Institut Deutsche Adelsforschung
Gegründet 1993
Online seit 1998

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Das Sinnbild des Instituts Deutsche Adelsforschung

Erläuterung zum Inhalt und zur Bedeutung des Reiterlogos

IDA-Reiterlogo

Seit sich das Institut Deutsche Adelsforschung nur noch und ausschließlich mit der Erforschung des deutschen Niederadels einschließlich der Grafen- und Freiherrenfamilien in Deutschland befaßt, hat es sich im Jahre 1998 auch ein eigenes Symbol geschaffen. Es handelt sich dabei um den nebenstehend abgebildeten Reiter in Form eine Schattenrisses.

Die Idee zu dem Motiv entstammt der Truppengeschichte des Kürassier-Regiments Königin aus Pasewalk, welches leicht verändert durch eine Schattenrißkünstlerin für uns ausgeführt worden ist. Der Vorteil des Scherenschnitts liegt darin, daß man historische Gegebenheiten rekonstruieren kann, ohne sich an Details halten zu müssen, die nur schwerlich rekonstruierbar sind. Der Gesamteindruck und nicht das Detail zählen. Andererseits hat der Schattenriß den Vorteil der Mehrdeutigkeit, was - wie weiter unten ausgeführt werden wird - insbesondere beim Reitersinnbild des Instituts Deutsche Adelsforschung zu bemerken ist. Das Sinnbild besteht aus drei Attributen:

  • Dem Pferd. Es steht als Symbol für vielerlei Verbindungen zum Adel: Wer ein Reitpferd besaß - und dieses wird hier eindeutig durch den Dressurschritt gekennzeichnet, welchen kein gewöhnliches Arbeitspferd beherrschte - demonstrierte nicht nur einen gewissen Wohlstand, sondern auch erhöhte Mobilität und diese stand für Erfahrung, Omnipräsenz, Austausch, Bekanntheit, Verknüpfung und soziale Kontakte sowie Netzwerke. Wer reiste, machte sich bekannt, gab und empfing Anregungen, erweiterete seine Gedankenwelt. Schon seit den Zeiten der Kreuzzüge bestand die enge Verbindung zwischen Pferd und Ritter, später dann in der Kavallerie war das Pferd unentbehrliches Hilfsmittel ebenso wie auf den großen Gütern Ostelbiens, wo das Pferd zu den wichtigsten Mitarbeitern zählte und Pferdezucht auf fast jedem Rittergut betrieben wurde. Die Indienststellung des Pferdes beim deutschen Adel wird hier zusätzlich durch den kupierten Schwanzschweif des Pferdes symbolisiert, es fügte sich ein in die Bedürfnisse des Menschen.

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  • Dem Edelmann. Aufgrund der Umrißzeichnung bleibt offen und soll auch offen bleiben, ob es sich um einen Offizier oder einen privaten zivilen Edelmann handelt, denn den Degen als Zeichen der Wehrhaftigkeit durften beide tragen. Der Degen, ersichtlich nur am Klingenende unterhalb des Bauches des Pferdes, steht für die privilegierte Stellung der deutschen Nobilität und für dessen enge Verbindung zum Militär, die vor allem die nachgeborenen Söhne veranlaßte, als Truppenführer in die Heeresdienste einzutreten (zum Teil durch den Landesherren erzwungen, der, wie einst der Soldatenkönig Friedrich Wilhelm in Preußen im 18.Jahrhundert, seinen Adeligen gebot, in seine Heeresdienste einzutreten und die Annahme fremder Dienste verbot). Weiterhin gekennzeichnet wird der Edelmann durch seine beiden Kopfbedeckungen. Die am "Peruquenzopfe" kenntliche Perücke war ein besonderes Merkmal der höheren Stände und symbolisierte Macht, Einfluß, Wohlstand und Repräsentation, denn nur wer sich mit fremden und aufwendig in Form gebrachten künstlichen Haaren schmücken konnte, hob sich von der Allgemeinheit ab. Auch die Kopfbedeckung zählt zu den Symbolen des Adels: Der Dreispitz mit Puschel. Dreispitze waren zwar auch Alltagskleidung der Landbevölkerung im 18.Jahrhundert, nicht jedoch mit Puschel, der oft die Landesfarben repräsentierte und mit einem Amt verbunden war, beispielsweise dem eines Offiziers. Ferner kennzeichnet der Habitus des Pferdes den Reiter als Edelmann: Des Reittieres gerader Sitz, der kupierte Schweif, die edle Bewegung und Haltung im Dressurschritt zeigen Selbstbeherrschung, Zurückdrängung des Individualismus und Professionalität in allem, was der Adel beginnt - typische Zeichen der Nobilität. Dem entspricht auch die exakt gerade Haltung des Reiters, der sich nicht etwa gehen läßt. Reiter und Pferd sind optimal ausgebildet und aufeinander abgestimmt, beide fügen sich in eine Norm, wie es beim Adel oft zu beobachten ist: Generationen über Generationen trugen nicht nur die gleichen Vornamen, sondern waren nacheinander Offiziere, oft im gleichen Regiment. Dies alles versinnbildlicht die Haltung der beiden dargestellten Lebewesen.

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  • Dem Ring. Er verbindet noch einmal die jahrhundertlange Einheit zwischen Pferd und Reiter, Haltung und Dienst, die noch heute im Adel in Form von Parforcejagden, Rennsport, Vermietung von Reitpfernden, der Unterhaltung von Reitställen und der Pferdezucht lebendig ist. Wenn auch die Bedeutung des Pferdes für den Adel erheblich zurückgegangen ist (weil er heute zur Fortbewegung "Kraftdroschken" anstatt Pferde benutzt und nur noch die wiederentdeckte Lust an der langsamen Bewegung als Erholungsfaktor im Reitsport oder auch in den Fahrten der Fiaker in Wien lebendig ist), blieb doch eine besonders innige Verbindung übrig, denn noch im 21.Jahrhundert gehört das Reiten und die Jagd, zwei besonders naturverbundene Beschäftigungen, beim Adel zu den beliebtesten und am häufigsten ausgeübten Freizeittätigkeiten.
  • Resumee: Das Reitersymbol steht zeit- und themenübergreifend für viele einzelne Sinnbilder des deutschen Adels und ist daher ähnlich wie der Heilige Ritter St.Georg im Kampf gegen den das Böse darstellenden Drachen - dies Sinnbild wurde vom Deutschen Adelsblatt und wird noch heute von einer Adelsinstitution geführt - besonders geeignet, ein historisch orientiertes Forschungsinstitut wie das IDA zu symbolisieren.

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