Julius Kaminski (1859)Richard Tiemann (1859)Leopold Eismann (1858) Deutsches 
Steckbrief-Register
Prinz von Armenien (1855)Gottlieb Wagner (1858)
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Steckbrief des Monats

Jeden Monat ein neuer Steckbrief kostenfrei online im Volltext

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Neu ermittelt im Juli 2021:

"von Lipinsky, Louis, Drehorgler und Handelsmann aus Warschau, wohnhaft zu Krien, Kr. Anclam, hat am 27. voruignen Monats zu einem im Dorfe zu Rüting, Amts Grevesmühlen, von ihm zu veranstaltenden Concert durch Programm einladen lassen, auch Porzellanwaaren ausgewürfelt. Das betheiligte Publikum ist der Ansicht, daß der v.Lipinski beim Würfeln betrügerische Manipulationen angewandt hat, und der Würfelbecher einen Doppelboden enthält. Der Fußgendarm Meyer zu Rehna, 5/3. 69. — Der Lipinski ist aus eininzwischen eingebrachtes Gesuch um regiminclle Hausirconcession abschläglich beschieden. 1867"

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Neu ermittelt im Juni 2021:

"Seemann, Samuel, Agent aus Berlin. Alter: 24/3.1825 in Strasburg in der Uckermark geboren; Statur: 5'7", untersetzt, breitschulterig; Haare.- dunkel, struppig; Augenbr.: dunkel, stark; Augen blau; Bart: blonder Schnurrbart; Gesicht: oval, hager, gelblich, blaß; Sprache: deutsch. Derselbe ist bereits während seiner früheren militärischen Dienstzeit wegen Diebstahls, dann im März 1860 wegen wiederholten Betrugs zu 9 Mon. Gefängnis, 360 Thalern Geldbuße und 2 Jahren Polizeiaufsicht, und im Jahre 1861 wegcn Uebertretung der polizeiliche» Controllvorschriften mit 8 Tagen Gefängnis bestraft worden. 1867"

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Neu ermittelt im Mai 2021:

"Schröder, Adam (Adolph?) Friedrich, ehemaliger Gutsbesitzer, Alter: geboren den 4/7.1818 in Jahnsfelde. Statur: 5'7"; Haare: schwarzgrau; Augen: blau; Nase und Mund gewöhnlich; Bart: braun-grauer Schnurrbart. 1867"

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Neu ermittelt im April 2021:

"Kloß, Heinrich, Knecht und Ziegelardeiler aus Ducherow, 28 Jahre, Größe 5'4", dunkelblond, Backen- und Schnurrbart, hat seinen Dienst hier am 2. dieses Monats verlassen. Durch Zwangsreiseroute hierher zurückzuweisen. Die Polizeiverwaltiing zu Anclam (Gras), 4/3.1869."

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Neu ermittelt im März 2021:

"Krüger, Andreas, früher Knecht, später Lederbereiter aus Schermke, Kr. Wanzleben, 35 J., 5'5", d[unkel]blond, graubraune Augen, am rechten Schulterblatt kleine Balggeschwulst, Geschwürnarbe am linken Vorderarm, ist im November 1862 von der K. Regierung zu Magdeburg zwecks Auswanderung nach Holland aus dem Preußischen Unterthanenverbande entlassen, in ein niederländisches Dragoner-Regiment eingetreten, von diesem desertirt und solcherhalb, sowie wegen Verkaufs von Montur- und Equipements-Stücken zu 4jähriger Zuchthausstrafe verurtheilt, von der ihm ein Theil im Gnadenwege, seiner Angabe nach, erlassen ist (Mai 1867). Demnächst will er aus verschiedenen Stellen als Gerber gearbeitet haben, auch arbeilsuchend umhergezogen sein. Am 31/12. 38 in Schwerin bettelnd betroffen, kam er ins Landesarbeitshaus zu Güstrow und ist aus dieser Anstalt am 23/2. mit Weisung, sich nach Schermcke zu begeben, entlassen."

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Neu ermittelt im Februar 2021:

"Steckbrief. Ein gewisser Mensch, namens Johann Lüders, aus dem adelichen Guthe Seestermühe gebürtig, und etwa 30 Jahr alt, der in abgewichenen Jahr auf einem hiesigen Schiff eine Reise mit nach Grönland gethan, und darauf zu Meldorf, in Süderdithmarschen, sich aufgehalten hat, nach einer vorläufig angestelten gerichtlichen Untersuchung in dem meiner Inspection anbetraueten Marsch-Guthe, Groß Collmar, sich einiger zum Theil sehr ansehnlicher und respective mittels gewaltsamen Einbruchs begangener Diebstähle schuldig gemacht, ohne daß man im Stande gewesen, seiner habhaft zu werden und ihn zur verdienten Ahndung zu ziehen. Gewöhnlich gehet er als ein Seefahrender mit einem braunen sogenannten Schanzlöper und blauen Schiffer-Hosen bekleidet, ist von mittelmäßiger Statur, breit und schier von Gesicht, und vorzüglich dadurch kenntlich, daß er dünne schwarzbraune Haare und einen ganz kahlen Vorkopf hat. Da nun der Gerechtigkeit daran gelegen, daß dieser Mensch, da bereits von seinen Verbrechen sattsam constiret, zur gesetzmäßigen Strafe gebracht werde: Als werden, Namens der hochadelichen Groß-Collmarschen Guths Herrschaft, auch von Gerichts- und Rechtswegen, alle und jede sowol Civil- als Militair-Obrigkeiten, denen dieser offene Steckbrief zu Gesichte kommt injuris subsidium gehorsamst und ergebenst ersuchet, obbeschriebenen Johann Lüders, falls er sich unter ihrem Gerichtszwang betreten lassen sollte, sofort anzuhalten, zur sichern Haft bringen zu lassen, und mir, dem Königl. Dännemarkischen Regierungs und Obergericht Advocaten Rötger hieselbst, davon Nachricht zu ertheilen, da er sodann, gegen Ausstellung gewöhnlicher Reversalium, Erstattung der gehabten Kosten und sonstigen Gebühren, abgeholet werden soll. Gegeben zu Glückstadt, den 9ten May I780. Rötger, Justitiarius des adeligen Guths Groß-Collmar."

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Neu ermittelt im Jänner 2021:

"Friedrich August Heyne ist der Fälschung von Urkunden, Mißbrauches des Corps-Commando-Stempels,
dessen Abdruck unter dem Königlichen mit militärischen Insignien umgebenen Wappen lediglich die Worte `Artillerie-Corps´ zeigt, sowie Diebstahles an Militäreigenthum und der Desertion dringend verdächtig und wird wegen der letztgedachten militärgerichtlich zu untersuchenden Vergehen mit Bezug auf die allgemeine Cartellconvention der deutschen Bundesstaaten und die sonstigen Bestimmungen verfolgt. Heyne ist aus Wechselburg gebürtig, seines Gewerbes Schreiber, 26 Jahre alt, untersetzter Körpergestalt, 68 Zoll hoch. Er soll hellbraunes Haar, niedrige Stirn, kurze breite Nase, blaue Augäpfel, rundes Kinn, gesunde Gesichtsfarbe haben und ist vermuthlich mit einem ihm erborgten schwarzen Rocke, buntseidener Weste und Hute bekleidet. Dresden, am 15. Januar 1856. Königliches Kriegsgericht des Artillerie-Corps. Zander, Stabs-Auditeur."

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Neu ermittelt im Dezember 2020:

"Steckbrief. Der Strumpfwirkergeselle August Friedrich Wirth aus Oberlungwitz, welcher wegen Betrugs hier zur Untersuchung zu ziehen ist, treibt sich jedenfalls legitimationslos und Schwindeleien verübend in der Umgegend von Lichtenstein, Hohenstein und Chemnitz umher und hat man seiner, aller Mühe ungeachtet, noch nicht habhaft werden können. Es werden daher alle Behörden hierdurch ergebenst ersucht, Wirthen im Betretungsfalle zu verhaften und mittels Schu-
bes anher gelangen zu lassen. Fürstlich Schönburgisches Justizamt Lichtenstein, den 11. Januar 1856. Hecker. Canzler."

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Neu ermittelt im November 2020:

"Söthmelk, Ehrenreich, Chausseearbeiter aus Kobrow bei Laage, 34 Jahre alt, von untersetzter Statur, mit kleinem Schnurrbart, wahrscheinlich mit dunklem Rock, grauer Hose, Krempstiefeln und kleinem Hute bekleidet, ist verdächtig, in der Nacht vom 11/12. dieses Monats aus der hiesigen Weidekoppel ein Pferd entwendet zu haben. Wir bitten um Vigilirung und im Betretungsfalle um Arretirung und Ablieferung hieher. Das Magistrats-Gericht zu Neukalen (Mau), 24/5.1869."

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Neu ermittelt im Oktober 2020:

"Steckbriefs-Erneuerung. Der unterm 18. Juli 1884 hinter den Agenten Carl Augnst Adolf Knarkstedt, genannt Heunckke, geboren am l0. November 1851 zn Rhüden, wegen Unterschlagung und wiederholten Betrugs erlassene Steckbrief wird hierdurch abermals erneuert. Hamburg, den 27. Juni 1887. Das Amtsgericht. Goldenbaum, Dr."

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Neu ermittelt im September 2020:

"Gegen den unten beschriebenen,Losgänger Karl Tyran aus Nen-Beynuhnen, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Verdachts der vorsätzlichen Brandstiftung verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Gerichts-Gefängnis abzuliefern. Insterburg, den 30. Dezember 1884. Königliche Staatsanwaltschaft. Tagebuch Nr. II 9730/84. Register J. Nr. 1080/84.
Beschreibung: Alter 40 Jahre, Statur kräftig. Größe 1,78 m, Haare dunkelblond, Stirn hoch, Augenbrauen dunkelblond, Nase gewöhnlich, Zähne defekt, Gesicht länglich, kleiner heller Schnurrbart, Augen blau, Mund groß, Kinn länglich, Gesichtsfarbe bleich, Sprache deutsch;
Kleidung: grauer Wandrock, graue Hosen und Klumpen; besondere Kennzeichen: stottert stark, hat einen schlottrigenGang, beide Schienbeine sind wund."

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Neu ermittelt im August 2020:

"Am 29. dieses Monats, abends 8 Uhr, hat die unverehelichte 30jährige Anna Grabowski ihre Wohnung verlassen und ist bis jetzt nicht dahin zurückgekehrt, vielmehr ist ihr gegenwärtiger Aufent-
haltsortunbekannt. Es wird vermutet, daß sie im Pregel am Freigang der Sackheimer Hintergasse ertrunken ist. Alle diejenigen, die über den Verbleib der Grabowski Auskunft geben kön-
nen, werden ersucht, sich beim Polizei-Präsidium schleunigst zu melden. Königsberg, den 31. Dezember 1884. Königliches Polizei-Präsidium."

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Neu ermittelt im Juli 2020:

"Steckbrief. Das Untersuchungsgericht Gonobitz hat gegen den flüchtigen Maurer Johann Pachole, welcher bekanntlich am Raubmorde in Oplotnitz theilgenommen, folgenden Steckbrief erlassen: Johann Pachole ist mittel groß, stark und robust gebaut, breitschultrig, dickhalsig, hat braune Haare, eben solchen Schnurbart, bräunliche Gesichtsfarbe, dunkel braune Augen, war bekleidet mit grauem, breitkrämpigem Hute, schwarzem Tuchrocke, grauer Hose und Gilet, hat eine bis zwei cm lange Hautschramme an der linken Halsseite, am Daumen der linken Hand einen frischen Biß und am Zeigefinger derselben Hand eine frische Schnittwunde. Auch soll er auf der linken Hand noch eine Schnittwunde haben. Zuletzt hat sich Pachole in Marburg aufgehalten und dürfte sich nach Ungarn geflüchtet haben. Es wird um eindringliche Ausforschung und sofortige Einlieferung desselben im Betretungsfalle ersucht. Gonobitz, den 6. April 1877"

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Neu ermittelt im Juni 2020:

"Steckbrief. Draßl Virgilius, Ordens-Priester im hiesigen Franziskanerkloster, an die 45 Jahre alt, mittelgroß, untersetzt, mit starken Äugenbrauen, ist des Verbrechens der Unzucht wider die Natur dringend verdächtig und hie[r]her einzuliefern. Er soll sich Mitte vorigen Monats nach Ober-Oesterreich begeben haben, um Zöglinge für das hiesige Franziskanerconvict anzuwerben. Derselbe trägt wahrscheinlich ein braunes Orden[s]kleid und dürfte sich in einem oberöstereichischen Franziskanerkloster oder einem Pfarrhofe aufhalten. 19. August 1894"

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Neu ermittelt im Mai 2020:

"Kundmachung jener Personen, welche laut Mittheilung des k. k. hohen niederösterreichischen Landes Militärkommandos des Hochverrathes angeklagt sind. Unter Anderen: Stefan Gorove, Gutsbesitzer, 30 bis 35 Jahre alt, verheiratet, in letzterer Zeit Landtagsabgeordneier bei den Rebellen von Debreczin und Maros Vasarhely, trägt schlichte Kleider, wiewohl er sonst elegant gekleidet geht und Popularität sucht. Spricht englisch, französisch, ungarisch, deutsch und schwedisch und ist überhaupt von gebildeten Manieren. 12. August 1874"

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Neu ermittelt im April 2020:

"Den 28ten April diesen Jahres ist dem Herrn Cammerherrn Baron von Billingshausen auf dem Gute Waydoe ein Friedrichshofscher Erbkerl, namens Pehp, ein Esthländer von Geburt und Maurer seines Handwerks, den der Herr Cammerherr sich bey dem Verkauf des Gutes Friedrichshof ausbedungen, entlaufen. Derselbe ist von mittellmäßigem Alter und Statur, hat graue Augen, weißlichte Haare, trägt einen lettischen grauen Rock mit blauen Aufschlägen. Wer diesen Läufling an irgend einem Ort ertappet, seinen Aufenthalt angeben kan[n], der hat 10 Rubel zur Belohnung zu gewärtigen und sich beym Intelligenz-Comtoir zu melden. Riga, den 13. Mai 1762" 

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Neu ermittelt im März 2020:

"Läuflinge. Von dem Guthe Kallenhof ist den 19.ten März vorigen Jahres, ein Erbjunge, Namens Nanne, der das Schuhmacher-Handwerk erlernet und 20 Jahr alt ist, entlaufen. Er ist lang von Wuchs, hat braune herunterhängende Haare, hellblaue Augen, und, er entwich, hat einen grauen Bauerrock und eine dunkelblaue Weste nebst dergleichen Unterkleidern angehabt. Im vorigen Monat hat er sich einige Tage allhier in Riga aufgehalten und in der Nacht vom 29ten December vorigen Jahres ist seine Mutter Babbe, 44 Jahr alt, mit ihren beyden Töchtern, Trine von 14 Jahren, und Babbe von 10 Jahren, ebenfalls entwichen, welche der obgedachte Janne, nach einigen Anzeigen in einer, mit 2 braunen Pferden bespannten Kibittka abgeholet. Alle 3 sprechen nebst ihrer Muttersprache auch deutsch, waren alle, wie sie entwichen, gekleidet, in deutscher Hofskleidung und haben, nach Erbrechung eines Pultes, aus selbigem 150 neue und alte 45 Reichsthaler, auch eine grüne Decke mitgenommen. Wer diesen Läüflingen und Hausdieben sichere Nachricht ertheilen kann, hat von Herrn Rüben in Riga oder auf Hofe Kallenhof eine Belohnung von 100 Rubel zu empfangen. 26. März 1800"

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Neu ermittelt im Februar 2020:

"Die Strafbehörden von Prag haben hinter dem Freiherrn Rudolf v.Haußmann-Stetten, ehemaligem Hauptmann im Infanterie-Regiment König Wilhelm von Württemberg Nr. 73, k. k. Kämmerer und Landmann von Tirol, einen Steckbrief erlassen. Er wird eines Juwelenschwindels und verschiedener Urkundenfälschungen beschuldigt. Der Flüchtige entstammt einer uralten Tiroler Adelsfamilie, war eine in Radsportkreisen bekannte Persönlichkeit und hat auch nach seiner Verabschiedung vom Militär eine Fahrradagentur betrieben. In seiner Begleitung befindet sich seine Geliebte, eine frühere Kellnerin."

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Neu ermittelt im Jänner 2020:

"Es hat ein wegen verschiedener, hier selbst begangener und mit Einbrechen verknüpften Diebstählen in Inquisition gerathener Delinquent, Namens Lord Callenberg, Gelegenheit gefunden, aus seinem Gefängnisse am 14ten dieses Mouats, des Abends, zu entkommen, und ist ohnerachtet aller angewandten Bemühungen nicht auszuforschen gewesen. Dieser Delinquet ist 22 Jahr alt, von mittelmäßiger Größe, ziemlich schmal vom Leibe, hat blonde und schlichte Haar, ist wohl gebildet und hat ein völlig gesundes, munteres Ansehen. Derselbe hat bey seiner Entweichung folgende Kleidungsstücke angehabt, ein hellblaues Laken Camisohl mit kohren Knöpfen, eine schwarzemanschesterne Hose, hellblaue gestreifte wollene Strümpfe, Schuhe ohne Schnallen und eine rothe und weisse baumwollene Mütze auf. Es werden dahero alle Obrigkeiten in subsidium juris
hiermittelst von uns ersuchet, diesen flüchtig gewordenen Inquisiten, Lord Callenberg, wenn er sich in ihrer Gerichsbarkeit betreten lassen sollte, sofort in Verhaft nehmen zu lassen [...] Altona den 16ten Dec. 1779. Die Königl. Dännemarksche zum Magistrat dieser Stadt verordnete Etats- und Justizräthe, wie auch Bürgermeister und Rath hierselbst."

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Neu ermittelt im Dezember 2019:

"Nachdem Friedrich August Noack, Gemeiner im 2ten Landwehr-Bataillon der Niederlausitz, von Profession ein Garnweber, aus Vetschau gebürtig, 20 Jahr alt, 66 Zoll groß, am 11ten April dieses Jahres bei Gersaugen desertiert, und bis jetzt noch nicht wieder zu erlangen gewesen, so ergeht an alle hohe und niedere Militair- und Civilbehörden, auch eine löbliche Gendarmerie unser dienstergebenstes Ersuchen, besagten Landwehrmann im Betretungsfalle anhalten und davon gefällige Nachricht anhero gelangen zu lassen. Schloß Vetschau, am 14ten May 1814. Fürstlich zu Lynarische Schloß Gerichte daselbst und Karl Friedrich Geras, verpflichteter Actuar." 

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Neu ermittelt im November 2019:

"Am 21sten Juny dieses Jahres ist der unten mehr beschriebene Sträfling, Johann Daniel Meyer,
aus Reinsdorf bei Nebra, welcher zu Verbüßung der ihm wegen begangenen Federviehdiebstahls zuerkannten zweyjährigen Zuchthausstrafe von E.E.Raths Landstubengericht zu Leipzig am 18. Mai dieses Jahres hier eingeliefert worden ist, von der Heuarbeit entwichen, und bis jetzo nicht wiederzuerlangen gewesen. Es werden nun alle Civil-Polizey- und Militairbehörden gebührend ersucht, diesem Flüchtling nachtrachten, und ihn im Betretungsfalle in Arrest nehmen, und sodann von Amt zu Amtanhero transportieren zu lassen. Uebrigens wird dem, welcher diesen entwichenen Sträfling ergreift, oder die erste Veranlassung zu dessen Wiedererlangung giebt, gegen behörige gerichtliche Bescheinigung 5 Thaler zugesichert. Straf- und Versorgungsanstalt Waldheim, den 24. Juni 1815. Die Königlich Sächsischen Gerichte, Christian Gotthelf Oppel, Justitiar. Signalement: Johann Daniel Meyer ist 34 Jahr alt, mittler Statur, hat schwarze Haare und Augen, ein schwarzbraunes vollkommenes Gesicht, und bey seiner Entweichung zur Bekleidung gehabt einen
Brustlatz und Hosen von halb braun halb grauen Tuch, einen runden schwarzen Filzhut, ein Hemde mit schwarz gestempelter Nummer 441, Schuhe mit Schnallen und weißwollene Strümpfe."

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Neu ermittelt im Oktober 2019:

"Nachdem Karl Gottlieb Hänzschel, des Häuslerauszüglers zu Hinterhermsdorf, Johann Gottfried Hänzschels ältester Sohn, als derselbe begangener Deuben halber zum Arrest gebracht werden sollen, flüchtig worden, und aller sofort angewandten Bemühungen ohnerachtet bisher noch nicht zu erlangen gewesen; so werden alle und jede respekitve Civil-Militair- und Polizeibehörden zur Hülfe Rechtens ergebens ersucht, vorgedachtem Hänzschel, welcher der Anzeige nach 29 Jahr alt ist, ohngefähr 71 Zoll mißt, schwärzliche Haare, hohe Stirne, schwarzbraune tiefe Augen, abgestumpfte Nase, gewöhnlichen doch mehr kleinen Mund und längliches Kinn hat, übrigens mehr schlanker Statur, und bey seiner Entweichung mit einer grautuchnen Aermelweste, dergleichen langen Beinkleidern, runden Hute und Stiefeln bekleidet gewesen ist, nachzutrachten, selbigen im Betretungsfall verhaften, und davon wegen dessen Verabfolgung und Abholung gegen Erstattung der Kosten und Ausstellung Reverses Nachricht anhero gelangen zu lassen. Justizamt Hohnstein, den 29. Februar 1816. Königlicher Sächsischer Justizamtmann allda, Christian Friedrich Lebrecht Löser."

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Neu ermittelt im September 2019:

"Am 9ten dieses Monats ist ein hier studierender hoffnungsvoller Jüngling, der bereits am Ziele
seiner academischen Laufbahn stand [Anmerkung: Es handelte sich um August Stricker aus Brandenburg], im Zweikampf mit dem israelitischen Studenten Manuel Isaac Rosenthal aus Mielenhausen bey Hannöverisch Münden, zweyfach tödlich verwundet, und am folgenden Tage gestorben. Der vorgenannte Todtschläger sowohl als die Secundanten des Duells, namentlich: der Student der Rechte Friedrich Wilhelm Graßhoff aus Schönebeck bey Magdeburg, und der Student der Rechte Fritz von der Lanken aus Plüggenthin auf der Insel Rügen, sind entflohen. Es werden daher alle resp. Militär- und Civil-Obrigkeiten und Behörden hierdurch unter Zusicherung steter Bereitwilligkeit zu ähnlichen Gegendiensten angelegentlichst ersucht, auf die vorstehend benannten und nachstehend signalisierten Flüchtlinge genau aufmerken und dieselben im Betretungsfalle verhaften zu lassen, sodann aber uns davon zu benachrichtigen, um deren Abholung bewirken, und die verursachten Kosten erstatten zu können. Halle, am 12ten December 1818, Königlisch Preußisches Inquisitoriat hieselbst, Goldhagen [...] Signalement des von der Lancken. 1) Vorname Fritz, 2) Geburtsort Plüggenthin auf der Insel Rügen, 3) Aufenthaltsort bisher in Halle, 4) Religion evangelisch, 5) Alter über 20 Jahr, 6) Größe 5 Fuß 4 Zoll preußisches Maaß, 7) Haare ganz dunkelbraun, 8) Stirn etwas hoch, 9) Augenbraunen ganz dunkel, 10) Augen dunkelbraun, 11) Nase ziemlich groß, etwas dick, 12) Mund mittelmäßig, 13) Bart dunkelbraun, 14) Zähne gesund, 15) Kinn klein und rund, 16) Gesichtsbildung länglich, 17) Gesichtsfarbe gesund, 18) Gestalt gut gewachsen, 19) Sprache pommerschen hochdeutschen Dialect, 20) besondere Kennzeichen sind ein Stutzbärtchen auf der Oberlippe. Bekleidung. 1) weißgelblicher Kalmuk-Oberrock, 2) lederne Hosen, hohe steife Stiefeln, 3) blaue Tuchmütze ohne Schirm, 4) Sporen an den Stiefeln, 5) grauen Tuchmantel-Kragen mit Pelz verbrämt."

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Neu ermittelt im August 2019:

"Öffentliche Vorladung. Carl Schulz-Graf von Nordweil steht unter der Anschuldigung unter dem 16. Juli d. J., dem Uhrenmacher Uhl in Kenzingen und etwa um dieselbe Zeit der Wittwe Götz von Nordweil 7 fl.[orin] baaren Geldes, den letztern Diebstahl durch Eröffnung eines Kastens mittelst eines Werkzeuges entwendet zu haben, damit theils wegen einfachen, theils wegen schweren Diebstahls in Untersuchung. Derselbe wird aufgefordert, sich zur Verantwortung bezüglich des ihm zur Last gelegten Verbrechens binnen 4 Wochen dahier zu stellen, widrigenfalls nach dem Ergebnisse der Untersuchung das Erkenntniß gefällt würde. Zugleich wird um Fahndung auf Carl Schulz-Graf und gefängliche Einlieferung im Falle des Betretens gebeten. Signalement: Alter: 15 1/2 Jahre; Größe: 1 Meter 38-44 Cent.[imenter]; Statur:: gefetzt; Gesichtsfarbe: blaß; Haare: dunkel: blond; Stirne: nieder; Augenbrannen: braun; Augen: blau; Nase: kurz und dick; Mund gewöhnlich; Kinn: rund; Zähne: gut; besondere Kennzeichen: keine. Emmendingen, den 5. October 1872. Großherzogliches Amtsgericht"

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Neu ermittelt im Juli 2019:

"Eine durchgebrannte Gattin. Am 5. Dezember vergangenen Jahres verließ Katharina Schußter, geb. Csöczig, ihren Mann, namens Martin Schußter und drei unmündige Kinder und verschwand, ohne Abschied genommen zu haben, aus Modern. Da die Verschwundene geisteskrank sein soll, wurde ihre Kurrenti[e]rung angeordnet. Ihre Personsbeschreibung lautet: Alter: 31 Jahre; Gestalt: mittel- groß; Gesicht: oval; Augen: schwarz; Augenbrauen: braun; Haare: schwarz; Nase und Mund: normal; besonderes Kenntzeichen: der kleine Finger der rechten Hand ist nach einwärts gekrümmt. Bratislava, 29. Januar 1887"

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Neu ermittelt im Juni 2019:

"Die Wiener Polizei sucht den Lederfabrikanten Karl Strehblow, welcher seit einiger Zeit abgängig ist. Die Gattin des Vermißten vermuthet einen Selbstmord. Wir publiziren daher die Personsbeschreibung d.[es] Verschollenen: Strehblow ist 32 Jahre alt, mittelkräftig, hat volles Gesicht, schwarzes, schütteres Haar, schwarzen Schnurr- und Vollbart, trug bei seiner Entfernung graumeli[e]rte Hose, dunkle Oberkleider, lichten Strohhut und mit G.St. gemarkte weiße Leibwäsche. Bratislava, den 27. August 1886"

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Neu ermittelt im Mai 2019:

"Andreas Krauthandel, ein etwa 50 jähriger Maurer aus Scheiben, Bezirk Gablitz in Böhmen, angeblich nach Saaz in Böhmen zuständig, mittelgroß mit blonden Haaren und hoch blondem Schnurbart, stark gebaut, ist beschuldigt eine größere Anzahl von Diebstählen in Gesellschaft der hier in Untersuchungshaft befindlichen Anna Indra derart verübt zu haben, daß er sich in ein Haus unter verschiedenen Vorwänden einschlich, die Leute angeblich mit schwarzem Kaffee, in Wirklichkeit aber mit einem Aufguß von Stechapfelsamen traktirte und nun die darüber erfolgende Betäubung zur Verübung der Diebstähle benützte. Nach Angabe seiner hier verhafteten Genossin Anna Indra dürfte er sich jetzt in der Nähe von Salzburg bei seiner Geliebten, deren Name und Aufenthaltsorte sie nicht angeben kann, aufhalten. Man erfucht daher auf denselben zu invigiliren ihn im Betretungsfalle anher zu liefern und das Refultat der Nachfoschungen anher bekannt zu geben. Landesgericht Linz, 5.12.[18]72."

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Neu ermittelt im April 2019:

"Budias v.Mikusoczy, Franz, von Temesvár gebürtig, wegen Betrugs abgeurtheilter Sträfling ist am 12. Februar laufenden Jahres aus dem Arreste des Landesgerichtes Temesvár entsprungen. Personenbeschreibung: Budias ist 33 Jahre alt, katholisch, ledig, mittelgroß, schlank gebaut, hat ein längliches, blasses Gesicht, blonde Haare und Augenbraunen, eine hohe Stirne, braune Augen, eine stumpfe Nase, proportioni[e]rten Mund, vollständige Zähne, spitzes Kinn und einen blonden Vollbart; er spricht deutsch, ungarisch, lateinisch, etwas romanisch und französisch. Bei seiner Entweichung trug er einen dunkelblauen Winterrock, eine gestreifte Sommerhose, einen hohen, runden Hut und Halbstiefel. Er hat ein feines Benehmen, läßt sich gerne Baron nennen und gibt sich auf Reisen für einen solchen aus. Bei seinen angeknüpften Verbindungen in Deutschland und besonders in Frankfurt am Main dürfte er vielleicht das Ausland zu erreichen suchen. Kaiserlich-Königliches Landgericht Temesvár 15. Februar 1855."

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Neu ermittelt im März 2019:

"Borkmann Ludwig, Photograph, Tanzmeisterssohn aus Würzburg (22 Jahre alt, über Mittelgröße, hat braune Haare, lange Nase, ovales Gesicht, 2 Muttermaale an der rechten Kinnseite), ist verdächtig, seinem Dienstgeber, dem wandernden Marionetten-Spieler J. Stegmaier am 12. laufenden Monats zu Türkheim nachbeschriebene Gegenstände entwendet zu haben: Schwarztuchene Ueberzieher, violettfärbigen Buckskinrock, braun und schwarz gestreifte Hose und Weste – 1 silberne zweigehäusige Damenuhr, schwarzlederne Brieftasche, schwarztuchene Schirmmütze mit Atlaseinfassung, Pelzhaube, 1 Paar Halbstiefel, Knabenhose von schwarzem Tuch, ein Kistchen mit Uhrmacher-Handwerkszeug und einer silbernen Cylinderuhr ohne Zifferblatt, einer neusilbernen Uhr, einer detto von vergoldetem Tombak, einer neusilbernen Spindeluhr mit Steinchen besetzt. Derslebe ist seit der That flüchtig und zu verhaften, allenfalls bei ihm vorfindliche Ablaten wollen hieher gesendet werden. Augsburg 15. Dezember 1866. Königlicher Unter-Richter"

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Neu ermittelt im Februar 2019:

"Johann Eder, Bauernknecht aus Simbach in Baiern, 22 Jahre alt, wurde am 17. vorigen Monats von der Gemeinde-Vorstehung Neumarkt mit Marschroute nach Simbach gewiesen, ist jedoch daselbft nicht eingetroffen und dürfte sich als Vagant herumtreiben. K. k. Bezirkshauptmannschaft Salzburg, 2. Januar 1872"

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Neu ermittelt im Jänner 2019:

"Der unten signalisierte bereits wegen Eigenthumsvergehen und Vagabondieren wiederholt bestrafte Schuhmachergeselle Heinrich August Träger aus Malter ist, nachdem er wegen betrügerischer Vorspiegelung hier in Untersuchung gekommen, weiterer Betrügerei und zweier Diebstähle, insbesondere auch der Entwendung einer blechernen roth lackierten und mit Bronceverzierung versehenen Geldbüchse nebst ihrem Inhalte an ohngefähr 25 Ng Geld dringend verdächtig. Da derselbe sich der Untersuchung durch die Flucht entzogen hat, so werden die Polizeibehörden hiermit ersucht, Trägern im Betretungsfalle zu verhaften und durch das nächste Bezirksamt anher abschieben zu lassen, sowie zur Wiedererlangung des Entwendeten möglichst mitzuwirken. Dippoldiswalde, am 27. April 1847. Königliches Justizamt daselbst. Lehmann. Klien, Actuar. Signalement. Alter: 28 1/4 Jahre, Größe: 5 Fuß, Statur: mittel, Gesichtsform: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Haare: blond, Augen: blau, Augenbrauen: blond, Bart: blond, Nase: proportionirlich, Mund: gewöhnlich, Stirn: mittelhoch, Kinn: rund, Zähne: mangelhaft, äußeres Benehmen: einschmeichelnd. Muthmaßlich ist Träger mit einer schwarzen Tuchmütze, stahlgrünem Tuchrocke, rother Sammetwete, grauen Sommerhosen und Halbstiefeln bekleidet gewesen."

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Neu ermittelt im Dezember 2018:

"Steckbrief. Nachdem am 9. d. M. Nachts Joseph Hamberger, ein verehelichter Zimmermann von Mühl-
dorf, Landes Baiern, der wegen Herumziehen, unter dem Deckmantel der Ehe mit einem andern Weibsbilde, und begangenen Diebstahl bey dem unterzeichneten Amte zu Verhaft saß, aus dem Arreste entwich, wovon nachstehende Personsbeschreibung die näheren Aufschlüsse giebt; so ersucht das unterzeichnete Amt alle in- und ausländische löbl. Gerichts-Behörden, diesen Flüchtling nachforschen zu lassen, im Betretungsfalle zu arretiren, und hierüber eine gefällige Nachricht hieher zu ertheilen. Personsbeschreibung des Joseph Hamberger; dieser ist von mitterer etwas untersetzter Statur, 24-25 jährigen Alters, länglichten Angesichts, gesunden Gesichtsfarbe, lichtbraunen auf die Schultern herunterhangenden Haaren, dergleichen Augenbraunen, röthlichten Bart, niederer breiter Stirne, grauen Augen, kurzen breiten Nasen, etwas erhobenen Lippen und mehr kleinen Mund. Am Leibe trug er ein altes grünlichtes Schamberl mit Fuchspelz ausgefüttert, das er unter Wegs mit einem Fuhrküttel vertauscht haben solle, ein gelblichtes mit röthlichten Tupfen und weiß-metallenen hohen Knöpfen versehenes Gilet, ein roth - und gelbgeblumtes baumwollenes Halstuch, eine kurze lederne sehr abgenützte schwarze Hosen, weißlichte Sockenstrümpfe und Bundschuhe, auf dem Kopf einen schwarzen hochgegupften Filzhut. Hallein, den 11. Novemberg 1804. Kursalzburg. Pfleg, Stadt- und Berggericht allda. Franz v.Agliardis."

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Neu ermittelt im November 2018:

"Personsbeschreibung der ungarischen Hauptrebellen: Graf Kasimir Batthyany. Alter: 35—36 Jahre. Geburtsort: unbekannt in Ungarn. Stand: verehligt. Religion: reformirt. Sprache: Deutsch, Französisch, Ungarisch, Englisch. Beschäftigung oder Charakter: zuletzt Festungs-Commandant in Essegg. Körperbau: schlank und stark, dabei Gesicht: rundes. Gesichtsfarbe: brünett. Stirn: offene, hohe. Haare: schwarz. Augen: schwärzlich, groß. Augenbraunen: starke, schwarze. Nase: stark, etwas gespitzt. Mund: regelmäßig. Zähne: gut. Kinn: spizzes. Bart: Schnur- und Backenbart. Besondere Kennzeichen: Sanften Blick. Bekleidung: Sehr elegant. Kronstadt, 10. Februar 1849."

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Neu ermittelt im Oktober 2018:

"Helms, Carl Heinrich Christian, Forstaufseher und Schenkwirth, gebürtig aus Clausthal und bisher wohnhaft im v.Pawelschen Holze bei Oelper. Derselbe befindet sich beim Kreisgerichte zu Braunschweig wegen Nothzucht in Untersuchung und hat sich der wider ihn verfügten Verhaftung durch die Flucht entzogen. Personenbeschreibung: Alter 35 Jahre, Größe 5 Fuß 3 bis 4 Zoll, Haare dunkelblond, Gesichtsform länglich, Gesichtsfarbe gesund, Nase spitz, Mund klein, Kinn spitz. Zuführung beantragt. Der Staatsanwalt zu Braunschweig (Lilly) 6.7.1858."

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Neu ermittelt im September 2018:

"Thiemann, Johannes, Privatschreiber, aus Bremen, welcher sich wegen Diebstahls hier in Untersuchung befindet, hat sich derselben durch die Flucht entzogen. Personenbeschreibung: Alter 18 Jahre, Statur schlank, Haare hellblond, Augen blau, Gesichtsfarbe nicht blühend. Besondere Zeichen: das eine Auge röthlich unterlaufen; das Benehmen zuvorkommend, aber hastig. Antrag: auf den gedachten Thiemann vigiliren, ihn im Betretungsfalle anhalten und dem Strafgerichte vorführen zu lassen. Das Strafgericht zu Bremen (Kulenkamp), 29.12.1865."

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Neu ermittelt im August 2018:

"Andreas Krauthandel, ein etwa 50-jähriger Maurer aus Scheiben, Bezirk Gablitz in Böhmen, angeblich nach Saaz in Böhmen zuständig, mittelgroß mit blonden Haaren und hochblondem Schnurrbart, stark gebaut, ist beschuldigt, eine größere Anzahl von Diebstählen in Gesellschaft der hier in Untersuchungshaft befindlichen Anna Indra derart verübt zu haben, daß er sich in ein Haus unter verschiedenen Vorwänden einführte, die Leute angeblich mit schwarzem Kaffee, in Wirklichkeit aber mit einem Abguß von Stechapfelsamen traktirte und nun die darüberer folgende Betäubung zur Verübung der Diebstähle benützte. Nach Angabe seiner hier verhafteten Genossin Anna Indra dürfte er sich jetzt in der Nähe von Salzburg bei seiner Geliebten, deren Name und Aufenthaltsort sie nicht angeben kann, aufhalten. Man erfucht daher auf denselben zu invigiliren, ihn im Betretungsfalle anher zu liefern und das Resultat der Nachforschungen anher bekannt zu machen. Landesgericht Linz, 5.12.18."

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Neu ermittelt im Juli 2018:

"Hämstädt, Wilhelm, Kürschner aus Ludwigslust, Armenhäusler, unten signalisirt, ist seit dem 8. vorigen Monats, an welchem Tage er sich auf 8 Tage von hier entfernt hat, von hier abwesend. Wir ersuchen alle Behörden um gefällige Benachrichtigung, ob von dem selben seit der genannten Zeit etwas bekannt geworden ist. Alter 64 Jahre, Statur mittel, Haare grau, Augen blau. Besondere Merkmale: In der linken Augenbraue eine Narbe. Auf der rechten Backe eine flache Warze. Das Nagelglied des rechten Mittelfingers ist schief und leicht krumm. Ludwigslust, 17.1.1872. Großherzogliches Gericht."

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Neu ermittelt im Juni 2018:

"Kleeberg, Johanne, aus Bosszen. Dieselbe ist eine wegen Vagabundirens bereits mehrfach bestrafte Person. Sie hat kürzlich ihren Heimathsort trotz desfallsigen Verbots mit ihrer 9-jährigen Tochter Bertha, einem gänzlich verwahrlosten Kinde, wiederum heimlich verlassen und wird sich muthmaßlich in Gemeinschaft dieses Kindes umhertreiben. Personenbeschreibung: Alter 47 Jahre, Größe 4 Fuß 7 1/2 Zoll Rheinisches Maaß, Haare dunkelbraun, Stirn rund, hoch, Augen blau, Nase stumpf, Mund klein, Zähne defect, Kinn und Gesicht oval. Gesichtsfarbe gesund, Statur klein. Besonderes Zeichen: hört schwer. Zuführung beantragt. Herzoglich Braunschweigisch-Lüneburgische Kreis-Direction zu Holzminden (v.Veltheim)26.2.1858"

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Neu ermittelt im Mai 2018:

"Karl Pantolly, von Droßburg in Bauern gebürtig, und nach Ampaß, Gerichtsbezirk Hall in Tirol zuständig, 19 Jahre alt, lediger Vagant, wegen Uebertretung des Diebstahles zum strengen wöchentlich mit 2 Fasttagen verschärftem Arreste von 4 Wochen, und zur Abschaffung aus dem Kronlande Salzburg für immer, entwich am 14. laufenden Monats aus der der Frohnfeste in der Richtung gegen Kizubichl, und ist anber zu überstellen. Pantolly ist 5´ 5´´ lang, schwächlich, mit ovalem Angesichte, blasser Gesichtsfarbe, braunen Haaren, niederer Stirne, blauen Augen, spitziger Nase, Munde, guten Zähnen, ohne Bart, trägt schwarzen Filzhut mit niederem Gupfe ohne Band, dnnkelbraunen Lodenspenser, ein Leibel von grünem Baumwollstoff mit dunkelbraunen Tupfen und gelben Knöpfen, eine dunkelbraune Lodenhose mit grünen Streifen an den Seiten. Kaiserlich-königliches Bezirksgericht Miltersill 15.1.1872."

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Neu ermittelt im April 2018:

"Lammers, Bernhard Joseph, Fuhrmann, aus Calveslage, Amts Vechta. Derselbe hat sich eines zu Tungeln verübten Diebstahls von 100 Thalern dringend verdächtig gemacht, der Untersuchung aber durch die Flucht entzogen. Pers-Beschreibung: Alter 17 Jahre, Sprache plattdeutsch, Statur klein und schmächtig, Haare blond, Augen blau. Verfügung und Zuführung beantragt. Der Untersuchungsrichter des Großherzoglichen Obergerichts zu Oldenburg (Kropp) 29.12.1865."

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Neu ermittelt im März 2018:

"Steckbrief. Die unten signalisierte, dem Vagieren ergebene Ernestine Laura Hofmann aus Stelzendorf vielfach bestrafte, ist am 24. Februar d. J. vom Fürstlich Schönburgschen Justizant Lichtenstein wegen Eigenthumsverbrechen und Legitimationsmangels in ihre Heimath gewiesen worden, da selbst aber noch nicht eingetroffen. Man bittet, gedachte Hofmann im Betretungsfalle mittelt Schubes anher zu dirigieren. Schloß Neukirchen, den 7. März 1855. Die Gerichte daselbst. Litzkendorf, G.-D. Keil. Signalement der Hofmann: Alter: 18 Jahre, Augen: blau, etwas hohl, Haare: dunkelbraun, Nase : kolbig, Zähne: gut, Kinn: breit, Gesicht: breit, dick, Gesichtsfarbe: gesund, Statur: klein."

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Neu ermittelt im Feber 2018:

"Woydecki, Albert, Schneiderges, aus Kozmin, Kreis Krotoschin. Der bei dem Unterzeichneten Gerichte wegen Körperverletzung in Untersuchung befindliche Woydccki hat sich vor einigen Wochen heimlich ans Lübeck entfernt und ist sein gegenwärtiger Ansenthaltsort unbekannt. Dienstergebenst ersuchen wir alle s. t. Behörden, auf den re. Woydecki — dessen Signalement wir unten folgen lassen — zu vigiliren, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und uns beschleunigte Mittheilung zugehen zu lassen. Signalement des Woydecki: Alter 38 Jahre, Größe 5'3", Haar blond, Augen blaugrau, Bart röthlich-blond, Gestalt gedrungen. — Schwerin, 23.12.1872. Das Magistrats-
Gericht. Westphal."

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Neu ermittelt im Jänner 2018:

"Bekanntmachung. Der als Vagabond unter polizeilicher Aufsicht stehende Schornsteinfegergeselle
Carl Wilhelm Opitz aus Johanngeorgenstadt, welcher am 26. vorigen Monats von dem Stadtrathe zu Annaberg mittelst Zwangspasses in seine Heimath gewiesen worden, ist bis jetzt hier nicht eingetroffen und treibt sich jedenfalls bettelnd umher. Es ergeht daher an alle Polizeibehörden das ergebenste Gesuch, genannten Opitz im Betretungsfalle festzunehmen und mittels Schubes an her zu dirigieren. Johanngeorgenstadt, 1855, den 7. März. Das Königliche Gericht daselbst. Damm. Weniger. Signalement Opitens: Alter: 32 Jahre, Statur: klein, Gesichtsform: rund , Gesichtsfarbe: gesund, Haare: braun, Stirn: hoch, Augenbrauen: braun, Augen: blau, Nase: gebogen, Mund: proportioniert, Zähne: gut, Bart: braun, Kinn: rund, Sprache: deutsch, besondere Merkmale: ist etwas schwerhörig."

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Neu ermittelt im Dezember 2017:

"Lazarus, Gustav, Hofgänger (Bader), aus Stettin. Hinter dem des Diebstahls und der Unterschlagung dringend verdächtigen Lazarus aus Stettin, bis 29. v. Monats in Niendorf, Großherzoglichen Amts Dargun, ist der Haftbefehl wegen Fluchtverdachts erlassen. Personenbeschreibung: 88 Jahre alt, blondes Haar, ein wenig kahle Platte, blonder Schnurrbart, das eine Knie (vermuthlich das linke) etwas nach einwärts gebogen. Ich ersuche, auf den Lazarus zu fahnden, denselben festzunehmen, an das nächste Amtsgericht abzuliefern und mich zu benachrichtigen. — Teterow, d. 23. November 1888. Der Amtsanwalt. Julius Venzmer."

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Neu ermittelt im November 2017:

"Steckbrief. Der wegen Wechselfälschung hier in Untersuchung befangene und wegen Handgelöbniß entlassene Julius Robert Kretzschmann, gebürtig von Eisenberg, hat sich mit Zurücklassung seiner Legitimation heimlich aus hiesiger Stadt entfernt und dem Vernehmen nach den Weg nach Leipzig eingeschlagen. Indem man Solches hierdurch bekannt macht, werden alle Criminal- und Polizei-
Behörden hiermit ergebenst ersucht Kretzschmann im Betretungsfalle anzuhalten und hiervon schleunigst Nachricht anher zu ertheilen. Dresden, den 7. März 1855. Das Königl. Stadtgericht daselbst, Abtheilung für Criminalsachen. Einert."

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Neu ermittelt im Oktober 2017:

"Steckbrief. Die wegen eigenthisverbrechen und Vagabondirens vielfach bestrafte unten signalisirte Christiane Wilhelmine Melzer aus Dorf Thum hat sich am 27. v. M. durch heimliche
Entfernung von Thum der über sie verhängten polizeilichen Aufsicht entzogen und treibt sich muthmaaßlich wieder vagabondirend und auf Diebstähle ausgehend umher. Es werden daher die Behörden und die Gensdarmerie um Mitwirkung zur Aufgreifung der genannten Vagantin ersucht.
Königl. Gericht Ehrenfriedersdorf, den 8. März 1855. von Zeschau. Signalement: Alter: 33 Jahr,
Größe: 66 Zoll, Statur: kräftig, Gesicht: rund, Gesichtsfarbe: gesund, Haare: röthlich, Augen: blaugrau, Augenbrauen: blond, schwach, Nase und Mund: gewöhnlich, Stirn: hoch, Kinn: rund, Zähne: defect.Besondere Kennzeichen: Sommersprossen."

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Neu ermittelt im September 2017:

"Nach einer Gendarmerieanzeige treibt sich die nachstehend soweit möglich signalisierte Frauensperson in der hiesigen Gegend umher und nimmt unter dem Vorgeben, eine arme Adlige,
geb. von Schweinitz zu sein, besonders auf Rittergütern und Pfarren, durch allerhand Vorspiegelungen, namentlich daß sie von Zwillingen entbunden worden, das Mitleid in Anspruch.
Da an Erlangung dieser Hochstaplerin viel gelegen ist, so werden alle Behörden und Privatpersonen andurch ersucht, auf dieselbe möglichst Acht zu haben und dieselbe im Betretungsfalle arretieren und Nachricht anher gelangen zu lassen. Schloß Rochlitz, den 10. März 1847. Das Königliche Justizamt daselbst. Heisterbergk. Signalement der Betrügerin. Name: angeblich eine geb. von Schweinitz aus Neukirchen, Alter: ungefähr 32 Jahre, Größe: mittel, Statur: schmächtig, Gesichtsform: oval, Gesichtsfarbe: blaß, Haare: dunkelbraun oder schwarz, Stand: angeblich die Frau eines Thierarztes, Sprache: geziert, lebhaft, ziemlich gebildet, äußeres Benehmen: theatralisch. Bekleidung: Dunkle Haube mit einem braunen Pelzstreifen, braunwollne gewirkte Jacke, heller kattuner Rock, schwarze Strümpfe und Knöchelschuhe."

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Neu ermittelt im August 2017:

"Gegen den Schuhmacher August Heitmann (oder Gustav Hieltmar) aus Schlesien, welcher flüchtig ist und sich verborgen hält, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das nächste Amtsgerichts=Gefängniß abzuliefern und von der Verhaftung schleunigst Nachricht hierher zu geben. Neustrelitz, den 14. Juni 1890. Großherzogliche Staatsanwaltschaft. H. Götze. Besondere Kennzeichen: Tätowirung auf dem Arm unterhalb des Ellenbogengelenkes, bestehend aus einem Kranz aus Blättern, worin sich 2 über Kreuz liegende Hammer mit Stielen von blauer Farbe befinden."

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Neu ermittelt im Juli 2017:

"Gegen den unten beschriebenen Arbeiter Paul Warkowski, geb. 8. Juli 1854 zu Thorn, zuletzt in Rabenhorst, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen Diebstahls verhängt.
Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das amtsgerichtliche Gefängniß zu Schönberg in Mecklbg. abzuliefern.Neustrelitz, den 18. Februar 1894. Der Großherzogliche Erste Staatsanwalt.
H. Götze. Beschreibung. Alter: 39 Jahre. Größe: ca. 1,70 m. Statur: breitschulterig. Bart: blonder dünner Schnurrbart. Augenbrauen: blond. Nase: gewöhnlich. Mund: gewöhnlich. Gesicht: breit, stark hervorstehende Backenknochen. Gesichtsfarbe: gesund.Kleidung: Schwarzer großrandiger weicher Filzhut, dunkler Anzug, Rock, Hose und Weste von einem Stoff, u. Kniestiefel."

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Neu ermittelt im Juni 2017:

"Die wegen Diebstahls bereits mehrfach bestrafte unverehelichte Anna Catharina Edler aus Lüdersdorf im Fürstenthum Ratzeburg hat sich dringend verdächtig gemacht, in Krempelsdorf, Lübischen Gebiets, 1) einen schwarztuchenen Umhang mit seidenem Band, vorne, unten und an den Aermeln besetzt; 2) zwei weiße battistene Unterröcke, einer gestreift, der andere mit krausen Kanten abgepaßt; 3) eine goldene Broche, schlangenförmig gewunden und hinten mit D. S. (wahrscheinlich auch noch mit einem M.) gravirt; 4) ein schwarzledernes Portmonaie mit Stahlbügel, einen halben Reichsthaler enthaltend,und in Neu=Vorwerk, Amts Ratzeburg, 5) einen schwarz wattirten Unterrock; 6) eine graue Polkajacke von dünnem Sommerstoff; 7) eine großes Umschlagetuch von schwarzem Grund mit bunter Kante; 8) einen Hals=Shwal von buntem Zeug mit großen Blumen; 9) ein Paar lederne Pantoffel; 10) ein paar schwarze Zeugstiefel; 11) einen blau und gelb gestreiften Rock von poile de chêvre entwandt zu haben. Alle Behörden des In= und Auslandes werden daher, unter Zusicherung der Kostenerstattung, zur Hülfe Rechtens ersucht, auf die etc. Edler zu vigiliren, dieselbe im Betretungsfalle nebst den Sachen, welche sie etwa bei sich führt, anhalten und dem unterzeichneten Justiz=Amte, behufs Abholung der Edler, gefällige Mittheilung zukommen zu lassen. Schönberg, den 30. April 1862. Großherz. Justiz=Amt der Landvogtei des Fürstenthums Ratzeburg. C. L. v. Oertzen.Signalement. Nach Angabe des Königlichen Amts Ratzeburg war die etc. Edler vor kurzer Zeit bekleidet 1) mit einem großen braunen Strohhut,
2) einem schwarzen Tuchmantel, 3) einer schwarzen Sammtjacke, 4) einem grün und schwarz carirten Rock, 5) einer grünen Orleans=Schürze und trug 6) ihre Sachen in einem zusammengeknoteten alten Umschlagetuch und einem braungeflochtenen Korbe mit Deckel. Die etc. Edler ist von mittler Statur, wohl gebaut, das Haar dunkel, die Augen hell, und hat eine große Narbe am linken Unterarm, der steif ist, und eine Narbe am Daumen der linken Hand."

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Neu ermittelt im Mai 2017:

"Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schwedenknecht Carl Carlson, welcher des Diebstahls einer Uhr verdächtig ist, ist die Untersuchungshaft verhängt. Es wird um Verhaftung und Ablieferung an das hiesige Amtsgerichtsgefängniß gebeten. Schönberg i/M., den 3. März 1885. Der Amtsanwalt von Dewitz.Signalement: Statur: schlank. Haare: hellblond. Bart: kleiner hellblonder Schnurbart. Anzug: graue Joppe, grau gestreifte Hose, runder grauer Hut mit Feder, kleine Stiefel mit einem Fleck an der Seite. Besonderes Kennzeichen: eine Narbe über die Nase."

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Neu ermittelt im April 2017:

"Der Dienstknecht Carl Jul.[ius] Peters, 18 J.[ahre] alt, aus Klein-Fahlenwerder geb.[oren] u.[nd] bereits zu wiederholten Malen wegen Diebstahls, Betrugs u. Unterschlagung bestraft, hat sich, den ihm in Folge der Polizei-Aufsicht auferlegten Beschränkungen zuwider, heimlich von seinem Wohnorte entfernt, treibt sich vagabondi[e]rend umher u.[nd] ist von Neuem der Verübung eines Diebstahls u.[nd] mehrerer Betrügereien dringend verdächtig. Gr.[öße] 5' 2", Haar blond, Augen blau u.[nd] fehlt unten links ein Backenzahn. Kennz. im Gesicht Krebsschaden u.[nd] in der Herzgrube längliches Mal. Soldin. 24. Nov. [18]55. K.[öniglich] Pr.[eußischer] Staats-Anwalt. Graf v.Westarp."

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Neu ermittelt im März 2017:

"Gaulfuß aus Prag in Böhmen, (beil.[äufig] 27 J. alt, mittelgroß, hat dunkle Haare, schwarzes Schnurbärtchen, ist grau, nach Jägerart gekleidet, trägt solchen Hut mit grüner Schnur und Quaste, spricht leise und hochdeutsch) wegen Vergehens des Betruges durch Wechselfälschung. Derselbe pflegt sich für Julius Eckert, Vetter des Zündholzfabrikanten Eckert in Zwiesel, auszugeben. Deggendorf 29.12.[18]63. K.Unt.-Richter."

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Neu ermittelt im Feber 2017:

"Man ersucht den derzeitigen Aufenthaltsort des hiergerichts wegen Uebertretung gegen die körperliche Sicherheit in Untersuchung befindlichen Josef Popp, Eisenbahnarbeiter, zuletzt beim Subunternehmer Christianelii auf der Linzerflügelbahn, im Orte Trensdorf, Bezirks Prägarten, auszuforschen und anher bekannt zu geben. Ueber denselben liegt hiergerichts folgende Personsbeschreibung vor: Alter 26 Jahre, Geburtsort Abensdorf, Religion katholisch, Stand ledig, Beschäftigung Taglöhner, Körperbau groß, Angesicht rund, Gesichtsfarbe gesund, Haare schwarz, Stirne hoch, Augenbrauen braun, Augen grau, Nase und Mund regulär, Zähne gut, Kinn oval, Srhnurrbart blond, besondere Kennzeichen keine, spricht deutsch und böhmiscf; Bekleidung: Ein brauner sg. Zodelrock, eine Hose und ein Gilet von lichtbraunem Wollstoff, quadrillirt, ein weißes Leinwandhemd, ein Paar weiß und blaugestreifte Gattien, ein schwarz und rothseidenes Halstüchel, einen braunen Filzhut mit breitem braunem Band, 1 Paar kalblederne Halbstiefel, (Bezirksg. Frankenmarkt, 28.6.[18]72."

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Neu ermittelt im Jänner 2017:

"Oldecop, Louis Abraham Georg; Handlungs-Commis aus Groß-Glogau in Schlesien gebürtig u. das. erzogen. Alter: 24 Jahre; Statut: mittler; untersetzt; 69´´; Haare u. Augen: braun; Stirn: frei; Nase: etwas dick; Mund: etwas aufgeworfene Oberlippe; Zähne: gut; Kinn: rund; Gesichtsform: oval; voll; Farbe: gesund; Dialect: sächs.-preuß. War früher dem Genusse starker Getränke ergeben. Er hat früher das Gymnasium seines Geburtsortes besucht und sich später dem Kausmannsstande gewidmet. In Ermangelung der nöthigen Mittel zur Bestreitung des Lehrgeldes mußte er aber auch diesen Stand wieder aufgeben. In seinem 17. Jahre nahm er daher bei der 5ten Abtheilung des k. pr. Pionnierkorps in Glogau freiwillig Militairdienste. Nach 3jähriger Dienstzeit trat er bei einem Kaufmanne zu Schlichtingsheim bei Glogau in die Lehre; conditionirte nach Beendigung einer 4jährigen Lehrzeit an verschiedenen Orten; und trieb sich dann vom Monat Juni 1841 an unstät in der Welt umher; als weshalb er im December v. J. zu Berlin aufgegriffen und am 1. Febr. d. J. in das Arbeitshaus zu Großglogau gebracht worden ist. Aus diesem ist er im Laufe dieses Jahres zweimal entwichen. Mit Benutzung selbstgefertigter, falscher Zeugnisse gelang es ihm, bis Dresden zu kommen. Hier wurde er am 17. Oct. d. J. verhaftet und von da in Gemäßheit des hinter ihn erlassenen Steckbriefs an das k. s. Landgericht Wurzen ausgeliefert. Wegen der ihm zur Last gelegten Unterschlagung ist er in Mangel mehreren Verdachts freigesprochen; wegen der Fälschung aber mit 3wöchiger Gefängnißstrafe belegt worden. Nach einer Mitth.[eilung] des k. s.[ächsischen] Landgerichts Wurzen v. 12.11.[18]42."

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Neu ermittelt im Dezember 2016:

"Britting, Michael, Schlosser aus Augsburg, alles angeblich. Alter: etwa 24 J.: Statur: gegen 6'; Haare: schwarz, kurz; Augen: dunkel; Nase: groß, spitz; Gesicht: oval, frisch, und trägt einen starken Backenbarrt, der mit dem Schnurrbart in Verbindung steht. Seine Kleidung befteht in einem schwarzen, niederen Filzhute mit rundem Boden, einem gelblich-grünen, kurzen Rock, einer weißen Weste, schwarzer Hose von Sammet, Lederstiefeln und einem Wollshlips. Derselbe entfernte sich am 31.10. aus einer Wirthschaft in Ingenheim (Pfalz), nachdem er sich von der Wirthin das sub. O beschriebene Felleisen, sogen. Berliner, eines anderen Burschen, Namens Gustav Schauer, Müller und Bäcker aus Cronach in Oberfranken, mit welchem er von Aschaffenburg her in die Pfalz gereift war, hatte geben lassen. Da nach Angabe des magistratischen Civil Conscriptionsbureau in Augsburg ein dort wohnhafter oder heimathsberechtigter Michael Britting nicht bekannt ist und der fragliche Bursche allem Anscheine nach auch mit keiner Reiselegitimation versehen war, so ersuche ich um Spähe nach diesen [sic!] verdächtigen Burschen, weleher im Betretungsfalle verhaftet und nebst allen bei ihm vorfindlichen Gegenständen an mich abgeliefert werden wolle. Landau in der Pfalz. 15.12.[18]63. Der Untersuchungsrichter am K. Bezirksgericht Lorenz. O Das Felleisen bestand in einem grünen Wachstuche mit einem Riemen von rothem Leder zum Umhängen, darin befanden sich vier Hemden von Leinwand, roth G. S.gez. und vorn in Falten gelegt, ferner vier Paar weißbaumwollne Socken, gez. G. S., drei gestrickte Unterhosen von weißer Baumwolle, eine schwarztuchene Hose, ein schrwarztuchener Ueberrock mit schwarzseidnem Futter, in den Aermeln jedoch gelb gefüttert und mit fchwarzüberzogenen Knöpfen besetzt, ein P[aa]r. Gummiftiefel, eine Kleider- und eine Wichsbürste. Alle diese Gegenstände waren noch in sehr gutem Zustande."

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Neu ermittelt im November 2016:

"Kilian, Johann Christoph Julius; aus Ilm bei Drochaus im k. sächs. Amtsbezirke Plauen. Alter: 26 Jahre; Statue: untersetzt, 71 3/4 ´´; Haare: braun; Stirn: bedeckt; Augen: grau; Nase: lang; Mund: gew.; Kinn: rund; Gesichtsfarbe: gesund. Bes. Kennz.: eine Schnittnarbe an dem Mittelfinger der rechten Hand und einige kleine Warzen am linken Backen. Er kam am 2. Dec. v. J. wegen der im hies. Amtsdorfe Tögau mittelst nächtlichen Einsteigens in drei Bauernhäuser verübten Diebstähle hier in Haft und Untersuchung, nach deren Beendigung ihm von fürstl. Landesregierung zu Gera einjährige Zuchthausftrafe zuerkannt; dieses Erkenntniß auch; auf dagegen ergriffene Oberappellation, von dem fürstl. und Gesamt Oberaopellationsgericht zu Jena bestätiget und ders. hierauf am 7. d. M. zur Verbüßung dieser Strafe an die hiesige Strafanstalt abgegeben wurde. Während dieser Untersuchung war Kilian wegen eines in Thiergarten verübten Diebstahls an das Stadtgerieht zu Pausa eingeliefert worden und hatte die ihm vom k. sächs. Appellationsgericht zu Zwickau deßbalb zuerkannte 4-wöchige Gefängnißstrafe verbüßt. Schleiz, den 26. April 1841."

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Neu ermittelt im Oktober 2016:

"Sicherheits-Polizei (Steckbrief gegen den Oekonom von Pelkowski aus Berlin. Der nachstehend signalisirte von Pelkowski, ist von Berlin, wo er zu dreimonatlicher Zuchthausstrafe wegen Betrügereien verurtheilt war, und ein Duell intendirte, am 6. juj.[us] heimlich weggegangen, hat dann in Halle unter dem Namen von Radolinski, spä ter in Dresden, unter dem Namen Baron von Lützow und dem falschen Vorwande, daß er Lieutnant im 2ten Ulanen-Regimente sey, mehrere Betrügereien ausgeübt, an letzterem Orte auch einen für den Studiosus theologiae August Limborg, aus Dortmund, unter der Unterschrift der Königlichen Regierung zu Merseburg, am 5. d. M. zu einer Vergnügungsreise von Halle über Dresden nach Prag von der hiesigen Polizeibehörde aus gegebenen, am 12. d. M. zu Dresden visirten Paß sich zu verschaffen gewußt, in einem spätern aus Nossen abgesandten Briefe, sodann die Absicht geäußert unter dem Namen von Schlichten nach Frankfurt a.M. und von da nach Amerika sich begeben zu wollen. Wir machen auf diesen gewandten und gefährlichen Betrüger aufmerksam, und bitten nicht nur, wo er sich betreten laßt, ihn verhaften, von der Verhaftung aber uns Nachricht geben zu lassen, sondern auch uns unterrichten zu lassen, wenn Umstände bekannt geworden sind, die zu seiner weiteren Verfolgung dienen könnten. Halle, den 28. September 1829. König. Preuß. Inquisitoriat. Signalement des Oekonom von Pelkowski. Familiennamen: von Pelkowski, nennt sich auch von Radolinski, Baron von Lützow, Lieutenant im 2ten Garde-Ulanen-Regiment zu Berlin, und von Schlichten; Vornamen: Heinrich Ludwig Alexander; Geburtsort Berlin; Religion evangelisch; Alter 18 Jahre; Größe 5 Fuß 3 bis 4 Zoll; Haare blond; Stirne frei; Augenbraunen blond; Augen graublau; Nase und Mund gewöhnlich; Bart keinen; Zähne gesund; Kinn rund; Gesichtsbildung gewöhnlich; Gesichtsfarbe gesund; Gestalt schlank; Sprache deutsch. Besondere Kennzeichen: keine. Wahrscheinliche Kleidung: olivengrüner Oberrock, unmodischen Schnitts, mit einer Reihe Knöpfe, schwarze lange Tuchhosen, weiße Weste, Stiefel mit silbernen Sporen. Wahrscheinlich trägt derselbe einen Siegelring mit Ametist, einen Siegelring mit gestochenen Karniol, worauf ein Kreuz, Herz und Anker, einen Ring mit 3 verschiedenen kleinen Steinen, Grisobras, Karniol und Lava ebenfalls mit Anker, Herz und Kreuz geschliffen, vielleicht auch silberne Schnupftabaksdose."

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Neu ermittelt im September 2016:

"Der Schneiderlehrling Carl Deutschmann, 16 Jahr alt, aus Klein-Krebs, hiesigen Kreises gebürtig, und der Schuhmacherlehrling Eduard Kauffmann, 17 Jahr alt, aus Brausen, Kreis Rosenberg gebürtig, deren Personenbeschreibung näher nicht angegeben werden kann, haben sich eines Diebstahls schuldig gemacht und sich vor Publikation deS Erkenntnisses heimlich von hier entfernt. Die Wohllöbl. Polizeibehörden sowie die Gensdarmerie werden demnach ergebenst ersucht, die genannten beiden Angeschuldigten im Betretungsfalle anzuhalten und mittelst beschränkter Reiseroute hierher zu dirigiren, uns aber davon Nachricht zu geben. Marienwerder, den 8. Februar 1848. Königliches Inquisitoriat."

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Neu ermittelt im August 2016:

"Desvatines Hugo, Handlungsreisender aus Köln, ist eines Vergehens der Unterschlagung (St.-G.-B. Art. 12, 293. 294 Z.2, Art. 295 Z.5) verdächtig gemäß Eins.-Ges. Art. 40, 41 Abs. 1 und 3 unter Vorzeigung dieses Befehles und Eröffnung des Beschwerderechtes zum hiesigen k. Bezirksgerichte zu verhaften. Signalement: Ist 28-30 Jahre alt, von mittlerer Größe, untersetzter Statur, aufgedunsenem Gesichte, hat blonde Haare, blonden Schnurr- und Backenbart, spricht den rheinpreußischen Dialekt und reist wahrscheinlich für das Kölner Handlungssaus Jakob Iding. Aschaffenburg 11. Jänner 1866. K.[öniglicher]Untersuchungsrichter."

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Neu ermittelt im Juli 2016:

"Biberach (Fahndung auf entflohene Verbrecher.) In der Nacht vom 7-8 dieses Monats haben die hiernach bezeichneten höchstgefährlichen drei Verbrecher Gelegenheit gefunden, in einem mit Wache besetzten Gefängnisse, sich ihrer Fesseln zu entledigen, des Gefängnißschlüssels habhaft zu werden, und sofort zu entfliehen. Es ist nicht unwahrscheinlich, daß dieselben ihre Richtung entweder in die Schweiz oder nach Tyrol genommen haben. Indem man noch ferner bemerkt, daß die Inquisiteln nach früheren Aeußerungen, vielleicht Versuche machen könnten, in Militärdienste aufgenommen zu werden, und daß Bronner aus Goldau und Alsterer Namen sind, welche die Jauner früher schon fälschlich angegeben haben, und vielleicht wieder angeben könnten, ersucht man alle Militär- und Civilbehörden dienstergebenst auf diese, der öffentlichen Sicherheit so gefährlichen Menschen fahnden, und im Betretungsfalle gegen Ersatz der Kosten, sie wohlverwahrt hieher liefern zu lassen. Personen-Beschreibungen. 1) Joseph Lang von Nenzing, k.k. österr. Landesgerichts Sonnennberg gebürtig, der junge Bregenzer, auch Siebersbub genannt, ist im 18ten Jahre, 5 Schuh 8 Zoll groß, hagerer Gestalt, hat ein länglichtes Angesicht, blasse Gesichtsfarbe, blonde abgeschnittene Haare und blonde Augenbraunen, graue Augen, spitzige Nase, mittleren Mund, gute Zähne, schmales Kinn, und keinen Bart. Bei seiner Entweichung trug er einen runden Hut, ein weißes und schwarzes Halstuch, ein Wamms von violet-braunem Tuche mit übergezogenen Knöpfen, und lange über Bundstiefel gehende Beinkleider von weiß und blaugestreiftem Barchent [...] Biberach den 12. April 1820. Der königlich Würtembergische Oberamts-Richter Hörner."

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Neu ermittelt im Juni 2016:

"Bekanntmachung wegen dem diebischer weise entwichenen Ernst Friderich Haefner. Da unser bisheriger Comtoir-Bedienter, Ernst Friderich Haefner, aus Cörlin Amts Collbach in Pommern gebürtig, nachdem er bey einer ihm aufgetragenen Handlungreise bis Meiningen in Sachsen gekommen, von dort mit bey sich habender Casse unter dem Vorwande nach Franken zu gehen, und von da zurückkehren zu wollen, diebischer Weise entwichen, auch seitdem nicht weiter von sich hören lassen, folglich das unterzeichnete Handlungshaus auf eine höchst schändliche Weise hintergangen, und um grosse Geldsummen bestohlen hat, mithin äusserst daran gelegen ist, daß dieser Betrüger zur Haft gebracht, und der hiesigen Obrigkeit ausgeliefert werde; so wird demjenigen, welcher gedachtem im untergesetzten Signalement näher beschriebenen Haefner dergestalt entdecken, oder festhalten wird, daß er der Justiz des Bretretungsorts überliefert werde, eine Belohnung von fünfzig Pistolen zugesagt, und werden zugleich alle Obrigkeiten hiedurch dringend ersucht, auf diesen Betrüger, der wie man erst jetzt in Erfahrung gebracht, vorhin als Bombardier zu Berlin placirt gewesen, und auch von dort entwichen ist, in Altona den Namen Fischer geführet, und sich einige Zeitinm Bremen aufgehalten hat, ein wachsames Aug zu haben, mithin im Betretungsfalle denselben sofort zu verhaften, und anher davon Nachricht zu ertheilen, welches man mit Erstattung aller Bemühungen und Kosten dankbarlichst erkennen wird. Osnabrück den 21. Octob. 1804. Rudolph & Erich Schwartze. Signalement. Ernst Friderich Haefner ist von mitterer Statur, schieren Gesichts, hat hellbraunes kurz abgeschnittenes lockiges Haar, einen starken Bart von eben der Farbe, trägt einen kleinen Backenbart, hat blaue Augen, etwas gebogene Nase, und sehr schöne weisse Zähne; hat ferner über dem Kinn eine kleine Narbe, die er vorgibt in einem Duell bekommen zu haben. Auch hat er über alle Finger der rechten Hand einen Hieb in eben erwähnten Duell bekommen, wovon man die Narben leicht bemerken kann, da selbe meist über das zweyte Glied der Finger gehen. Er ist ungefähr 24 Jahre alt. Seine Sprache ist ganz im Berlinischen Dialect. Uebrigens hgt er ein gefälliges und zuvorkommendes Aeussere[s]."

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Neu ermittelt im Mai 2016:

"Bekanntmachung und Aufforderung. Der nachstehend näher bezeichnete, hieselbst in Haft und Untersuchung befindliche Schuster, Johann Viebrok, gebürtig aus Wistedt, Amts Zeven, und letztlich wohnhaft in Emsen, Amts Lüne, ist von dem September 1819 bis zum 17ten August 1820, theils in Hamburg, theils bey hiesigem Amte in Haft und Untersuchung gewesen, wobey er einen nicht unbedeutenden Diebstahl eingestanden hat, mehrerer anderer aber sehr verdächtig geworden ist. Vor völliger Beendigung der Untersuchung fand derselbe Gelegenheit, in der Nacht vom 16sten zum 17ten August 1820, aus dem diesigen Amts-Gefängnisse zu Altkloster auszubrechen und zu entweichen [...] Buxtehude, den 20sten April 1821. König!. Großbritannisch-Hannoversches Amt Alt- und Neukloster. A.v.Wersebe.Personen-Beschreibung des Schusters Johann Viebrok. Alter, 31 Jahre; Geburts-Ort, Wistedt, Amts Zeven; Größe, 5 Fuß 9 Zoll; Haare, dunkelbraun; Augenbraunen, bräunlich; Bart, röthlich; Augen, grau; Nase, gewöhnlich; Kinn, rund; Gesichtsfarbe, blaß; Gesicht, rund; Besondere Kennzeichen, keine. Bekleidet war derselbe a) bey seiner Entweichung: mit einem blauen tuchenen Oberrocke, einem blauen kollenem gestricktem Unter-Camisole, einer gelbbunten Weste, hellgrauen langen Hose von geköpertem Zeuge, langen zweynäthigen Stiefeln, einem leinenen Hemde, weißen kurzen wollenen Strümpfen, schwarzem seidenen Halstuche und einem schwarzem Filt-Hute mit einem Ueberzuge von grünem Wachstafte versehen. b) Bey seiner nachmaligen Wiederverhaftung: mit einem dunkelgrünem tuchenen Oberrocke mit überzogenen Knöpfen, einer gelb und blau gestreiften baumwollenen Weste mit Perlmutter-Knöpfen von gelber Einfassung, einem dunkelgrünem cattunenen Unter-Camisole mit weißen Flecken, und überzogenen Knöpfen, einer langen gräulichen manchesternen Unterhose und Stiefeln. Uebrigens spricht derselbe gewöhnlich Platt-Deutsch in der Mundart der hiesigen Gegenden, hat einen etwas scheuen Blick, jedoch beym Sprechen viel Freundliches."

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Neu ermittelt im April 2016:

"Entwichener. Beschreibung des von seinem Weihe den 30. July in der Nacht mit der Dienst-Magd Thereisa N. treulos entwichenen Ehe-Manns Franz Schlüsselberger, Leder-Meister und Besitzer der Leder-Werkstatt zu Wartberg. Derselbe ist großer schlanker Statur, 24 Jahre alt, hat braune abgeschnittene Haare, derley Augen und Augenbraune; trägt einen braunen Schamper, einen braunen Rock, einen dunkelbraunen Mantel, einen gelben Vorfleck, 2 Gürteln, wovon einer mit Taschen versehen ist, eine schwarzloderne bockhäutene Hose, ein Paar Schuhe und Stiefeln, dann ein schwarzes Mayländer, und ein weiß mousselines neues Hals-Tuchel. Die Dienst-Magd Theresia N. ist großer magerer Statur, gehet etwas mit dem Kopfe vorgängig, hat in der rechten Seite beym Halse ein Geschwur, und scheint fast auf die Hälfte Zeit schwanger zu seyn. Sie trägt eine schwarze Blind-Borten-Haube, um den Hals ein geblümtes Hals-Tuch, ein braun gedrucktes Scheitel, ein kammertüchenes Leibel, einen apfelgedruckten und einen groß geblümten Rock, wovon der Boden dunkel ist, hat eine hagere braune Gesichtsbildung, und eine singende Oefterreicher Sprache. Den 24. August 1804. Nachrichten auf deren Betreten ertheilt man an die K. K. Polizey-Driection ob der Enns zu Linz."

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Neu ermittelt im März 2016:

"Es hat der Arrestant Lembcke Gelegenheit gefunden, am 8ten dieses, des Abends, mit seinen Fesseln aus seinem Gefängnisse zu entspringen. Da es nun zur allgemeinen Sicherheit und zur Fortsetzung der gegen denselben bestehenden, und noch nicht völlig beendigten, Untersuchung sehr nöthig und durchaus erforderlich ist, diesen gefährlichen Menschen, welcher nicht nur hier schon wegen Diebereycn im hiesigen Zuchthause gesessen, sondern auch im December v.J. aus dem Stockhause in Tönning ausgebrochen, baldigst wieder habhaft zu werden; so werden alle Orts-Obrigkeiten und Gerichte, sud oblatione ad reciproca, geziemend ersucht, aus obgedachten, im untenstehenden Signalement genauer bezeichneten, Flüchtling in ihren Gerichtsbezirken sorgfältig vigiliren, und ihn im Betretungsfall arretiren zu lassen, wie auch von dessen Arretirung fördersamst anhero Nachricht zu ertheilen. Derjenige, welcher obgedachten Lembcke so, daß er zur gefänglichen Haft gezogen werden kann, anzugeben im Stande ist, hat für diese Entdeckung, auf Verlangen, selbst unter Verschweigung seines Namens, eine Belohnung von 100 Rthlr. Courant bey der hiesigen ersten Prätur in Empfang zu nehmen. Hamburg, den 9ten September 1807. Signalement. Johann Hinrich Lembcke ist 29 Jahr alt, mittlerer gedrungener Statur, hat schwarze Haare, braune Augen, eine gebogene Nase, rundes, blatternarbigtes Gesicht, spricht den Hannöverschen Dialekt, und war bey seiner Entweichung in bloßen Hemdes-Aermeln, ohne Kopfbedeckung, und in Pantoffeln."

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Neu ermittelt im Februar 2016:

"Steckbrief. Der unterm 3ten v.M. von hier mittelst Reise-Route auf 5 Wochen über Königsberg, Braunsberg, Pr. Holland, Riesenburg, Graudenz, Schwetz, Bromberg und Posen nach Krampitz, Kreises Neumark, Regierungs-Bezirks Breslau, entlassene Fleischergeselle Ernst Christian Preibisch, dessen Signalement unten befindlich, ist nach amtlicher Benachrichtigung bis zum 27ten v.M. noch nicht in Pr. Holland eingetroffen gewesen, weshalb sämmtliche resp. Polizeibehörden auf diesen Menschen ergebenst aufmerksam gemacht werden. Tapiau, den 5ten März 1835, Königl. Ostpreuß. Landarmenn-Verpflegungs-Jnspektion. Signalement: Derselbe ist in Bischdorf bei Neumark in Schlesien geboren, evangelischer Religion, 31 Jahr alt, 5 Fuß 3 Zoll groß, von mittler Gestalt, hat blonde und krause Haare, freie Stirn, blonde Augenbraunen, blaue Augen, starke Nase, proportionirten Mund, gute Zähne, breites Kinn, wenig blonden Bart, ovale und starke Gesichtsbildung, gesunde Gesichtsfarbe, außerdem kenntlich, indem er blatternarbig ist und eine Narbe an der Oberlippe hat."

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Neu ermittelt im Januar 2016:

"Steckbrief gegen Richard Wagner. Am 19. Mai 1849 veröffentlichte der Dresdener Anzeiger nachstehenden Steckbrief: `Der unten etwas näher bezeichnete königliche Capellmeister Richard Wagner von hier ist wegen wesentlicher Theilnahme an der in hiesiger Stadt stattgefundenen aufrührerischen Bewegung zur Untersuchung zu ziehen, zur Zeit aber nicht zu erlangen gewesen. Es werden daher alle Polizeibehörden auf denselben aufmerksam gemacht und ersucht, Wagnern (!) im Betretungsfalle zu verhaften und davon uns schleunigst Nachricht zu ertheilen.´ Dresden, am 16. Mai 1849. Die Stadtpolizei-Deputation, v.Oppel. `Wagner ist 37-38 Jahre alt, mittlerer Statur, hat braunes Haar und trägt eine Brille.´ — Erneuert wurde der Steckbrief, etwas kürzer gefaßt, am 14., 20. und 28. Juni."

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Neu ermittelt im Dezember 2015:

"Steckbrief. Der wegen Diebstahls prozessirte und erst kürzlich aus der Zwangsarbeitshausanstalt Kaisersheim entlassene, sodann aber auch wegen Vagierens von Seite des königl. Polizeikommissariats Plassenburg eingelieferte Bernhard Kraus von Katzdorf d.G., welcher französisch spricht, und unter dem Namen Francois Schmidt, französischer Deserteur aus Lyon, sich herumtreibt, ist der polizeilichen Aufsicht unterstellt, und hat sich bei seiner Entlassung in seinem Heimathsorte flüchtig gemacht. Man ersucht daher die Justiz- und Polizeibehörden, gegen denselben geeignete Spähe zu verfügen, ihn im Betretungsfalle arretiren und sodann anher überliefern zu lassen. Signalement: Alter 34 Jahre, Größe 8´ 2´´, Haare braun und in Scheitl gelegt, Stirne hoch, Augenbraunen braun, Augen braun, Nase lang, Mund gewöhnlich, Bart schwarz, Zähne gut, Kinn oval, Gesichtsbildung oval, Gesichtsfarbe gesund, Gestalt mittlere, Sprache gut deutsch. Besondere Kennzeichen: am rechten Oberschenkel 2 Narben, eine große und eine kleine Plessur. Kleidung: eine grüne Kappe, eine schwarze Hose, eine schwarze Jacke, eine schwarze Weste und ein Paar Schuh. Neunburg v.Wald am 5.Juli 1842. Königl. bayerisches Landgericht. Hauser, Landrichter."

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Neu ermittelt im November 2015:

"Steckbrief. Friedrich Max Eissardt. Da der bey der hiesigen königl. Oberschlesischen Oberamtsregierung bisher als Deposital-Rendant angestellt gewesene Friedrich Maximilian Eissardt heimlich von hier entwichen, und wie bereits entdeckt worden, sich verschiedener Malversationen in Verwaltung seines Amtes schuldig gemacht, so werden sämmtliche resp. Ober- und Untergerichte hiedurch gebührend requirirt, obgedachten Flüchtling, wenn derselbe sich in ihrem Gerichtsbezieck betrerten läßt, sofort anzuhalten, und denselben gegen Erstattung der durch seine Arretirung, und durch dessen Transport verursachte Kosten gefälligst anher abzuliefern. Es ist dieser Eissardt von mlttelmässiger Statur, mit blassen, länglich vollen, und blatternarbigten Gesicht, hat ein blondes Haar, und ist bey seiner zu Pferde von hier erfolgten Entweichung mit einer Pickesche von grünen Tuch mit schwarzen Baraquen gefüttert, und mit einer grün überzogenen Fuchs-Culree bekleidet gewesen. Kön.[iglich] Preussische Oberschlesische Oberamtsregierung. Brieg den 27. December 1781."

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Neu ermittelt im Oktober 2015:

"Steckbrief. Bei Fortstellung der Untersuchung wegen eines auf uns ausgestellten falschen Schulddocuments hat sich der Verdacht wider Carl Friedrich Wilhelm Wetzeln aus Freibergsdorf noch mehr begründet. Indem wir daher den gegen Wetzeln im 29sten Stück der Leipziger Zeitungen erlassenen Steckbrief in Erinnerung bringen, machen wir zugleich hiermit bekannt, daß auch bei diesem Betrug der wegen mehrerer Ungebührnisse im September 1827 dimittierte hiesige Gerichtsdiener Carl Friedrich Wilhelm Hochgemuth concurriert hat. Hochgemuth ist untersetzter mittler Statur, hat blondes Haar und einige Narben an der Stirn und soll mit einer ledigen Weibsperson in der Gegend von Dresden sich die letzte Zeit herum getrieben und gewöhnlich mit gestrickten Waaren gehandelt haben. Alle wohllöbl. Civil- und Militair-Behörden ersuchen wir unter Erbietung zu gleicher Rechtswillfährigkeit zur Hülfe Rechtens dientergebenst, sowohl auf gedachten Wetzel, als auch auf ermeldeten Hochgemuth ein wachsames Auge zu haben, solche im Betretungsfalle zu arretieren und an uns abzuliefern. Döbeln, am 23. December 1828. Der Stadtrath." 

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Neu ermittelt im September 2015:

"Personsbeschreibungen der ungarischen Hauptrebellen um den Rebellen-General Joseph Bem, sonst auch der Held von Ostrolenka genannt [...] Personsbeschreibung des Grafen Kasimir Batthyany. Alter, 35—36 Jahre. Geburtsort, unbekannt in Ungarn. Stand, verehligt. Religion, reformirt. Sprache, Deutsch, Französisch, Ungarisch, Englisch. Beschäftigung oder Charakter: zuletzt Festungs-Commandant in Essegg. Körperbau, schlank und stark, dabei Gesicht rundes. Gesichtsfarbe, brünett. Stirn, offene, hohe. Haare, schwarz. Augen, schwärzlich, groß. Augenbraunen, starke, schwarze. Nase, stark, etwas gespitzt. Mund, regelmäßig. Zähne, gut. Kinn, spizzes. Bart, Schnur- und Backenbart. Besondere Kennzeichen: Sanften Blick. Bekleidung: Sehr elegant. Kronstadt, 10. Februar 1849"

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Neu ermittelt im August 2015:

"Steckbrief. Demnach drey diesseitige Unterthanen, aus Schwanfeld, hochfürstl. Würzburgischen Amts Klingenberg, Namens Michael Zimmermann, mitterer Statur, braunlichter Haaren, etwas schlechten Angesichts, und beyläufig 50jährigen Alters, eine etwas haisere, jedoch landesartige Aussprache habend, und mit einem alten blatüchenen Rock, dann neuen weistüchenen übereinander geschlagenen Wammes mit gelben Knöpfen, weisledernen Hosen, schwarzen Strümpfen begleitet, dann eine rothe Pelzkappe mit einem geringen Hut tragend, nebst seinem Weib, und 4 Kindern, worunter eine ziemlich erwachsene Tochter sich befindet; Johann Kühn, seiner Profession ein Schuhmacher, etwas klein untersetzter Statur, schwarzer Haare, und Augbraunen, runden, noch ziemlich jungen Angesichts, welcher sein Weib, und Kinder zurückgelassen, im übrigen aber ein dunkelblaues Kleid, schwarzlederne Hosen, ein paar Stiefel, und eine alte weisse baumwollene Kappe unter dem Hut traget; dann Joseph Bauern ein Bäcker, mitterer Statur, schwarzbrauner Haaren, und schwarzlichten Angesichts, ein weisses tüchenes Kleid, weißlederne Hosen, dann Stiefel, und eine grüntuchene Pelzkappe unter dem Hut tragend, mit Weib, und zweyen Kindern, welche sämtlich mit ämtlichen Zeugnissen, und dahiesigen Regierungspässen sich zu versehen gewust, sothanes ihr bisheriges Wohnort zum Theil heimlich und ohne Vorwissen des Amts, auch mit Zurücklassung ihrer respektive Haus- und Gütern, dann Weib und Kindern unlängst verlassen, forthin dem Vernehmen nach sich nach Wien begeben haben, indessen aber kurz nach deren Auswanderung sich entdecket hat, daß auf das Ort Schwanfeil verschiedene falsche Obligationen gefertiger, und so darauf ansehnliche Kapitalien wirklich erhoben worden seyen, und der diesfalsige mit verschiedenen beschwerenden Umständen begleitete Verdacht auf die beschrieben Auswanderer falle; als findet man sich bewogen, das Publikum für derley verdächtige Betrüger nicht nur zu warnen, sondern auch an alle, und jede Gerichtsstellen das geziemende Ersuchen zu stellen, auf die beschriebenen genaue Ausspähe zu verfügen, forthin solche auf etwaiges Betreten, mit den allenfalls noch bey sich führenden Barschaften gerichtlich einzuziehen, dann von deren etwaiger Habhaftwerdmg bald gefällige Nachricht anherzu ertheilen, und sonach dieselbe gegen Erstattung der Kosten anher ausfolgen zu lassen. Würzburg den 12. Hornung 1785."

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Neu ermittelt im Juli 2015:

"Nachrichten aus Tirol. Steckbrief. Gegen den im Jahre 1893 in Innsbruck geborenen, nach Schönwies, Bezirk Landeck, zuständigen, ledigen Taglöhner Rudolf Tragseil wurde von der Polizei in Bozen wegen eines zum Schaden seines Zimmergenossen begangenen Diebstahles ein Steckbrief erlassen. Tragseil wird außerdem vom k.k. Bezirksgerichte in Hall und vom k.k. Landesgerichte in Innsbruck wegen Diebstahls verfölgt. Genannter ist mittelgroß, normal gebaut, hat kleinen Schnurrbart und blonde Haare. Bozen in Tirol, 10. November 1915."
 

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Neu ermittelt im Juni 2015:

"Steckbrief zur Verfolgung des gemäß kriminalgerichtlichen Beschlußes vom 26. März 1839 Nr.
376 des Verbrechens des Raubes , und der Nothzucht rechtlich beanzeigten Joseph Pantschik, fälschlich Michalsky. Derselbe ist 36 Jahre alt, katholischer Religion, lediger Taglöhner von preußisch Gußau, zu Ratibor gehörig; ist mitter ziemlich untersetzter Statur, hat braune Kopfhaare, derlei Augenbraune, und ins braune fallende Augen, proportionirte Nase und Mund,
spricht böhmisch uud etwas deutsch, ohne sonstigen Kennzeichen. Am Leibe trug er kurz vor der Entweichung einen grautuchenen Spenser, eine weiß und schwarzgeblümte Weste, ein Haar tuchene
melirte Beinkleider, ein Paar alte Stiefel, ein weißes Halstüchel und eine federschwarze tuchene runde Mötze mit Schild. Die Amtsbehörden haben diesen Steckbrief ungesäumt und allgemein zu verlautbarn, auf den beschriebenen Flüchtling aufmerksam zu invigiliren und denselben im Betretungsfalle gut geschlossen an das troppauer Kriminalgericht einzuliefern, hiervon aber gleichzeitig die Anzeige anher zu erstatten. Vom k.k. Kreisamte Troppau am 30. April 1839."

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Neu ermittelt im Juni 2015:

"Steckbrief zur Verfolgung des wegen Verbrechen des Diebstahls beanzeigt erkannten und aus dem
Auspitzer Polizeiverhafte flüchtig gewordenen Thomas Kozdas aus Wischenau, nähmlicher Herrschaft im Znaimer Kreise, derselbe ist 40 Jahre alt, katholischer Religion, verheirathet, Knecht, von mittlerer Statur, magern brunetten Gesichts, hat schwärzliche Haare, schwarze Augen, stumpfe Nsse, spricht blos mährisch, hat sonst kein besonderes Kennzeichen, nur trägt er dermalen einen schwarzen kleinen Backennbart. Am Leibe trug er einen schwarz manchesternen Spenser und dto. Hose, eine zeugene schwarze Weste, eine schwarze tuchene Schildkappe und halblederne Stiefel. Die Behörden werden ersucht, denselben im Betretungsfalle anzuhalten, und an dieses Kriminalgericht einzuliefernu. Kriminalgericht Brünn am 5.August 1836."

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Neu ermittelt im Mai 2015:

"Gestern in der ersten Nachmittagsstunde stürzte sich gegenüber der Rothenthurmstraße ein alter Mann in den Donaukanal. Er wurde von den Wellen bis zur Ferdinandsbrücke getrieben und dort von mehreren Personen noch lebend aus dem Wasser gezogen und in die nahegelegene Rettungsanstalt der Sicherheitswache gebracht, wo er trotz angewandter ärztlicher Hilfe nach kaum einer Viertelstunde starb. Nach einem vorgefundenen Zettel dürfte der Unglückliche der bei seinem Bruder in Döbling, Nußdorferstraße Nr. 91 wohnhaft gewesene Jakob Metz sein. Derselbe, ein alter, gebrechlicher Greis, verlor vor Kurzem seine Gattin und wegen des Alleinseins seines Lebens müde, führte er den Selbstmord aus." (aus Wien)

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Neu ermittelt im April 2015:

"Anzeige untern 21. abgewichenen Monats Decembers gerechtest anzuoefehlen geruhet, daß wider ihn Franz v.Bolza, wegen Veruntreuung der ihm zur Verwaltung anvertrauten Kassageldern, den bestehend peinlichen Gesetzen nach verfahren werden soll; solchemnach wird ihm flüchtigen Franz v.Bolza hiemit anbefohlen, daß selber von heut Dato an nach 14 Tagen auf dem k.k. Stadt- und Landgericht unausbleiblich sich einfinden, und daselbst auf die über dieses ihm zur Last gehende Verbrechen ihm stellende Fragstücke geziemend verantworten soll. Wien den 12. Jän[n]er 1782."

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Neu ermittelt im März 2015:

"Sämmtliche Stadt- und Landespolizeien werden von der Estländischen Gouvernements-Regierung beauftragt, nach dem preußischen Unterthan Pawel Tschrenteck (alias Schreining), der aus Rußland auszuweisen ist und nicht mehr hierher zurückkehren darf, die sorgfältigsten Nachforschungen zu veranstalten und denselben im Ermittelungsfalle unter sicherer Wache dieser Gouvernements-Regierung vorzustellen. Signalement des Tschrenteck: Alter 27 J.[ahre], Wuchs klein, Haare braun, Augen. Nase und Mund proportioni[e]rt. Besondere Kennzeichen: trägt eine Brille. Rebval, den 28. October 1878"

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Neu ermittelt im Februar 2015:

"Steckbrief. Der laut telegraphischer Mittheilung des k.k. Untersuchungsrichters des am 1. Jänner 1874 verübten Verbrechens des Mordes an vulgo Blekmanov von Tupalic, Bezirk Krainburg, dringend verdächtige Josef Usenicnik, Lederergeselle von Pölland, Bezirk Lack, der sich nach der That in der Richtung gegen Laibach begeben haben soll, ist im Betretungsfalle zu arretieren und an das k.k. Landesgericht in Laibach einzuliefern. Derselbe ist von mittlerer Größe, schlanken Körpers, ovalen Gesichtes, gesunder Gesichtsfarbe, hat dunkelbraune Haare, niedere Stirn, braune Augenbrauen und Augen, proprtionierte Nase und Mund, gesunde Zähne, eingedrücktes Kinn. Er spricht dentsch und slovenisch. Laibach, am 3. Jänner 1874. K.k. Staatsanwaltschaft."

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Neu ermittelt im Januar 2015:
 

"Steckbrief. Die Katharina Schmitzer, Dienstmagd beim Dosser, Bauer aus Freiberg, Landgerichts Meran, hat sich des Diebstahls höchst verdächtig gemacht, und ist sonach entflohen. Dieselbe ist von Latsch k. k. Landgerichts Schlanders gebürtig, 20 bis 22 Jahre alt, kleiner Statur, braunen Gesichts, brauner Haare, gewöhnlicher Nase, und brauner Augen. Die Kleidung derselben bei der Entweichung war auf wälsche Art, die einzelnen Kleidungsstücke jedoch können nicht näher bezeichnet werden. Man ersucht der Entflohenen genau nachzuspüren, sie im Betretungffalle anzuhalten, und wohlverwahret anher liefern zu lassen. K. K. prov. Land- und Kriminal-Untersuchungs-Gericht Meran den 30. August 1814."

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Neu ermittelt im Dezember 2014:

"Gegen den unten beschriebenen Schlossergesellen Rudolf aus Halle a./S., welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts=Gefängniß zu Schönberg i./M. abzuliefern. Schönberg i./M., den 16. Mai 1884. Großherzogliches Amtsgericht. G. Horn. O. Schnell. Beschreibung: Alter: ca. 44 Jahre. Statur: mittel. Haare: schwarz. Bart: schwarzer Vollbart. Kleidung: dunkler schon vielfach geflickter Anzug, Stiefletten und schwarz seidene Mütze. Besondere Kennzeichen: fast sämmtliche Finger an beiden Händen etwas verkrüppelt."

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Neu ermittelt im November 2014:

"Des wegen Verdacht eines begangenen Diebstahls allhier, in Verhaft gesessenen, nach rückgelassenen Eisen aber aus dem Arreste heute Nachmittags zwischen 4 und 6 Uhr entwichenen Johann Pachor. Dieser Pursch ist von vielmehr grosser Statur, und gut gesezt, 22 Jahr alt, ledig, seine Aeltern sind in Dorfe Oppachiusella seßhaft, hat schwarzbraune Haare am Kopfe, ohne Bart, schwarz dunkle Augen, bleichen etwas eingefallenen Gesichts, trägt am Leibe einen weiswollenen mit Ermel versehenen, bis an die halben Schenkel langen Rock ohne Vestie, schwarzlederne mit himmelblauer seide vorwärts genähte Beinkleider, dann unterhalb ein anders Paar weis und roth gestreifte, leinene Hosen, weiswollene Strümpf, spricht krainerisch und etwas schlecht wällisch, und stottert bei der Aussprache, pflegt in Friaul, und besonders in Aquileja Schaaffelle einzukaufen, und im Falle er des angeschuldeten Diebstalhs [sic!] schuldig seyn solle, so wird er aus dem leich[t] zu erkennen seyn, daß er 562 Stü[c]k Bankozetteln a 2 fl[orin] dann 80 Stük Kronenthaler, 7 Mayländer Scudi, und eine goldene Halskette von 12 Reichen über 100 fl. im Werthe bei sich haben dürfte. Endlich scheint er fieberhaft zu seyn, und wird vermuthlich beim Sprung über eine 4 1/2 Klafter, dann über eine andere 3 5/6 Klafter hohe Mauer die Füsse oder den Leib beschädiget haben. Landgerichtsherrschaft Tybein [bei Laibach] am 25 August 1801."

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Neu ermittelt im Oktober 2014:

"Von dem k. k. Inneröstereichischen Staabs-Auditoriate wird dem Herrn Fähnrich Michael Tschelleßnig, des bestandenen zweyten Neustadter Landwehr-Battaillons, hiermit öffentlich kund gemacht: daß, nachdem derselbe sich am 26. Ayril 1812 von der hierortigen Rückstandskanzelley, wo er seine Landwehrsrechnungen auszuarbeiten bestimmt war, ohne vorschristliche Meldung und Licenz entfernt hat, und nirgends zu erfragen ist, zur rechtlichen Untersuchung ein ordentliches Kriegsrecht zusammengesetzt werden soll, um dabey auhier zu Brätz binnen 6 Wochen und 3 Tagen aunausbleiblich zu erscheinen, dann über alles, was ihm vorgetragen wird , sich gehörig zu verantworten; gleichwie im Ausbleibungsfalle dennoch die Jnquisition vorgenommen, und nach Kriegsgebrauch, dann den Kriegsartikeln erkennet werden soll, was Rechtens ist. Welches ihm Herrn Fähnrich zur Wissenschaft, und um sich vor weitern Schaden zu hüten, anmit öffentlich bedeutet wird. Gratz den 30. August 1812."

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Neu ermittelt im September 2014:

"Es hat die Löbl.[iche] kaiserl.[ich] kön.[igliche] N.[ieder] Oe.[sterreichische] Regierung, mittels freundschaftlichen Insinuati des praes. 30ten Decembr. jüngsthin anhero eröfnet, wasmaßen das kais. kön. Stadt und Landgericht zu Kloster Neuburg die angelobte Urphed, und Personsbeschreibung, der aus allen deutschen Erblanden und den kais. kön. Hoflager, wo selbes sich immer befinden wird, mit Einschrepfung [Brandmarkung] der gewöhnlichen Relegations-Zeichen, auf ewig verwiesenen Ursula Damin, an ersagte kais. kön. N. Oe. Regierung uberreichet. Welche Urphed, und Personsbeschreibung, Uns I. Oe. Regierung mit dem Ersuchen, in der Anlage mitgetheilet worden, dast auf diese beschriebene Delinquentin beständig genau invigiliret, dieselbe bey Betretung arrestiret, sodann wider sie, als eine Urphedsbrecherin der Ordnung nach fürgegangen werden möge. Welches mit Anschlüssung der Beschreibung ersagter Delinquentin zur Befolgung hiermit erinnert wird. Grätz, den 7ten Jenner I775. Karl Thomas Graf v.Breuner. Praesident. Beschreibung der Person. Ursula Damin, gebohrne Stiglitzin, von Rötz aus der oberen Pfalz gebürtig, 40 Jahr alt, katholisch, ist schwarzbraunen Angesichts, grauer Augen, mit schwarzen Augenbraum, dann schwarz und schon etwas grauer Haaren, kleiner magerer Statur, traget eine weisse Bundhauben, ein blau cattonenes Tüchel, ein braun deto Rockel, ein weisses Leibel, und etnen grün wollzeugenen Rock."

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Neu ermittelt im August 2014:

"Steckbrief gegen kroatische Abgeordnete. Das Budapester Polizeiblatt vom 14. d.[iesen] M.[onats] veröffentlicht einen Verhaftsbefehl gegen die gewesenen Abgeordneten des kroatischen Landtages Heinrich Hlinkovic, Janko Potocnak und Professor Drubina, die nach Italien geflüchtet sind, wo sie eine Propaganda gegen Ungarn betreiben. Sie werden wegen Maj[e]stätsbeleidigung und Landesverrats verfolgt. Prag, den 15. Dezember 1916"

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Neu ermittelt im Juli 2014:

"Die Affäre Dr. Habl-Franzensbad. Nunmehr ist gegen den flüchtig gewordenen städtischen Amtsdirektor Dr. Habl in Franzensbad ein Steckbrief erlassen worden, aus dem die Art und der Umfang seiner Verfehlungen hervorgehen. Der Steckbrief hat folgenden Wortlaut: Das k.k. Kreisgericht Eger hat unter dem 27. Jänner laufenden Jahres gegen den etwa 35—36 Jahre alten Amtsdirektor in Franzensbad Dr. Franz Habl wegen §§ 181, 197, 199d, 5, 101, 102c, 9, 134 und 135 (1 und 3) Strafgesetz den Steckbrief erlassen und gegen ihn die Voruntersuchung eingeleitet. Derselbe ist ungefähr 1.76 bis 1.78 m groß, kräftig, breitschulterig, hat blonde Haare und blondes Schnurbärtchen, blaue oder grüne Augen, etwas vorstehende Nase, stark, dick, rotes volles Gesicht, ist gut gekleidet und hält sich vermutlich unter falschem Namen auf. Die in den vorstehenden Paragraphen bezeichneten Verbrechen sind folgende: Veruntrenuug, Betrug, Urkundenfälschung, Mißbrauch der Amtsgewalt, Mord, Giftmord und bestellter Mord, sowie Anstiftung, Verteilung, Mitschuld und Teilnahme an diesen Verbrechen. Von Dr. Habl hat man noch keine Spur. Er hielt sich mit Frau Dr. Diesl, die inzwischen nach Franzensbad zurückgekehrt ist und in deren Villa eine Hausdurchsuchung stattfand, zuletzt in Zürüch in der Schweiz auf und dürfte versuchen, nach Amerika zu flüchten."

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Neu ermittelt im Juni 2014:

"Steckbrief zur Verfolgung und Habhaftwerdung des mit kriminalgerichtlichem Beschluß vom 3. Februar 1848, Z.832 crim. des Verbrechens des Diebstahls rechtlich beanzeigt erkannten und am 19. Oktober v.J. aus Augezd flüchtig gewordenen Vincenz Frankl. Derselbe ist von Augezd, Herrschaft Chirlitz, Brünner Kreises gebürtig, jedoch nach Kremsier zuständig, 26 Jahre alt, Israelitischer Religion, ledig, Schusterlehrjung, von kleiner untersetzter Statur, hat schwarze Haar und Augen, und ein brünettes Gesicht. Bei seiner Entweichung hatte derselbe am Leibe einen grünen Rock, schwarztuchene Pantalon mit Leder besetzt, eine grüne Kappe am Kopfe und zerrissene Stiefel an den Füßen. Als besonderes Kennzeichen dient, daß Vincenz Frankl mit einem großen Leibschaden behaftet ist. Kriminalgericht Brünn, den 15. Febr.[uar] 1848."

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Neu ermittelt im Mai 2014:

"Steckbrief. Gegen den unten beschriebenen Schlossergesellen Krützky, angeblich aus der Provinz Schleswig-Holstein, welcher flüchtig ist, ist die Untersuchungshaft wegen schweren Diebstahls verhängt. Es wird ersucht, denselben zu verhaften und in das Amtsgerichts-Gefängniß zu Schönberg in Mecklenburg abzuliefern. Schönberg in Mecklenburg, den 16. Mai 1884. Großherzogliches Amtsgericht. G.Horn, O.Schnell. Beschreibung: Alter: ca. 33 Jahre. Statur: mittel. Haare: hellblond. Bart: heller Kinnbart. Kleidung: dunkler, ziemlich defecter Anzug, seidene Mütze, Pantoffeln.

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Neu ermittelt im April 2014:

"Steckbrief zur Verfolgung des mit kriminalgerichtlichem Beschluße vom 8. April d[iesen]. J[ahres]. N[r]. l426 des Verbrechens des Diebstahles rechtlich beanzeigt erkannten und flüchtigen Mathias Spatlenka unbestimmt beurlaubten Gemeinen des k.k. Infanterie Regimentes Herzog Wilhelm Nassau Nr.29. Derselbe ist 33 Jahre alt, von Klobauk Brünner Kreises gebürtig, katholisch, ledig,
hat dunkelbraune Haare und derlei Augenbrauen, blaue Augen, kleine Nase, kleine Lippen, ovales Gesicht und ist von mittlerer Statur. Bei seiner Entweichung trug er ein schwarztuchenes Westl, leinene Pantalon, ein tuchenes kurzes Röckel und eine Halina, dann rindlederne Stiefel. Übrigens spricht er nur mährisch. Es werden sämmtliche Behörden oufgefordert, diesen Mathias Spatlenka im Betretungsfalle anzuhalten, und unter sicherem Geleite unverzüglich an das Brünner Kriminalgericht einzuliefern. Kriminalgericht Brünn, den 25. Juni 1839."

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Neu ermittelt im März 2014:

"Der laut telegraphischer Mittheilung des k.k. Untersuchungsrichters des am 1.Jänner 1874 verübten Verbrechens des Mordes an vulgo Blekmanov von Tupalic, Bezirk Krainburg, dringend verdächtige Josef Usenicnik, Lederergeselle von Pölland, Bezirk Lack, der sich nach der That in der Richtung gegen Laibach begeben haben soll, ist im Betretretungsfalle zu arretieren und an das k.k. Landesgericht in Laibach einzuliefern. Derselbe ist von mittlerer Größe, schlanken Körpers, ovalen Gesichtes, gesunder Gesichtsfarbe, hat dunkelbraune Haare, niedre Stirn, braune Augenbrauen und Augen, proportionierte Nase und Mund, gesunde Zähne, eingedrücktes Kinn. Er spricht dentsch und slovenisch. Laibach, am 3.Jänner 1874. K.k. Staatsanwaltschaft."

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Neu ermittelt im Februar 2014:

"Die, von hier gebürtige, unverehelichte, Friederike Wendroth, hat sich, nach verübtem Diebstahle, heimlich von hier entfernt. Alle Civil- und Militär-Behörden werden dienstlichst ersucht, auf die Entwichene, welche unten näher bezeichnet ist, ein wachsames Auge zu haben, sie im Betretungsfalle zu verhaften, die bei ihr sich vorfindenden Gelder und Sachen in Beschlag zu nehmen, und die unterzeichnete Behörde sodann davon benachrichtigen zu lassen. Berlin, den 20ten August 18l6. Königliche Polizei-Intendantur hiesiger Residenz. Rück. Personsbeschreibung: Die unverehelichte Friederike Wendroth ist 22 Jahr alt, aus Berlin gebürtig, mittlerer Größe, hat braunes Haar, eine runde Stirn, braune Augenbraunen [sic!], der gleichen Augen, ein rundes Kinn, ein ovales Gesicht, und eine gesunde Gesichtsfarbe. Sie führt einen hiesigen Ministerial-Paß zur Reise nach Wien mit sich."

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Neu ermittelt im Januar 2014:

"Am 21. vorigen Monats ist auf dem Wege von Heerdt nach Neuß ein gewisser Demant, Lohgerbergeselle aus Creuznach, in die Erft gestürzt und ertrunken. Indem ich nachstehend seine  Personen-Beschreibung zur öffentlichen Kenntniß bringe, ersuche ich Jeden, mich von dem Auffinden der Leiche schleunigst in Kenntniß zu setzen. Düsseldorf, den 19. Februar 1840. Der Ober-Prokurator Schnaase. Personen-Beschreibung: Der Verunglückte ist ungefähr 23 Jahre alt und 5 Fuß 4 Zoll groß, hat blondes Haar und Augenbraunen, graue Augen, spitze Nase, gewöhnliches Kinn und Mund, gesunde Zähne, schmale Gesichtsbildung, blasse Gesichtsfarbe und robuste Gestalt.
Er war bekleidet mit einem grünen verblichenen Kittel, einem alten zerrissenen Kamisol, einer braunen Tuchhose, einem Paar Schuhe und einer grünen spitzen Schirmmütze mit Ohrenklappen. Jn seinem mit einer gelben Gerberschürze umzogenen Tornister hatte er ein Paar alte Tuchhosen, einige alte Hemden und mehrere Tücher."

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Neu ermittelt im Dezember 2013:

"Gaunerstreich. In der Nacht vom 5. auf den 6. dieses Monats [März 1826] wurde der Postknecht Michael Schneider, in dem Rückwege von Würzburg, wohin er Postamtswegen gesendet mar, auf der Poststraße zwischen Wöllried und Rottendorf von einem unbekannten Menschen, dessen nähere Beschreibung unten folget, angerufen, ihn von den an sich tragenden Fesseln zu befreyen, und die Kette, welche ihn auch anscheinlich über den rechten Arm zum linken Fuß angelegt war, abzuschlagen, und zu diesem Behufe hatte dieser Mensch auch wirklich einen Stein in beyden Händen. Der Postknecht, nichts Gutes ahnend, ritt schnell davon, und in einer geringen Entfernung kamen noch vier Bursche[n] aus dieß- und jenseits der Chausseegräben, zwey mit starken Knütteln und einer mit einem Stein bewaffnet zum Vorschein, und gingen auf den Postknecht los; dieser ritt aber mit seinem Pferde schnell vorüber, und entkam auf solche Weise den Händen dieser Gauner, welche ihm lediglich noch mit einem Steine nachwarfen, und ihn auch am Genicke trafen, jedoch ohne besondere Verletzung beyzubringen. Dieser der öffentlichen Sicherheit hochgefährliche Streich, es mag solcher die Ausraubung des Postknechtes an seinen bey sich habenden Effecten und Papieren oder sonstige Veranlassung zum Zwecke gehabt haben, wird dem Publikum zu seiner Maßnahme bekannt gemacht, und zugleich jedes Orts Civil- und Polizeybehörden ersucht, auf die bezeichneten Personen sorgsam Spähe anzustellen, und von jedem sachdienlichen Resultate anher schleunige Nachricht zu ertheilen. Kön.[igliches] Landgericht Würzburg r.d.M., v.Eckart, Landrichter. Signalement: Der Bursch, der sich für einen Schübling ausgab, und anscheinlich eine Beinschelle an sich trug, war sehr großer Statur und in den dreyßiger Jahren, trug eine schwarze lederne kurze Hose, weißliche Strümpfe und Schuhe; einen dunklen langen Bauernrock, und eine Pudelkappe. Er führte eine rauhe Sprache. Die übrigen vier Bursche[n] können nicht weiter beschrieben werden, als daß sie sämmtlich runde Hüte trugen."

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Neu ermittelt im November 2013:

"Bekanntmachung. Franz Thurnhofer, verheiratheter Bauer von Mühlleiten, der Gemeinde und Pfarrvikariats Neukirchen, welcher schon bei 1 1/2 Jahre nicht recht bei Sinnen ist, entfernte sich nach der dieses Orts heute eingekommenen Anzeige am 23. v.[origen] M.[onats] früh 8 Uhr, und kehrte nicht mehr zurück. Man stellt daher an die Königl.[ichen] Polizei-Behörden im Salzachkreise auf Bitten des Eheweibes, wegen seiner Habhaftwerdung und Hierherlieferung, indem man die Persons-Beschreibung beifügt, das höfliche Ersuchen. Den 7. November 1815. Kön.[iglich] baier.[isches] Landgericht Frankenmarkt, v.Kamerloher, Landrichter. Persons-Beschreibung des Franz Thurnhofer von Mühlleiten. Derselbe ist 54 bis 56 Jahre alt; Statur, untersetzter; Größe mittlerer; Gesichtsfarbe, gefärbt; Bart, braunen; Haare, braune; Augen, braune; Nase, große; Zähne, sehr wenige (in dem Oberkiefer nur einen Zahn). Am Leibe trägt er einen schwarztüchenen Oberrock mit Hafteln und mit weißer Leinwand gefüttert, ein brauntüchernes Leibel mit aufgeworfenen zinnernen Knöpfen, eine schwarzlederne kurze Hose, himmelblaue Strümpfe und Bundschuhe, dann auf dem Kopfe einen runden Hut. Die besonderen Kennzeichen sind, daß der rechte Fuß etwas dicker als der andere ist und im Gehen der Körper etwas vorhängt."

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Neu ermittelt im Oktober 2013:

"Aufforderung. Am 28. December des Morgens hat ein blödsinniger Mensch von ungefähr 50 Jahren sich aus dem Hause seiner Verwandten entfernt. Derselbe war mit einem alten Schaafpelz, einer blautuchnen, mit schwarzem Pelz gefütterten Weste, einer schwarzen Pudelmütze, einer blauen leinwandnen Schürze und Pantoffeln bekleidet, und dadurch besonders kenntlich, daß die linke Seite des Halses sehr dick ist, er eine schwere Sprache hat und harthörig ist. Jeder, dem dieser Unglückliche zu Gesicht kommt, wird auf das dringendste gebeten, ihn anzuhalten, und, auch selbst im Fall seines Todes, entweder der unterzeichneten Behörde, oder dessen Bruder, dem Seilermeister Kliem junior, zu Liegnitz, auf der Frauengasse No. 505, schleunigst Nachricht davon zu geben, der alle desfallsige Kosten mit Dank erstatten wird. Liegnitz, den 14. Januar 1812. Königlich Preußisches Polizei-Directorium. Schönfeld."

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Neu ermittelt im September 2013:

"Steck- und Spähbriefe. Cajetan Strasser, 20jähriger [sic!] lediger Säckler-Geselle von hier, ein der öffentlichen Sicherheit gefährlicher Bursche, hat sich seiner polizeylichen Aufsicht entzogen und von hier entfernt. Indem man dessen Signalement untenstehend mittheilt, ersucht man alle Polizey-Behörden des Königreichs, auf denselben Spähe einzuleiten und ihn im Betretungsfalle hierher liefern zu lassen. Personal-Beschreibung: Cajetan Strasser von hier ist 30 [sic!] Jahre alt, 5 Schuh 9 Zoll groß, hat schwarze Haare und Backenbart, schwarze Augen, rundes blasses Gesicht, schlanke Statur, seine Kleidung bestand bei seiner Entfernung in einem dunkelblauen Frack, braunen Hosen, seine übrigen Kleidungsstücke können nicht angegeben werden. Derselbe arbeitet meistens als Taglöhner. Den 10. September 1839. Königliche Polizey-Direction München, v. Menz."

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Neu ermittelt im August 2013:

"Mit Bezugnahme auf unsern hinter dem Moses Lewin Löwenthal und dem Joel Schwarz unterm 12ten d. M. erlassenen Steckbrief bringen wir hierdurch ferner zur öffentlichen Kenntniß, daß sich nach der Aussage eines Mitangeschuldigten in der Begleitung der genannten beiden Personen auch ein gewisser Heinemann aus Berlin befunden und an den Betrügereien derselben als Hauptperson Theil genommen haben soll. Wir ersuchen daher, auch den Heinemann verhaften und an uns abliefern zu lassen, fügen dessen Signalement, so weit es der Mitangeschuldigte hat geben können, unten bei, und bemerken nachträglich, daß der Löwenthal und Schwarz auf einen ihnen von dem König!. Polizei »Direktorium zu Stettin auf 3 Monate ertheilten Paß reisen. Lauenburg, den 14ten März 1843. Das Patrimonial-Gericht zu Rowen. Signalement des Heinemann. Wohnort: angeblich Berlin, Religion: jüdisch, Größe: 5 Fuß 8 bis 6 Zoll, Alter: ungefähr 30 Jahr, Haare und Bart: schwarz, Augen: dunkel, Gesichtsbildung: sehr mager und brünett, Gestalt: sehr schlank. Bekleidung: feiner brauner Tuchmantel, schwarzer Mollrock, schwarz tuchne Beinkleider, schwarz seidenes Halstuch, dunkelbraune Felbelmütze."

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Neu ermittelt im Juli 2013:

"Verhafts-Befehl. Herr Wachtmeister Winterberger erhält den Befehl, den Schuhmacher Indermühle auf dem Plätzli zu verhaften und ins Schloß Thun abzuführen, wo ihm vom Gefangen-Wärter Kolb ein Zimmer angewiesen werden wird. Thun, den 9. September 1833. Der Regierungsstatthalter: v.Gumons. Obigen Indermühle in Gefangenschaft abgeführt. Thun, den 9. September 1832, abends 7 Uhr. Winterberger, Sergeant."

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Neu ermittelt im Juni 2013:

"Ein gewisser Michael Kastner, Schuhmachergesell, angeblich ein Sattlersohn von Villingcn aus dem Schwarzwalde gebürtig, hat sich Zeit, wo er vor etlichen Jahren beym Schuhmacher in Jatzbach Jakob Kreen in Arbeit stand, vermuthlich in Gesellschaft seines Meisters einer Betrügerey von mehreren hundert Gulden sehr verdächtig gemacht, indem derselbe durch Vorspiegelungen, als wollte er in die Lotterie sehen, und dann heraus große Gewinnste erheben, einen gewissen Martin Maier Bauer von Azenberg eine beträchtliche Summe abschwatzte, sich nachher davon machte, und man schon längere Zeit von seinem Aufenthalte nichts mehr weiß.
An eben diesem Martin Maier von Azenberg hat auch ein anderer ganz unbekannter Mensch Betrügereien sich zu Schulden kommen lassen; indem derselbe sich für einen Schwarzkünstler ausgab, und durch Versprechungen, als könnte er einen Schatz heben und den Teufel bannen, diesem Martin Maier mehrere tausend Gulden herauslockte.
Es wird daher das Ansuchen an sämmtliche königlichen Polizey-Behörden gestellt, diese beiden Menschen, von welchem das Signalement angefügt ist, auf Betreten sogleich zu arretiren und hierher die geeignete Nachricht zu ertheilen. Den 13. Oktpober 1815. Königliches Landgericht Vilshofen. Landrat abwesend. von Clarmann, Assessor.
Signalement: 1te Person: Michael Kastner ist 30 oder etliche 30 Jahre alt, von kleiner und nicht gar zu starker Statur, sein Gesicht ist ganz breit, die Kopfhaare etwas röthlich, die Gesichtsfarbe ganz roth, sonst keine besondere Kennzeichen, seine Aussprache ist im Tiroler oder Pinzgauer Dialekt. 2te Person: Der vorgebliche Schwarzkünstler wird vom Martin Maier folgendermaßen beschrieben: Derselbe sey allenfalls 5 Schuh 10 Zoll groß, vom Gesichte ganz bleich und breit, seine Haare vermuthlich braun und oben manchmal eingepudert. Der Anzug desselben sey ganz städtisch, nämlich einen Hut mit einem hohen Gupf, einer langen Hose, einem kurzen Janker, einem rothen Tüchel u.s.w. was der Damnifikat so genau nicht mehr anzugeben weiß."

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Neu ermittelt im Mai 2013:

"Am 30. v.[origen] M.[onats] ist der hierselbst wohnende Handlungslehrling Ernst Aller aus Heddesdorf abends gegen 8 Uhr, von dem hiefigen Hafenwerfte in den Rhein gefallen und ertrunken. Indem ich dessen Signalement unten mittheile, erfuche ich sämmtlicbe Behörden, in deren Bezirk die Leiche landen sollte, für die gehörige Einschreibung in die Personenstands-Register zu sorgen und mich davon in Kenntniß zu setzen. Köln, den 6. December 1856. Der Ober-Prokurator v. Collenbach. Signalement: Alter: 19 Jahr 6 Monat; Größe 5 Fuß 5 Zoll; Haare: blond; Stirn: rund; Augen: blau; Nase und Mund mittelmäßig; Gesicht: rund; Statur: schlank. Derselbe war bekleidet mit einem alten blauen Oberrocke. einer dunkeln Weste mit Blumen, einer dunkelgrauen Pantalon (wahrscheinlich), einer weiß wollenen Unterjacke, einem Vorhemdchen und mit Halbstiefeln."

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Neu ermittelt im April 2013:

"Steckbrief. Da der Baugefangene Carl August Demmel, gebürtig aus Großenhayn, 19 Jahr alt, Evangelisch, kleiner Statur, mit verschnittenen braunen Haaren, und besonders wegen verschiedener Schnitte und Schäden am Halse und der neuerlich verbrannten rechten Hand kenntlich, im Baukittel mit Schuh und Strümpfen, am 17. Juli. nebst dem wachthabenden Soldaten vom Zanthierschen Infanterieregiment, namens Gottlob Friedrich Herbst, entsprungen, und an dessen Wiedererlangung viel gelegen; als wird Jedermann ersuchet diesen Flüchtling im Falle er sich irgendwo betreten lassen sollte, zu arretiren, und deshalb Nachricht anhero gelangen zu lassen. Dresden, den 18. Juli 1793. Churfürstl. Sächs. Haupt-Zeughaus-Artilieriegericht daselbst."

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Neu ermittelt im März 2013:

"Calenberg. Eine Frauensperson namens Dorothee Fricken, welche ihrer Angabe nach aus Walsrode gebürtig ist, und bisher bey dem Bäcker und Beybauer Gewecke zu Holensen im Dienst gestanden, hat sich am 2ten März, da sie von ihrer Brodherrschaft mit 10 Reichsthalern an Geld und verschiedenen Victualien zur Stadt gesandt worden, auf eine treulose Art entfernt, und ausser jenen Dingen auch noch drey linnene Säcke, einen Korb mit einer feinen drellenen Serviette, ein feines linnenes Tuch, ingleichen einige von ihrer Hausfrau ihr geliehene weibliche Kleidungsstücke, die in einer blau und weiß gedruckten linnenen Schürze, und drey Reihen weisser Glasperlen bestanden, bey ihrer Entweichung mit sich genommen. Da es nun zum allgemeinen Besten zu wünschen ist, daß diese Person für diese Veruntreuungen zur gerechten Strafe möge gezogen werden, so werden alle Obrigkeiten in subsidium juriz & sub oblitionae ad reciproca geziemend ersucht, auf diese Frauensperson, welche etwa 22 Jahr alt und von langer Statur ist, ein rundes pockennarbiges Gesicht, schwarze Haare, eine heisere dumpfe Sprache hat, und bey ihrer Entweichung mit einem roth blau und grün gestreiften Rocke, einem dunkelgrünen frießenen Kamisole, der vorbeschriebenen blau und weiß gedruckten linnenen Schürze und den weißen Glasperlen, einer abgebleichten cattunenen Mütze mit einem langen rund um den Kopf gehenden Plitt, daran blaue abgebleichte seidene Bänder befindlich, imgleichen weißen wollenen Strümpfen und großen viereckten zinnenen Schnallen bekleidet gewesen, in ihren Gerichtsbezirken achten, dieselbe im Vetretungsfall anhalten, und an hiesiges Amt die erforderliche Nachricht davon ergehen zu lassen. Calenberg, den 14. April 1792."

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Neu ermittelt im Februar 2013:

"Georg Hocheneder, lediger Schachtner, Bauernsohn von Wallburgskirchen, ist des Verbrechens des Diebstahls verdächtig. Da man seine Personsbeschreibung hie[r]mit anlegt, requiri[e]rt man sämmtliche Polizeibehörden höflichst, auf diesen signalisi[e]rten Verbrecher, welcher abwesend ist, und irgendwo als Zimmermann oder Bauernknecht arbeitet, Spähe zu machen, und auf Atrapi[e]ren wohlverwahrt hier her liefern zu lassen. Personsbeschreibung: Georg Hocheneder ist bei 30 bis 32 Jahre alt, 5 Schuh 8-9 Zoll groß, untersetzter Statur, gesunder, etwas braunlichter Gesichtsfarbe, ovalen vollen Angesichts, schwarzbrauner Haare und detto Augenbraunen, hat einen dunkeln schwärzlichten Backenbart, proportioni[e]rte Nase. Er spricht städtischen Dialekt, wie man in den kleinen Städten und Märkten des Unterdonaukreises zu sprechen pflegt. Er hat verschiedenen Anzug, er kann sich städtisch und bauernmäßig kleiden. Er trägt manchmal einen dunkelblau tüchernen Frack, ein Pantalon von gleichem Tuche und Farbe, darunter sich schwarz kalblederne Stiefel befinden. Ein schwarztüchernes Gillet. Manchmal trägt er einen runden schwarzen Filzhut, und manchmal eine blau tücherne Kappe mit einem ledernen Schirm und einem schwarzen Sturmband. Auch trägt er manchmal einen dunkelblau tuchenen Spenser, woran dunkelblaue kameelhaar´ne Knöpfe sich befinden. Ein schwarzes seidenes Halstuch. Er trägt auch öfters eine schwarz lederne Hose, welche in die Stiefel hineingeht. Wenn er das Bauerngewand trägt, so hat er unter dem runden schwarzen Filzhut eine schwarze Haube, welche wahrscheinlich von schwarzer Baumwolle oder Floret[t]seide ist. Am 26. Juni 1832. Königliches Landgericht Pfarrkirchen, v. Rotthammer, Landrichter."

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Neu ermittelt im Januar 2013:

"Steckbrief gegen den Kanonier Carl van der Fluck. Der unten signalisirte Kanonier Carl van der Fluck, von der 2.ten Fuß-Kompagnie, der 4.ten Artillerie-Brigade, aus Vreden, Kreis Ahaus, Regierungs-Bezirl Münster, ist am 12.ten Juni diesen Jahres aus der Festung Wesel entwichen. Sämmtliche Civil-, und Mllitar-Behörden werden ersucht, auf denselben strenge wachen, und ihn im Betretungsfalle wohlverwahrt an die Festungs-Kommandamur zu Wesel abliefern zu lassen. Düsseldorf, den 13.Juni 1827. Signalement: Alter 20 Jahr 6 Monat; Größe 5 Fuß 5 Zoll 1 Strich; Haare braun; Stirn hoch und rund; Augen grau. Nase lang; Mund gewöhnlich; Kinn klein; Gesichtsfarbe bleich und blaß. Besondere Kennzeichen: Der 4.te Finger der rechten Hand im ersten Gelenk gebogen und steif. Bekleidung: Eine blaue Dienstmütze mit schwarzem Rande, eine seidene schwarze Halsbinde, eine blaue Dienstjacke, eine graue Diensthose, ein Paar lange Stiefel."

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Neu ermittelt im Dezember 2012:

"Der unten näher signalisirte Heinrich Hochhagen; angeblich aus Paderborn; welcher bis zum 30. v. M. an der Eiseunahn in der Gegend von Düren gearbeitet; hat sich in der Nacht vom 30/31. August aus seiner bisherigen Wohnung zu Arnoldsweiler bei Düren heimlich entfernt und ist dringend verdächtig, die hierunten verzeichneten Gegenstände daselbst entwendet zu haben. 1) Einen braunen tuchenen Überrock mit seidenen braunen Knöpfen; 2) eine lichtgraue tuchene Hose, an der Latze mit einer Schnalle versehen; 3) zwölf Hemden mit den Buchftaben ML gezeichnet; 4) eine grüne tuchene Mütze mit Aufschlage-Schirm und seidener Quaste; 5) ein Kissenüberzug von Kattun, weiß und blau karrirt; 6) zwei Vorhemden von Neffel ohne Kragen; 7) zwei Vorhemden von Leinen mit Kragen; 8) zwei schwarztuchene Westen mit kupfernen Knöpfen; 9) drei seidene Halstücher, ein schwarzes und zwei rothe; 10) eine aschfarbene kattunene Jacke. Vor dem Ankaufe dieser Gegenstände warnend, ersuche ich zugleich jeden, der über den jetzigen Besitzer derselben Kunde erhält, mir oder seiner nächsten Polizeibehörde davon Anzeige zu machen. Zugleich werden sämmtliche Orts- und Polizeibehörden so wie die Königl. Gensdarmerie aufgefordert, auf den Hochhagen zu vigiliren und mir denselben im Betretungsfalle mit den bei ihm vorgefundenen Sachen vorführen zu lassen. Aachen, den 30. September 1841. Der Königl. Instruktionsrichter, Bossier. Signalement des Hochhagen. Geburtsort: angeblich Paderborn; Gewerbe: Papiermacher; Alter: circa 46 Jahre; Größe: 5 Fuß 2 Zoll; Haare; Augenbraunen und Augen: schwarz. Stirn: hoch; Nase: lang und spitz; Mund: mittelmäßig; Kinn: rund; Gestalt: gesetzt. Besondere Kennzeichen: Derselbe trägt einen starken Backenbart und geht sehr gebückt."

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Neu ermittelt im November 2012:

"Diedrich Quintel, Schiffskoch, geboren in Leer (Ostfriesland). Für das Schiff Hoffnung aus Westrhauderfehn als Koch angeheuert, hat sich von dem genannten, im hiesigen Hafen liegenden Schiffe heimlich entfernt und sich dadurch des Vergehens der Seemannsordnung dringend verdächtig gemacht. Wir bitten alle polizeilichen und gerichtlichen Behörden, auf den Quintel zu vigilieren, denselben im Betretungsfalle zu verhaften und uns in Kenntnis setzen zu wollen. - Signalement des Quintel: Alter 16 Jahre, Statur circa 5 Fuß, Haar dunkelblond, Augen dunkelbraun, Gesichtsfarbe gebräunt. - Wismar 14. Juni 1877. Das Stadtgericht. Schmidt, Secretär (dritter Abdruck des Gesuchs)."

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Neu ermittelt im Oktober 2012:

"Der Schneidergesell Andreas Christian Friedrich Stieg aus Ludolphshausen, Amts Friedland, hat dahier angezeigt, daß ihm am 9. d. aus einer Wirthsstube hierselbst seine Legitimationspapiere, bestehend in einem Wanderbuche, de dato Friedland den 7. Oktober 1839, einem Militair-Entlassungsscheine und einem Taufzeugnisse, entwendet worden sei und hat zugleich den aus dem hiesigen Zuchthause entlassenen Buchbindergesellen Friedrich Ferdinand Anhalt aus Lauterbach am Harze als der That dringend verdächtig bezeichnet, wovon die betreffenden Behörden, unter Mittheilung eines Signalements des Anhalt, zur weitern Verfügung in Kenntniß gesetzt werden. Kassel, den 24. Oktober 1839. Kurfürstliche Residenz-Polizeidirektion, Giesler. Signalement des Anhalt. Alter 23 Jahre, Größe 5 Fuß 3½, Zoll, Stirn hoch, Augenbraunen und Haare schwarzbraun, Augen graubraun, Nase lang, Mund klein, Zähne gut, Kinn rund, Bart schwarzbraun und schwach, Gesicht oval und voll, Farbe gesund, Statur gesezt. Besondere Kennzeichen: Eine Narbe an der rechten Seite der Unterlippe."

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Neu ermittelt im September 2012:

"Der nachstehend näher signalisirte Carl Friedlich Everts, Grobschmidt, zu Kronenberg geboren und wohnhaft, hat sich der gegen ihn wegen Diebstahls eingeleiteten Untersuchung durch die Flucht entzogen. Auf Grund des von dem Herrn Instruktionsrichter gegen denselben erlassenen Vorführungsbefehls ersuche ich sämmtliche Polizeibehörden, auf den Everts zu wachen, ihn im Betretungsfalle zu verhaften und mir vorführen zu lassen. Elberfeld, den 24. Juli 1850. Der Ober-Prokurator von Ammon. Signalement: Alter 30 Jahre; Größe 5 Fuß 6¼ Zoll; Haare blond; Stirne hoch; Augenbraunen blond; Augen blau; Nase klein und spitz; Mund klein; Zähne gut; Kinn oval; Bart blond; Gesichtsform oval; Gesichtsfarbe gesund; Statur gesetzt. Besondere Kennzeichen: keine."

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Neu ermittelt im August 2012:

"Ellwangen. Die ledige Maria Anna Hauber, von Kerkingen, Oder-Amts Neresheim, hat sich nach Geständnissen eines ihrer bereits bei der unterzeichneten Stelle verhafteten Mitschuldigen mehrerer Diebstähle seit ihrer Entlassung von dem Straf-Platz schuldig gemacht, ihren Continations-Ort aber verlassen, und zieht nun wahrscheinlich auf dem Bettel und neuen Diebereien umher. Sämmtliche Gerichts- und Polizei-Stellen werden daher auf das dringendste ersucht, auf die nachbezeichnete Maria Anna Hauber zu fahnden, und dieselbe im Betretungsfalle wohl verwahrt anher einliefern zu lassen. Den 26. August 1825. Königl. Ober-Amtsgericht, preußischer Aktuar v.Plessen. Signalement der Hauber. Alter 27 Jahre; Grösse, 5 Zoll 6 Fuß; Statur untersetzt; Gesichtsform länglicht; Farbe gesund; Haar braun; Augenbraunen dergleichen; Augen braun; Nase und Mund proportionirt; Wangen voll; Zähne gut; Kinn rund. Bei ihrer Entlassung aus dem Arbeitshaus Ludwigsburg trug sie folgende Kleider: eine schwarze Handhaube, ein geblümt baumwollenes Halstuch, einen Spitzen-Kragen, ein grün- und gelbgestreiftes Zeugles-Kleid, einen blau- und rot gestreiften dergleichen Schurz, weiße baumwollene und blau baumwollene Strümpfe."

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Die selbstverständlich bei jeder der hier genannten Nennungen zugehörigen exakten archivalischen beziehungsweise bibliographischen Quellenbelege erhalten Sie von uns auf Wunsch gern kostenfrei zugesandt.
 


© Dr. Claus Heinrich Bill, M.A., M.A., B.A. – Das Deutsche Steckbrief-Register ist ein wissenschaftliches Bestandserschließungsprojekt versteckter deutscher Archiv- und Bibliotheksbestände unter Federführung des Instituts Deutsche Adelsforschung zum Zwecke der devianten Familienforschung und Ahnenforschung im Bereich historischer sozialer Randgruppen.