Adel in Frankfurter (Oder) Kirchenbucheinträgen 1723-1806
Aus dem Militärkirchenbuch des Kgl. Preußischen
Infanterie-Regiments
v.Zenge (Nr.24)
Mit genealogischen Daten verteten sind in
Militärkirchenbüchern
vor allem Angehörige des Soldaten- und Offizierstandes. Da infolge
der Kriegsschäden des zweiten Weltkrieges viele Materialien zum
Offizierkorps
des Königreichs Preußen, auch über die friederizianische
Zeit, die hier in Rede steht, verloren gegangen sind, haben diese
Militärkirchenbücher
erhöhte Bedeutung für die adelige Familienforschung und
Sozialgeschichte.
Ein solche bereits einmal ediertes Militärkirchenbuch möchten
wir in Ausschnitten betreffend den deutschen Militäradel zur Zeit
Friedrich des Großen (1712-1786) vorstellen. Es handelt sich um das
Militärkirchenbuch des Infanterie-Regiments Nr.24.
In der fraglichen hier behandelten Zeit von 1723 bis 1806
stand
dies Regiment in Frankfurt an der Oder. Dies sollte den Betrachter aber
nicht dau verleiten, nun lediglich Adelige aus der Mark Brandenburg in
jenen Kirchenbüchern zu vermuten, sondern es finden sich darin
Edelleute
aus ganz Preußen verzeichnet, so daß das Militärkirchenbuch
der vierundzwanzigsten Infanteristen (nach der alten Stammlsite der
altpreußischen
Armee) auch überregionale adelsgeschichtliche Bedeutung besitzt.
Die einzelnen Nachrichten sind nach Familien sortiert, was
ein zeitaufwendiges
Suchen in den Jahrgängen erspart und fließen im Allgemeinen
recht reichlich. Denn es sind nicht nur Personenstandsfälle in der
Familie erwähnt, sondern auch die Nennungen als Gevattern oder
Trauzeugen
bei Taufen anderer nicht der Familie angehörenden Kindern sind hier
vermerkt worden, so daß sich anhand des Datums Aufenthaltsort und
Beruf bestimmter Personen feststellen lassen, auch wenn sie nicht
unmittelbar
(z.B. durch die Taufe eines eigenen Kindes, eigene Heirat, eigener Tod)
vom Kirchenbucheintrag betroffen waren. Als typisches Exempel für
einen Familieneintrag bringen wir hier ein Beispiel aus einem anderen
Kirchenbuch
(Landsberg a.d.Warthe), wie es ähnlich auch für alle anderen
der unten genannten Familien vorliegt:
-
v.Arnold, Generalmajor (in schwedischen Diensten?),
10.November 1722
Gevatter [=Trauzeuge] bei dem preußischen Gesandten v.Brandt in
Stockholm.
-
v.Arnold, Frau Generalmajor, Gattin des Vorgenannten,
10.November 1722
Gevatterin bei dem preußischen Gesandten v.Brandt in Stockholm
-
v.Arnold, [als ] Fähnrich im Dragoner-Regiment v.Katte am
12.März
1795 [bei der] Trauung seines Bedienten [anwesend]. 9.Juni 1806 [als]
Herr
Leutnant Gevatter bei [der Taufe] einer unehelichen Tochter in
Woldenberg.
17.Juli 1803 [bei der] Trauung seines Bedienten [anwesend].
Über die Bedeutung in der Adelsforschung hinaus kommt der
Quelle
auch in der nichtadeligen Familiengeschichte einer erhöhte Bedeutung
zu, da überraschend viele der in diesen Kirchenbüchern verzeichneten
Geburten von unehelichen Adelskindern (z.B. v.Aichelberg, v.Arnim,
v.Baunach,
v.Beschwitz, v.Boerner, v.Brandenstein, v.Bronikowsky, v.Derenthal,
v.Erxleben,
v.Felden, v.Friedeborn, v.Fuchs, v.Glasenapp, v.Grassow, v.Hacke,
v.Kalckreuth,
v.Kameke, v.Köppern, v.Koschembahr, v.Koß, v.Lindenau, v.Loeben,
v.Lorentz, v.Lützow, v.Moltke, v.Normann, v.Pannwitz, v.Rennerfeldt,
v.Rothenburg, v.Saint Paul, v.Schmettau, v.Schöning, v.Schon,
v.Schwemmler,
v.Thiele, v.Thielow, v.Wohlgemuth, v.Zarth, v.Zastrow und v.Zimmermann)
zur Gründung neuer nichtadeliger Familien (Aichelberg, Arnim, Baunach,
Beschwitz, Boerner, Bronikowsky,v.Bronikowsky, Derenthal, Erxleben,
Felden,
Friedeborn, Fuchs, Glasenapp, Grassow, Hacke, Kalckreuth, Kameke,
Köppern,
Koschembahr, Koß, Lindenau, Loeben, Lorentz, Lützow, Moltke,
Normann, Pannwitz, Rennerfeldt, Rothenburg, Saint Paul, Schmettau,
Schöning,
Schon, Schwemmler, Thiele, Thielow, Wohlgemuth, Zarth, Zastrow,
Zimmermann)
geführt haben (der Adel ging in Preußen bei einer unehelichen
Geburt verloren und das Kind erhielt dann nur den Familiennamen ohne
das
"v."!).
Auf Wunsch senden wir Ihnen gern die genaue Bezeichnung
des Fundortes
zu und den Standort, damit Sie sich gegebenenfalls von den betreffenden
Einträgen Reproduktionen der originalen Quellen aus einer bestimmten
deutschen Staatsbibliothek bestellen können. Folgende
Adelsfamiliennamen
sind im gedruckten Frankfurter Kirchenbuch 1723-1806 nachweisbar:
Aichelberg, v.
Arnim, v.
Barfuß (unter Knobelsdorff), v.
Barfuß (unter Rennerfeldt), v.
Baunach, v.
Beerfelde (unter Schöning), v.
Berg, v.
Beschwitz, v.
Beville (unter Droessel), v.
Birckholtz (unter Manteuffel), v.
Boerner, v.
Bonin, v.
Borck (unter Kleist), v.
Born (unter Manteuffel), v.
Bornstedt, v.
Brandenstein, v.
Bronikowsky, v.
Budritzky (unter Normann), v.
Burgsdorff ( unter Kahlenberg), v.
Burgsdorff (unter Sommerfeldt), v.
Collas (unter Normann), v.
Derenthal, v.
Diringshofen, v.
Droessel, v.der
Erxleben, v.
Felden, v.
Finckenstein (unter Bonin), v.
Flanz (unter Schaetzel), v.
Friedeborn, v.
Fuchs, v.
Gaudi, v.
Gehlen, v.
Glasenapp, v.
Gloger, v.
Goerschen, v.
Goltz, Frhrn.v.der
Goltz (unter Lettow), v.der
Grassow, v.
Groeben, v.der
Grumbkow, v.
Grünberg, v.
Hacke, v.
Hagen, v.der
Haugwitz, v.
Hohendorff (darin auch: v.Hellermann), v.
Holzendorf (Holtzendorff), v.
Horcker, v.
Irwing (unter Gloger), v.
Kahlenberg, v.
Kahlenberg (unter Schmettau), v.
Kalckreuth, v.
Kalckreuth (unter Winning), v.
Kalckreuth (unter Zimmermann), v.
Kameke, v.
Kauderbach (unter Mellin), v.
Kleist, v.
Kleist (unter Hagen), v.
Kleist (unter Pannwitz), v.
Klützow, v.
Knobelsdorff, v.
Knobelsdorff (unter Bonin), v.
Knobelsdorff (unter Schwemmler), v.
Köppern, v.
Koß, v.
Koschembahr, v.
Lange, v.
Lettow, v.
Lindenau, v.
List (unter Massow), v.
Loeben, v.
Lorentz, v.
Lützow, v.
Manteuffel, v.
Manteuffel gen.Szöge
Massow, v.
Massow (unter Kameke), v.
Mellin, v.
Mellin (unter Manteuffel), v.
Monteton, v.
Montmartin, v.
Normann, v.
Oertzen (unter Ramin), v.
Oppell (unter Troschke), v.
Pannwitz, v.
Pannwitz (unter Hagen), v.
Pannwitz (unter Kleist), v.
Pannwitz (unter Massow), v.
Pannwitz (unter Quickmann), v.
Porst, v.
Quickmann, v.
Quickmann (unter Hohendorff), v.
Quickmann (unter Horcker), v.
Rabenau (unter Rüdiger), v.
Ramin, v.
Rege (unter Moltke), v.
Rennerfeldt, v.
Rothenburg, v.
Rüdiger, v.
Saint Paul, v.
Schaetzel, v.
Schaetzel (unter Hohendorff), v.
Schlegell, v.
Schlichting, v.
Schlieffen, v.
Schmettau, v.
Schmettau (unter Gaudi), v.
Schmude, v.
Schon, v.
Schönfeld (unter Holzendorf), v.
Schönholtz (unter Schwerin), v.
Schöning, v.
Schulenburg, v.der
Schumann, v.
Schurff, v.
Schwemmler, v.
Schwerin, v.
Seydewitz, v.
Sommerfeldt, v.
Sommerfeldt (unter Berg), v.
Sommerfeldt (unter Schlegell), v.
Sonntag (unter Massow), v.
Stojentin, v.
Sydow (unter Felden), v.
Tauentzien (unter Kleist), v.
Thiele, v.
Thilow, v.
Troschke, v.
Troschke (unter Arnim), v.
Tschirschky (unter Felden), v.
Vangerow, v.
Vogel, v.
Wartensleben (unter Sommerfeldt), v.
Wedell (unter Schulenburg), v.
Wesenbeck (unter Massow), v.
Winning, v.
Wittenberg (unter Porst), v.
Wohlgemuth, v.
Wulffen (unter Kleist), v.
Wulffen (unter Schwerin), v.
Wulffen (unter Zenge), v.
Zarth, v.
Zastrow, v.
Zenge, v.
Ziethen (unter Schlieffen), v.
Zimmermann, v.
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