Institut Deutsche Adelsforschung
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Edelfrauen in Hof- und Courroben 1875-1911

Findhilfsmittel über Bildquellen zu jungen weiblichen Adeligen in Festkleidung

Abbildungen von Courroben sind zahlreich in den Modezeitschriften des 19. und beginnenden 20.Jahrhunderts vorhanden, doch nie findet man dabei bekannte Damen und die Namen der Modelle vor. Nicht uninteressant sind daher Abbildungen von adeligen Ballteilnehmerinnen in ihrer speziellen "Toilette".

Ein bibliographisch bisher kaum bekanntes 104-seitiges Werk enthält eine ganze Reihe solcher seltener Photographien. Das Werk, privat von einer Handelsfirma, dem Seidenhaus Michels & Co. (Inhaber um 1910 war der Hoflieferant Fritz Gugenheim, der in dem Werk auch eine mehrseitige Geschichte seines Geschäftes publiziert hat), ohne Datum in Berlin herausgegeben, weicht in vielem von den gewöhnlichen Druckwerken ab, mit denen es vergleichbar wäre. Weder besitzt es ein Register, noch ein Inhaltsverzeichnis oder Seitenzahlen.

Die verschiedenen Kapitel behandeln indes sehr unterschiedliche Themen rund um die Festkultur des preußischen Königshofs von 1804 an bis kurz vor den ersten Weltkrieg, enthalten aber auch kulturhistorische Aufsätze, die reich bebildert sind und mit dem Hof nichts oder nur sehr wenig zu tun haben:

  • Die preußische Krone / Die Hoffeste / Kaiser Friedrichs Medicäerfest (1875) / Ein Fest in Primkenau (1885) / Der große Maskenball in Berlin (1804) / Aus dem Privatleben der Kaiserfamilie / Das Werk der Kaiserin / Der Sport / Das Hoftheater / Lalla Ruth (Festspiel) / Der Kaiser und die Kunst / Die Hohkönigsburg / Hof-Kalender 1911 (Gedenktage) / Geschichte des Seidenhauses Michels & Co in Berlin und Krefeld.
Kommen wir jedoch zurück zu den Damen. Sie sind ohne Zusammenhang mit dem Text genannt und wurden lediglich als Beispiele für die Prächtigkeit der Festkleidung, sozusagen als illustrierendes Einsprengsel und Auflockerung gebracht. Zum Teil handelt es sich um Gemälde, die abphotographiert wurden, zum Teil handelt es sich auch um Photographien der Damen selbst.

Neben kulturhistorischem Interesse dürften die Bilder auch aus genealogischen Gründen interessant sein und sind zugleich eine unverhoffte Möglichkeit für Familieninteressierte, Portraits von Angehörigen zu erhalten, die oftmals Geschlechtern angehörten, die nach 1945 aus dem Osten vertrieben wurden, so daß ein Teil der in den Familien sicherlich ehemals vor 1945 vorhandenen Abbildungen oder Gemälde nicht mehr existent sind. Somit kann die vorliegende Sammlung zu einer guten Ersatzüberlieferung für Portraits werden, obwohl die Menge sehr gering ist.

Teilweise wurden die Namen und der Stand der betreffenden Personen von dem Verfasser des Buches verändert. Wir weisen z.B. darauf hin, daß die Familie v.Knebel Doeberitz den freiherrlichen Stand nicht besitzt und daher keine "Freiinnen" kennt und sich auch nicht "Knebel-Döberitz" schreibt. Für die Richtigkeit der adelsrechtlichen Bezeichnung kann im Einzelnen vom Institut Deutsche Adelsforschung daher keine Gewähr übernommen werden und obliegt dies der Prüfung durch den interessierten Forscher selbst.

Im folgenden Abschnitt ist zunächst einmal eine Liste der vorkommenden Namen zur groben Orientierung vermerkt. Auf Wunsch senden wir Ihnen gern die genaue Bezeichnung des Fundortes zu und den Standort, damit Sie sich gegebenenfalls Reproduktionen der Quellen bestellen können.

  • Gräfin Tiele-Winckler (photographiertes Gemälde)
  • Gräfin Matuschka (photographiertes Gemälde)
  • Frau Kracker v.Schwartzenfeldt geborene v.Kramsta (photographiertes Gemälde)
  • Gräfin Freda v.Schwerin geborene v.Kleist (photographiertes Gemälde)
  • Gräfin v.Wedel (photographiertes Gemälde)
  • Gräfin v.Zeppelin-Aschhausen (photographiertes Gemälde)
  • Fräulein v.Eisenhart-Rothe (Photographie)
  • Frau Oberst v.Schweinitz geborene Gräfin zu Eulenburg (Photographie)
  • Fräulein v.Meyringk (Photographie)
  • Frau v.Bethmann-Hollweg geborene Gräfin Harrach (Photographie)
  • Freifrau v.Scheffer-Boyadel (1864-1904), geborene Riebeck, Tochter eines sächsischen Montanindustriellen, Gattin des Generals Frhr. Reinhard v.Scheffer-Boyadel (1851-1925), Fideikommißherrn auf Boyadel in Niederschlesien. Sie hat eine ungleich seltene adelsrechtliche Entwicklung durchgemacht: Preußischer Adelsstand 1890, preußischer Freiherrenstand in Primogenitur gebunden an den Besitz von Boyadel 1905 (Photographie nach einem Gemälde)
  • Fräulein v.Schubert (Photographie)
  • Freiinnen v.Knebel-Döberitz (Doppelportrait, Photographie)
  • Frau v.Guaita  (Photographie)
  • Frau v.Oettinger (Photographie)
  • Frau v.Mülmann geborene v.Barby (Photographie)
  • Ferdinand Graf v.Harrach (Photographie)
  • Gräfin Ferdinand v.Harrach geborene Gräfin v.Pourtales (Photographie)
  • Frfr. v.Tiele-Winckler geborene Gräfin v.der Schulenburg (Photographie)
  • Freiin Huberta v.Tiele-Winckler (Photographie)
  • Gräfin Jelka v.Kanitz geborene Freiin v.Tiele-Winckler (Photographie)
Ferner befinden sich Photographien von folgenden Persönlichkeiten (nicht in Hofkleidung) in dem Werk:
  • Viktor v.Podbielski, Landwirtschaftsminister (3 Photographien)
  • Gräfin Walpurgis zu Dohna-Schlobitten, Hofdame (Photographie)
  • Elisabeth v.Trotha, Hofdame (Photographie)

  • Georg Graf v.Hülsen-Haeseler, Generalintendent (Photographie)


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