner Familie - starb. Sein Sohn Adam, der am 25.März noch zur Freude des Vaters geboren worden war, verstarb kurz nach ihm am 2.Juni 1652 im Alter von fast zehn Wochen.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.vier4


Dorothea Maria v.Vieregge (1650-1670)

Jungfer

Als Tochter des Generalmajors und Fürstl. Mecklenburgischen Geheimen Rats sowie Erbherrn auf Rossewitz, Subsin und Zapkendorf Joachim Heinrich v.Vieregge und seines Gattin Anna Margaretha v.Hahn a.d.H. Basedow wurde sie am 25.März 1650 in Subsin geboren.

Die Eltern erzogen sie und ihre Geschwister in ihrem Hause zu echter Gottesfurcht und christlichem Lebenswandel. Hierzu bestellten sie ihr gelehrte Praezeptoren, die den ersten Unterricht übernahmen. Hier zählte das Lesen und Schreiben, das Lernen wichtiger Bibelsprüche, der Episteln und Evangelien und des Psalmes Davids zu den hauptsächlichen Inhalten. Anschließend wurde sie zu ihrer Großmutter gegeben, wo sie drei Jahre verblieb. 

Dann folgte eine weitere Lernzeit in der Mark Brandenburg, wohin sie ihre Eltern gebracht hatten, um im Kloster Heiligengrabe bei der Konventualin Ilsa Maria v.Warnstedt unterrichtet zu werden. Sie brachte ihr neben den adeligen Tugenden auch handwerkliche Geschicklichkeit und Kenntnisse bei wie das Nähen und Arbeiten in der Hauswirtschaft. Ihre Eltern waren mittlerweile nach Glückstadt verzogen, aber 1669 wieder nach Subsin zurückgekehrt. 

So nahmen sie ihre Tochter nun wieder ins Haus, wo sie künftig bei der Haushaltung half und ihrer Mutter aufwartete. Da sie in jungen Jahren schon dem Glauben besonders zugetan war, bat sie ihren Vater, in ein Kloster gehen zu dürfen. Auch hatte ihr Vater sich dazu entschlossen, ihr eine ansehnliche Reputation zu liefern, damit sie dort standesgemäß leben könne. Über die Entscheidung ihres Vaters freute sie sich sehr, dankte ihm und sagte außerdem, sie bräuchte kein Probejahr absolvieren, da sie ja schon längere Zeit im Kloster gelebt habe und sie absolut von der Richtigkeit ihrer Entscheidung überzeugt sei. 

Es sollte jedoch anders kommen. Als sie am 24.Februar 1670 mit ihrer Mutter beim Gottesdienst war, hatte sie sich bei anhaltendem Frost unwohl gefühlt. Dann war sie in eine schwerwiegende Hitze verfallen, hatte auch Brust- und Seitenschmerzen auszustehen. Am Montag nach Oculi verlangte sie nach dem Prediger. 

Ihre Mutter mußte ihr den Löffel zum Munde führen, damit sie ein wenig Suppe essen konnte. So erhielt sie noch das Hlg. Abendmahl und die Absolution. Am 8.März diagnostizierten die Ärzte die Masern an ihr, die später an Gesicht, Armen und Händen ganz fürchterlich aussahen. Sie bat noch einmal Tanten und Onkel zu sich, um von ihnen Abschied zu nehmen. Schließlich starb sie am 11.März 1670 morgens zwischen 2 und 3 Uhr. Ihr nur 20 Jahre alter Leichnam wurde am 17.März desselben Jahres im v.Viereggeschen Erbbegräbnis zu Rekenitz beigesetzt. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche Bibliothek Bd.LXVIII (31)


Eleonore Sibylle v.Vieregge (1656-1662)

Töchterlein

Am Abend des 1.Dezembers 1656 zwischen 10 und 11 Uhr kam sie als Tochter des Fürstl. Mecklenburgischen Geheimen Rats sowie Erbherrn auf Rossewitz, Subsin und Zapkendorf Joachim Heinrich v.Vieregge und seiner Gattin Anna Margaretha v.Hahn a.d.H. Basedow zur Welt. Sie hatte noch fünf Brüder und drei Schwestern, nämlich: Claus Viktor, Anna Margaretha, Adelheid Margaretha (alle früh gestorben) sowie die bei ihrem Tode noch lebenden Geschwister Joachim Friedrich, Dorothea Maria, Claus Heinrich, Christian Ludwig und Carl Matthias. Nach der Kirchenordnung und aus christlichem Verständnis wurde sie bald darauf zur Taufe getragen und erhielt die Namen einer hohen fürstlichen Person. 

Als sie zwei Jahre alt war, lernte sie bereits die Psalmen auswendig und fromme Erbauungssprüche. In ihrem dritten Jahre schon konnte sie den lutherischen Katechismus fast fertig beten. Auch ging sie schon früh dazwischen, wenn sie das Gesinde fluchen oder schimpfen hörte und hielt die Knechte und Mägde zur Gottesfurcht an. Ihren kleinen Bruder, der aus Unachtsamkeit "der gleichen nachgelallet", vermahnte sie ernstlich und mit Bestimmtheit. So hatte Gott das Mädchen mit einem frühreifen ernsten Verstand ausgezeichnet, doch wurde es vom Anfang seines Lebens an mit Katarrhen (Schleimhautentzündungen) und Fieber geplagt. Im Winter 1661/62 war sie von einem heftigen Fieber angefallen worden, doch halfen Ärzte und Medikamente leidlich, so daß sie nach 14 Tagen wieder hergestellt war. In der Fastenzeit dann stieß ihr erneut ein Fieber auf, welches sie mehr und mehr schwächte. Am 23.April kam außerdem ein schwerer Husten hinzu. 

Sie erholte sich wieder und ihr Vater fuhr am 9.Mai, da er sich aller Gefahr um seine Tochter entledigt sah, nach Güstrow. Am 10.Mai 1662 schließlich wurde das im 6.Lebensjahr stehende Mädchen von seinen Leiden erlöst, ohne daß der Vater sie noch einmal gesehen hätte. Am 26.Juni des gleichen Jahres wurde sie in großer Betrübnis ihrer Verwandten, auch ihrer Großmutter, die noch an ihr Sterbebett geeilt war, im v.Viereggeschen Erbbegräbnis in Rekenitz beigesetzt.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche Bibliothek Bd.LXVIII (32)


Joachim Heinrich v.Vieregge (1610-1670)

Kgl. Dänischer Generalmajor und Gouverneur in Glückstadt, Fürstl. Meckl. Geheimer Rat

Am 15.Dezember 1610 erblickte er als Sohn des Joachim v.Vieregge, Fürstl. Mecklenburgischen Amtshauptmanns zu Doberan und Pöel, Herrn auf Rossewitz, Subsin und Zapkendorff und seiner Frau Margarethe v.Schack a.d.H. Müssen in Niedersachsen das Licht der Erde. Nach Anleitung und Muster seiner Ahnherrn wurde er durch privat bestellte Präzeptoren im elterlichen Hause erzogen und mit mütterlicher Sorgfalt in der Religion unterwiesen. Da er sich mit seinem Bruder im Studieren wohl anließ, gab sie ihr Vater 1629 auf die Universität Rostock. Zur Aufsicht hatte er ihnen einen Hofmeister bestellt, der dafür sorgte, daß sie in den Gründen der ritterlichen Tugenden unterwiesen wurden. Auf Befehl des Vaters beendeten sie später ihre fleißigen Studien in Rostock und zogen zur Peregrination. 

Zunächst führte sie ihr Weg nach den Niederlanden, wo sie sich eine zeitlang in Leiden und im Haag aufhielten. Hier warfen sie noch ein besonderes Augenmerk auf die Organisation der Polizei und verfügten sich dann nach England, später über Calais nach Frankreich, wo sie sich nach dem Zustand des Militärs erkundigten und Regimenter besichtigten. Die berühmtesten französischen Orte und Plätze suchten sie auf, blieben eine Zeitlang am Hof in Paris als auch zuvor schon am Hof in London, reisten in die spanischen Niederlanden und beschauten hier den Hof der Infantin. Durch Flandern, den Hennegau in Südwestbelgien und Artois führte sie ihr weiterer Weg nach Marsilien und Italien. Auch hier statteten sie dem Heiligen Stuhl und dessen Hof einen ausführlichen Besuch ab. 

So hatten sie eine geraume Zeit mit der Erlernung fremder Sprachen und ritterlicher Übungen zugebracht, bevor sie noch die Königreiche Neapel und Sizilien frequentierten. Als sie in Syrakus waren, bot sich ihnen Gelegenheit, mit einer Galeere Malta zu besuchen. Auf der Fahrt dorthin ergab sich die Möglichkeit, der Eroberung einiger türkischer Schiffe beizuwohnen. Nach dem Besuch bei den Johannitern und Maltesern nahmen sie ein Schiff wieder nach Sizilien, fuhren nach Florenz, blieben hier erneut einige Zeit und reisten über das südliche Frankreich nach Spanien. Hier zog sie besonders der Hof in Madrid an, an dem sie einige Wochen blieben. Auf Einforderung ihrer Eltern kehrten sie anschließend über Frankreich reisend nach Mecklenburg zurück. 
Den so universell Gebildeten holte sich nun Herzog Hans Albrecht von Mecklenburg an seinen Hof. 

1633 übernahm er eine Kompanie zu Fuß unter dem Befehl des Regiments-Obristen v.Ilefeld. Da das Regiment später den Schweden überlassen wurde, ging er nun in schwedische Dienste und wurde hier unter dem Obersten Stammer zur Majorscharge qualifiziert. Nach dem Prager Frieden aber hatte er Bedenken gehabt, weiter in Kriegsdiensten zu stehen. Er war zwar noch in einigen militärdiplomatischen Missionen für den Mecklenburger Herzog Adolph Friedrich tätig, wollte sich aber nun auch seinem Privatleben widmen. 

Zu diesem Zwecke verlobte er sich 1638 mit der erst zwölfjährigen Jungfrau Anna Margaretha v.Hahn, Tochter des Fürstl. Mecklenburgischen Landrats und Erblandmarschalls Claus v.Hahn. Dann eilte er aber doch wieder zu den Waffen. Als der Kaiserl. Generalwachtmeister v.Krockow ein Regiment zu Fuß aufstellte, wurde er hier 1641 zum Obristwachtmeister bestellt. Als solcher wurde ihm die Befestigung Brünn in Mähren zu treuen Händen übergeben. Anschließend an diesen Einsatz verdingte er sich in gleichem Dienstrang beim Grafen Franz Magnis v.Straßwitz in Danzig und Pomerellen. Drei Jahre lang führte er - zum Teil in Abwesenheit seiner Vorgesetzten - 27 Kompanien im Spanischen Krieg gegen die französischen Armeen. Erst 1645 kehrte er wieder nach Mecklenburg zurück und heiratete nun seine Braut. Sechs Söhne und fünf Töchter kamen in den kommenden Jahren zur Welt. 

1655 bestellte ihn Herzog Gustav Adolph von Mecklenburg zum Geheimen Rat und Hauptmann. Solche Dienste versah er noch vier Jahre hindurch, suchte dann aber wieder seine Entlassung, da er sich seinen Gütern widmen wollte. Doch noch immer ließ ihn das Soldatenleben nicht gänzlich los. Als König Friedrich III. von Dänemark ihm eine Generalmajorsstelle für Glückstadt und Krempe im Holsteinischen anbot, griff er wieder zu und so wurden ihm beide Festungen und auch ein Regiment zu Fuß übertragen. Wegen seine Alters und seiner zunehenden körperlichen Schwächen sah er sich jedoch genötigt, seinen Abschied einzureichen, der ihm drei Jahre nach seinem Dienstantritt bewilligt wurde. Bald häuften sich seine Krankheiten und von einer Reise aus Güstrow kam er am 12.Juni 1670 schon sehr geschwächt in sein Haus nach Subsin. Eine längere Zeit brachte er noch mit mal besserer und mal schlechterer Gesundheit zu, bevor er nach Erteilung der Absolution im Kreise seiner Familie am 4.Juli abends gegen 5 Uhr im 60.Jahr seines Lebens verstarb. Die Beisetzung erfolgte am 26.Oktober desselben Jahres in Güstrow.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.vier 10, v.vier 11 sowie LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche Bibliothek Bd.LXVIII (24-29)


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