Institut Deutsche Adelsforschung
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Brotzes "Sammlung verschiedner Liefländischer Monumente"

Einleitung zu seinem Werk mit Link zur online gestellten digitalisierten Datenbank

Johann Christoph Brotze (1742–1823) wurde in Görlitz geboren, studierte Theologie und Philosophie an den Universitäten von Leipzig und Wittenberg und zeigte sich auch geschickt im Anfertigen verschiedener Zeichnungen. Im Jahre 1768 begab sich Brotze nach Riga, wo er als Lehrer tätig wurde, um ab 1769 als solcher im Rigaer Lyzeum zu unterrichten, wo er die kommenden 46 Jahre blieb.

Sein eigentlich bedeutendes Werk aber war in seiner Freizeit entstanden und als ein bedeutender Vertreter des späten Humanismus betrachtete er das Sammeln und das Editieren von historischen Quellen als seine Hauptaufgabe. Sein Themenbereich war weitgefächert, betraf aber in aller erster Linie das Baltikum (vor allem Livland). In deutscher Schrift und im Bild beschrieb und zeichnete er sehr detailreich und mit großer Genauigkeit alles, was ihm historisch bedeutungsvoll erschien. Seine Aufmerksamkeit galt im Speziellen

  • den Wappen und Geschichtserläuterungen des baltischen Adels
  • Ansichten von liv- und estländischen Erzbischöfen, Bischöfen, Städten, Gerichten, Kirchen sowie Inschriften auf Grabsteinen, Gebäuden, Glocken, Pokalen,
  • Ansichten von baltischen Gütern, Burgen, Städten mit deren historischer Entwicklung, öffentlichen Gebäuden, Kirchen,
  • topographischen Landkarten und technischen Zeichnungen von Erfindungen und Maschinen,
  • Bewohnern von Städten und vom Land, ihrer Kleidung, ihrem Lebensstil und ihren Berufen, ihren Arbeiztsprozessen und ihrer technischen Ausrüstung (z.B. der Wasser-Versorgung oder der Telegraphie).
Brotzes Zeichnungen sind gelegentlich nur einige aus wenigen Strichen bestehende Skizzen, dann wieder sehr aufwendige über rmehrere Seiten gehende Zeichnungen mit geschriebenen Erklärungen. Viele der Gegenstände, Menschen oder Dokumente, die von ihm gezeichnet wurden, sind im Laufe der Zeit untergegangen, verstorben oder verschwunden, so daß die Informationen darüber oft nur noch in Brotzes Zeichnungen und Beschreibungen bewahrt wurden. Zusammengefaßt sind seine Werke in der sogenannten “Sammlung verschiedner Liefländischer Monumente”.

Diese Sammlung enthält 10 Bände (Volumen)  in Leder mit zusammen 3.246 Seiten. Das Seitenformat beträgt 33 x 21 cm. Die meisten der Bilder, die in dieser Sammlung verwahrt werden, sind von Brotze gezeichnet, es gibt darin aber auch Werke von anderen Künstlern. Ein Gutteil Brotzescher Original-Bilder sind als Einfarbzeichnungen in indischer Tinte ausgeführt worden. Aber es gibt auch mehrfarbige Zeichnungen aus Auquarellfarben oder Tuschentwürfe mit eingetönten Wasserfarben. Im Laufe der Zeit, die seit der Entstehung der "Monumente" vergangen ist, haben sich manche Farben durch die Lagerzeit und die Umwelteinflüsse verändert, sind teils verblaßt, teils mit Stockflecken versehen.

Die "Monumente" befinden sich heute im Besitz der Lettischen Universitätsbibliothek zu Riga (englischsprachige Homepage) und sind 1997 in jedem einzelnen Blatt im True-Color-Format mit 600 dpi digitalisiert und in hoher Auflösung eingescannt worden worden sowie über eine Datenbank (http://www2.acadlib.lv/broce/johans1.htm) erschlossen worden (das Suchergebnis "Neviens dokuments neatbilst pieprasîjumam" bedeutet, daß keine Einträge zu diesem Begriff gefunden werden konnten, ansonten werden die Seiten zuerst als Textlink und dann als Thumbnail angezeigt, welches man durch Daraufklicken vergrößern kann). Man kann die einzelnen Seiten online ansehen oder auch die ganze Sammlung auf 10 CD-Roms erwerben.


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