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Mecklenburgische Adelige bei einer Kindstaufe 1616Einladungen des Fürsten Johann Albrecht an unterschiedliche EdelleuteHerzog Johann Albrecht II. von Mecklenburg-Güstrow hatte mit seiner ersten Gattin Margaretha Elisabeth geborene Herzogin von Mecklenburg-Grabow (gestorben 1616) vier Kinder, darunter war als jüngster Sohn der schon sehr jung verstorbene Prinz Carl Heinrich (1616-1618). Dieser Prinz wurde in Anwesenheit fürstlicher Taufpaten am 28.Juli 1616 in Güstrow am Hof in die Gemeinschaft Gottes aufgenommen. Um dem Fest einen feierlichen Rahmen zu geben, waren 48 Adelige aus der Umgebung Güstrows zum temporären Hofdienst einbefohlen worden. Auch die Städte Rostock und Wismar wurden dazu aufgefodert, Trabanten zu diesem Fest zu stellen, diese aber verneinten den herzoglichen Befehl, weil sie ihrer Rechte halber dazu nicht verpflichtet seien. Die Kossäten im Lande mußten zur Verpflegung der Gesellschaft während der Taufe Naturalien (Hühner, Eier, Gänse) abgeben und der Hofküche einliefern. Da etliche der fürstlichen Gäste absagten, wurde schließlich am 23.Juli 1616 einem Dutzend Adeligen das Erscheinen am Hof erlassen und als Gesandte der verhinderten deutschen Fürsten erschienen beispielsweise aus Pommern-Stettin Matthias v.Carnitz, aus Lüneburg Clamer v.Mandelsloh und aus Hessen Heinrich v.Stockhausen. Hauptsächlich interessieren uns aber nun die eingeladenen Niederadeligen, da diese die wichtigsten Grundbesitzer in Mecklenburg-Güstrow für die Frühe Neuzeit namentlich aufführen. Das Schreiben, in dem der Herzog interessanterweise seine Vasallen duzte, lautete zunächst wie folgt: "Hans Albrecht ... Erbar, lieber getrewer. Nachdem der vielgütige getrewe Gott die hochgeborn Fürstin, vnser hertzuielgeliebte Gemhalin fraw Margaretha Elisabeht, geborne und vermhelte Hertzogin zu Mecklenburgk den 30 May im geschinen Ihrer weiblichen Bürde allergnedigst entbunden vnd vns beiderseitts mit einem iungen wolgestaltten Sohn- vnd herlein begabet, dafür wir dan seiner hohen gottlichen Mayestet pillig lob und danck sagen, vnd weil wir entschloßen, solch vnser iunges Sohnlein vermittels der heiligen tauf dem herren Christo den 28 July zubringen zu laßen, vnd auf solche zeit ehtlich vnser herren freunde eingeladen, vnd derowegen Deiner Persohn alsdan zu vnderteniger aufwartung benotigt, demnach begehren wir hirmit gendiglich, Du wollest Dich den Freitagk zuuor, ist der 26 ermelts Monats July, alhie abendes mit so viel Reißigen Pferden, als Du zu wege bringen kanst, vnd für Dich vnd Dein gesinde mit gebürenden ehrkleidern stafieret, gewiß einstellen, vnd folgendes wie sich gebüret vnd Dir durch vnser Marschallen angedeutet werden soll, aufwertig erscheinen, vnd keineswegs außenbleibens endtschuldigen. Daran ... in gnaden hierin zu erkennen. Dat.[o] Güstrow den 30 Juny 1616" Die Adressaten des oben genannten Schreibens waren: Lützow, Henneke v., auf Eickhof
Die vorstehenden Ausführungen wurden gekürzt übernommen aus dem folgenden Aufsatz des bekannten mecklenburgischen Archivars und Geschichtsforschers Georg Christian Friedrich Lisch: Des pommerschen Geheimenraths Mathias v.Carnitz Gesandtschaftsbericht über die Taufe des Prinzen Carl Heinrich am 28.Julius 1616, in: Jahrbücher des Vereins für meklenburgische Geschichte und Alterthumskunde, Band VI., Schwerin 1841, Seite 144-153. Der gesamte Aufsatz mit vielen weiteren Auskünften zu dieser Taufe (einige Adelige mußten ihre Frauen mitbringen) kann als Kopie bestellt werden bei der Schleswig-holsteinischen Landesbibliothek Kiel unter Angabe der Signatur "Dn 52 : Band VI., Seite 144-153" über die eMail-Anschrift landesbibliothek@shlb.de. |
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