Institut Deutsche Adelsforschung
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Mecklenburgischer Adel in der Frühen Neuzeit 1500-1750

Volltext-Edition zu Lebensläufen aus mecklenburgischen Leichenpredigten

Auf diesen Seiten finden Sie kostenfrei den Volltext einer Publikation mit einer thematischen Einleitung und Übersicht aus unserem Hause, die sich mit der Auswertung von Leichenpredigten aus der Landesbibliothek von Mecklenburg-Vorpommern zu Schwerin beschäftigt und vor allem aus kulturgeschichtlichem Blickwinkel verfaßt wurde. Bei Zitaten unserer Texte erbitten wir die entsprechende Quellenangabe.

Christoph v.Lowtzow der Ältere (1602-1651)

Erbherr auf Rensow, Herzogl. Schleswig-Holstein-Gottorfischer Jägermeister

Er war ein gebürtiger Brandenburger, kam er doch vierzehn Tage vor Weihnachten im Dezember 1602 in Gülitz in der Mark zur Welt. Seine Eltern waren der Erbherr auf Rensow Eilard v.Lowtzow, der in den ungarischen Kriegen gegen die Türken gekämpft hatte und an den pommerschen und mecklenburgischen Höfen manche Bedienung innegehabt hatte. Auch seine Mutter war eine Märkerin: Barbara v.Winterfeldt aus dem Hause Dalmin. Früh schon wurde er vom Elternhaus zur Erziehung zu seiner Großmutter Barbara v.Winterfeldt geborene v.Klenow nach Dalmin geschickt. Hier blieb er bis zu seinem sechsten Lebensjahr 1608, um dann in die Obhut seines Onkels mütterlicherseits, des Havelberger Domherrn Detloff v.Winterfeldt, zu kommen. Dieser hielt ihn bis zu seinem 14.Lebensjahr fleißig zur Schule an. Er kehrte dann zu seinen Eltern zurück und wurde hier durch private Praezeptoren unterrichtet. 

Mit 19 Jahren sandten ihn seine Eltern mitsamt einem Hofmeister auf die Universiät Helmstedt, wo er drei Jahre studierte. Da aber sein Vater verstarb, wurde das Geld knapp und er mußte die Universität wieder verlassen. Anschließend fand er sich als Hofjunker in Niköping am Hofe der dänischen Königinwitwe Sophie wieder. Als nach drei Jahren Dienst am Hof der Schwedische Krieg gegen Polen ausbrach, verfügte er sich als Avantageur in das Regiment des Obristleutnants v.Plessen und macht in diesem Kriege seine ersten militärischen Erfahrungen. Dann kam er in die Dienste Herzog Hans Albrecht von Mecklenburgs, der ihm eine Kompanie zu Pferde unterstellte. 

Unvermutet war er - wohl während eines längeren Aufenthaltes in Lübeck - auch an den Hof nach Gottorf gekommen und entschloß sich, hier das Angebot des Herzogs anzunehmen, ihm als Vizestallmeister zu dienen. Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf schätze ihn sehr; er ernannte ihn schließlich zu seinem Jägermeister. Die folgenden 21 Jahre versah er zum höchsten Ruhm dieses Amt. Er wurde nun ganz Schleswig-Holsteiner und ehelichte auf Schloß Gottorf bei Anwesenheit vieler fürstlicher Herrschaften am 16.Mai 1642 die Jungfrau Elisabeth v.Levetzow, Tochter des Lütke v.Levetzow auf Scharstorff. Er hatte sie am Hof des Fürsten kennengelent, da sie dort als Kammerjungfer der Herzogin tätig war. Zehn Ehejahre und drei Söhne Friedrich, Eilhard Christoph und Johann sowie eine Tochter Maria Elisabeth waren dem Paar beschert worden. 

Als Christ war der Vater in der Augsburgischen Konfession fest verankert, die Prediger hatte er stets geachtet und der Kirche viel gegeben. Seine Kinder hielt er an, ihm verschiedene Kapitel aus der Bibel aufzusagen, um sich an den Inhalten zu ergötzen. Einigen Waisen war er ein gerechter und liebevoller Vormund. Etwa Ende 1650 dann hatte er sich nahe bei der Stadt Lübeck im Amt Schönberg das Gut Törriesdorf gekauft. 

Hier wurde ihm eines Tages unpäßlich zumute, ihn ergriff ein Schwindel. Er ließ den Prediger kommen, machte sein Testament und versiegelte es, schrieb für die Nachwelt seinen Lebenslauf auf Papier und verfaßte einen Text für seine Leichenpredigt. Da er nach Levetzow in Mecklenburg wollte, um dort zu sterben, reiste er mit seiner Familie ab, kam am 19.April 1651 an und konnte sogar noch am folgenden Sonntag zur Kirche gehen. Als er auf der Straße stand und den baufälligen Zustand der Kirche betrachtete, verfügte er außerdem noch rasch eine finanzielle Hilfe. Dann wurde er wieder schwach und unpäßlich, hörte noch einmal den Pastor "mit andacht und seufftzen" an, bis er am kommenden Donnerstag, den 24.April 1651, "umb 11 Uhr ... seine Füsse außgestrecket [und] die Hände übereinandergeschlagen." Der 49jährige wurde schließlich hochbetrauert am 11.Juli 1651 mit seiner Leichenpredigt in der Kirche von Levetzow geehrt. 

Quelle: LdaBibl.Schwerin, Mkl gen l 525


Christoph v.Lowtzow der Jüngere (1647-1690)

Erbherr auf Teschow und Pronstorff, Kgl. Dänisch-Norwegischer Major zu Roß

Vater und Mutter des am 24.Februar 1647 geborenen Jungen waren Hinrich v.Lowtzow auf Teschow und Pronstorff sowie dessen Gattin Magdalena Hedwig v.der Lühe aus dem Hause Varenhop. Während er väterlicherseits aus dem mecklenburgischen Uradel stammte, brachte seine Mutter ihm vor allem holsteinisches Blut in die Adern. Hier im Lande der Ahnen seiner Mutter nahm er auch seine erste Erziehung. Nach der Schule ging er nämlich als Page an den Hof des Herzogs von Schleswig-Holstein-Gottorf und wurde am 23.Mai 1666 als wehrhaft erkannt. 

Da er sich nun den Kriegskünsten widmen wollte, begab er sich unter die Fahnen des Kgl. Schwedischen Feldherrn Wrangel. Obwohl er bis 1668 nur als Hofjunker bei Wrangel diente, erfüllte sich dann jedoch endlich sein Wunsch nach einer Fähnrichsstelle. In jenem Jahr kam er zur Kompanie Teberger im Regiment v.Schwerin. 
Im gleichen Regiment avancierte er im Oktober 1674 zum Leutnant und kämpfte bis zum Dezember desselben Jahres gegen Kurbrandenburg. Als nach beendetem Krieg die Schweden durch den Kaiser zu Reichsfeinden erklärt wurden und die Deutschen aus den schwedischen Diensten abgefordert wurden, nahm er im Range eines Majors "als ein treues Teutsches Gemüth" im Januar 1675 seinen Abschied und wandte sich nunmehr der Verwaltung seiner väterlichen Güter zu. 

Im Oktober desselben Jahres gründete er zudem mit Eva v.Lehsten eine eigene Familie, der Tochter des Landrats Hans-Friedrich v.Lehsten. In 13jähriger Ehe bekam er mit ihr acht noch bei seinem Tode lebende Kinder. Es zog ihn aber doch wieder in den Krieg und er begab sich nach dem Erzstift Bremen, wo er unter dem Generalmajor v.Wangelin eine Kompanie zu Fuß erhielt. Von Januar 1680 bis ins Jahr 1684 stand er diesem Truppenteil rühmlich vor, dann ging er in dänische Kriegsdienste und wurde hier als Major zu Roß im Regiment v.Bülow angestellt. 

Als dieses wiederum aufgelöst wurde, verfügte er sich wieder nach Teschow. 
Hier erfreute er sich, der ein starker Mann fast ohne gesundheitliche Beschwerden war, noch einige Zeit seiner Familie und seiner Güter. Dann aber bekam er am 26.Mai 1690 eine schwere Kolik und mußte den kommenden Tag und auch die Nacht unter vielen Schmerzen aushalten. Es folgten Hitze, Mattigkeit, heftiger Durst, Seiten- und Herzensstiche. Als er sein Ende kommen spürte, ließ er sich von seiner ältesten Tochter Gesicht und Hände waschen und verfügte, was nach seinem Tode alles geschehen sollte. Schließlich starb er im 42.Lebensjahr stehend noch am selben Tage. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mkl gen l 528 a


Friedrich v.Lowtzow (1644-1706)

Frstl. Mecklenburgischer Kammerjunker, Erbherr auf Rensow, Vitschow und Belitz

Im Februar 1644 wurde der Sohn des Frstl. Schleswig-Holstein-Gottorfischen Jägermeisters Christoph v.Lowtzow auf Rensow und seiner Gattin Elisabeth v.Levetzow auf Schloß Gottorf im Herzogtum Schleswig geboren. Als er am 20.Februar seines Geburtsjahres über die Taufe gehalten wurde, geschah dies in der Frstl. Schloßkappelle und im Beisein der Taufpatin, Prinzessin Magdalena Sybilla, nachmals vermählten Herzogin zu Mecklenburg. Seinem derzeitigen Dienstherrn zuliebe nannte der stolze Vater seinen Sohn nach dem Vornamen des Gottorfer Herzogs. 1651 schon starb sein Vater dahin - er war nun erst knapp sieben Jahre alt - aber seine Mutter bestellte ihm private Praezeptoren und ließ ihn weiter in christlicher Manier erziehen. Vier Jahre blieb sie nach dem Tode ihres Mannes noch im Herzogtum Schleswig-Holstein-Gottorf, dann zog sie mit ihren Kindern als Hofmeisterin an den mecklenburgischen Hof. 

Hier wurde er als Page von Herzog Gustav Adolph angenommen und erlernte die ersten höfischen Benehmensweisen. Er stieg unter dem gleichen Herzog zum Hofjunker und Kammerjunker auf. Mit dem Rat Schertlingen konnte er dann eine große Gnade des Herzogs genießen, als dieser beide nach Regensburg an den kaiserlichen Hof sandte. Nach seiner Rückkehr schlug ihm seine Mutter, die schon ihrer beiden Söhne Eler Chistoph und Johann beraubt war und sich jetzt ganz auf das Glück ihres Sohnes konzentrierte, eine Heirat vor. 

Besonders dachte sie auch schon an ein junges Mädchen, Agnes v.Capellen, die Tochter des Herzogl. Mecklenburg-Güstrowischen Rats und Hofmeisters Fritz Dietrich v.Capellen. Der künftige Schwiegervater war ein einflußreicher Mann mit Ämterhäufung. Er war Dekan des Domstifts Havelberg, Kanoniker in Lübeck, Kurfürstl. Brandenburgischer Kreisdirektor in der Prignitz, Kriegskommissar und Erbherr auf Manckmuß, Laslich und Zabel. 

Der Sohn nahm den Rat der Mutter an und ehelichte dessen Tochter Agnes am 19.September 1666. Diese Ehe wurde mit neun Kindern gesegnet, davon waren vier weiblichen Geschlechts. Die Kinder nahmen einen ähnlichen Lebenslauf wie der Vater: Gustav Adolph war in Irland als Militär vor Limmerick gefallen, Carl Dietrich I. und Sophia Agnes waren jung verblichen. Christoph Friedrich schließlich wurde Kgl. Dänisch-Norwegischer Hauptmann zu Fuß, Johann Detloff war in denselben landesherrlichen Diensten als Leutnant tätig, Carl Dietrich II. hielt sich 1706 als militärischer Volontär in Flandern auf. Außerdem waren da noch die 1695 geborene älteste Tochter Magdalena Sophia (1695 oo v.Oldenburg), Elisabeth Catharina (1702 oo v.Priestin) und Maria Christina. Das Glück der Verheiratung ihrer Töchter freilich konnte die Mutter schon nicht mehr miterleben, sie starb bereits am 22.April 1689. 

Nach vierjährigem Witwenstand wurde ihrem Mann die Haushaltsführung allein doch zu beschwerlich und so nahm der Witwer am 27.März 1693 Catharina Sophia v.Halberstadt verwitwete v.Koß zur neuen Frau. Sie war ihrerzeit kurz vor der Heirat am Gottorfischen Hof, den er von seinem Vater her von Kindesbeinen an kannte, als Hofmeisterin tätig gewesen. 

Zu Beginn des Jahres 1702 dann fielen den Ehemann starke Schmerzen an. Bekannte Mediziner aus Rostock und Güstrow wurden geholt, doch ohne merklichen Erfolg. Zur Erholung reiste er zwar 1703 nach Lübeck, durchgreifende Besserung aber trat nicht ein. Er starb nach Ablegung seines Beich- und Bußbekenntnisses am 4.Juni 1706 auf seinem Gut Rensow in seinem 63.Lebensjahr. Am 23.Juli des gleichen Jahres wurde sein Körper in dem Erbbegräbnis in Rensow eingesenkt. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mkl gen l 526


Jürgen Ludwig v.Lübberstorff (1647-1714)

Kgl. Dänischer Obrist zu Pferd, Erbherr auf Lübberstorff und Genschow 

Der Erbherr auf Lübberstorff Friedrich v.Lübberstorff und seine Frau Anna v.Horn aus dem Hause Müzentin und Pasewalk waren seine Eltern, die ihm am 7.Januar 1647 das Leben schenkten. Zur Welt gekommen war er auf dem alten Stammgut der Familie in Mecklenburg-Strelitz. Da seine beiden Eltern schon in seinem Jugendalter verstorben waren, kam er als Page zeitig zu dem Obrist v.Moltke nach Schossow. Dieser übernahm seine Erziehung vom 11. bis 14.Lebensjahr, dann versandte er ihn mit einem Recommendationsbrief ins Königreich Dänemark. Obgleich hier gerade der Frieden geschlossen wurde, suchte er doch Militärdienste, lernte von der Pike auf alle Handhabungen und wurde 1677 zum Lohn dafür zum Kornett ernannt. 

Von der Kavallerie wechselte er jedoch zur Infanterie und kam nun in das Jütische National-Regiment des Obristen Stenzen und die Kompanie Platz. Viele Jahre war er hier mit Mühe und viel Schweiß tätig und wohnte auch dem Krieg um Schonen bei. 1679 lohnte der König ihm seinen Einsatz mit der Beförderung zum Kapitän. Nach Abdankung der Truppen mußte er die dänischen Kriegsdienste verlassen und lebte nun ein Jahr lang bei seiner mit dem Kapitän Viktor v.Neetzow vermählten Schwester auf dem pommerschen Gut Kagenow. 

In einem neuen Krieg ging er 1682 erneut nach Dänemark und wurde hier auch als Rittmeister angestellt. Wiederum vergingen lange Jahre, bis 1695 die Majorscharge winkte. Im Krieg um die spanische Thronfolge kämpfte er anschließend unter der Fahne der Generalstaaten. Viele mißliche Situationen waren hier zu bestehen. Als er sich 1703 mit 300 Pferden auf gefährlichem Posten befand, sah er den jungen Marquis de Villeroy mit 900 Pferden anrücken. Nur überdurchschnittlicher Mut und Bravour vermochten es, daß er trotzdem den Sieg von diesem Treffen davontrug. 

So nahm es nicht Wunder, daß er nach bestandenen siegreichen Feldzügen 1710 zum Obristleutnant ernannt wurde. Freilich mußte er auch manche Niederlage hinnehmen. Im privaten Bereich war er Gutsherr auf Lübberstorff geworden, auch konnte er das alte Familienlehn Genschow, welches in früheren Jahren wegen finanzieller Schwierigkeiten aus der Familie gekommen war, im Jahre 1705 glückhaft zurückerwerben. Endlich vermählte er sich auch am 26.März 1706 mit Eleonora Louise v.Dechow, der Tochter des Amtshauptmanns zu Stargardt Siegfried Jürgen v.Dechow. 

1708 nahm er deswegen auch seinen Abschied und zog sich nach Lübberstorff zurück. Hier lebte er ganz dem stillen Landleben und nahm seinen an den Nagel gehängten Degen nicht mehr zur Hand. Unter Gebet und Fürbitte verstarb er in seinem 68.Lebensjahr stehend am 23.Januar 1714 in Lübberstorff ohne Hinterlassung von Leibeserben. In Genschow wurde er schließlich am 28.Juni des gleichen Jahres zur letzten Ruhe gebettet. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mkl gen l 535


Dietrich v.der Lühe (1616-1673)

Fürstl. Mecklenburg-Güstrowischer Oberpräsident

Am 14.Oktober 1616 auf dem Rittersitz Telckow abends zwischen 10 und 11 Uhr geboren, waren seine Eltern Vicke v.der Lühe, Erbherr auf Telckow, und dessen Gattin Katharina v.Moltzahn a.d.H. Ulrichshusen. Die Eltern ließen ihn gründlich unterrichten und gaben ihn neunjährig nebst seinem Bruder Fritz zur besseren Information in den Wissenschaften  zum damaligen Vizepräsidenten des Fürstl. Mecklenburgischen Land- und Hofgerichts Paschen v.der Lühe nach Sternberg. 

Hier wurde er dem bekannten Lehrer Stephan Hahn anvertraut, so daß er nach fünf Jahren Schulzeit in dessen Hause lateinisch reden und schreiben konnte. Dann zwang ihn aber der Krieg dazu, Sternberg zu verlassen, so daß er zunächst zu seinem Buder nach Rostock ging. Unter der Inspektion des Stephan Hahn lernte er hier weiter, so daß er im Februar 1633 die Universität Greifswald besuchen konnte. 

Seine Neigung ging jetzt schon deutlich zu den geistigen Wissenschaften hin. Viereinhalb Jahre blieb er hier und verließ die Akademie erst im August 1636. Bisher hatte er rühmlich und mit großen Fortschritten die Vorlesungen gehört und auch privatimen Unterricht erhalten. Politik, Geschichte und Jurisprudenz waren seine vornehmsten Fächer gewesen. 1637 dann sollte er auf Anweisung seiner Eltern sein Wissen auf der Universität Straßburg erweitern. Da jedoch viele Kriegsflüchtlinge in Mecklenburg umherirrten und das Land belasteten, wurde aus diesem Vorhaben nichts. Er kam daher an den nahegelegenen und nicht so aufwendigen Fürstl. Schleswig-Holstein-Gottorfischen Hof, wo er dem Fürsten Johann als Bischof von Lübeck mit Residenz in Eutin aufwartete. Als Kammerjunker hatte er rasch das Vertrauen des Bischofs gewonnen und so blieb er bis August 1640 in dessen Diensten. 

Um "allerhand Sitten und Regimentsbräuche" kennenzulernen, wollte er nun auf seine Kavalierstour gehen. Er setzte sich mit einem gelehrten Mann zusammen und bereitete die Reiseroute. Sodann begab er sich von Eutin aus nach Holland, machte sich an den Höfen mit berühmten Leuten bekannt, besah die Festungen und Sehenswürdigkeiten und wandte sich nach England an den dortigen Hof. London, Oxford, Canterbury wurden seine nächsten Stationen, dann wechselte er nach Paris, blieb hier eine Zeit lang und reiste anschließend durch verschiedene französische Orte. 

Im Juni 1642 kehrte er nach Paris zurück und blieb hier zwei Monate. Über Lion und Marsilien besuchte er dann Italien, durchstreifte die "darin gelegene lustige Landschafft" und besichtigte auch Rom. Im August 1643 schließlich langte er erneut in Paris an, blieb bis zum Dezember und verfügte sich nun auf Anfordern seines Dienstherrn, des Lübecker Bischofs, wieder nach Eutin. Hier trat er wieder die Kammerjunkerstelle an, stand ihr aber nicht lange vor, da er ein Angebot Herzog Adolph Friedrichs von Mecklenburg angenommen hatte, der ihm eine Hofmeister-Stellung offeriert hatte. Da der Bischof ihn aber nicht entlassen wollte, sondern auch weiterhin seine Dienste begehrte, behielt er die Kammerjunkerstelle in Eutin bei. 

Als Hofmeister reiste er aber trotzdem mit dem mecklenburgischen Herzogssohn Carl 1644 nach den Niederlanden, Frankreich und Italien. Mit seinem Schützling wohnte er der Belagerung von Dünkirchen bei und langte schließlich 1646 wieder in Schwerin an. Anschließend für einige diplomatische Missionen nach Schweden gebraucht, kam er auf dem Fürstl. Hof um Michaelis 1647 wieder an. Bei Herzog Adolph Friedrich stieg er 1648 zum Hofrat auf und wurde zum zweiten Mal zum Hofmeister ernannt - diesmal für die jüngeren Prinzen Gustav Rudolph und Friedrich. 

Im Auftrage und als Repräsentant Herzog Adolph Friedrichs nahm er in den folgenden Jahren an vielen Feierlichkeiten teil, so an der Beisetzung des dänischen Königs Christian IV. im Jahre 1648 und der nachfolgenden Krönung König Friedrich III. von Dänemark. In seiner Eutiner Zeit ehelichte er am 15.August 1648 auf dem Fürstlichen Hause und bei Anwesenheit vieler Fürsten Metta Dorothea v.Bibow, mit der er in den kommenden Jahren acht Kinder hatte, wovon allerdings fünf schon in ihrer Jugendzeit gestorben waren. 

Beruflich folgten 1652 bedeutende Sendungen zum Hof des Fürsten Christian Ludwig von Braunschweig und Lüneburg. Als Prinz Gustav Rudolph mit einem jüngeren Hofmeister 1652 auf die Peregrination ging, erübrigte sich seine Hofmeisterstelle und er rückte im kommenden Jahr 1653 zum Justizrat auf, 1654 sehen wir ihn als mecklenburgischen Diplomaten beim Kreistag des Niedersächsischen Kreises in Hamburg. Auch als sein treuer Dienstherr, Herzog Adolph Friedrich, 1658  verstorben war, gehörte ihm weiter die Huld des Obotritenhauses. Nachfolger Herzog Gustav Adolph gab ihm nämlich eine Geheime Ratsstelle, um Michaelis 1661 avancierte er zum Oberpräsidenten und Premierminister. 

Da seine Gattin am 17.März 1660 verstorben und in der Gruft in Telckow beigesetzt worden war, widmete er wieder viel Zeit seinen beruflichen Tätigkeiten und war in den folgenden Jahren wieder auf den Kreistagen des Niedersächsischen Kreises anwesend und diese diplomatischen Erfahrungen sollten ihm 1665 zugute kommen, als er Mißhelligkeiten zwischen dem französischen König und dem mecklenburgischen Herzog Christian Ludwig in Rostock schlichtete. Die vielfältigen Arbeiten, in denen er vollständig aufging - beispielsweise in der Führung der Kammerrentei - ließen ihm kaum Zeit zur Ruhe und für seine Familie. Das wollte er ändern und so verabschiedete er sich nach einigen Jahren vom Schloß und seinem Amt. 

Als er Privatier geworden war, wurde er von vielen Gelehrten aufgesucht und um Rat gefragt. Er heiratete noch ein zweites Mal, diesmal Elisabeth Maria v.Grote a.d.H. Berssenbrock im Fürstentum Lüneburg. Auch aus dieser Ehe gab es noch fünf Kinder. Seit etwa 1671 neigte sich seine Lebensuhr dem Ende zu. Er war oft bettlägerig, hat große Schmerzen ausstehen müssen, am 27.Juli 1673 war ihm "ein starcker Fluß auff den Halß und Magen gefallen". Dann befahl er sich Christus an und versammelte seine Familie um sich. Am Morgen des 24.August 1673 morgens fünf Uhr wurde er von seinen Leiden in seinem 57.Lebensjahr erlöst. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mklg gen  l 545


Bartold v.Lützow (1609-1665)

Herzogl. Mecklenburgischer Amtshauptmann zu Stove, Erbherr auf Seedorf

Das Licht der Welt erblickte er am 8.Oktober 1609 zwischen 6 und 7 Uhr als Sohn des Joachim v.Lützow, der seinerzeit Mundschenk und Truchseß Kaiser Rudolf II. sowie Herr auf Seedorf war. Seine Mutter war Dorothea v.Hahn a.d.H. Basedow. Von Kindesbeinen an zur Gottesfurcht und Pietät erzogen, gaben ihm seine Eltern bald "tüchtige qualificierte Praezeptores in erlernung guter Künste" an die Hand. "Ohne Ersparung einiger spesen" ging er daraufhin auf Kosten seiner Eltern zur Grand Tour, um sich "alle der Adelichen Stand geziemenden Tugend- und Gemüths-Uebungen" zu unterziehen. Zuerst wurde er auf die Universität nach Leiden gesandt. Bald aber wollte er "in die Fußstapffen seiner Rittermessigen Vorfahren" steigen und sich im Kriegsdienst üben. Als Pikeur (Träger einer Pike, eines Spießes)  trat er daher in die Leibgarde des Prinzen von Oranien ein. Über ein Jahr diente er hier als einfacher Soldat, bevor er in den Niederlanden durch verschiedene Provinzen weiterreiste und 1627 nach Mecklenburg zurückkehrte. 

Unter Tilly aber nahm er an den Feldzügen des Dreißigjährigen Krieges teil, namentlich bei der Belagerung der Stadt Magdeburg und der blutigen Schlacht bei Leipzig. Hierbei war er verwundet worden und lag einige Zeit unter den Toten der Schlacht, bevor er vom Feind entdeckt und gefangen genommen wurde. Unterdessen starb 1629 sein Vater und die Mutter bat ihn zur Rückkehr, da sie ihn zu Hause dringend brauchte. Als er wieder frei gekommen war, kehrte er zwar nach Seedorf zurück, wollte die Gelegenheit aber nicht vorüber gehen lassen und begab sich noch im selben Jahr seiner Rückkunft wieder in Militärdienste, diesmal in die des Herzogs von Friedland. Zwei Jahre war er nun dessen Truchseß und Fähnrich im v.Tieffenbachschen Regiment, bis er es 1631 wieder verließ. 

1632 endlich wurden die Besitzverhältnisse des väterlichen Nachlasses unter ihm und seinen zwei Brüdern Adolph Friedrich und Burkhard Dietrich geregelt. Hierbei traten ihm die beiden Brüder Seedorf ungeteilt ab und er pflegte noch seine Mutter eine Zeitlang in seinem Hause. Als die Pest wütete und 1637 auch schwedische Truppen das Land besetzten und Seedorf mit vielen schwedischen Soldaten bevölkert war, flüchtete er mit vielen anderen von Adel nach Lübeck. Hier ehelichte er am 4.Juli 1639 Dorothea Maria v.Bülow a.d.H. Wedendorff, die Tochter des Amtshauptmanns in Rhena Hartwig v.Bülow auf Wedendorff. In 26 Ehejahren gebar sie ihrem Gatten zusammen 15 Kinder, davon allein acht Söhne. 

1649 wurde er dann von Herzog August zu Sachsen-Lauenburg zum Landrat und Assessor bestellt, 1659 auch von Herzog Christian Ludwig von Mecklenburg zum Amtshauptmann von Stove ernannt. In seinem christlichen Leben war er ein wahrer Edelmann, der sich aber nicht dünkelhaft über andere erhob und "niehmals einen Schein der Hoffart, des Ehrgeitzes und der heutigen Welt-Falschheit" an sich hatte. 
In seiner letzten Lebenszeit litt er zunehmend unter "Leibes-Affecten", ließ sich am 4.Mai vom Domprediger Joachim Wendt in Lübeck die Absolution erteilen und verstarb schließlich am 12.Mai 1665 zwischen 6 und 7 Uhr "gantz sanfft und ohne zückung der Glieder" in Lübeck. Beerdigt wurde er am 5.Juni desselben Jahres in "Hochansehnlicher Adelicher Versahmlung" in seinem väterlichen Erb-Begräbnis auf Seedorf. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.lütz 2


Claus Christoph v.Lützow (1612-1670)

Kgl. Schwedischer Hofmarschall, Erbherr auch Eickhoff, Liddow, Dambahn

Zum Neujahrstag 1612 wurde der "doppelte Lützow" als Sohn des Mecklenburgischen Erblandmarschalls Christoph v.Lützow auf Bakendorff, Dutzow und Eickhof und seiner Ehegattin Magdalena geborene v.Lützow aus dem Hause Bakendorff, Dutzow und Eickhof geboren. Er wurde zuächst durch seine Eltern fleißig zur Schule angehalten. Dann aber verursachte ein kaum fähiger Praezeptor "durch unvernünfftiges Tractament einen Abscheu für den studiis", so daß er seinen Vater mehrfach inständig bat, ihn damit zu verschonen und ihn stattdessen an einen Hof zu geben. Im 10.Lebensjahr endlich ließ ihn der Vater als Page am mecklenburgischen Herzogshof anstellen. 

Hier wurde er besonders der Obhut seines Verwandten Johann v.der Lühe übergeben, der seinerzeit als Hofmeister bei der Herzogin angestellt war. Dort jedoch schien er in den kommenden zwei Jahren wieder die Lust zum Studieren zu spüren, jedenfalls bat er den Vater, ihn vom Hof zu nehmen und weiter die geistigen Wissenschaften frequentieren zu lassen. Anfänglich war der Vater skeptisch und vermutete nur eine momentane Gefühlswandlung seines Sohnes. Als er ihn aber inständig bat, es noch einmal probieren zu dürfen, wurde eine neuer Praezeptor angestellt. Nun fand er mehr Gefallen an der geistigen Beschäftigung und konnte sich so weit fortbilden, daß ihn der Vater im Herbst 1630 auf die Universität nach Leiden sandte. Hier erlernte er neben den adeligen Übungen auch den höfischen Umgang und kam in Kontakt mit vielen Persönlichkeiten seines Standes wie dem jungen Fürsten Janusius v.Radziwill, dem jungen Kurfürsten von der Pfalz oder einem jungen württembergischen Herzog. 

Ab April 1632 begab er sich auf seine Kavalierstour, reiste nach Oxford auf die angelsächsische Insel, ging nach drei Monaten nach London und nach weiteren acht Wochen nach Paris. Dort erlernte er die französische Sprache und die Lebenskultur des Adels. Da in Paris jedoch viele Deutsche waren, verfügte er sich nach Orleans und Angers, um desto besser einen Eindruck von Frankreich zu bekommen. Im Mai 1634 aber kehrte er wieder nach Paris zurück. Als er erfuhr, daß sein Vater wegen schwerer Krankheit daniederlag, kehrte er ohne Verzug über Roan, Amsterdam und Hamburg nach Mecklenburg zurück, wo er seinen Vater auf Eickhof noch lebend antraf. Er starb fünf Tage nach dem Eintreffen des Sohnes. 

Im September 1634 startete er wieder eine Reise nach Kopenhagen, lernte hier die nordischen Fürsten kennen und wurde bald Hofrat und Kammerjunker beim Bischof von Lübeck (Herzog Hans von Schleswig-Holstein), der seinen Hof in Eutin aufgeschlagen hatte. 1637 erbat er sich einen Urlaub zur Teilnahme an den glänzenden Hochzeitfeierlichkeiten des König Waldislaus IV. mit der Erzherzogin Cecilie Renata von Habsburg. 

Für seinen Dienstherrn machte er auch im offiziellen Auftrag viele Dienstreisen ins deutsche Ausland: Im März 1638 nahm er am Niedersächsischen Kreistag in Lüneburg teil, im Juli 1640 begab er sich nach Regensburg auf den Reichstag, nach München an den bayerischen Fürstenhof und nach Italien. Über Österreich reiste er wieder zurück und nochmals nach Italien, blieb in Rom bis Mai 1642 und kehrte im Februar 1643 endlich nach Eutin zurück. Der Juni desselben Jahres brachte dem Kammerjunker die Stellung eines Hofmarschalls in Eutin. Dieses Amt versah er zum höchsten Ruhm bis 1646, dann bestellte ihn Herzog Friedrich von Schleswig-Holstein-Gottorf zum Hofmeister für seine vier jungen Söhne. 

Ein Jahr später ehelichte er 1647 Judith v.Usedom geborene Paselich, die Witwe des Fürstl. Rügenschen Landvogts Eckart v.Usedom. Als 1654 eine gottorfische Fürstentochter nach Schweden heiratete, wurde er zu ihrem Hofmeister bestellt und folgte ihr nach Göteborg, wo er 1658 zu deren Hofmarschall ernannt wurde. Nach dem Tode seiner Dienstherrn von 1659 wurde er vom König noch zum Gouverneur ihrer hinterlassenen Güter und ihres Leibgedinges bestellt, versah dies Amt auch bis 1665, um anschließend beim König von Schweden als Hofmarschall tätig zu werden. 

Am 18.Juli 1669 dann wurde er während der Predigt auf dem fürstlichen Hause in Stockholm von einem heftigen Kopfschmerz geplagt, so daß er sofort den Saal verlassen und sich hinlegen mußte. Nach einigen Zeiten besseren Befindens starb er aber doch bald und nannte den 1.August 1670 seinen Todestag. Begraben wurde er an seiner letzten Wirkungsstätte in Stockholm, in der großen Ritterholms-Kirche und im Beisein vieler fürstlicher Personen am 19.Juni des gleichen Jahres. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Mkl gen l 550


Lucretia v.Maltzan, Freiin zu Wartenberg u.Penzlin (1579-1605)

geborene v.Sparre

Als Tochter des Franz v.Sparre auf Greifenberg und der Anna geborene v.Sparre a.d.H. Neustadt und Greifenberg wurde sie an Quasimodogeniti 1579 geboren. Ihre erste Erziehung genoß sie von ihren Eltern und namentlich auch von ihrer Großmutter mütterlicherseits Anna v.Bredow a.d.H. Rheinsberg. Als sie zu Jahren gekommen war, wurde sie 1600 mit Georg v.Maltzan, Freiherr zu Wartenberg und Penzlin (†1626), verheiratet, mit dem sie sechs glückliche Ehejahre hatte. Zwei Söhne entsprangen dieser Verbindung: Franziskus Felix (†1605), und Carl Bernd. 

Sie liebte Gottes Wort und las täglich in ihrem Versbüchlein christliche Erbauungsliteratur. Ihrem Gesinde gab sie ein gutes Beispiel christlicher Tugend und den Pastor hatte sie angehalten, die Prostituierten mit dem Katechismus zusammenzubringen, damit sie ihren Lebenswandel änderten. 

Als der zweite Sohn geboren wurde, hatte sie viel Schmerzen auszustehen und war davon sehr geschwächt. Am 5.April 1605 ließ sie gar den Pfarrer rufen, der ihr Beistand geben möge. Am 6.April schlief die 26jährige schließlich zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags sanft ein. Nicht anders erging es kurze Zeit später ihrem ältesten Sohn Franziskus Felix. Am 6.März 1605 war er  zwischen 12 und 1 Uhr in der Nacht geboren worden und in seiner Taufe vom 20.März "der Glückliche" genannt worden. Wenig Glück aber war ihm beschieden; bereits am 22.April desselben Jahres verstarb auch er zwischen 2 und 3 Uhr nachmittags zum großen Leidwesen seines Vaters, der nun zwei Familienangehörige in kurzer Zeit verloren hatte. Mutter und Sohn wurden am 3.Mai 1605 in der Kirche zu Penzlin beigesetzt.

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Schmidt` sche Bibliothek Bd.LXIX (24) sowie Maltza(h)nscher Familienverband (Hg.): Die Maltza(h)n 1194-1945. Der Lebensweg einer ostdeutschen Adelsfamilie, 114-117 (Nr.429)


Armgard Marschall v.Bieberstein (1628-1684)

geborene v.Hahn a.d.H. Seeburg 

Am 10.Juni 1628 erblickte sie auf Seeburg als Tochter des Werner v.Hahn auf Seeburg und der Armgard v.Bartensleben das Licht der Welt. Sie blieb anfangs der alleinigen Erziehung der Mutter überlassen, da sie 1634 den Vater durch Tod verlor. Da die Familie bald danach gänzlich ausgeplündert worden war, zog sie mit ihrer Mutter zunächst nach Wolfsburg, dann nach Braunschweig. "Ihr noch junges Leben brachte sie mit nicht anders zu, als eiffriger Bemühung alle einer Adel. Damen wohlanstehende Tugenden zu erlernen." Dann hielt der Sächsisch-Merseburgische Hof- und Justizrat Joachim Wilhelm Marschall v.Bieberstein um ihre Hand an; die Hochzeit wurde am 31.August 1658 auf Seeburg gefeiert. 

Aus der Ehe ging nur der am 11.Juni 1662 in Merseburg geborene Sohn Christian hervor. Auf dem Gute Bennstädt ihres Gatten betätigte sie sich vielfältig karitativ, war hohen und niederen Standespersonen gegenüber wohltätig. Sie starb nach vorhergehender Krankheit und starkem Röcheln am 21.August 1684 in Merseburg und wurde in der dortigen Schloß- und Domkirche am 5.September beigesetzt. Ihr Leichnam wurde am 22.August "in schwartz-seidenen Habit gekleidet und in ein kiefern, mit schwartzem Tafft inwendig beschlagenen Sargk gelegt". Am 24.August wurde der Sarg dann auf einen Leichenwagen gestellt, der von vier schwarz verkleideten Pferden gezogen wurde. Der Sarg stand auf einem weiß-schwarzen Tuch, auf dem 20 Wappen abgebildet waren. Unter dem Geläut der Domkirchenglocken fand dann die Überführung nach Bennstädt statt. Den Zug führten vier schwarz gekleidete reitende Knechte an, es folgte der Leichenwagen, begleitet von vier zu Fuß gehenden Personen. Dann folgte der Schwager und einige Hofkavaliere in schwarzen Mänteln zu Pferde in Zweierreihen. 

Zwei Kutschen mit den Freundinnen der Verstorbenen folgten. Der größte Teil des Konduktes drehte bei der Stadtgrenze wieder um, nur der Schwager folgte bis nach Bennstädt. Kurz bevor in Bennstädt der Kondukt ankam, begann man dort mit dem Geläute. Die Bürgerschaft und Honoratioren des Ortes begrüßten die Leiche. Man entzündete 24 Wachsfacklen, die neben dem Sarg zur Kirche hin getragen wurden. Vor der Kirche wurde der Sarg vom Wagen durch 8 Personen abgehoben und ins Marschall v.Biebersteinsche Erbbegräbnis gesenkt. 

Quelle: LdsBibl. Schwerin, Personalschriften, Sign.: v.hahn 8


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